Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 25.08.25 13:27
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:200.018
Neuester Beitrag:25.08.25 13:27von: Canis Aureu.Leser gesamt:42.171.810
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4827 Postings, 4295 Tage exact@daiphong

 
  
    #33876
3
09.04.15 23:10

In dem Spiegel-Artikel gibt es noch einen anderen Absatz, der "aufhorchen" lässt:

"Erst vor einer Woche hatte Kiew mit einem kulturpolitisch umstrittenen Gesetz alle Filme mit positiver Darstellung russischer und sowjetischer Staatsorgane verboten. Angedroht werden demnach Geldstrafen für alle, die ein "positives Bild von Angestellten des Aggressorstaates" zeichnen. Bisher prägen russische Filme und Serien ukrainische TV-Programme. Kritiker werfen der von der EU und den USA unterstützten Regierung in Kiew "Zensur" vor..."

Wenn dem so ist, zeigt es doch, dass es der derzeitigen ukrainischen Regierung, beim immer wieder bemühten Begriff der "Unteilbarkeit der Ukraine", bestimmt nicht um das Wohlergehen der russisch-stämmigen Bevölkerung im Osten geht. Und es zeigt ebenso, dass es bei der finanziellen/militärischen Unterstützung "des Westens", wohl weniger um hehre "Menschenrechte" geht, als vielmehr um die schlichte Erweiterung des Machtbereiches. Ich tendiere übrigens zu der Ansicht, dass die Militär-Strategen auf beiden Seiten schon lange "das Heft in die Hand genommen" haben, während die Vorzeige-Politiker eher hilflos in einem Szenario herumhumpeln, dass sie "alle nicht gewollt haben". Und die Nato ist dabei (ohne Not) vorangegangen: Stichwort Osterweiterung. Da wirst Du mir doch sicherlich zustimmen. ;-)

 

4827 Postings, 4295 Tage exactTV-Tipp

 
  
    #33877
09.04.15 23:31

Als entspannenden Tagesausklang empfehle ich jetzt  Das Erste:
"Weltall, Echse, Mensch"...ihr wißt schon: der Mann mit der Echse.;-)

 

10665 Postings, 7760 Tage lumpensammlerKlone sind das nicht

 
  
    #33878
09.04.15 23:41
Hier treffen zwei Prototypen mit gegensätzlicher Konstitution aufeinander. Der eine Linksextremist in der Transformation zum Rechtsextremisten. Das schlechte Gewissen, wenn's um Xenophobie geht, ist nichts anderes als ein Phantomschmerz, der an die frühere Gesinnung erinnert. Nachdem noch etwas Zeit verstrichen und passende Vorwände gefunden sind, wird der Phantomschmerz wie alle anderen von ihm über Bord geworfenen Prinzipien dem Hass weichen. Dann sind er und der Rest der Exmaoistenbande in den Chefredaktionen zu 100% transformiert und liefern dem anderen, unterbelichteten Prototypen den geistigen Überbau für dessen Frustkompensation, gemeinhin die Ideologie. Dieser, von jeglicher Empathie befreite Prototyp hat eigentlich keine Orientierung außerhalb der Maximierung des eigenen Vorteils. Alles, was ihm dabei im Wege steht, ist Feind. Da alleine zu schwach, wird das passende Vehikel gesucht, um die Masse der Feinde am effektivsten zu bekämpfen. Vor kurzem war es noch Angie mit der Amiwumme im Kreuz, heute ist es die NPD mit dem Benzinkanister, wohlwissend, dass der Ami nichts gegen die Moslems in D ausrichten kann und wird. Unterm Strich ein frustgesteuerter Opportunist, der alles sein kann, nur nicht menschlich, in Verbindung mit dem Ideologen aber brandgefährlich.  

74106 Postings, 6290 Tage Fillorkill# 78 die Mentalität, für eine kollektive Idee

 
  
    #33879
1
10.04.15 00:21
die Leute bedenkenlos zumindest ideell über die Klinge springen zu lassen, teilen die ungleichen Brüder und genau an dem Punkt finden sich ja auch stets zusammen. Dasselbe gilt für ihre Abwehr, die sich auf die Projizierung eben dieser Mentalität auf ihre Kontrahenten reduziert - und reduzieren muss, weil sie sich, aus Mangel an Phantasie oder Erfahrung, keine andere Seinsweise vorstellen können.


999 Postings, 4652 Tage -EC-Weltmacht IWF

 
  
    #33880
10.04.15 01:12

12996 Postings, 6129 Tage daiphongwer bei den "Separatisten" mal hinter die Kulissen

 
  
    #33881
10.04.15 01:13

schauen will, statt der üblichen Prahlerei und der Mentalität der Altsowjets.

Die für eine kollektive Idee die Leute bedenkenlos real über die Klinge springen lassen. Die Projizierung eben dieser Mentalität auf ihre Kontrahenten hilft ihnen dabei moralisch. Ob im Separatistenland demokratische Parteien ähnlich der SPD, den Grünen, der CDU erlaubt oder verboten sind, interessiert unsere "kommunistisch-demokratischen Großkritiker" einen Scheißdreck. Erstens sind sie sowieso verboten, zweitens ist allein schon die Idee völlig absurd.

"Die bittere Wahrheit über den Einsatz bei Debalzewo"

(Teil I, Teil II, aus dem Saker)
Da kritisiert ein überzeugter russischer Militär die eigene Kriegsführung und Propaganda. Zwischen den Zeilen ist das aber sehr erhellend über die Zustände dort. Erhellend ist auch die Antwort eines der Kritisierten aus den russischen Kommandostäben:

"Ich schreibe diesen Text, weil ich diesen Krieg gewinnen will, und mit den geringsten möglichen Verlusten. Ich erkannte, dass ein solcher Text nötig ist, als ich, nach meiner Rückkehr aus Noworossija, eine ganze Woge siegreicher Verlautbarungen aus der Kampfzone im Internet bemerkte, gefolgt von einer völlig unangemessenen prahlerischen Stimmung. Ein Gipfel dabei war der Wettbewerb des Schreibers Martianow [Fillorkill?] in künstlerischer Prahlerei...

Zur Formierung von Brigaden und Korpussen. Ich habe sehr klar geschrieben, dass die Formierung eines Korpus in drei Monaten eine praktisch nicht realisierbare Aufgabe ist, trotzdem haben wir es geschafft, sie zu erfüllen. Stellen wir die Frage anders – hätten wir die Struktur so lassen sollen, wie sie im September war? “Wilde” Brigaden, “Bataillonskommandeure” und “Brigadekommandeure”, die nicht so sehr kämpften, wie sie raubten, Schutzgelder erpressten und trieben was sie wollten? ...
Du bemängelst, dass die erfahrenen Machno-Kommandeure “auseinandergejagt” wurden. Na dann nennen mal konkret, wen wir verloren haben unter denen, die real eine Brigade, ein Panzerbataillon oder eine Artilleriedivision “führen” konnten.  Bednow (Batman)? Auch wenn ich seine Liquidierung für eine grenzenlose Dummheit und ein Verbrechen halte, aber seine Grenze war Bataillonskommandeur!...
Wir haben diese “Batkas” DREI Monate lang, von Mai bis August, versucht in die Reihe zu stellen und aufzubauen! Und natürlich auch mit dem “Wojentorg” [Belieferungen mit schweren Waffen aus Russland] ! Hat nur nichts geholfen! Leute, die plötzlich, in wenigen Wochen, zu Millionären geworden sind durch Erpressung von Betrieben, Geschäften und Bergwerken, die zur Aufklärung mit geraubten “Porsche-Cayman” fuhren, in beschlagnahmten Villen wohnten, und gewohnt waren, “Probleme” mit einer Kugel in den Hinterkopf zu “lösen”, wenn irgendwas nicht so klappt, wollten sich kategorisch nicht in disziplinierte, Befehle ausführende Brigade- und Bataillonskommandeure verwandeln. Deswegen wurde beschlossen, den ganzen Kram mit Null zu multiplizieren!...

Wie ich schon oben sagte, bei aller Richtigkeit Deiner Ratschläge, einen [einzigen] vollwertigen kampffähigen Korps von 12 000 Bajonetten in zwei Monaten an einem Platz, wo eine Menge nicht miteinander verbundener Gruppen von 5-7 tausend Mochno-Leuten halb kämpften, halb räuberten, mit einem Haufen Sindans [Erdlöcher die als Gefängnisse dienen], organisierter Schutzgelderpressung und Gesetzlosigkeit ist unmöglich! Und das auch noch auf leerem Platz, ohne militärische Infrastruktur, Poligone, Lager, mit Lieferung von allem über 200 km. Aber das Unmögliche wurde geschafft – die Armeekorps wurden formiert, die Aufgabe erfüllt! Die schweren Verluste, die wir erlitten, mit denen wir den Erfolg bezahlten, sind, leider, Folge der fehlenden Zeit. Dass Chaos und falsche Entscheidungen das alles verschärft haben, da hast Du recht.
Wer hat die Aufgaben gestellt? Wer hat die Fragen mit der Verstärkung gelöst, wer die Stellen ausgewählt, wo angegriffen wird, wer die Ablenkungsangriffe durchgeführt, wer hat überhaupt den Angriff geführt? Mosgowoi? “Veteranen”? Nein. [ja. Es waren frisch hereingebrachte russische Panzereinheiten und Artillerie, die den Hauptangriff vortrugen und sich bitter über die anderen Kampftruppen beschwerten. Es gibt ein ausführliches russisches Interview mit einem schwerverletzten russischen Panzerfahrer dazu. Hier aber legt der Autor Wert auf die umfassende Kommandostruktur inkl. Gefechtssteuerung, Aufklärung, Kommunikation, Zielsteuerung, also das "System", das die russische Armee inzwischen weiter ausgebaut hat] beschwerten  Stäbe, “Tambow”, die operative Leitung. Also das, was ich “System” nenne...

Entschuldigung, dass ich Dich korrigieren muss, aber ca. 30% der Artillerie war nach allen Kriterien “professionell”, mit Sternen auf den Schulterstücken und hervorragender Erfahrung [offizielle russ. Armee, keine Reservisten]...
Wenn eine Sturmgruppe die Unterstützung einer ganzen Division von Grad braucht, und das sind etwa 15 Maschinen, dann heißt das, dass es normale Korrektur und Arbeit der Geschützartillerie auf diesem Abschnitt nicht gibt und nicht geben wird, auf diese Disziplin wurde gepfiffen... “Gute Verteidigungspositionen” werden vielleicht von “Grad” nicht genommen, aber um ein Dörflein, wo sich die Ukies beim Rückzug festgesetzt haben, dem Erdboden gleichzumachen reicht es aus. Und bei guter Zielführung hocheffektiv."



 

12996 Postings, 6129 Tage daiphongder "SPD - Faschist" daiphong

 
  
    #33882
1
10.04.15 03:20
Die Denkweise unsere Freunde AL, Fill, Lumpi hat eine lange Tradition.

Josef Stalin 1924:
"die Sozialdemokratie und der Faschismus sind „Zwillingsbrüder“.
"Die Sozialdemokratie ist objektiv der gemäßigte Flügel des Faschismus."

Komintern 1929:
„Die Faschisten sind Nationalisten, Imperialisten, Kriegshetzer, Feinde des Sozialismus, Feinde der Demokratie, Würger der selbständigen Arbeiterbewegung, Arbeitermörder usw. […]
Die Sozialfaschisten handeln in der Regel wie die Faschisten, aber sie tun ihr faschistisches Werk nicht mit offenem Visier, sondern arbeiten hinter einem Nebelrideau, wie man es im Krieg anwendet. Das gehört zum Wesen des Sozialfaschismus: Imperialistische Politik im Namen des Internationalismus, kapitalistische Politik im Namen des Sozialismus, Abbau der demokratischen Rechte der Werktätigen im Namen der Demokratie, Abbau der Reformen im Namen des Reformismus, Arbeitermörderpartei im Namen der Arbeiterpolitik usw...
Die Ziele der Faschisten und Sozialfaschisten sind dieselben, der Unterschied besteht in den Losungen und teilweise auch in den Methoden.,"

Kommunistischen Internationale (EKKI) 1929
bestätigt formell, die Sozialdemokratie war dementsprechend eine bloße Variante des Faschismus und jegliche Einheitsfront der kommunistischen Parteien mit den sozialdemokratischen unzulässig.

1929 schloss sich die KPD dieser These an.
Die Ereignisse des sogenannten Blutmais dienten dem Parteiführer Ernst Thälmann als schlagender Beweis für die „Wandlung der Sozialdemokratie zum Sozialfaschismus“. Auch in der britischen Labour Party – sie regierte ab Mitte 1929, geführt von Ramsay MacDonald – machte Thälmann eine solche Wandlung aus.Der Historiker Hermann Weber sieht eine „Stalinisierung der KPD“ mit diesem Parteitag als abgeschlossen an.

In Deutschland trug die an der Sozialfaschismusthese orientierte Politik der KPD, die in allen Funktionsträgern der Freien Gewerkschaften und der SPD erklärte Feinde sah,erheblich dazu bei, die Spaltung und Lähmung der Arbeiterbewegung, die indirekt mit zum Sieg des Nationalsozialismus beitrug, zu zementieren. Margarete Buber-Neumann, damals Mitglied der KPD, berichtete in ihren Erinnerungen, das Schlagwort sei ab Mitte 1929 „sogar von den gemäßigteren Elementen übernommen“ worden.

Zwischen 1929 und 1934
bildete das Konzept des Sozialfaschismus die ideologische Konstante der KPD.

1931 führte die Priorität der Kommunisten
für den Kampf gegen die als „sozialfaschistisch“ geschmähte SPD dazu, dass der vom republikfeindlichen Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten initiierte Volksentscheid zur Auflösung des preußischen Landtages gegen die von Otto Braun geführte sozialdemokratische Regierung Preußens neben den Rechtsparteien und der NSDAP auch von der KPD unterstützt wurde.

Selbst nach Errichtung der NS-Diktatur
hielt die Komintern, die „die politische Linie und die organisatorische Politik“ der KPD „mit dem Genossen Thälmann an der Spitze“ für „vollständig richtig“ erklärte, an dieser These fest.

Noch im Mai 1933 erklärte die KPD:
„Die völlige Ausschaltung der Sozialfaschisten aus dem Staatsapparat, die brutale Unterdrückung auch der sozialdemokratischen Organisation und ihrer Presse ändern nichts an der Tatsache, dass sie nach wie vor die soziale Hauptstütze der Kapitalsdiktatur darstellen.“

Ende 1933 forderte der KPD-Führer Fritz Heckert,
der Kampf gegen die „faschistische Bourgeoisie“ müsse „nicht gemeinsam mit der Sozialdemokratischen Partei, sondern gegen sie“ geführt werden.

Erst auf dem 1935 [!!] stattfindenden VII. Weltkongress der Komintern
wurde die „Sozialfaschismustheorie“ verworfen und die Volksfront (Einheitsfront) gegen den Faschismus propagiert. Dort definierte Georgi Dimitrow den Faschismus als „die offene terroristische Diktatur der am meisten imperialistischen Kreise des Finanzkapitals“ – ein Modell, das ganz eigene Probleme mit sich bringen sollte, und die Sowjetunion nicht von der Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes im Jahre 1939 abhielt.  

16574 Postings, 5318 Tage zaphod42Ihr älteren Herrschaften

 
  
    #33883
1
10.04.15 10:25
kämpft Kämpfe, die schon lange ausgefochten sind. Kommunisten und Nationalsozialisten, sogar Faschisten sind schon lange ausgestorben. Eure Ergüsse zu diesem Thema locken doch keinen Hund mehr hinterm Ofen hervor.

Es wird zeit, neue Begrifflichkeiten zu finden für autoritäre Politik und Gesellschaftsverhältnisse, die besser differenzieren. Wenn heute jeder als Nazi gilt, der gegen Islamismus und Asylbetrug ist, dann verharmlost das den Begriff Nazi bis zur Unkenntlichkeit. Wie solchen Menschen begrifflich von anderen abgrenzen, die z.b. einen Minderheiten verfolgenden Führer Putin fordern? Wie Stalinisten von Leuten abgrenzen, die in Frankfurt Feuer legen? Oder sind das etwa Stalinisten?

Lasst euch mal was einfallen. Eure Begriffe und schubladenförmigen Denkweisen sind schon bald 100 Jahre alt und passen nicht mehr in die neue Zeit.  

4394 Postings, 6128 Tage DreiklangDie bürgerlich-liberale Gesellschaft

 
  
    #33884
5
10.04.15 11:21
ist das einzige nachhaltige Gesellschaftsmodell überhaupt. Aus mehreren Gründen ist es vorzugsweise in  Kulturen, die aus dem christlich-jüdischen oder buddhistischen Umfeld enstanden sind, zu finden. Es ist mit Religionen, die sich "absolut" verstehen (nicht nur theologisch, sondern real) nur schwer vereinbar bis unvereinbar.

Wir haben im "Westen" derzeit eine geradezu islamistische Komponente entwickelt: Es ist die "Verbanklichung" des Staates, welche in ideologischer Weise das Denken zu bestimmen scheint. Das harmlos klingende Wörtchen "neoliberal" hat mit "liberal" NICHTS zu tun. Es steht für das Gegenteil. Wenn ein Herr Gabriel eine Rede beginnt mit: "Natürlich haben wir am € unheimlich vedient" dann ist das zwar sprachlich leicht erkennbar ein Unglücksfall, doch es zeigt auch das Bemühen, stets in eben dieser Ideologie zu denken.

Die Kaperung des gesellschaftlichen Diskurses durch die Spin-Doktoren der Wallstreet muss als die eigentliche Meisterleistung der "neoliberalen Wende" angesehen werden. Insbesondere, weil es gelungen ist, den Menschen dies als "Förderung von Wirtschaft und Wohlstand" zu verkaufen. Praktisch alle Ökonomen plappern das nach inklusive der Mainstream-Medien - wer davon abweicht, ist "Untergangsfetischist" oder Schlimmeres. Das ist leicht zu erkennen - man muss dazu kein "Verschwörungstheoretiker" sein.

Wie kommt man aus dieser Nummer wieder raus? Und vor allem: Wie kommt man auf einigermaßen elegante Weise da raus? Wie den ganzen repressiven Mist  loswerden und einen echten gesellschaftlichen Diskurs wieder aufnehmen?
 

74106 Postings, 6290 Tage Fillorkilldie Nummer als verfolgter Sozialdemokrat

 
  
    #33885
1
10.04.15 12:20
ist auch in der Hinsicht albern, als niemand, auch Sozialdemokraten selbst, sagen kann, was unter diesem Label in der Postmoderne geht und wo eine Differenz zur politischen Konkurrenz markiert werden kann. Die Merkel-CDU erfährt das selbe Problem - nur die Grünen profilieren sich als Neomilitaristen, während die Linke das ideologische Erbe der alten Sozialdemokratie beansprucht. Rechts wäre Platz für das organisierte xenophobe Unbehagen, es findet aber seit Jahrzehnten keinen glaubwürdigen Vertreter, was in D aus historischen Gründen auch besonders schwer fällt.

Wenn man Daiphong liest, fühlt man sich zurückversetzt in die 30'er Jahre, als auf der Strasse noch echte Gegensätze ausgetragen wurden und das Bekenntnis, Sozialdemokrat zu sein, tendenziell lebensgefährlich wurde. Diese Gegensätze existieren aber praktisch nicht mehr und dienen heute nur noch als Referenz, um zB bei Wahlen ein wenig Momentum erzeugen zu können.

Es gibt einen Dissens zur Geostrategie, der jedoch absolut parteiübergreifend ausgetragen wird - wobei die im Amt befindlichen Funktionäre mit verdeckten Karten spielen, insofern sie die eigene strategische Konkurrenz mit den Amis als 'gemeinsame Werte' zu verkaufen suchen. Und es gibt einen Dissens zur multikulturellen Gesellschaft - jedoch nur in den abgehängten weissen Enklaven Sachsens und Ostfrieslands, wo sie faktisch nicht existiert. Deshalb gibt es in westdeutschen urbanen Zentren keine Pegida-Aufmärsche. Ausländer raus wäre in Frankfurt, München oder Berlin auch einfach nur absurd.

12996 Postings, 6129 Tage daiphongFill, deine aufgemotzte DDR-Ideologie

 
  
    #33886
10.04.15 13:03
stammt nun mal aus den 30ern und 50ern, wie die gesamte  Anti- "Geostrategie"-Ideologie DerLinken.
Deine postsowjetische Ideologie von Wirtschaft und Gesellschaft hat sich in ganz Osteuropa, in der exDDR und auch in Westdeutschland verbreitet.
Damit wollt ihr die westlichen Gesellschaften geistig erfassen und erobern. Klingt bei dir alles ein wenig "postmodern", es ist aber das uralte DDR-Denken von Bürgerlicher Gesellschaft als Imperialismus, Kolonialismus, Schmarotzertum, Herrschaft (Faschismus, Eliten, Adel), das du uns hier verkaufst.
Die Wiedervereinigung hat Westdeutschland soziokulturell und gesamtökonomisch mindestens 10 Jahre zurückgeworfen.


Sie hat in ganz Osteuropa und auch in Deutschland auch eine äußerst primitive postsowjetische Ideologie

einen großen Schub in Deutschland  

12996 Postings, 6129 Tage daiphongdie 3 Zeilen unten wegdenken

 
  
    #33887
10.04.15 13:04
die 11 Zeilen oben bitte nicht.  

12996 Postings, 6129 Tage daiphongihr postDDR-Denker distanziert euch

 
  
    #33888
2
10.04.15 13:29
natürlich von eurer Geschichte, seid ganz große Anti-Stalinisten, Anti-Leninisten, Anti-DDR, und ihr wollt "postmodern" sein.

Denn ihr seht euch von einem fremden Land bzw. einem Imperium des Westens erobert, kolonialisiert, entfremdet. Ihr seht euer Volkseigentum von in- und ausländischen Schmarotzern besetzt, eure gute alte Ordnung in Anarchie verwandelt.

Das ist erschreckend, und es fasziniert euch zugleich, es brachte neuen Reichtum. Sogar auf Zocker-boards wollt ihr jetzt mitreden - und natürlich gleich dominieren. Und in der Politik. Das Philosophien von der Perversität der Welt, von Kolonisationen und Kriegen ist eure neue geistige Heimat.

Aus der alten Heimat habt ihr aber den hübschen DDR-Anspruch mitgebracht, demokratischer, friedliebender, sozialer, aufgeklärter, nichtrassistischer, antifaschistischer zu sein als der Westen. Als die Faschisten der CDSU, die Sozialfaschisten der SPD, die Maoisten der Grünen.
Das ist ein Witz.
Den ihr selbst nicht bemerkt. Der für Westler aber zum Himmel stinkt. Für euch ist er die Wahrheit.  

12996 Postings, 6129 Tage daiphongIhr gehört insofern noch zu Putins Welt

 
  
    #33889
10.04.15 13:41
des osteuropäischen kapitalistischen Postsozialismus und könnt es gar nicht fassen, dass wir altWestler viele Verhältnisse fundamental anders sehen.

Ihr geht z.B. immer noch blind davon aus, dass der Westen Russland militärisch !! erobern will, und kreischt entsetzt über die Grausamkeit des Westens auf, nie etwa über Russland - wenn Russland in Europa seine Waffen zeigt, nationalistisch mit den Zähnen knirscht oder irgendwo grausam zuschlägt.
Oder ihr geht wie blind davon aus, dass der Westen die Welt militärisch verwüstet.

Das macht die fundamentale Konfrontation diesen thread aus.  

74106 Postings, 6290 Tage FillorkillDDR

 
  
    #33890
10.04.15 13:44
fällt dir immer ein, weil die postmarxistischen Diskurse der letzten Jahrzehnte im Westen ähnlich wie bei Anti-Imp AL komplett an dir vorbeigegangen sind und du einfach nichts anderes kennst, um einen Kontrahenten zu diffamieren. Nenn mir mal eine einzige Fill-Sentence, die man so in der DDR hat hören können. Aber bitte echte Zitate, nicht selbst gebastelte.  

12996 Postings, 6129 Tage daiphongdu bist ein reiner postDKP-postDDR-Denker,

 
  
    #33891
1
10.04.15 13:53
der sich auch jederzeit von der DKP/DDR distanziert.

Am Distanzieren fehlts bei dir wahrlich nicht ;-o) An deinen "unumstößlichen", überall vorausgesetzten Wahrheiten, an deinen Kategorien bist du allerdings leicht zu erkennen.

Ich habe oben einige aufgeführt.  

12996 Postings, 6129 Tage daiphongdeine "postmarxistischen Diskurse"

 
  
    #33892
10.04.15 14:04
der letzten 25 Jahre interessieren mich überhaupt nicht, wahrscheinlich auch niemanden sonst hier, soweit sie auf der Basis eines sowjetischen "Marxismus" laufen.

Also eher den osteuropäische Problemverarbeitung der dortigen Eliten, abgestürzten postEliten und Subkulturen dienen, zur westlichen Welt aber nichts beizutragen haben.  

80400 Postings, 7783 Tage Anti LemmingDaiphongs großes Vorbild

 
  
    #33893
1
10.04.15 14:43
Angehängte Grafik:
153447600.jpg (verkleinert auf 85%) vergrößern
153447600.jpg

12996 Postings, 6129 Tage daiphongwieder ein geistig sehr bescheidener Beitrag, AL

 
  
    #33894
2
10.04.15 16:17

80400 Postings, 7783 Tage Anti Lemming...weil man das Gehirn nicht sieht...

 
  
    #33895
2
10.04.15 17:44

74106 Postings, 6290 Tage Fillorkillabsolut niemand

 
  
    #33896
2
10.04.15 21:22
vertritt heute draussen, in und ausserhalb der Linken im weitesten Sinne, explizite DDR oder Sowjet-Positionen. Auch in der Westlinken vor 89 hatten diese Positionen keine Relevanz trotz des temporär lautstarken Auftretens ihrer Epigonen - so fanden Anti-Imps wie AL stets auch böse Worte über den (nicht ganz so schlimmen) Sowjetimperialismus.

Karriere in der Geostrategie oder als bellizistischer Thinktank haben DKPler anders als ihre maoistischen Pendants bekanntlich nie gemacht. Ihre überkommenen Positionen existieren heute lediglich als ideologischer Steinbruch, aus dem sich alle möglichen Ressentiments frei Schnauze bedienen, nicht zuletzt die braune Zaphod-APO. Und natürlich als dein höchstpersönlicher Wahn.

12996 Postings, 6129 Tage daiphongexplizit ?

 
  
    #33897
2
10.04.15 23:39
absolut niemand.

Aber es war aber auch nicht alles schlecht.
Das meiste war eigentlich gut gewesen, aus späterer Sicht wirds sogar immer besser.
Es hat halt einfach das Geld gefehlt.
Und wieso soll der Ami die ganze Welt auslutschen, hat er noch nicht genug?
Uns Ossis hat er jetzt auch am Saugrüssel. Durch seine tollen West-Vasallen.
und diese Goldmänner.
Erst heißt es groß "Goldener Westen" - und dann soll man schindern -typisch.
Arbeiten für diese hohen Herren und Eliten und die Kirchen und diese Amis.

Ja, die Partei hat uns immer gewarnt vor dem Kapitalismus, völlig zu Recht. Jetzt simmer mittendrin, wie einmal durch den Schwarzen Kanal auf die andere Seite gezogen, jetzt hammer diese Scheiße selbst am Hals, wir wollten ja nicht hören.
Der kleine Mann wird halt immer beschissen. weltweit. Den Indianern und den Negern haben sie genau so auch das Land abgenommen. mit Feuerwasser. Und dieser Oberneger Obahamara mit ganz ohne Hirn erzählt was von Demokratie. der Spinner. Die Cops legen da tagtäglich die Leute um wie die Fliegen. Selbst dem Russen wollen sie jetzt ans Leder, aber der Bär wird ihnen auf die räuberischen Finger klopfen. Da bekommen sie von Putin endlich mal richtig aufs Maul, diese Großfressen.
Erna, die Pflegekraft kommt gleich, mach Platz, fahr mal den Benz in die Garage!  

12996 Postings, 6129 Tage daiphongein anderes Opfer des Kapitalismus

 
  
    #33898
6
11.04.15 00:11

"Der französische Schriftsteller und Journalist Edmond About ging auf Tuchfühlung mit Griechenland und kam dabei schnell zu dem Schluss: "Griechenland ist das einzige bekannte Beispiel eines Landes, das seit dem Tag seiner Geburt im totalen Bankrott lebt."
Und weiter schrieb er in seinem Reisebericht: Wären Frankreich oder England nur ein Jahr in so einer prekären Lage, würden sie schreckliche Katastrophen erleben. Nicht so Griechenland. Dieses Land lebe "in Frieden mit einem Staatsbankrott", so About.

Die aktuelle Lage Griechenlands ist kaum treffender zusammenzufassen. Denn es zeigt die ganze Diskrepanz zwischen äußerer Aufregung um den faktisch bankrotten Staat und der ostentativen Unaufgeregtheit des griechischen Finanzministers selbst. Das Bemerkenswerteste aber ist, dass diese Beschreibung nicht von heute, sondern Mitte des 19. Jahrhunderts stammt. Griechenland war damals gerade mal 20 Jahre unabhängig. Zumindest oberflächlich scheint sich seitdem nichts geändert zu haben.

Der Autor war damals nicht viel älter als der junge Staat. Er hatte gerade sein Studium an der Pariser "École normale superieure" beendet, als er sich 1852 auf die Reise machte. Was er vorfand, ähnelte frappierend den heutigen Zuständen: Die Einnahmen des Landes deckten bei weitem nicht die Ausgaben - schon damals war das nichts Neues: "Alle griechischen Budgets, vom ersten bis zum letzten, weisen ein Defizit auf", bemerkte About in seinem Bericht. Griechenland konnte nur dank ausländischer Geldgeber überleben.

Abhängig von der Gnade der Gläubiger

Auch Staatsanleihen waren damals ein Thema. Die "Schutzmächte" - gemeint sind Russland, England und Frankreich - garantierten die Zahlungsfähigkeit des Landes, "damit das Land über eine Anleihe im Ausland verhandeln konnte". Was danach passierte, kommt dem Leser bekannt vor: "Die Mittel wurden von der Regierung ohne irgendeinen Nutzen für das Land selbst verprasst." Und wer zahlte die Zinsen? Richtig: die "Garantiemächte". Und zwar "aus purem Wohlwollen", wie About feststellte.

Selbst die Schlussfolgerungen, die der junge Schriftsteller daraus zog, stehen denen heutiger Beobachter in nichts nach: Das Land würde finanziell nie auf eigenen Beinen stehen, prognostizierte er. Auch wenn "die drei Schutzmächte in alle Ewigkeit für Griechenland weiterbezahlen" würden. Die Lage würde sich nie bessern. Warum?

Weil die Finanzverwaltung zutiefst marode war. Die Steuermoral tendierte gen Null. Es wollte einfach keiner zahlen. Alle Versuche des Staates, Geld bei seinen Bürgern einzutreiben, floppten. Die Reichen des Landes entzogen sich dem geltenden Recht. Vetternwirtschaft und Korruption waren an der Tagesordnung. "Die reichen Grundbesitzer finden leicht die Methoden, den Staat zu hintergehen, indem sie die Beamten entweder kaufen oder einschüchtern", schrieb er in seinem Reisebericht.  

Anfangs haushaltete der Staat noch mit zwei Budgets. In dem einen verzeichneten die Finanzbeamten, was sie einnehmen wollten. In dem anderen stand, was sie tatsächlich eingenommen hatten. Da die Beträge weit auseinanderklafften, entschieden sich die Beamten schon bald, keinen Haushalt mehr zu planen. Sie gaben sich mit dem zufrieden, was sie bekamen. Das war 1846.

Ein "Unfall" ist schnell passiert

About war klar, dass dieses Einkommen in dem Moment fehlen würde, wenn Griechenland "eines Tages zu viel Undankbarkeit" zeigen würde. Er behielt Recht. Rund 40 Jahre später, 1893, ging Griechenland das erste Mal Pleite. 1932 ein zweites Mal. Heute scheint es erneut so weit zu sein. Eine neue Staatspleite und ein versehentlicher Austritt aus dem Euro, ein sogenannter Graccident, scheint jederzeit möglich. Aber auch hier scheint die Aufregung bei den ausländischen Gläubigern größer als bei der griechischen Regierung.

Das Gesetz in Griechenland sei einfach nicht "jene unerbittliche Person wie bei uns", beklagte der junge Franzose damals. Die Menschen würden immer noch wie zu Zeiten der türkischen Herrschaft denken. Immerhin dauerte die Besatzungszeit 377 Jahre - sie begann mit der Eroberung Konstantinopels 1453 und endete 1830. Der Herrscher war der Feind, deshalb zahlte man auch nicht. Heute richtet sich die Feindseligkeit gegen die internationalen Geldgeber, deren Interessen die Troika vertritt.

Der Begriff "Staat" sei für die Griechen ein "abstraktes Wesen", das sie "überhaupt nicht lieben", kam About vor fast zweihundert Jahren zum Schluss. Es scheint, als hätte Griechenland noch immer nicht seinen Frieden mit der Obrigkeit gemacht."
n-tv

 

80400 Postings, 7783 Tage Anti LemmingInkonsequente US-Außenpolitik

 
  
    #33899
3
11.04.15 12:51
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/...kas-als-weltmacht/

...im Jemen wird offensichtlich, wie inkonsequent die US-Außenpolitik ist: Die Luftangriffe Saudi-Arabiens gegen den Jemen haben weder die USA noch die EU als Verletzung der territorialen Integrität eines Nachbarstaats angeprangert. Sie haben sich genauso verhalten, wie sie es den Russen in der Ukraine vorwerfen: Ein Nachbar schützt seine Einflusssphäre. Im Fall des Donbass und der Krim heißt das „Aggression“. Die Aktionen der Saudis – einer die Menschen- und Bürgerrechte qua Verfassung nicht akzeptierende Feudal-Theokratie – wird dagegen von „legitimen Sicherheitsinteressen“ gesprochen. Würde die westliche „Wertegemeinschaft“ nicht mit zweierlei Maß messen, hätten die USA und EU über Saudi-Arabien Sanktionen verhängen müssen. Stattdessen liefern europäische und amerikanische Rüstungs-Unternehmen weiter Waffen nach Riad. Diese Waffen werden nun eingesetzt, um im Jemen eine humanitäre Katastrophe zu verschärfen, wie Hilfsorganisationen, auf die keiner hören will, beklagen. Der geistliche Führer des Iran, Ayatollah Chameini, spricht gar von einem Völkermord.  

4827 Postings, 4295 Tage exactUkraine

 
  
    #33900
11.04.15 13:14

Die schwarze Erde lockt 

Im Ukraine-Konflikt geht es auch um die Interessen von US-Konzernen am großen Agrarsektor des Landes

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/die-schwarze-erde-lockt

 

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