Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 1303 von 7956 Neuester Beitrag: 03.08.25 14:54 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 199.876 |
Neuester Beitrag: | 03.08.25 14:54 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 41.788.703 |
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Diplomaten berichteten, in Vorgesprächen zum Euro-Finanzministertreffen habe es Unterstützung für einen Vereinbarungsvorschlag gegeben. Es gebe aber noch keinen Beschluss der Eurogruppe als Ganzes.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...denstreit-a-1019740.html
Das neue Programm ist auf 4 Monate bemessen. In diesem Zeitraum wird es darum gehen, Investment und Geldflüsse wieder nach Griechenland zu lenken, was auch die griechischen Banken angemessen rekapitalisieren dürfte.
(Sarkasmus aus).
So. Wir dürfen gespannt sein, wie die EZB jetzt mit ELA umgeht. Hier , an und mit ELA, wird die nächste Schlacht geschlagen werden. Meine Prognose:
Der Abfluss aus GR (die letzten beiden Tage jeweils ca 1 Mia € ) wird weitergehen. Wenn die EZB ELA weiter erhöht - dann Gute Nacht. Wenn ESM/EFSF zur Aufrechterhaltung des ELA-Mechanismus benötigt wird bzw. eingesetzt werden soll - ebenfalls Gute Nacht. Wenn Griechenland KEINE Kapitalverkehrskontrollen einführt - dito.
Leider dürfen wir nicht damit rechnen, dass die EZB die notwendigen Maßnahmen zur Stabilisierung der Situation ergreift / ergreifen wird. D.h. von sich aus nichts zur Begrenzung des Kapitalabflusses (der spätestens in 4 Monaten dann zur Refinanzierung durch europ. Steuerzahler ansteht) unternehmen wird.
Warum ist eine Zentralbank , die im "ELA-Modus" arbeitet, überhaupt dazu berechtigt, beliebig Transfers ins Ausland durchführen zu können? Der ELA-Modus war doch nicht als "Goldene Kreditkarte" gedacht, sondern um die Liquidität innerhalb des Zuständigkeitsbereichs der nat. Zentralbank aufrechtzuerhalten. Wer hat hier bei den €-Verträgen nicht aufgepasst bzw. warum wurde nicht aufgepasst?
Vllt. weil man folgenden Fall nicht voraussehen wollte / nicht voraussehen durfte?
(den wir auch schon in Zypern hatten)
Es ist eine Frechheit, dass es bei den schon längere Zeit (seit der Wahl) andauernden massiven Geldabflüssen zu keinen Kapitalverkehrskontrollen kommt. Auch ein derartiger Wunsch seitens der EZB wurde bis jetzt nicht erfüllt. Die Regierungsmitglieder wollen wohl selbst zuerst ihr Geld noch in Sicherheit bringen.
Daran, also an Kapitalverkehrskontrollen, hat doch in Griechenland niemand Interesse!
http://www.bild.de/politik/ausland/...armassnahmen-39860516.bild.html
auch die CSU mauert:http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/...gung-13441355.html
"Im Leihhaus nehmen sie dir nicht einmal mehr das Seil ab, mit dem du dich erhängen möchtest."
Kicky zitiert, die Griechen wären "dumm" und würden "unverantwortlich gegenüber ihren Bürgern" handeln, wenn sie "sich den Spardiktaten beugen" (# 545).
Dies wirft die Frage auf, wer denn stattdessen der "Dumme" sein/werden soll.
Einziger Kandidat ist der "europäische Steuerzahler", jener Dummbeutel, den auch die Bänker bei ihren Bailouts ständig melken (was ebenfalls amoralisch ist!).
Ersatzweise unternimmt Draghi, was er ja bereits angekündigt hat, eine "Gelddruck-Zwischenfinanzierung", die den direkten Griff in die Steuerkassen kaschiert, auch lange Sicht aber ebenfalls darauf hinausläuft, weil die aufgekauften PIIGS-Anleihen über kurz oder lang faul werden. Dann darf wieder mal Europas Steuerzahler löhnen, diesmal, indem er die EZB refinanziert.
Hier meine Meinung dazu - die übrigens mit den Maastricht-Kriterien im Einklang steht:
In einer Währungsgemeinschaft ohne gemeinsame Regierung DARF kein Land auf Kosten der anderen leben. Warum nicht? Weil sonst alle Landesregierungen Kosten der "anonymen Allgemeinheit" nach Belieben soziale Wohltaten verteilen könnten - und sicherlich würden. Nach dem Prinzip: Wir sind doch nicht blöd. Sollen doch die anderen zahlen.
Ich möchte dies plastisch/drastisch an einem Beispiel verdeutlichen:
In Portugal erhält eine extreme Linksregierung die absolute Mehrheit. Sie beschließt, Steuern für Arbeitnehmer ganz abzuschaffen. Steuerpflichtig - und dafür umso stärker - sollen nur noch Konzerne wie "Lidl" sein. Zugleich beschließt das Parlament in einer Abstimmung "demokratisch", dass jeder Bürger Portugals künftig ein Garantie-Einkommen von 1500 Euro erhalten soll, um "soziale Not zu lindern". Dieses Geld erhält jeder Portugiese, egal ob er arbeitet oder nicht.
Die Portugiesen stellen sich sofort mehrheitlich vor ihre Regierung und loeben diesen "wunderbaren Beschluss". Es wird höchste Zeit, dass jemand diesen EU-Halunken und deren ruinöser Politik in die Parade pfuscht. Portugals Volk spräche "wie eine Stimme". Die Linkspartei erklärt zugleich, es wäre schlichtweg "dumm"; sich weiter an die "dikatatorischen Sparauflagen" der EU zu halten würde. Aus rein wirtschaftlichen Gründen. Denn wie sonst soll in Portugal Wachstum entstehen?
Doch schon sechs Wochen später geraten Portugals Finanzen in eine extreme Schieflage. Das Land steht kurz vor der Staatspleite. Der portug. Präsident rennt armrudernd zur EU verlangt und verlangt unter lautem Wehklagen einen sofortigen Schuldenerlass, weil sein "armes Land die schweren Lasten einfach nicht mehr tragen" kann. Auch müsse ab jetzt dauerhaft ein Transferzahlungsstrom von Brüssel nach Lissabon fließen, weil das mehrheitlich demokratisch beschlossene Bürgergeld-Gesetz sonst nicht finanzbar wäre.
"Und wenn die EU jetzt etwa auf die Idee käme, nicht zu zahlen", fährt er, nicht ohne einen Anflug von Verschmitztheit, fort, "dann wäre das extrem gefährlich für Europa!" Der Euro würde zerbrechen, und letztlich entstünden für Deutschland und andere Nord-Zahlerländer "Billionenverluste", auch via Target 2. Es sei daher nur "im Eigeninteresse Deutschlands", diese Horrorszenario vorsorglich abzuwenden. Und dies ginge halt nur, wenn man den Portugiesen und anderen Bedürftigen in der Euro-Peripherie von nun an regelmäßig die ihnen rechtmäßig zustehende Stütze überweist.
Exakt so argumentieren die Griechen - und es ist eine hochgradig amoralische, egoistische und bodenlose Unverschämtheit. Ein Schlag ins Gesicht für Länder wie Portugal und Spanien, die sich - im Interesse der europ. Allgemeinheit - an die Sparauflagen halten und ihre Reformprogramme im Rahmen des Möglichen umsetzen.
Kants "Kategorischer Imperativ" (abgewandelt): Jedes Land muss fiskalisch so handeln, dass ein Gemeinwesen entsteht, das nicht an nationalen Egoismen pleite geht.
www.ariva.de/forum/...-Verteilungsfrage-472111?page=1301#jumppos32546
...und # 561 aller Voraussicht nach ebenfalls.
Denn das fehlende Geld kommt ja "ganz neutral" aus Draghis Notenpresse. LOL.
Jedes Eurozonen-Land muss fiskalisch so handeln, dass ein EU-Gemeinwesen entsteht, das nicht infolge nationaler Egoismen pleite geht.
Da wird sich Hunter Biden die Hände reiben. Hunter Biden ist der Sohn von US-Vizepräsident Joe Biden einer der fünf (allesamt nicht-ukrainischen!) Vorstände des privaten ukrainischen Gasversorgers Burisma.
www.reuters.com/article/2015/02/20/...on-russia-idUSL5N0VU1UL20150220
EU to 'reframe' Russian energy ties when time is right
Feb 20 (Reuters) - The European Union will consider "reframing" energy relations based on market conditions with Russia when the time is right and for now is focusing on building a strategic gas partnership with Ukraine, a draft document shows.
The European Commission, the EU executive, is seeking to create a single energy market, based on cross-border connections to improve security of supply and reduce dependence on Russia, which supplies roughly one third of EU energy.
Next week, the Commission is expected to publish formally its strategy on an energy union.
"When the conditions are right, the EU will consider reframing the energy relationship with Russia based on a level playing field in terms of market opening, fair competition, environmental protection and safety, for the mutual benefit of both sides," a draft of the Energy Union Package seen by Reuters says.
For now, it says particular attention will be paid to upgrading "the strategic partnership on energy" with Ukraine..
It says it will address Ukraine's importance as a transit country, as well as improving infrastructure and Ukraine's energy efficiency to reduce its dependence on imports.
Russia's long-standing gas relations with the EU and Ukraine, the main transit route for Russian gas to the EU, have deteriorated since Russia's seizure of Ukraine's Crimea region last year.
Fighting has persisted in Ukraine despite European efforts to ensure a ceasefire takes hold.
Russian gas giant Gazprom last June cut off supplies to Ukraine over a pricing dispute, only resuming them after the European Commission brokered a temporary deal that lasts until the end of March.
On Thursday, Russia started supplying gas to rebel-held eastern Ukraine [Oh wie böse, A.L.] after Kiev suspended deliveries, citing damage to the networks....
Augenschleinlich aber geht es, wie # 564 zeigt, VOR ALLEM um Gas.
Ganz ähnlich im Irak, wo die Amis mit erfundenen Kriegsgründen (angebliche Massenvernichtungswaffen) und angeblich "für die Einführung der Demokratie" (das Land ist seit 2003 ein von US-Marionetten okkupierter Sauhaufen) mit langen Fingern nach irakischem ÖL griffen. Der damalige Vizepräsident (von G. W. Bush) war Dick Cheney. Und dieser Dick Cheney war zuvor jahrelang CEO der Öl-Explorationsfirma Halliburton. Kein Wunder, dass Halliburton nach der Neo-Kolonialisierung des Iraks Bohraufträge und Bohrrechte en masse einsackte.
Die Parallelen zu den Schieberein des aktuellen US-Vizepräsidenten Biden (# 564) sind frappierend.
In der Ukraine ist nicht einmal der vorgebliche "Kampf für die Demokratie" glaubhaft. Denn er wird in Allianz mit faschistischen Asow-Kriegern ausgefochten, die eine "weiße, judenfreie Ukraine" fordern und dafür die Bevölkerung des Ostens in einen blutigen Bürgerkrieg stürzten, der bislang über 5000 Menschen das Leben gekostet hat.
Die Demokratie ist die Hure der freien Welt, bereit, sich nach Wunsch an- und auszuziehen, bereit, die verschiedensten Geschmäcker zufrieden zu stellen. Man nutzt und missbraucht sie nach Belieben. Bis vor kurzem, noch in die 1980er Jahre hinein, schien es so, als könnte die Demokratie tatsächlich ein gewisses Maß an echter sozialer Gerechtigkeit gewährleisten.
Aber moderne Demokratien existieren lange genug, und neoliberale Kapitalisten hatten genug Zeit, um zu lernen, wie man sie untergräbt. Sie verstehen sich meisterlich in der Technik, die Instrumente der Demokratie zu infiltrieren - die "unabhängige" Justiz, die "freie"! Presse, das Parlament - und sie zu ihren Zwecken umzuformen.
Arundhati Roy, indische Schriftstellerin und Globalisierungskritikerin
http://www.heise.de/tp/artikel/40/40546/1.html
In deiner Kleinkind-Phantasie erobert der Westen also die Ukraine wegen Gas und Öl.
Wieso macht er das nicht viel ungefährlicher in Kuweit, Dubai etc.? Vielleicht erobert der Westen gar keine Rohstoffländer mehr, dieser Imperialismus ist vielleicht vorbei, aber ein mindestens 150 Jahre alter AL hat das gar nicht mitbekommen?
Und wieso erobert er dann ein Land, das bekanntlich ein ganz großer Gas-Importeur ist? Ein Land, das auch wegen seines immer noch "sowjetischen" Gasverbrauchs bei "imperialistischen russischen Gaspreisen" schlichtweg kaputt gegangen ist?
Eine Ukraine, die jetzt wegen russischer Sanktionen und dem Krim-Diebstahl (die Krim-Pacht war ein reduzierter Ölpreis, was zur Verfestigung der Gasschleuderei und Defizite und Korruption führte) auch noch teuer über die EU !! mit Gas versorgt werden muss?
"as well as improving infrastructure and Ukraine's energy efficiency to reduce its dependence on imports" bedeutet, man will Ukraine helfen, aus diesem Teufelskreis der Gas- und Devisenverschleuderung herauszukommen.
Klar kommt dann jetzt: ok, aber
"der Westen erobert die Ukraine dann halt als Raketenstartplatz", um Russland "einzukreisen".
leider - oder zum Glück genauso Bohnenstroh. In Osteuropa hat die Nato kaum Militär, in Mitteleuropa bekanntlich (siehe Lage der Bundeswehr) auch nicht mehr viel, keine SAU will Russland angreifen.Tatsächlich will nur Russland die atomaren Muskeln zeigen, mit derzeit vielleicht 50.000 Toten im schwächelnden Nachbarland.
Eine absolut bodenlose Sauerei Putin-Russlands.
Das würde dann als Privatisierung zur "Effizienzsteigerung" (oder ähnlicher Blödsinn) verkauft. In Wahrheit geht es darum, dass die Amis sich in den lukrativen Geldstrom einklinken, der von Europa nach Russland (im Gegenzug zu Energielieferungen) fließt. Ukraine "als Land dazwischen" ist schon von der Lage her ideal dafür.
Im Übrigen waren fast alle Kriege der letzten 45 Jahre Ressourcenkriege. Das ist in der Ukraine nicht anders. Und es ist auffallend, dass im die Amis in vorderster Front mitmischen, auch zuletzt in Libyen.
In Realität relativieren und korrigieren sich aber die verschiedenen Egoismen der Regionen und Nationen aneinander durch die pure Gewalt des Marktes:
Wer zu wenig Leistung für andere liefert, dessen Anspruch auf Leistungen anderer sinkt - er hat weniger Geld.
Innerhalb eines größeren Währungsraums ist das Deflation - eine Region/Nation muss mit allen eigenen Preisen runter, während alle fremden Preise relativ dazu steigen. Der Import sinkt, der Export steigt, die gesamte Wirtschaft wird auf Exportleistung und Eigenleistung umgebaut. Hat sie eine eigenen Währung, bedeutet das Abwertung.
Wurde dieser Wechsel durch Überschuldung verzögert, kommen die Überschuldungseffekte sehr verschärfend dazu. Nicht nur die Nachfrage im Ausland, auch die Kreditbedienung muss nun per Export (inkl. Touristik etc.) bzw. höherer Eigenleistung erwirtschaftet werden. Der Übergang von Verschuldung zu Entschuldung erhöht die Deflation oder die Abwertung. Nach einem Verschuldungsboom geraten die PIGS innerhalb von Eurozone in Deflation statt der früher üblichen Abwertungsinflation.
Allerdings wird der gesamte Währungsraum durch eine gewisse Abwertungs- oder Lohn/Preis-Inflation in anderen Gebieten die regionalen Deflationen mildern. Denn er reagiert auch insgesamt auf die deflationären Tendenzen in ihm, indem er seinen allgemeinen Übergang in die Deflation verhindert. Also die große Kreditkontraktion, große Bankenpleiten, Unternehmenspleiten, Staatspleiten verhindert durch Niedrigzins, was andererseits in den bislang eher deflationären Überschussgebieten Boom und mit der Zeit etwas Inflation erzeugt. In und rund um Deutschland steigen Beschäftigung, Lohnsumme, Nachfrage bzw. die globalen Exporte bzw. die globalen Finanzanlagen und Investitionen. Niedrigzins ist übrigens auch eine Reaktion auf asiatische Abwertungspolitik und Assetkäufe, auch der Ölländer.
Das mildert die Deflation in den PIGS und hilft ihnen, wettbewerbsfähiger gegen Deutschland und den Rest der Welt zu werden, auch Investitionen anzuziehen. Und wieder mehr ausländische Touristen zu bekommen, anstatt die Hotelanlagen mit Inländern zu belegen. Das funktioniert aber nur, wenn die PIIGS ihre Verschuldung auch tatsächlich abbauen (Fiskalpakt, ESM, ELA), und nicht mit Haircut weiter ausdehnen, wie die Griechen das eben noch wollten.
Griechenland wäre verrückt, auch Deutschland wäre verrückt, wenn sie den Euro verlassen würden.
Warum ? Weil das Brüning-Programm die zyklischen Bewegungen des privaten Kredits zwar hebelt, aber eben nicht aushebelt. Denn das Abspecken greift nur solange, wie die Gesamtersparnis die 0 nicht unterschreitet. Dies ist dann der Fall, wenn die nackte Subsistenz der Privaten und die basalen Funktionen des Staates zur Disposition gelangen. Auf dieser rudimentären Ebene setzt, soweit nicht Krieg, notwendig wieder Nachfrage und Investitionstätigkeit in dann leer gefegten Märkten ein.
An diesem Punkt stehen sowohl Greece als auch die Kollegen aus der Peripherie, was die deutsche Vulgärökonomie tragikomisch als Erfolg ihres Austeritätswahns verkaufen möchte. Dies bedeutet für Greece auf Sicht sinkende Deficite vs GDP, damit eine deutliche Reduzierung der Transfers wie der Kosten für die Nettokreditaufnahme. Dass seine Gesamtschuld niemals getilgt werden kann bleibt davon unberührt, dieses Motiv existiert allerdings nur im ideologischen Schatzkästchen der Brüning-Freunde und nirgends in der Realität.
Diese Eurokrise ist also faktisch Geschichte, obgleich der ideologische Kampf über ihre Gründe wie Therapien noch tobt. Ein neuer Kreditzyklus kann beginnen und Syriza hat die Chance, ihr Land wie angekündigt aus Oligarchenhand zu befreien. Dass auch dieser Kreditzyklus wieder damit enden wird, dass die Überschüsse der einen in den prekär gewordenen Deficiten der anderen versenkt werden und damit 'Rettung', 'Strukturreform' und 'Anpassung', sprich Brüning, QE & Co erzwingen, wird dann wie immer als Riesenüberraschung auftreten, die man ebenso wie immer als ethische Mängel falsch gepolter Ethnien übersetzen wird. Und nicht als notwendige Unkost einer Wirtschaftsweise, die alle - Deficitsünder und Exportriesen - gemeinsam reproduzieren.
"Endziel ist eine Kontrollierung des russisches Gases, und das könnte durchaus von der Ukraine aus erfolgen".
Wie denn konkret? Gashahn abdrehen? Pipelinegebühren erhöhen? Russland aufkaufen?
" in den lukrativen Geldstrom einklinken" das hat London und New York längst gemacht. Die Lage, Ukraine "als Land dazwischen", interessiert dabei keine Sau.
"Im Übrigen waren fast alle Kriege der letzten 45 Jahre Ressourcenkriege."
Die meisten Kriege der letzten 70 Jahre waren Unabhängigkeits-, Stammes- und lokale Imperialkriege im Rahmen von Staatsbildung. Das ist in der Ukraine in der Tat nicht anders.
Um Ressourcen geht es dabei immer auch - aber der Westen erobert keine Ressourcen. Er bezahlt dafür auf der Basis freiwilliger Handelsbeziehungen.
"Und es ist auffallend, dass im die Amis in vorderster Front mitmischen, auch zuletzt in Libyen." Dort mischten zuvorderst die Franzosen auf Basis ihrer Einschätzungen vom arabischen Raum mit, nicht die Amis.
Und es ging auch hier nicht um die Eroberung von Öl - das gabs nämlich billig bei Gaddafi. Die Amis achten militärisch eher auf sichere Handelsrouten, wovon Asien und Europa profitieren.
Und nochmals: dein Paradigma, die USA oder Europa wollten "Russland erobern", ist eine politische Spinnerei.
Richtig ist, Russland gehört zum Weltmarkt und lebt vom Weltmarkt und ist insofern der ganz normalen Konkurrenz und den ganz normalen Geschäftsregeln ausgesetzt.
Die politische Spinnerei liegt ganz in Russlands uraltem Glauben, sie wären autark und könnten militärisch PingPong mit der Umgebung spielen, und das würden ja seit jeher auch alle anderen so machen ("Geostrategie", Imperialismus").
Ernst Wolff: Weltmacht IWF – Chronik eines Raubzugs >>> LINK
Sabine Feininger
Ernst Wolff widmet sein Buch „den Menschen, die es nicht lesen können, weil der IWF ihnen den Besuch einer Schule verwehrt hat“. Bereits auf den ersten Seiten weist er nach, dass die Gründung des IWF nicht etwa, wie von vielen behauptet, der Errichtung und Stärkung eines gesunden globalen Währungssystems diente. Vielmehr stand dieser ganz im Zeichen der Neuordnung der Welt nach dem zweiten Weltkrieg. Hauptziel seiner Errichtung war es, die Dominanz der neuen Weltmacht USA zu zementieren.
Ich empfehle dieses Buch uneingeschränkt und kann nur jedem dringend ans Herz legen, es sich möglichst bald zu beschaffen und zu lesen. Oder sich zumindest das Interview anzuhören ...
Klaus Madersbacher, antikrieg.com
http://antikrieg.com/aktuell/2015_02_07_empfehlung.htm
https://www.youtube.com/watch?v=fyJdbj8477E