TUI 2007: Erholung oder Zerschlagung?
Bei aktuell 2,22 Euro im Kurs im Vergleich zum 2,62 Euro Platzierungskurs kann man doch ganz klar erkennen, dass es einem als Anleger genau NULL Sicherheit oder „Downside Protection“ gibt, wenn die Instis bei im Rahmen einer Platzierungs bei höheren Kursen zugeschlagen haben. Wie die sich hedgen/gehedged haben oder ob das teilweise auch covernde LVs waren wissen wir auch nicht.
Der Platzierungs-Discount betrug ca. 10% - ob das dann eine „erfolgreiche“ KE gewesen ist, muss jeder selber einschätzen. Katja Dofel bei n-tv hatte in ihrer Schalte berichtet, dass es negativ angekommen ist, dass der Platzierungs-Discount so hoch war. Weiterer Gedanke dazu: natürlich gibt es Gründe für eine 10% Platzierung (schnell durchgezogen, kein Prospekt, kein BR-Handel und vor allem ein höherer Platzierungspreise), aber vllt wollte TUI ja eigentlich eine BR-KE machen – aber das geht nun mal leider gerade nicht, da 34% der Stimmrechte bei den Mordashows liegen.
Dass hier weitere Platzierungen & KEs folgen werden, steht wohl außer Frage – ist nur eine Frage des Timings. Im WO-Board wurde das schon ausführlich diskutiert.
@ifyouknowyou: TUI hat seine Q2 Zahlen (Stichtag 31. März) schon veröffentlicht mit einen Konzernverlust von 321 Mio Euro.
Das Bezugsrecht der Aktionäre war ausgeschlossen, die Papiere gingen nur an institutionelle Investoren.
Der Preis je neuer Aktie liegt bei 2,62 Euro.
Na da können wir ja von Glück reden, dass wir Kleinanleger "ausgeschlossen" waren.
So haben wir uns 15 - 20 % Minus innerhalb kürzester Zeit erspart.
Aber die ach so schlauen inst. Investoren werden schon wissen, was sie machen. Geduld ist halt gefragt ...
Der russische Großaktionär M. will entweder freiwillig bei TUI aussteigen
oder wird früher oder später dazu gezwungen / genötigt.
wohl vom Affen gebissen? Typen gibts tzz tzz tzz tzz
Dennoch ändert das nichts an der bescheidenen Situation, in der TUI steckt und ich teile deine Einschätzung, dass es zu weiteren KE kommen kann und wohl auch wird. Ein Abfall des Kurses auf 0,50-0,70€, wie von Vorrednern geschrieben, halte ich (unter konstanten Marktbedingungen) allerdings für unsinnig und unseriös, es sei denn, die Rahmenbedingungen spitzen sich weiter zu (und das läge dann nicht an TUI und beträfe ebenso andere Gesellschaften).
Es bleibt dabei: trotz der Verwässerungsproblematik ist es ein gutes Signal, dass TUI Geld am Kapitalmarkt bekommen hat. Sicherlich waren die institutionellen Zeichner keine Zocker. Wer weiß, vielleicht sind darunter ja strategische Interessierte mit längerfristigem Interesse?
Ich jedenfalls hoffe, dass es dem angeschlagenen Konzern gelingt, aus dem Schlamassel wieder herauszukommen, denn generell ist TUI absolut überlebensfähig und im Wesentlich aufgrund externer Faktoren tief im Dreck. Deutschland, das wirtschaftsstärkste Land Europas, sollte weiterhin der Sitz des größten Touristikunternehmen der Welt sein. Die Superlative müssen nicht alle in China oder USA liegen.
Siehe das GE :
https://geschaeftsbericht2019.tuigroup.com/sites/...bschluss_2019.pdf
Dass die großen Investoren insgesamt besser informiert sind, sei es über Roadshows, 1-on-1, Kamingespräche, Analystenkontakte, etc. versteht sich von selbst. Aber diese Informationen haben die Investoren dann das ganze Jahr über und hätten vorher schon damit handeln können. Dass bei diesen Gesprächen schon mal vorgefühlt wird, ob man bei einer KE dabei wäre, davon ist wohl auch auszugehen.
Im GJ 18/19 hatte TUI wahrscheinlich >3 Mrd. mehr Eigenkapital und >3 Mrd. weniger Schulden und damals waren knapp 600 Mio Aktien ausstehend, während es heute 1,8 Mrd. sind. Damals gab es Dividenden, weniger Zinslast, bessere Ratings, mehr operative Ertragsmöglichkeiten (siehe Verkauf RIU Hotels & Kreuzfahrt-JV). Damals gab es kein Corona, keine bevorstehende Verwässerung durch den Bund, keinen 34% Aktionär, der jetzt auf der Sanktionsliste steht. Außerdem wird TUI auf EV Basis ähnlich hoch bewertet wie vor Corona.
Ja, Vergleiche mit der Vergangenheit haben ihre Berechtigung, aber dann bitte alle Faktoren berücksichtigen und nicht nur die, die gerade in Deine Argumentation passen.
Mit anderen Worten stützt der deutsche Steuerzahler einen Reisekonzern mit 4,3 Milliarden der zu über 30% einem russ. Ologarchen gehört. Das geht niemals gut ...