IVU - sachlich und konstruktiv
Datum: 10.09.19
Uhrzeit: 13:04
BERLIN (dpa-AFX) - Grün wird jetzt Bahn-Farbe: Vorn und hinten bekommen alle ICE einen grünen Streifen anstelle des gewohnten Rot. "Kein Verkehrsmittel ist so klimafreundlich wie die Bahn", begründete der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz am Dienstag in Berlin die Lackauswahl. Doch es gibt eine weitere Botschaft: Damit mehr Menschen Bahn fahren, könnten im Fernverkehr die Fahrkartenpreise deutlich sinken - sofern der Staat auf Mehrwertsteuer verzichtet. Darüber berät das sogenannte Klimakabinett der Bundesregierung in der nächsten Woche.
"Den finanziellen Vorteil würden wir mit günstigeren Fahrpreisen eins zu eins an unsere Kunden weitergeben", versprach Lutz. Dafür, auch bei Fahrten über 50 Kilometern den reduzierten nur noch den reduzierte Satz von 7 statt 19 Prozent Mehrwertsteuer zu verlangen, gibt es ein recht breiten Konsens von den Grünen bis zur CSU.
Für mehr politischen Rückhalt setzt die Bahn seit Monaten voll auf das Klima-Argument. "Bahnfahren ist aktiver Klimaschutz", warb Lutz und zeigte auf einen grünen Stecker, der nun auf jeden ICE lackiert wird. Der Fernverkehr fahre seit 2018 komplett mit Ökostrom.
Das heißt aber nur, dass die Bahn soviel Ökostrom einkauft wie sie für den Fernverkehr braucht. In die Oberleitungen fließt der normale Bahnstrommix, der 2018 noch zu 43 Prozent aus Kohle, Gas und Atomkraft stammte. Auf vielen Nebenstrecken fahren außerdem noch Dieselloks. 60 Prozent des Gleisnetzes ist elektrifiziert, darauf fährt 90 Prozent des Verkehrs. Echte 100 Prozent Ökostrom soll es 2038 geben, eine klimaneutrale Bahn 2050.
"Die Eisenbahn soll das Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts werden", sagte der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Enak Ferleman. "Wir wollen richtig in das Schiennetz investieren." Im laufenden Geschäft muss sie die Bahn aber besser werden, etwa bei der Fahrzeugbereitstellung, wie der CDU-Politiker deutlich machte. "Da ist noch Luft nach oben." Verspätungen durch Baustellen dagegen seien kaum zu vermeiden. Die Bahn sei auf einem sehr guten Weg.
Der Bundeskonzern hatte sich dazu eine neue Strategie verordnet. Sie heißt "Starke Schiene" und zieht Schlussstrich unter frühere internationale Expansionspläne. Alles, was die Bahn tut, soll sich auf die Stärkung der Eisenbahn in Deutschland ausrichten.
Geplant sind etwa in Großstädten Fernzüge im 30-Minuten-Takt, WLAN auch im Intercity und mehr Plätze in Pendlerzügen. Im Fernverkehr soll sich die Zahl der Fahrgäste nahezu verdoppeln, in Regionalzügen soll sie um die Hälfte zulegen. Dazu will die Bahn in Mitarbeiter, neue Züge und Infrastruktur investieren.
Die Kapazität des Schienennetzes soll durch neue Gleise und Digitaltechnik um 30 Prozent steigen, die Zahl der Fernverkehrszüge von rund 460 auf bis zu 600 wachsen. Bahnhöfe sollen mehr Platz bieten und einfachere Übergänge zu Fahrrädern, Bussen und Mietwagen.
Doch bis dahin ist es ein weiter Weg für den hoch verschuldeten Konzern. "Zukunft gibt es nicht zum Nulltarif", sagte Lutz. Politik und Bahn müssten die Verkehrswende als gemeinsamen Kraftakt verstehen. Die geplante Mehrwertsteuersenkung könne einen wertvollen Beitrag leisten, die Fahrgastzahl im Fernverkehr zu erhöhen. Zudem würden dann weitere neue Züge gekauft, damit die zusätzliche Nachfrage auch bewältigt werden kann.
Die Bahn hatte zunächst auch erwogen, bei einer Steuersenkung einen Teil des finanziellen Vorteils in die Angebotsverbesserung zu stecken. Nun nannte Lutz es selbstverständlich, dass die Fahrpreise im gleichen Maße gesenkt werden würden.
Fahrkarten in der zweiten Klasse von ICE und Intercity sind seit der Jahrtausendwende um gut ein Viertel teurer geworden, wie das Bundesverkehrsministerium kürzlich mitgeteilt hatte. Nullrunden hatte es zuletzt 2015 und 2016 gegeben. Die Steigerung blieb insgesamt aber leicht unter dem Anstieg des Verbraucherpreisindex, der seit dem Jahr 2000 etwa 30 Prozent betrug.
Im Nahverkehr macht die Bahn nur für etwa jede fünfte Kundenfahrt die Preise selbst, bei den übrigen sind die regionalen Verkehrsverbünde verantwortlich, die Länder und Kommunen vertreten. Im Nahverkehr wurden Fahrkarten seit 2000 um etwa die Hälfte teurer./bf/DP/nas
https://www.sbroker.de/sbl/mdaten_analyse/...3D1908&ioContid=1908
IVU ist in meinen Depot auch zu 35Prozent gewichtet!
Schöner warmer Regen die letzten Tage seit den Zahlen.
Ich denke, es ist technisch heute. Über 10,50€ werden Anschlußkäufe innerviert.
https://w3.windmesse.de/windenergie/news/...ding-db-energie-windstrom
Ist es nicht eigentlich vollkommen verrückt, wie lange man diese einstige Vorzeige Industrie Eisenbahn vernachlässigt hat um sie jetzt wiederzuentdecken,als Zukunftsprojekt zu feiern und einen radikalen Imagewandel zu vollziehen ?
Will heißen: Wenn IVU ein Startup wäre und global Cloudlösungen für die urbane Mobilität von Morgen anbietet, wäre man außerbörslich bei 60 Mill. Umsatz, 10 Mill. Ebit und 15-20% Wachstum definitiv - bei dem aktuell crazy Venture Capital Markt - mit Sicherheit schon ein Einhorn. Man würde als Start up wahrscheinlich mit 30-40% wachsen, aber dafür keinen Gewinn erzielen und auch unlukrative Aufträge annehmen (die den Umsatz pushen) und diese wahrscheinlich auch nicht vernüftig abwickeln können (mangels Erfahrung).
Die Börse sieht IVU aber noch (überwiegend) als Projektierer, der seit 20 Jahren ohne nenneswerten Fortschritt am Markt unter dem Radar rumdümpelt. Dabei hat sich alles mittlerweile geändert. Der von IVU adressierte Markt explodiert gerade und man wandelt sich gerade sehr schnell in einen hochskalierbaren Cloudsoftwareanbieter. Einzig die immer noch schlechte Kapitalallokation hat sich nicht geändert, ist aber nicht mehr so relevant, weil die künftige Bewertung sich nun überwiegend auf Margenpotential und Wachstum stützt. Bei Nemetschek schaut ja auch keiner mehr auf den Nettocashbestand:-)
Scansofts Ausführungen ist jedenfalls nichts hinzu zu fügen. Man sieht es ja an der Diskussion, die ich im Wallstreet-online-Forum in den letzten Wochen mit 1-2 Usern geführt habe. Das bestätigt genau das, was Scansoft hier vorhin zu IVUs Wahrnehmung bei den meisten Anleger geschrieben hat. Man sieht IVU immernoch als klassischen Projektierer mit kaum Skalierbarkeit und hohen Projektrisiken. Und deshalb sehen viele User und Anleger die Aktie als ausgereitzt an, was aber mit Hinblick auf die Veränderungen im Geschäftsmodell hin zur Cloud, aufgrund der Rahmenverträge und daher höherer Wachstumsraten überholt ist, insbesondere in dem Marktumfeld. Hab ich unter dem Link ab Beitrag 3383 auch schon genauer ausgeführt.
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/.../ivu-ag-charttechn-hot
kat
Bei der DZ Bank gibt´s noch sympathische langlaufende Discounter zur "Bargeldbeimischung".
Da habe ich heute auch mal noch geaast ;-)
Ich würde aber abraten, es mit Discounter zu übertreiben. Das kann auch negative Auswirkungen auf die Aktie haben. Ich hab da nur 2000 € investiert.
also ich steh ja mit Discounter und auch Derivaten bei so sicheren Aktien wie IVU eigentlich grundsätzlich auf Kriegsfuß, weil man sich da Risiken aussetzt, die unnötig sind und manchmal auch der Aktie temporär schaden können, wenn Emitenten da ein gewisses Abrechnungsniveau brauchen. In dem Fall war der 8 € Cap bei Kurs 6,5 € aber sehr verführerisch, da ich mir Mitte 2020 solche Kurse unter 6,5 € nicht vorstellen kann, selbst im Falle eines Marktcrashs. Da kommen wir aber zum Punkt wieso ich dein Zerti dann doch etwas risikoreicher finde, weil ich 8,6-9,0 € nicht mehr ausschließe, wenn es 2020 zu einer größeren Marktkorrektur kommt.
@Biucura
also wie gesagt will ich dazu eigentlich nicht groß was sagen, auch weil es kaum möglich ist. Denn es gibt schlichtweg bis zum Allzeithoch aus dem Jahr 2000 keine echten Widerstände mehr. Man könnte jetzt versuchen die Konsolidierung der letzten Monate nach oben vom bisherigen Hoch aus abzutragen, oder man versucht den 10-11 Jahre alten Aufwärtstrend in einen Kanal zu pressen und daraus ein Ziel zu ermitteln. In beiden Fällen komme ich dann auf Kurse von 14-15 € im 1.Quartal 2020. Aber wie gesagt, das ist ziemlich spekulativ und kaum mit echten Daten unterfüttert. Langfristig betrachtet müsste man eigentlich sagen, es geht technisch nun klar über 20 €, wobei ich da nicht ganz so euphorisch bin wie Scansoft. Ich glaub, das dauert möglicherweise länger.
Wenn ich heute für einen Discounter zwei Euro weniger hinlege als für die Aktie, begrenze ich naturgemäß meine Chancen (in dem Fall auf 11 Euro), aber verringere zweifelsfrei durch den verminderten Kapitaleinsatz auch das Risiko. Ein Emittentenrisiko bei der DZ Bank schließe ich aus!
Und klar vor drei Monaten gekauft zu haben, war natürlich besser, aber da stand ja auch noch der (noch bessere) Kauf der Aktie im Vordergrund.
Hat man hingegen schon genügend Aktien erworben, kann man so was noch ein bisserl beistreuen....
Alle anderen sollen jedoch zuerst Aktionär bei IVU werden - glasklar!
Der Discounter als solches hat dieses Risiko natürlich nicht, weil du ja wie du selbst sagst, eben den Discount bekommst. Aber natürlich hast du dann geringere Chancen nach oben. Und im Falle eines Gesamtmarktcrashs würdest du bei deinem Discounter zwar weniger Verlust machen als mit der Aktie, aber 8,6 € sind halt erreichbar und damit möglicherweise Nullperformence, während ein niedrigeres Cap zumindest einen sicheren Gewinn bringt, wenn auch weniger im Erfolgsfall. … Ich persönlich nutze Discounter wirklich nur als Ergänzung, um ganz sichere aber geringe Rendite einzufahren. Deswegen passt für meine Ansprüche und Risikoprofil das 8er Cap halt besser.
Die Frage ist, ob diese Beobachtung der Wikifolio-Verkäufe eine generelle Tendenz bei Privatanlegern ist, die ihre Gewinn lieber eincashen, statt langfristig zu halten, und was man daraus schließen kann.
ps, letztes Posting für heute zur Charttechnik
Muss man wohl nix zu sagen. Alles auch unter gutem Umsatz. Nicht zu hoch und nicht zu niedrig, zumindest aber höchster Tagesumsatz der letzten 5 Monate.
schönen Abend!
Wikifolios habe ich lediglich erwähnt, um eben mal zu zeigen, dass deren Verkäufe den Kursanstieg auch nicht aufhalten können. Insofern bestätigt das dich ja noch zusätzlich. Kann man am ehesten spekulieren, wer derzeit kauft. Auch das muss aber nicht sein, da gleiches Thema. Dürfte diverse unterschiedliche Gründe haben.