Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 1314 von 7956 Neuester Beitrag: 04.08.25 12:32 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 199.879 |
Neuester Beitrag: | 04.08.25 12:32 | von: fws | Leser gesamt: | 41.795.488 |
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Sectoral financial balances in U.S. economy 1990-2012. By definition, the three balances must net to zero (S – I) = (G – T) + (X – M). Since 2009, the U.S. capital surplus and private sector surplus have driven a government budget deficit.
www.handelsblatt.com/politik/international/...ierkorb/11427698-2.html
Fanis Koutouvelis: Unsere Steuergesetze gehören in den Papierkorb
„Unternehmen und Volkswirtschaften funktionieren nach sehr ähnlichen Grundprinzipien. Die wichtigste Voraussetzung ist in beiden Fällen: Nachhaltigkeit.
In der griechischen Wirtschaft gibt es, wie in jedem Staat, Fehlentwicklungen und strukturelle Probleme. Einige davon sind so schwerwiegend, dass sie die Nachhaltigkeit gefährden und die Existenz des Unternehmens „Hellas“ bedrohen.
Jeder Manager, der die Führung eines Unternehmens übernimmt, das in Schwierigkeiten steckt, würde als erstes die zwei oder drei größten Probleme identifizieren und hier ansetzen. Wenn man sich die griechische Wirtschaft ansieht, stellt man sehr schnell fest, dass es sich um ein hochdefizitäres Unternehmen handelt.
Das hat zwei Hauptursachen: Erstens die schlechte Produktivität des öffentlichen Sektors, der hohe Kosten verursacht, die in keinem Verhältnis zu seiner Wertschöpfung stehen [deckt sich mit meinen Aussagen in # 805] , sowie zweitens komplizierte und anachronistische rechtliche Rahmen-bedingungen für die Privatwirtschaft, die den Regeln der allgemeinen Logik widersprechen.
Diese beiden Grundprobleme führen zu einer ganzen Reihe von Nebenwirkungen. Die wichtigsten sind eine systemische Steuerhinterziehung und Wettbewerbsschwächen. Als CEO von Griechenland würde ich mich als erstes mit dem öffentlichen Sektor befassen.
Mein Ziel wäre eine systematische Automatisierung, damit die Bürger so viele Dienstleistungen wie möglich online in Anspruch nehmen können. Zugleich würde ich den Bürgerservice (front office) mit qualifiziertem Personal verstärken, als Angebot an jene Bürger, die keinen Zugang zu den elektronischen Dienstleistungen haben.
Das Resultat wäre unter dem Strich eine deutliche Reduzierung der jetzt nicht-produktiven Beschäftigen bei gleichzeitiger Verbesserung der Dienstleistungen. Außerdem würde ich in der öffentlichen Verwaltung die in der Privatwirtschaft üblichen Key Performance Indikatoren (KPI, Leistungskennzahlen) einführen und als Behördenchefs solche Manager einstellen, die über ausgewiesene Erfahrung in der Privatwirtschaft verfügen.
Zum Thema Steuerhinterziehung: Weitere Änderungen am bestehenden Steuerrecht sind nach meiner Meinung Zeitverschwendung. Der vorhandene rechtliche Rahmen ist morsch, er widerspricht jeder Vernunft. Wir befinden uns in einem Teufelskreis: Auf der einen Seite haben wir den Staat, der unfähig ist, Steuern einzutreiben und deshalb die Bürger unter den Generalverdacht stellt, Steuern zu hinterziehen. Auf der anderen Seite klagen die Bürger über ein kompliziertes und ungerechtes Steuersystem und über Intransparenz bei der Verwendung der Steuereinnahmen. Sie wissen nicht, was mit ihrem Geld passiert.
Der erste und wichtigste Schritt, den ich als CEO von Griechenland tun würde, wäre deshalb, die bestehenden Steuergesetze komplett in den Papierkorb zu werfen und durch ein allgemein verständliches neues Steuerrecht zu ersetzen, das nicht mehr als 50 Seiten umfasst und zwei Grundprinzipien folgt. Erstens: Analoge Besteuerung von privaten Einkommen und Unternehmensgewinnen nach einem einzigen Steuersatz. Zweitens: Einführung einer Umsatzsteuer auf alle wirtschaftlichen Transaktionen.
Die von mir vorgeschlagene Abschaffung aller anderen indirekten Steuern und Abgaben würde das Steuersystem radikal vereinfachen und die Eintreibung der Steuern wesentlich erleichtern. Zugleich würde so die Steuergerechtigkeit gestärkt.
Das Problem der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Wirtschaft ist kompliziert und nicht leicht zu lösen. Ansätze wären ein flexiblerer Rahmen für die Unternehmen und strategische Investitionen in Sektoren, in denen wir traditionell stark sind, wie Tourismus und Handelsschifffahrt. Die Gesetze, die das unternehmerische Handeln regeln, müssen modernisiert werden.
Die gesetzlichen Vorschriften zu Einstellungen und Kündigungen, das Steuer- und das Insolvenzrecht müssen so reformiert werden, dass sie den Unternehmen Anreize geben zu investieren, zu expandieren und qualitativ hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen.
So entsteht Wertschöpfung – und davon lebt auch der Staat.“
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Fanis Koutouvelis (29) ist CEO von Intale. Das Start-Up-Unternehmen hat eine Anwendung entwickelt, die Kioske, Mini-Märkte und kleine Nachbarschaftsläden mit den Lieferanten vernetzt und so ein effizientes Management des Warenbestandes ermöglicht. 2014 wuchs das Unternehmen um 142 Prozent. Mit der Anwendung Intale Point wurden im vergangenen Jahr 60 Millionen Transaktionen im Volumen von 230 Millionen Euro abgewickelt...
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Sinn wirft EZB Konkursverschleppung in Griechenland vor
Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn verlangt von der EZB, die ELA-Nothilfen für Griechenland zu deckeln. Er bezweifelt das angegebene Haftungspotenzial der griechischen Zentralbank.
Präsident Hans-Werner Sinn hat die Europäische Zentralbank (EZB) aufgefordert, die ELA-Nothilfen für griechische Banken zu deckeln. Die Währungshüter wollten glauben machen, dass für die Notkredite allein die Zentralbank in Athen haften würde. „Das ist aber eine Fiktion“...
Das Haftungspotenzial der griechischen Zentralbank liege bei 42 Milliarden Euro, erst [kürzlich] hatte der EZB-Rat aber den Rahmen für diese Notkredite („Emergency Liquidity Assistance“/ELA) von 65 auf 68,3 Milliarden Euro erhöht. Davon seien 26,4 Milliarden Euro ungedeckt: „So gesehen betreibt die EZB in Griechenland bereits eine Konkursverschleppung zulasten der Steuerzahler der Eurozone“, sagte der Chef des Münchner Wirtschaftsforschungsinstitutes.
Denn letztlich seien es die Bürger anderer Euro-Staaten, die ungefragt auf eigenes Risiko Ersatzkredite beisteuerten - und „die es den reichen Investoren erlauben, sich aus dem Staube zu machen“, sagte Sinn.
Der Ökonom plädierte stattdessen dafür, dass die griechische Regierung Kapitalverkehrskontrollen einführt, um die Banken des Landes solvent zu halten. „Dann können die Anleger ihr Geld nicht mehr einfach von Athen nach Frankfurt überweisen. Es ist nicht Aufgabe der EZB, Kapitalflucht zu finanzieren - weil der Steuerzahler dahinter steht.“
http://krugman.blogs.nytimes.com/2015/02/15/...amp;seid=auto&_r=0
liefert er einen historisch in zahlreichen Punkten falschen und damit betrügerischen "Beweis", dass Deutschland sich "in der Weimarer Republik zu Tode gespart" habe, und dass man dies den Griechen ersparen solle.
Krugmans Chart (unten) vergleicht das griechische BIP/Kopf im Zeitraum von 2007 bis 2014 (rot) mit dem deutschen BIP/Kopf von 1913 bis 1920 (blau). In beiden Fällen gab es einen Rückgang von 25 %.
Das Betrügerische an seiner Spinstory ist, dass die Weimarer Republik erst am Ende des ersten Weltkriegs entstand, genauer gesagt am 9. November 1918, als Scheidemann die Republik ausrief.
Krugmans deutscher Chart beginnt jedoch bereits 1913, d. h. ein Jahr vor Ausbruch des ersten Weltkriegs. Folglich sind in seinem deutschen Chart die negativen Folgen des teuren und verlorenen Kriegs enthalten, und er umfasst knapp 5 Jahre (1913 bis 9.11.1918), in denen es die Weimarer Republik noch gar nicht gab!
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Try to talk about macroeconomics, and you’re sure to encounter accusations that your policies would turn us into Weimar Germany; those wheelbarrows full of cash remain the ultimate bogeymen for many [A.L.: Die Weimarer Hyperinflation erreichte erst 1923 ihren Höhepunkt - drei Jahre nachdem Krugmans deutscher Chart endet!], despite years of being wrong about everything. As some of us have noted, however, there’s a peculiar selectivity in the use of Weimar as cautionary tale: it’s always about the hyperinflation of 1923, never about the deflationary effects of the gold standard and austerity in 1930-32 [A.L. Nur in dem Zeitraum, der Ära Brüning, kann man überhaupt ernsthaft von Kaputtsparen sprechen, das ist aber geschlagene ZEHN Jahre nach Ende von Krugmans deutschem Chart!], which is, you know, what brought you-know-who to power. [A.L.: Man sollte auch nicht unerwähnt lassen, dass die Ära Brüning in die Zeit der Großen Depression in USA fiel. Die Amis zogen die Gelder aus den Hilfskrediten für Deutschland, die 1924 im Dawes-Plan (http://de.wikipedia.org/wiki/Dawes-Plan) bewilligt worden waren, nach dem 1929-Crash wieder ab. Nur durch diese Hilfsgelder, die man mit denen aus dem Marshall-Fund nach dem 2. Weltkrieg vergleichen kann, kam es D. überhaupt zu den "goldenen Zwanzigern".]
But that’s not the only piece of Weimar history that has gone missing; there was also the reparations issue, which as I noted yesterday has considerable bearing on the issue of how large a primary surplus Greece must run.
Thinking about this led me to an interesting question. We know that part of the reason large postwar reparations were such an unreasonable and irresponsible demand was the dire, shrunken state of the German economy after World War I. So how does Greece compare? The answer startled me:
(an dieser Stelle wird im Blog der Chart unten gezeigt, A.L.)
Austerity, it turns out, has devastated Greece just about as much as defeat in total war.... [A.L.: Wieder falsch, den "totalen Krieg" [2. Weltkrieg] hatte Goebbels 1943 ausgerufen]... devastated imperial Germany. [A.L.: Auch das ist unzutreffend. Da der Erste Weltkrieg wurde klassisch "im Felde" geführt. Daher blieb die Infrastruktur in den Städten damals verschont!] The idea of demanding that this economy triple the size of its primary surplus is … disturbing.
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FAZIT: Krugmans Geschichtsklitterungen als "Beweis" für seine ökonomisch ähnlich anrüchigen Überschuldungs-Empfehlungen stinken zum Himmel!
(oben hatte ich fünf Jahre geschrieben)
Alles andere ist derzeit Kikki.....
www.handelsblatt.com/politik/international/...nreform/11427698-6.html
„Wer ein Unternehmen erfolgreich führen oder eine gefährdete Firma zum Turnaround bringen will, muss die entscheidenden Kennzahlen berücksichtigen. Sehen wir uns mal diese Kennzahlen für Griechenland an – und wir werden feststellen, dass die Rechnung nicht aufgeht.
Das Heer der Rentner und Arbeitslosen ist auf mehr als vier Millionen Menschen angewachsen. Das ist deutlich mehr als die Zahl der Erwerbstätigen, die etwa 3,6 Millionen ausmachen. Die Anzahl der Erwerbstätigen in der Privatwirtschaft, die letztlich mit ihren Steuern für die 675.000 Beschäftigten des öffentlichen Dienstes aufkommen müssen, beträgt sogar weniger als zwei Millionen.
Im laufenden Jahr werden etwa 400.000 neue Pensionäre hinzukommen. Viele davon sind jünger als 60 Jahre. Sie kommen überwiegend aus halbstaatlichen Unternehmen oder aus den so genannten „geschlossenen Berufen“, die durch staatliche Reglementierung vom Wettbewerb abgeschottet sind.
Das gesetzliche Rentenalter in Griechenland beträgt 67 Jahre. Aber das steht nur auf dem Papier. Drei von vier Pensionären in Griechenland gehen vor Erreichen des regulären Rentenalters in Pension. Im Staatsdienst beispielsweise geht fast jeder Vierte im Alter von 51 bis 55 Jahren in Rente. Bei der größten staatlichen Sozialversicherungskasse IKA bekommen vier von zehn Versicherten bereits eine Rente, obwohl sie erst zwischen 56 und 61 Jahre alt sind.
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Diese griechischen Frührentner beziehen im Schnitt 1000 Euro im Monat, gegenüber 820 Euro für die über 65-Jährigen. Nehmen wir mal an, dass die unter 35-jährigen Beschäftigten in der Privatwirtschaft etwa 500 Euro netto im Monat verdienen. Mit diesen Einkommen sollen sie die Frührentner subventionieren, deren eingezahlte Sozialversicherungsbeiträge nicht einmal annähernd die Leistungen decken, die sie erhalten?
Jeder Weg aus der griechischen Depression wird in die Irre führen, wenn er nicht mit einer Rentenreform beginnt. Wenn ich CEO von Griechenland wäre, würde ich sofort ein Renteneintrittsalter von 65 Jahren festschreiben. Wer jünger ist und in Rente geht, bekäme höchstens Bezüge in Höhe des gesetzlichen Mindestlohns.
Zwei Dinge würde ich als nächstes durchsetzen. Erstens: Wir brauchen eine Datenbank, in der jeder Grieche verifizieren kann, was er in Form von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen bisher an den Staat gezahlt hat. Das würde für mehr Transparenz und Ehrlichkeit bei den Ansprüchen sorgen. Zweitens: Diese vielköpfige Hydra der staatlichen und halbstaatlichen Pensionsfonds muss geköpft werden. Wir brauchen eine konsolidierte staatliche Rentenversicherung mit einer allgemein verständlichen jährlichen Bilanz.
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Kredite aus Steuergeldern: Saatgut-Konzerne kaufen Land in der Ukraine
Die Bundesregierung hat in der Antwort auf eine Anfrage der Links-Partei zugegeben, dass nationale und internationale Konzerne in der Ukraine EU-Subventionen und Kredite erhalten. Es findet ein Transfer von fruchtbaren Ländereien an ukrainische Oligarchen und internationale Saatgut-Konzerne statt. Im Gegenzug erhält die Regierung in Kiew internationale Kredite.
Quatsch, beides ist hier das gleiche, nämlich ein einziger (saldierter) Zahlungsbetrag.
Einmal vom Sender, einmal vom Empfänger her betrachtet, also mit umgekehrten Vorzeichen, und in der Größe natürlich definitiv gleich. ("addiert 0")
Der einzige Split ist hier der Beitrag des Auslands.
Witzig auch:
der gewaltige FED- Zentralbankkredit für den Staat läuft unter "privates Sparen".
So spinnt sich die Modern Money Theory eine ganz eigene Welt zusammen
Das übersieht SPON im heutigen Artikel:
Ohne die horrende Schuldenlast könnte Griechenland bald wieder für sich selbst verantwortlich sein. Die neue Regierung müsste dann zeigen, ob sie das Land wirklich vom Übel der Korruption befreien und endlich eine vernünftige Steuermoral etablieren kann.
www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...destag-kommentar-a-1020754.html
A.L.: Schuldenerlasse allein, wie Tsirpras und V. sie fordern, führen zu nichts. Es gibt lediglich einen partiellen Reset, und in einem Jahr sieht alles wieder genau so wie heute aus, was dann den nächsten Schuldenschnitt einleitet.
Beweis: Der letzte Schuldenschnitt wurde bewilligt, weil er angeblich eine finale, grundlegende Lösung der Problem versprach. Durch den Schnitt sank die Schuldenquote auf ca. 120 %, heute ist sie jedoch wieder bei 175 %, weil innergriechischer Filz die Umsetzung der dringend nötigen Umstrukturierungen nach Kräften behindert hat.
Wieso sollen neuerliche Schuldenerlasse und "mehr Zeit" ausgerechnet JETZT eine Lösung bringen, nachdem in den letzten fünf Jahren die gravierenden strukturellen Probleme kaum angegangen worden sind?
Die einzig tragfähige Lösung wäre mMn:
1. Rückkehr zu Drachme, als Anreiz dafür abschließender Altschuldenschnitt.
2. Grundlegende Revision des ruinösen griech. Rentensystems (# 835)
3. Grundlegende Revision des komplizierten und antiquierten griech. Steuerrechts (# 828)
Film des Wirtschaftsjournalisten und Bestseller-Autors Harald Schumann bei ARTE
Das Strategiepapier enthält so etwas wie ein Drehbuch für Russlands Ukraine-Krieg, das nicht nur recht schlüssig ist, sondern weitgehend auch so umgesetzt wurde. Ein ähnliches Strategiepapier hatte Jahre vorher auch die Kommunistische Partei der Ukraine geschrieben.
Dazu kann Putinist Malko ja was konkretes sagen, das hier ist aber jedenfalls völlig daneben:
"Wenn man sonst nichts mehr hat klammert man sich an Geschreibsel von N-TV (RTL). Niveau wie "Bauer sucht Frau"...Wirklich ein armseliger Artikel, gepostet von einem ..."
Völlig daneben ist auch das hier:
"...Geschreibsel? Weil einige sehr wichtige politische wie geostrategische Vorteile Russlands nicht erwähnt werden..." Vorteile in einem Krieg waren kein besonderes Thema des Strategiepapiers oder des n-tv Artikels. Im Krieg sind die nämlich gesetzt. Ähnlich wie Vorteile Deutschlands in einem fiktiven Krieg gegen kleine Nachbarn.
"und auch die große Verflechtung der ukrainischen Rüstungsindustrie (in der Ostukraine) mit der russischen keine Zeile wert ist." Legitimieren die denn Russllands Krieg? Ganz normale Verhältnisse in Europa. Frankreich wird hoffentlich auch auch nicht besetzt, weil es die Mistrals liefert.
"In Russland sind deshalb besonders aufwendige Aktionen [KRIEG] notwendig [sic!!] um die eigene Industrie diese Tätigkeiten ausführen zu lassen (z.B. sehr große Abhängigkeit bei der Raketentechnik, aber nicht nur dort)." Die eigene Industrie Russlands ist dazu nicht in der Lage. Kein Grund, fremde Industrien zu erobern.
"Dementsprechendes ukrainisches Personal konnten sie zwischenzeitlich abwerben [sic!]." Die Besetzung und Verwüstung des Donbass, die Auslösung von Massenflucht und den Abtransport von Industrien als "Abwerbung" zu bezeichnen, ist die Sprache der Kriegsmanager.
"Die Forderung nach Regionalisierung der Ukraine besteht schon sehr lange, praktisch seit der Unabhängigkeit. Deshalb kamen einige korrupte Oligarchen mit der Partei der Regionen ans Ruder." Oben geht es um strategischen Interessen Russlands in Ukraine, unten um die Regionalisierung. Tatsächlich steht im Strageiepapier etwas zu diesem Zusammenhang.
"Getan haben sie, so wie üblich, allerdings kaum etwas." Deshalb wurden sie am Maidan ja auch gestürzt.
"Und die russische Propaganda muss sehr erfolgreich gewesen sein. Sogar Altbundeskanzler Schmidt hat sie überzeugt." Offenbar hat Russland ausreichend Angst und Schrecken in Europa verbreitet.
Mit dieser Auffassung steht Ramsauer nicht allein da. In der gesamten Unionsfraktion brodelt es. Bei einer Probeabstimmung der Unionsfraktion verweigerten 22 Abgeordnete ihre Zustimmung, fünf enthielten sich. Außer Ramsauer kündigten auch Peter Gauweiler (CSU), Wolfgang Bosbach (CDU), Hans Michelbach (CSU) und Klaus-Peter Willsch (CDU) sowie die Wirtschaftspolitiker Christian von Stetten (CDU) und Carsten Linnemann (CDU) offen an, das sie am Freitag mit “Nein” stimmen werden.
Quelle: T-Online
Kommentar bei http://www.nachdenkseiten.de/?p=25223#h02 Ja, es ist wirklich empörend, wenn man bedenkt, was in Griechenland passiert ist: die Renten wurden massiv gekürzt, der öffentliche Dienst praktisch pulverisiert, die Jugendarbeitslosigkeit ist grenzenlos und trotzdem geht es mit dem Wirtschaftswachstum einfach nicht voran. Und von Menschen wie Ramsauer werden wir vertreten!
Meines Erachtens erleben wir gegenwärtig nicht einfach eine weitere zyklische Krise, die überwunden sein wird, sobald die Profitrate nach den unvermeidlichen Lohnsenkungen wieder steigt. Deshalb stellt sich für uns Radikale folgende Frage: Sollen wir diesen generellen Niedergang des europäischen Kapitalismus als Chance begreifen, ihn durch ein besseres System zu ersetzen? Oder müssen wir so beunruhigt sein, dass wir eine Kampagne zur Stabilisierung des europäischen Kapitalismus starten sollten?
Für mich ist die Antwort klar. Die Krise in Europa wird wohl kaum eine bessere Alternative zum Kapitalismus hervorbringen, sondern viel eher gefährliche rückwärtsgewandte Kräfte entfesseln, die ein Blutbad verursachen und gleichzeitig jede Hoffnung auf Fortschritt auf Generationen hinaus vernichten könnten.
Für diese Ansicht bin ich von gutmeinenden Radikalen beschuldigt worden, ich sei defätistisch und wolle ein sozioökonomisches System in Europa retten, das sich nicht rechtfertigen lässt. Diese Kritik, das gestehe ich offen, schmerzt. Und sie schmerzt, weil sie nicht nur einen kleinen Kern Wahrheit enthält.
Ich teile die Ansicht, dass die heutige EU grundsätzlich ein undemokratisches Kartell ist, das die Völker Europas auf einen Weg der Menschenfeindlichkeit, der Konflikte und einer andauernden Rezession geführt hat. Ich akzeptiere auch die Kritik, dass ich Politik auf der Grundlage einer Einschätzung betrieben habe, wonach die Linke grundsätzlich besiegt worden sei und es vorläufig auch bleibe. Ich gestehe, ich würde lieber ein radikaleres Programm vertreten, das im Kern darin bestünde, den europäischen Kapitalismus durch ein anderes, vernünftigeres System zu ersetzen.
Doch an dieser Stelle möchte ich meine Sicht auf einen krisengeschüttelten, zutiefst unvernünftigen und abstossenden europäischen Kapitalismus darlegen, dessen Zusammenbruch, trotz all seiner Fehler, unter allen Umständen vermieden werden sollte. .......
weiter hier http://www.woz.ch/1509/yanis-varoufakis/rettet-den-kapitalismus
Dass Austeritätsfanatismus Anticap von rechts ist, weil er die Funktion des Staates als Garant wie als Counterpart der Privaten praktisch unterminiert und damit Grundlagen kapitalistischer Produktion zerstört, ist den 'Strukturreformen' in der Peripherie ebenso gut zu entnehmen. Dagegen sind die Linken a'la Syriza reine Waisenknaben.
"Griechenlands Problem sind nicht die Schulden, sondern die griechischen Probleme sind die URSACHE der Schulden."
Du verbindest hier zwei Aussagen mit dem Wörtchen "sondern" in einer sich verneinenden Aussage, die jedoch keinen verneinenden Bezug aufeinander haben. Einmal benennst du das Objekt der gr. Probleme, nämlich die Schulden, und verneinst dies mit der Benennung der gr. Probleme als Objekt der Ursache für die gr. Schulden. Wenn, müssen diese beiden Aussagen logisch positiv miteinander verknüpft werden, da sie sich nicht ausschließen sondern das eine nicht ohne das andere bestehen würde. Selbst wenn die gr. Strukurprobleme gelöst werden, bleiben trotzdem noch die bereits angehäuften Schulden als gr. Problem bestehen.
"Wenn die griechischen (Struktur-)Probleme nicht mit energischen Reformen angegangen werden, werden auch künftig immer mehr Schulden aufgenommen werden müssen."
Was eben nichts über bereits bestehende Schulden aussagt, die nach wie vor ein unüberwindbares Problem darstellen.
Wer nicht nur die NTV-Schnippsel gelesen hat, sondern auch den analytischen Teil, sieht dass die Autoren die Destabilisierung und Desintegration einer immer schon prekären Ukraine als Werk westlicher Geostrategen sehen, auf die es DANN, nach Vollzug, ein russisches Containment geben müsse. Was den Erzählungen der Kriegstreiber a la Daiphong, denzufolge Russland erst destabilisiert, dadurch faschistische Tendenzen provoziert, die dann als Titel für Annexionen verwendet werden, widerspricht anstatt diese zu bestätigen.
Sein Lavieren zwischen "Recht auf griechische Selbstbestimmung" (= anti-europäisch, solange Griechenland ein Eurozonenland ist) und "Europa muss für Griechenland via Schuldenerlass zahlen" (= pro-europäisch, aber in aggressiv-parasitärer Manier) ist mMn KEINE überzeugende linke Politik. Sie ist nicht mal eine Vorstufe dazu. Wer meint, links sein bedeute, aus "dem System möglichst viel für sich rauszuholen", ist bestenfalls ein Vulgärmarxist - und schlimmstenfalls ein Nationalsozialist.
So kommt es auch zu seinem für einen Linken seltsam anmutenden Leitspruch: "Rettet den Kapitalismus", mit dem er seinen in Kickys # 042 verlinkten Artikel überschrieben hat.
Ich gebe Varoufakis Recht, dass die 2008-Finanzkatastrophe mehr war als ein kleiner Betriebsunfall des Kapitalismus; sie löste vielmehr einen Paradigmenwechsel aus. Seine Antworten darauf finde ich jedoch unangemessen und widersprüchlich. Nicht Fisch, nicht Fleisch, aber im Zweifel selbstgefällig.
Es ist illegitim, die Zeit eines Weltkriegs, der auch noch von Deutschland ausging und dessen Verlust Deutschland ökonomisch am schärfsten traf, als maßgeblichen Vergleichszeitraum für BIP-Entwicklungen in Griechenland in der Zeit von 2007 bis 2014 heranzuziehen. Oder gab es in der Spanne etwa in Griechenland ebenfalls einen Krieg, oder gar einen Weltkrieg?
Am schlimmsten aber ist - und das ist Geschichtsklitterung vom Feinsten - dass Krugmann den Zeitraum von 1913 bis 1918 auch noch der "Weimarer Republik" zuschlägt, die erst am 9. November 1918 von Scheidemann "ausgerufen" wurde.
Wenn du das als Nonsense "entlarven" willst, bitte ich dich um konkrete inhaltliche Widerlegungen der von mir genannten Zahlen und Sachverhalte, und nicht um dein übliches borniertes, haarscharf am Thema vorbeiführendes Geschwätz.