Jinko Solar vor einer Neubewertung ?
Die Eigenkapitalquote wird deutlich hoch gehen schon alleine da die Bilanzsumme deutlich gekürzt wird und die stillen Reserven gehoben werden. Die Nettofinanzverschuldung wird signifikant zurückgehen . Das kann man in der Q2-Präsi dann schon sehr gut erkennen bei der speperaten Ausweisung Power- und Modulbusiness. In der Powersparte stehen Finanzverbindlichkeiten von 1 Mrd. $ drin (Finanzverbindlichkeiten liegen im Gesamten bei 1,81 Mrd. $), eine Liquidität von 188 Mio. $ und einem negativen Working Capital von riesigen 373 Mio. $ bei noch offenen Einspeisevergütungszahlungen von 150 Mio. $.
Wie das alles am Ende aber wirklich aussehen wird ist ohne Details ganz schwierig einzuschätzen, aber die Nettofinanzverbindlichkeiten werden nach dem Deal sehr deutlich zurückgehen. Laut Daumenrechnung und ohne Details dürfte sie von 1,26 Mrd. $ (Stand Ende Q2 2016) inkl. den 250 Mio. $ Cash nur noch bei 191 Mio. $ liegen. Denke aber mal das wird morgen dann schon genauer gesagt werden und vielleicht bringt Jinko morgen eine genaue Pro Forma Bilanz.
Taktueriker81 von diesen Daqo-Zahlen kann man nichts auf die Jinko-Zahlen ableiten. Dazu sind beide viel zu verschieden, Nach meinen Schätzungen müsste Jinko aber die Analystenschätzungen (Umsatz: 763 Mio. $/EPS: 0,55 -- für Q4 wird mittlerweile mit einem negativen EPS gerechnet) schon packen, aber das ist echt verdammt schwer einzuschätzen. So schwer wie noch nie, denn die Modulpreise sind kräftig eingebrochen in Q3 wie noch nie in der Solarbranche in einem Zeitraum von 12 Wochen (in China z.B. von 0,50 $/W auf 0,41 $/W -- in den USA von 0,59 $/W auf 0,46 $/W), so dass man bei diesem Preiseinbruch kaum einschätzen kann welchen Q3-Modulverkaufspreis Jinko erzielt hat und der ist halt mal mitentscheidend für den Gewinn. Dazu gab es dann noch kräftige Währungsschwankungen in Q3 und Abschreibungen auf den Lagerbestand könnte es eventuell auch noch geben. Die Taiwanesen haben jedenfalls in Q3 auf die deutlich gefallenen Preisen Lagerbestände auf die neuen Preise abgeschrieben.
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So wenig Umsatz an einem Morgen vor den Zahlen hatten wir selten.
Spätestens ab 12 Uhr wird sich das wohl schlagartig ändern.
Drücke auch allen die Daumen die es mit Jinko halten.
VG
Taktueriker
Rund um in diesem schwierigen Umfeld richtig gute Zahlen, aber Q4 wird sicher (deutlich) schwächer werden.
Muss mal die Zahlen im Detail anschauen.
Die Zahlen hören sich auf den ersten Blick sehr positiv an, aber man findet bestimmt wieder ein Haar in der Suppe ;-)
Und Ausblick ist auch gut......
Geht´s da wieder drüber ist wohl noch einiges drin heute...
Die Zahlen sind in jeder Hinsicht prima.
hier noch der Link zur Präsentation
http://ir.jinkosolar.com/zhen/upload/201611160424329034.pdf
Produktionskosten wurden gesenkt und die Abhängigkeit von China und Vereinigten Staaten gesenkt, zudem zeigt die letzte Folie wie stark die Verschuldung durch den Spin-Off sinken wird
Mit den Zahlen in diesem sau schwierigen Umfeld hat sicher nicht mal der größte Optimist gerechnet. Die Gewinnmargen konnten gg. Q2 sogar gesteigert werden. Operativer Gewinn mit 90 Mio. $ inkl. einer EBIT-Marge von 10,5% (Q2: 7,5%) und Nettogewinn von 35 Mio. $.
Die kompletten Produktionskosten konnten gg. Q2 um satte 0,05 $/W bzw. um 11% auf 0,40 $/W gesenkt werden. Liegt großteils an der mittlerweile großen Malaysia-Produktion, also deutlich geringere Strafzölle, aber auch an den deutlich gefallenen Zellpreisen in Q3. Auch die Inhousekosten konnten um 5% gesenkt werden. Vor allem weil Poly so billig war in Q3.
Die neue Mono-Waferproduktion läuft mittlerweile auch voll. Wird also heißen, dass Jinko ihren Absatz mit Monomodulen deutlich steigern wird von aktuell ca. 50 MW pro Quartal auf 350 MW pro Quartal. Sollte er Bruttomarge zu gute kommen.
Jinko hat eine Pro Forma-Bilanz erstellt wie die Bilanz nach dem Solarkraftwerksverkauf aussehen würde zu Ende Q3. Demnach hätte dann Jinko eine Nettofinanzverschuldung von 337 Mio. $ und die Bilanzsumme würde sich fast halbieren auf 2,4 Mrd. $. Heißt dann im Umkehrschluss, dass alleine durch die deutliche Verkürzung der Bilanzsumme die Eigenkapitalquote sehr deutlich hochgehen wird. Wie hoch keine Ahnung, weil man ja nicht weiß wie die verkauften Solarkraftwerke in der Bilanz stehen.
Was die Börsen nun aus den sehr überraschend guten Zahlen macht keine Ahnung, denn jeder weiß, dass Q4 deutlich schwächer sein wird wie Q3. Das ist halt das große Problem. Ändert aber zunächst nichts daran, dass mit diesen überraschend gute Zahlen wohl nicht mal der größte Jinko-Optimist gerechnet hat.