Hypoport - Kurschancen mit dem Finanzvertrieb 2.0
Ich habe bisher immer gute Erfahrungen gemacht bei Aktienrückkäufen die vom Preis her limitiert und nicht fremdfinanziert sind.
Deutschland hat im Vergleich mit anderen europ. Staaten eine sehr hohe Mietquote.
Gerade in Zeiten deutlich steigender Mieten, sehr niedriger Zinsen, niedriger Renditen bei Lebensversicherungen und der Unsicherheit bei der gesetzlichen Rentenversicherung, schafft die eigene Immobilie ein Stück weit Sicherheit. Für jeden der es sich irgendwie leisten kann eigentlich ein "must have".
Des Weiiteren darf man die anstehenden Instandsetzung direkt aus der eigenen Tasche zahlen und noch nicht mal wie bei einer vermieteten Wohnung die Kosten von der Steuer absetzen. Oder was passiert denn im Falle einer Scheidung oder wenn die Kids aus dem Hause sind und man auf einer Menge Wohnfläche hockt, die man gar nicht mehr benötigt. Weitere Gründe aus Sicht der Rentabilität und Kapitaleffizienz will ich erst gar nicht aufzählen...
Ist natürlich ein uraltes Streitthema, bei dem jeder seine eigene Ansicht besitzt und vertritt. Aber soll uns bei Hypo nicht im Wege stehen, da es in Deutschland seit Generationen jeher weitergetragen wird, welch Sicherheit die eigennutzte Immobilie verspricht und wie gut sie als Kapitalanlage dienlich ist.
Zudem stehst du nach 50 Jahren Mieterdasein mit leeren Händen da, während du bis dahin deine Immobilie längst bezahlt hast, mietfrei wohnst und Kapital über deine Immobilie besitzt.
Von dem ganzen Ärger, den du mit einem Vermieter haben kannst mal abgesehen. Instandhaltungsaufwand ist korrekt, den muss ich dazurechnen. Aber dagegen ziehen Mieter im Schnitt alle 5 Jahre um. Das sind auch Kosten.
Zudem verliert die Immobilie an Wert trotz Instandsetzung und Modernisierung. Ein Neubau für 0,5M wird Dir in 20Jahren trotz I+M deine Herstellkosten beim Verkauf nicht mal ansatzweise mehr einspielen. Ganz davon abgesehen, dass sich im Laufe der Zeit architektonische Trends verändern und nach 10Jahren die Eiche-Vertäfelung an der Decke eben nicht mehr schick ist.
Stellt man wirklich mal ein komplettes Financial Model mit allen Paramtern auf, welche nicht nur Instandsetzung sondern auch weitergehende Faktoren beinhalten und errechnet sich den Zinsfuß mit Kapitalwert 0, so bleibt Dir letztendlich nur eine ernüchternde Erkenntnis :-)
Heute will ich die 22 im Xetra Schlußkurs sehen;
sonst schmeiß ich alles unlimitiert auf den Markt...
Mein monatlichen Mietkosten für eine vergleichbare Immobilie lägen jetzt schon höher als meine Gesamtbelastung.
So baut man diversifiziert Vermögen auf.
Ich kann mich ja mal bei Hypoport als Finanzierungsberater bewerben.........
Es sei denn, dass Du ganz schnell Geld in die Hand nimmst und den Kurs ein wenig pusht. Ich denke, 300 Stücke sollten reichen.
;-)
Ich denke viele (gerade Deutsche mit so gut wie nicht vorhandener "Aktienkultur") stehen im Moment etwas "deppert" da, da das Geld das sie angespart haben, keinerlei Mehrwert schafft. Im Gegenteil, durch die Inflation die höher ist als der Festgeldzins wird dem Geldbesitzer Geld "gestohlen".
So, was machen solche Leute nun:
>Auf Festgeldkonto haben sie (verständlicherweise) keine Lust mehr.
>In Aktien trauen sie sich (nicht mehr/nicht wieder) rein.
>Zum "Verprassen" haben sie auch nicht so recht Lust (die Verprassertypen haben sowieso meist kein Geld angespart, weil sie ja Verprasser sind) :-)
Zudem kommt noch eines hinzu was in meinen Augen deeeeer Grund ist für viele der Leute wie oben beschrieben, sich ein/ein weiteres Haus zu kaufen/zu bauen.
Nämlich die Angst dass das Geld "den Bach runtergeht". Sei es dass es zur Hyperinflation kommt, oder der Euro sich auflöst. Diese Angst muss gar nicht rational sein, es reicht schon wenn sie da ist.
Also was gibt es da für geldige Nichtaktionäre besseres als die Immobilie (und das wohl noch etliche Jahre). Das Geld ist zwar weg, aber es kann sich nicht mehr "in Luft auflösen"
Das Haus - wenn es nicht gerade in der hintersten Ecke Oberfrankens (nichts gegen Oberfranken!!) gebaut wird, stellt immer einen Wert dar.
Und vielen Hausbesitzern geht es beim Hausbau (auch) um den Werterhalt des Geldes. Gerade in diesen Zeiten.
Fazit: Diese Zeit ist Hypoportzeit
Wer weiß, vielleicht wird in einigen Jahren der ein oder andere Hypoportaktionär seine Aktien/einen Teil seiner Aktien ebenfalls in ein Haus umwandeln. Die Hausse nährt die Hausse sozusagen. :-)
P.S.
Klingt jetzt etwas makaber, aber:
Ich sehe den Immoboom erst ernsthaft gefährdet, wenn die geburtenstarken Jahrgänge altersbedingt in die Kiste springen. Ob dann der Zuzug durch Flüchtlinge, etc. dieses "Massensterben" egalisieren kann - da habe ich schon meine Zweifel.
Aber bis dahin sind es ja noch ein paar Jährchen.
Folgende Beispielrechnung, Finanzierungskosten entnommen von Dr. Klein:
Kauf ETW gebraucht, 80 qm. Preis € 220.000.
100% Finanzierung Darlehen 220.000,-- Zinsbindung 20 J. Zins 2,76% Tilgung 3% p.a.
Rate pro Monat € 1056,-- Gesamtlaufzeit Darlehen 23 Jahre 8 Monate.
Gesamtaufwand € 1056 x 12 Monate x 23,75 Jahre = € 300.960,--
Mit etwas Glück könnte der Anschaffungspreis von 220.000,-- nach 23,75 Jahren schon auf diese € 300.000,-- gestiegen sein.
Da sehe ich keine Argumente für eine Mietwohnung. Schon gar keine wirtschaftlichen.
Ich persönlich bevorzuge auch eher die Miete als Mittel meiner Wahl, dies aber vor allem wegen der Flexibilität. Schätze mit den verschiedenen Hebeln (Steuererleichterungen, Möglichkeit der Fremdfinanzierung usw.) ist es für den Privatinvestor durchaus möglich eine hohe einstellige bzw. niedrige zweistellige Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften. Hierfür braucht man aber - ähnlich wie bei Nebenwerten an der Börse - ne Menge Erfahrung und Know How, was ich leider nicht habe.
Ansonsten ist auch Geld angelegt in Immobilien nicht "sicher". Schätze mal fast alle Immobilien in Dorfstrukturen außerhalb von Speckgürteln großer Metropolen haben bzw. werden eine negative Kapitalrendite erwirtschaften.
Volle Zustimmung Scansoft. Deshalb halte ich viel von Diversifizierung. In solch langen Zeiträumen kann alles passieren (Crash der Finanzmärkte, Hyperinflation, Währungskrisen, Kriege, etc. )
Im Moment sehen wir höhere KGV-Bewertungen gemessen am langjährigen Durchschnitt durch eine Flutung der Märkte mit Geld. Ich denke, wir stehen vor einem neuen Boom der Aktienmärkte und einer teiweisen Rückkehr der Privatanleger und der Versicherungen. Gerade letzteren bleibt gar nichts anderes übrig, als die Aktienquote, die derzeit im Schnitt bei 2 - 3 % liegt, zu erhöhen.
Zu erwarten ist, dass die Inflation durch das QE mittelfristig deutlich ansteigt, was zu einer schleichenden Quasi-Enteignung der Sparer führt.
Das wird zu zunehmender Attraktivität von Immobilien und Aktien führen. Und damit zu steigenden Preisen.
Auch meine Anlagestrategie, der Konzentration auf teilweise illiquide Nebenwerte, muss ich auf dieses Szenario hin überprüfen und ggfs. anpassen.
Bei Hypoport hingegen sehe ich mich da ziemlich gut aufgehoben.
Vieleicht macht der eine oder andere folgendes: Hypoport Aktien halten statt Kreditbude und von Gewinnen und Dividenden dann einen netten Palast erwerben zur Vermögensstabilisierung. Natuerlich nicht alle Aktien einsetzen, sondern nur soviel das man weiterhin die Kuh melken kann :-)
Die spannenste Frage für mich ist aktuell, ob wir im deutschen Finanzierungsmarkt nunmehr einen Paradigmenwechsel sehen und hier der Markt nun für die nächsten Jahre nun insgesamt beginnt zu wachsen. Ich hatte mich in den letzten Jahren immer gewundert, dass der Markt seit Jahren stagniert, aber hier hatte ich wohl die Trägheit makroökonischer Entwicklungen unterschätzt, d.h. wie lange es dauert, bis die Angebotsseite auf den jahrelangen Nachfrageüberhang reagiert. Wahrscheinlich mussten die Preise so weit steigen, dass sich jetzt auch Neubauten wieder lohnen.
Sollte der Markt - wie im Q1 - zu sehen war, tatsächlich 10% p.a. wachsen, würde dies die Neubewertung von Hypoport erheblich beschleunigen. Bin ja in meinen Szenarien immer von einem Umsatzwachstum von 10% p.a. ausgegangen. Analog mit einem wachsenden Markt kann Hypoport aber mit 20% p.a. wachsen und die Skaleneffekte viel schneller realisieren. 20% Umsatzwachstum die nächsten 3 Jahre unterstellt, würde schon 2017 zu Umsätzen von ca. 200 Mill. führen und nicht wie von mir erwartet 2020.
Gerne erwarte ich deine Antwort, da ich dich hier den Eindruck hatte, dass du durchaus ein kompetenter Analytiker und Anleger bist.
Und um damit zum eigentlichen Thema Hypoport zurück zu kommen, hier hatte ich mir die letzten Wochen auch eine grössere Position aufgebaut mit dem Ziel eines langfristigen Investments. Kursziele sind zwar immer mit Vorsicht zu geniessen, ich sehe hier jedoch insbesondere durch die massiven Skaleneffekte auf 5-10 Jahre die Möglichkeit bei positivem Verlauf und bspw. Expansion der Plattform über Deutschland hinaus 200 EUR nicht für ausgeschlossen.
Schönes Wochenende
Scherz beiseite, mit Grand City Properties hast du Recht, dies ist ein gutes Unternehmen, welches natürlich wie jedes Immounternehmen von den derzeitigen Finenzierungsbedingungen profitiert. Der Rest aus dem FAZ Artikel sind aber riskante Klitschen.
Mit 200 EUR Kursziel, hast du mich als größter Hypoport Optimist abgelöst:-) Würde einer Marketcap von 1,2 Milliarden entsprechen. Langfristig durchaus möglich, hierfür muss sich aber Europace auch in anderen europäischen Ländern durchsetzen. Glaube nicht, dass man die Milliarde nur mit dem Wachstumspotential in Deutschland schafft, obwohl dieses noch sehr erheblich ist (vor allem wenn der Finanzierungsmarkt jetzt selbst zu wachsen beginnt).
Unabhängig davon, hatte ich ja bereits schon einmal erwähnt, dass ich Hypoport als einzigen deutschen Nebenwert (also kein Indexwert) die Milliarde Marketcap zutraue. Klar gibt es noch ein paar Biotechs, die es Theorethisch auch schaffen können, aber die betrachte ich immer als Lottolose, also seriös nicht einschätzbar.
Was mein Kursziel von 50-60 EUR Ende 2016 anbetrifft - also den aus meiner Sicht fairen Wert des Unternehmens zu diesem Zeitpunkt - bin ich durchaus pragmatisch. Bei meiner Annahme bin ich immer von einem stagnierenden Gesamtmarkt für Finanzierungen ausgegangen. Sollte dieser Markt jetzt selbst mit 10% p.a. In den kommenden Jahren wachsen (5% höhere Darlehen wegen Preissteigerungen, 5% mehr Transaktionen wegen Neubauten), dann würde sich mein fairer Wert auch auf 80-100 EUR erhöhen. Um Pushvorwürfe zu entkräften. Wenn Hypoport jetzt nur noch mit 5% p.a. wachsen sollte, liegt der faire Wert bei nach meiner Auffassung bei 30-35 EUR Ende 2016. Erwartet man in Zukunft Nullwachstum, sollte man jetzt sofort verkaufen.
Nochmals zur Erläuterung. Bei einem fairen Wert unterstelle ich, dass bei langfristigen Halten keine Überrenditen mehr erzielbar sind, d.h. dass sich dann der künftige Wertzuwachs analog zur durchschnittlichen Nebenwerterendite von 10-12% entwicklen wird. Da ich persönlich versuche 20% p.a. über den Zyklus zu erreichen, würde ich mich dann aufgrund der deutlich gesunkenen Opportunitätskosten nach besseren Alternativen umschauen. Allerdings werden diese mit jedem Jahr der Hausse immer seltener, zumal eine vergleichbare Managementqualität auch schwer zu finden ist. Insofern bleibt dann natürlich auch das weitere Halten der Aktien eine Option.