Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 1276 von 7957 Neuester Beitrag: 08.08.25 23:09 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 199.912 |
Neuester Beitrag: | 08.08.25 23:09 | von: goldik | Leser gesamt: | 41.886.003 |
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Ich hatte nix anderes erwartet.
Die Linke träumte schon immer von flächendeckendem Wohlstand aus der Druckerpresse.
Produktivität ist bei denen Blödsinn, übler Hokuspokus der Kapitalisten.
Heeey, kein Hurrikan hat Kreta/ Rhodos überschwemmt, keine Naturkatastrophe Athen zerstört.
Sie wollten doch nur in aufgeblähten Staatbetrieben früh in Rente und ein 13. 14.15. Monatsgehalt auf Kosten der Union.
Und dieser Tsipras versprach im Wahlkampf, diesen Unsinn zu reanimieren.
Dann Gute Nacht Europa...
Mit der Sowjetwelt hat das im Grunde gar nichts zu tun, das war "links" mal vor unendlichen Ewigkeiten, die ist nur für hundertjährige Opas und ihre völlig missratenen Erben, für andere in ihrem dramatischen Scheitern interessant.
Ich weiß jetzt nicht gut, was sich in Griechenland so alles bewegt, aber zur EU und zum Euro kann man sagen, dass sich junge Griechen natürlich trotz aller Flucht und internationalen Erfahrungen letztlich nur für das Leben in Griechenland interessieren. Und mit Sicherheit haben sie nicht das Vertrauen in ihre Eliten, dass sie ein eigene Geld fordern würden. Mit Sicherheit wollen sie wegen dieses Misstrauens auch in der EU sein. Und mit Sicherheit wollen sie diese Eliten irgendwie ausschalten - übernehmen - enteignen - beherrschen - einheiraten...;-o) oder am Ende wenigstens ein Pöstchen ergattern, wie in so vielen südeuropäischen Revolutionen.
Dass da jenseits des Tourismus wieder das ganz große Geld aus Europa nach Griechenland strömt, diesmal aber nicht voller Hoffnung auf Erfolg, sondern um abgeschlachtet zu werden, daran werden sie letztlich nie glauben. Vielleicht die linken Opas, die sich schon ewig ihre völlig eigene Welt zurecht konstruieren, aber nicht junge linke Leute, denn die müssen auch ganz unten auf der Erde leben.
Anders sieht es schon bei den jungen Rechten aus, die eher aus ihren Familien und Klassen, Region und Religion, Eigentum und Ansprüchen heraus Widerstand gegen Veränderungen und fremde Ansprüche leisten und in der Wagenburg ihre Pöstchen verteilen.
Aber auch das konservative tarnt sich in solchen Zeiten links, indem es sich ja nur verteidigt und auch einfach mehr fordert, und natürlich immer äußere Feinde findet. Etwa die USA, oder die EU, Ausländer, Islam, den Euro, die Türkei, Nato, Deutschland - es sind wie hier im thread auch eher die Nationalisten und der nationale Widerstand, die sich daran ausrichten. Oder gar noch geostrategisch und mit orthodoxen Bindungen mit Russland spielen will, kein Linker käme auf diese abstruse Idee. Allerdings gibt sich alles Konservative in wirklich wirren Zeiten links, und wirklich Linke sind weit konservativer, als es den Anschein hat.
Also Lehne, alles ganz einfach ;-o) vom griechischen Überschuss-Umwälz-Mechanismus nicht bluffen lassen.
Von da aus hast du seit 1968 bis heute offenbar alle verrückten wilden Westler irgendwie als Maoisten aufgefasst..
Und jedes Gelächter und Fremdschämen über die Ostzone als faschistischen Angriff...
Die Ostzone war doch nur deine "freiwillige" geistige Heimat, oder? Oder warst du da echt viel tiefer verstrickt? Ich will hier zum biographischen Schicksal eigentlich nicht diskutieren, das sind immerhin unabänderliche Geschehnisse mit großen Folgen, aber gut... wenn du hier ununterbrochen hochaggressiv so persönlich wie politisch immer noch auf Ostzone machst, müssen wir wohl darüber reden.
Ja, ich war immer Wessi und wie die linken Jugendlichen im Westen ja fast alle darüber wirklich immer unendlich froh. Das mit dem Niedergang der Ostzone und Sowjetunion tut mir insofern jedenfalls aufrichtig leid ;-o)) aber es ist ja auch alles schon eine Weile her.
Ein vertracktes biographisches Problem muss man genau als solches anerkennen, Fill.
Krieg und Faschismus haben in der postimperialistischen Welt nichts mehr zu suchen. Die größte verbliebene Pickelhaube der Welt Russland wird das auch lernen. Für die pränationalen Stammeskulturen im islamischen, arabischen, teils auch im schwarzafrikanischen Raum ist es hingegen noch ein weiter Weg dorthin.
Die griechischen Wirren werden Europa noch länger begleiten, vielleicht sind sie sogar hier und da ansteckend, aber im Grunde sind sie rein regional und können die EU und den Euro nicht aushebeln.
Sie besitzen keine Alternative: nationale Währungen ändern nichts zum Besseren. Nationen auf Sozialhilfe zu setzen, hilft ihnen bekanntlich gar nicht, und andere Regionen machen das schlichtweg nicht mit. Eine leicht höhere Inflation insbesondere in Deutschland ist möglich, so wird von dieser Seite her entschuldet.
Im schlimmsten Fall ruinieren sie das eigene Land, im besten Fall revolutionieren sie es, im Normalfall ändern sie kurzfristig relativ wenig, und wirken eher langfristig in der Kultur.
Vielleicht entstammt diesen Wirren ja noch mal eine gute Idee, wie man mit nationalen Berg- und Talfahrten in Europa oder im globalen Maßstab auch ganz Europas umgeht, und wie man zu starke Konzentratiosprozesse bei Einkommen und Vermögen, Klassen- und Kastenbildungen verhindert und abbaut.
... das ist schon ein richtig schäbiger Treppenwitz der Geschichte. So ähnlich wie der, dass sie von Hause aus geradezu Spezialisten für Demokratie seien ;-o) oder Marktwirtschaft ;-o)) Kultur :-o))) ok, vielleicht in der virtuellen Sniper-Kunst, in jeden 2. Satz eine dreckige Beleidigung einzubauen.
Anstatt einfach offen und ehrlich zu sagen, wie er seinen Sozialismus Kommunismus denn nun überhaupt denken und haben und herstellen will. Seit einer Weile kommt genau dazu ja gar nichts mehr. Was ist denn los, Fill? plötzlich konservativ geworden? Kommt neben der Biographie auch von daher dein Hass auf die Sozialdemokratie und die Grünen?
Wie sollen also Gesellschaften aussehen, die nicht so funktionieren wie unsere?
Wie können Menschen an dem, was die Gesellschaft leistet partizipieren?
Unser geliebter Kapitalismus sollte darauf eine Antwort finden, sonst findet ihn der Sozialismus!
www.handelsblatt.com/politik/international/...die-front/11320816.html
Varoufakis: Es muss gehen. Ich kann Ihnen versprechen: Griechenland wird – abzüglich der Zinsausgaben – nie wieder ein Haushaltsdefizit vorlegen. Nie, nie, nie!
Interview: http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-02/...ter-inhalt-interview/seite-2
Eine sehr realistische Einschätzung. Ideologisch outet sich damit der superlinke Varoufakis als Sympathisant der in Berlin und Brüssel vertretenen ökonomischen Irrlehren, denzufolge es keinen kausalen Zusammenhang zwischen Überschüssen einerseits und Defiziten andererseits gebe, beides also isoliert interpretiert und behandelt werden müsse.
Was tatsächlich ärgert, ist der freche Ton - und dass er 'Vernunft' in das Austeritätsprojekt bringen will. Wirklich was entscheiden kann er aber sowieso nichts, denn weder mit noch ohne Euro (im Fall der Redrachmisierung bliebe der Euro de facto Währung) wird dieses produktiv abgehängte Land die Kontrolle über seinen Haushalt zurückerlangen und in der einen oder anderen Form Transferempfänger bleiben. Warum auch nicht, nur laut aussprechen darf man es halt nicht.
Aber das System funktioniert einfach nicht...
Beispiel Venezuela: Die Inflationsrate liegt aktuell bei 60 Prozent, die Menschen stehen für Lebensmittel, Klopapier, Windeln etc stundenlang an...
Und Athen schwimmt nicht mal im ÖL wie die Kumpels in Südamerlka...
Ähem-- na gut-- etwas Olivenöl habens schon....
Diesen schlichten Nexus zu leugnen und ideologisch gegen diesen anzukämpfen, um letztlich immer vergeblich das mentale Gap zwischen ökonomischen Alltagsverstand und ökonomischer Realität schliessen zu können, behindert dessen konstruktive und funktionale politische Verarbeitung. Die Frage, wie setzen wir Defizite sprich die Ungleichgewichte ökonomisch sinnvoll und sozial verantwortungsvoll ein, kann nicht beantwortet werden, solange der Kampf um irreale Fetische wie die schwarze Null geführt wird.
Krisen enden spätestens dann, wenn die potentielle Gesamtersparnis die Null erreicht hat. Es bis dahin aus ideologischem Eifer kommen zu lassen, produziert sachlich überflüssig hohe soziale Kosten und treibt dem 'Sozialismus' Anhänger zu. Allerdings als einem Gefühl, nicht als einer politischen Alternative.
Und wo sollte der Deckel liegen? Oder soll es überhaupt keinen Deckel geben? Wenn Deckel, ist es nur eine Frage der Zeit bis die Griechen ihn erreichen. Und dann?
Es geht und ging in Griechenland nicht ums "Sparen". Es geht darum, dass ein funktionsfähiger Staat entsteht und nicht Griechenland noch die Ukraine überholt.
Hat alles nichts mit Wirtschaftstheorien zu tun. Es geht hier um massives Schmarotzertum, kriminelles Verhalten und Ausnutzung der Menschen, in Griechenland und im Ausland, die einer ehrlichen Arbeit nachgehen. Es geht auch nicht um Spitzenproduktivität. Es geht nur darum sich selbst ernähren zu können. Und dem muss nichts anderes gegenüberstehen. Und dazu dürfen die Oligarchen nicht mehr so fleißig Kapital exportieren.
Es ist der größte Blödsinn überhaupt, die Welt würde nur nach makroökonomischen "Erkenntnissen" funktionieren. Die Welt ist komplexer und es gibt noch sehr viele andere und auch wichtigere Bereiche.
hier ein schöner Artikel von Ambrose Evans-Pritchard
http://www.telegraph.co.uk/finance/economics/...-drachma-threats.html
Greece's rock-star finance minister Yanis Varoufakis defies ECB's drachma threats
'I will tell Mr Schäuble that we may be a Left-wing riff-raff but he can count on our Syriza movement to clear away Greece’s cartels and oligarchies,' says Yanis Varoufakis
Yanis Varoufakis, the emerging rock-star of Europe’s anti-austerity uprising, said the European Central Bank is straying into murky waters by openly stating that it may cease to act as lender-of-last resort for the Greek financial system.
“These threats are perfectly illegitimate. They are trying to asphyxiate us with arbitrary deadlines,” he told The Telegraph during a lightning tour of EU capitals to drum up support.
A string of ECB officials have said in recent days that the institution would no longer accept Greek debt as collateral in exchange for loans after February 28, if Greece refuses to cooperate with the EU-IMF troika and walks away from its bail-out deal. The move would cut off up to €54bn of liquidity currently keeping Greek lenders afloat. Syriza's leaders are fully aware that this would trigger a banking collapse, full-blown default and ejection from the euro within days. Greek officials grumble that the ECB is acting as a political enforcer without treaty authority.....
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“The French are very keen for us to find our feet. They are deeply uneasy about what is happening in Europe and they will not be silent observers if we are choked, strangled and snuffed out, for they fear the ground will start to crumble under their own feet,” he said.
Jean-Claude Junker, the European Commission’s chief, held out an olive branch of sorts, admitting that the troika policies imposed on Greece had been too harsh. “We have to correct past errors. What we should not do is simply replace them with the exact opposite. That will drives us into the wall," he said.
Mr Varoufakis was coy about his talks with George Osborne on Monday, except to say that the Chancellor appeared to be on the “same page” on elements of Greece’s new debt plan.
The proposals offer a bond swap to ease the debt burden – 177pc of GDP - without demanding an explicit writedown of Greece’s foreign loans. This allows both sides to save face. The aim is to slash Greece’s primary budget surplus from the troika target of 4.5pc of GDP to around 1.5pc to pay for welfare pledges and boost investment. “This gives us a reasonable buffer. The old target is ludicrous,” Mr Varoufakis said.
“Everybody knows we are insolvent. What is the point of us borrowing another €7bn to pay back the ECB - which bought the bonds from north European banks to help them, not Greece – when the ECB is in the process of creating €1 trillion of new money? It is clearly absurd.”
“So why don’t we just park the bonds on the books of the ECB. What I am not going to do is borrow yet more money from my colleagues in Italy, France or Slovakia, or wherever,” he said. ......
Griechische Regierung schafft Minister-Limousinen ab
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...us-fahren-a-1016488.html
Der deutsch-griechische Appell gegen mediale Einäugigkeit und für Verhandlungen über einen Schuldenerlass auf Regierungsebene von mehr als 600 Persönlichkeiten unterzeichnet. http://appell-hellas.de/?p=128
Die Einäugigkeit in den meisten sowohl Sprach- wie Bildmedien des deutschen Mainstreams übertrifft die Befürchtungen des Appells sogar noch: Über Nacht wurden aus den demokratischen Wahlsiegern in Griechenland in Deutschland aggressive Feindbilder konstruiert
Fehdehandschuh hingeworfen
https://www.freitag.de/autoren/lutz-herden/fehdehandschuh-hingeworfen?
Würden in der EU Begriffe wie Solidarität und Gerechtigkeit nicht als Phrase verwendet, sondern beim Wort genommen, müsste man den Rauswurf der Troika begrüßen .
Die EU-Patriarchen fühlen sich in ihrer Selbstgefälligkeit getroffen, wirken aufgescheucht und genervt. Es ist dermaßen ungewohnt, Widerstand und Widerspruch erdulden und gar hinnehmen zu müssen. Von EU-Parlamentspräsident Schulz über den deutschen Finanzminister Schäuble bis zu Eurogruppenchef Dijsselbloem reagieren sie wie Zuchtmeister, denen der Zögling den erwünschten Gehorsam verweigert.
Europas Very Serious People, inklusive der medialen Entourage, wirkt von Tag zu Tag lächerlicher. Dabei ist nichts weiter passiert, als dass jemand in einem lange nicht gelüfteten Haus die Fenster aufstößt, um wieder durchatmen zu können. Die neue Regierung in Athen wirft dem abgewirtschafteten Koloss Euroland keck den Fehdehandschuh hin. Was daraufhin geschieht, war zu erwarten und wirkt einfallslos. .....
Die Währungsunion hat einen Teil des Kontinents in ein monetäres Korsett geschnürt, so dass die Luft immer knapper und die Löcher im gewaltiger wurden. Für die Griechen wurde dabei eine Schmerzgrenze überschritten, die sie zur Gegenwehr schreiten ließ. In Spanien ist man gerade dabei, jene Grenze zu überschreiten, andere Länder werden folgen....
Wer Regierungen zwingt, Sozialleistungen permanent zu kürzen, Staatseigentum zu privatisieren, den Arbeitsmarkt zu liberalisieren, Löhne und Renten zu kürzen – und das mehrfach –, Einschränkungen im Gesundheitswesen durchzusetzen, hat irgendwann den Bogen überspannt. Der Mensch hält viel aus, doch ewig hält er nicht.
Beim italienisch-griechischen Gipfel demonstrieren Alexis Tsipras und Matteo Renzi Einigkeit. Gemeinsamer Nenner ist die Ablehnung der europäischen Sparpolitik.
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Noch am Vorabend des italienisch-griechischen Gipfels in Rom hatten deutsche Regierungskreise gestreut, Renzi habe in einem Telefonat mit Merkel die deutsche Position unterstrichen: Griechenland habe seine Verpflichtungen gegenüber den internationalen Gläubigern und der EU einzuhalten. Ganz so einfach ist es nicht. Wenigstens auf seiner Pressekonferenz mit Tsipras war ein ganz anderer Renzi zu vernehmen, einer der den neuen Premier Griechenlands nicht bloß im Namen der gemeinsamen Vergangenheit als "kulturelle Großmächte" willkommen hieß, "bei allen Meinungsverschiedenheiten im Detail", während Tsipras unwidersprochen gleich mit der Bemerkung nachsetzte, er könne zwar kein Italienisch, "aber wir sprechen die gleiche Sprache".
Eine Sprache, die vielen unter Deutschlands Politikern ebenso wie unter Deutschlands Wählern nicht gefallen wird. Gewiss, Italien und Griechenland haben durchaus unterschiedliche Interessenlagen. Schließlich gehört auch Rom – das wird in der deutschen Öffentlichkeit gern vergessen – zu den wichtigsten Gläubigern Athens; auf etwa 60 Milliarden Euro summieren sich die Kredite.....
Doch da ist auch die eine, wichtige Gemeinsamkeit: Auch wenn es formal keinerlei Troika-Auflagen unterliegt, ächzt Italien ebenso wie Griechenland unter den Folgen der seit nunmehr fast vier Jahren verfolgten Austeritätspolitik. .....