Der Bankensektor ist völlig am Boden, weltweit betragen die bisher vorgenommenen Abschreibungen mehr als 1,1 Billionen Dollar und das dürfte noch nicht mal die Hälfte der notwendigen Abschreibungen abdecken. Während die Anleger in Panik ihre Bankaktien selbst auf niedrigen Niveaus abstoßen und kein Vertrauen mehr in diese Unternehmen haben, haben sie es als Bankkunden, Dank Staatsgarantien, großzügige Kredithilfen und Bailouts immer noch. Weiterhin gibt es noch keinen Bankenrun! Im Gegenteil, laut FDIC der US-Einlagenversicherung sind die Einlagen der US-Bankkunden im 4. Quartal 2008 um 307,9 Mrd. Dollar auf 9,035 Billionen Dollar angestiegen.
> Seit dem Hoch ist die Marktkapitalisierung der damaligen Top 10 US-Finanzinstitute um -78,8% auf 265,7 Mrd. Dollar eingebrochen! Alleine die Bank of America und die Citigroup hatten am 31.10.2007 noch einen Börsenwert von 422,6 Mrd. Dollar und selbst dieser lag bereits -30% unter dem Hoch, denn die Korrektur der Bankaktien lief bereits! <
Die gesamte Marktkapitalisierung der aktuellen Top 10 US-Finanzinstituten vom 27.02.2008 erreicht auch nur 317,7 Mrd. Dollar!
> Die neuen Top 10 der Finanzinstitute aus dem S&P 500. <
> Die Entwicklung des gesamten Börsenwertes des globalen Aktienmarktes, ein Verlust seit dem Hoch am 31.10.2007 von -59% bzw. von unfassbaren 35,681 Billionen Dollar! US-Aktien haben seit dem Hoch -53,4% bzw. 10,016 Billionen Dollar an Wert verloren. Bloomberg.com <
Die Auswirkungen und Rückkopplungen dieser finanziellen Kernschmelze der Vermögen am Aktienmarkt und auch am Immobilienmarkt sind höchstwahrscheinlich bereits irreparabel. In der Summe sinkende Einkommen und eine dramatische Entwicklung der privaten Altersvorsorge vieler Menschen werden nachhaltig auf das Konsumverhalten wirken.
Es ist bis jetzt kein Ende der Abwärtsspirale in Sicht! Besonders vor dem Hintergrund von allein 9,7 Billionen Dollar an Liquiditätsprogrammen, Nothilfen, Kreditgarantien und Bailouts durch das US-Finanzministerium, der US-Notenbank und der FDIC, zeigt sich die totale Ineffizienz und Hilflosigkeit! Diese bisher eingesetzten Unsummen in den Erhalt des spekulativen US-Bankensystems würden mehr als 90% des gesamten US-Hypothekenvolumens der privaten Haushalte in Höhe von 10,54 Billionen Dollar abdecken, eine absurde Dimension! Die Hilfen in die Stützung des US-Bankensystems erreichen runter gebrochen auf pro Kopf der US-Bevölkerung 31'800 Dollar!
Die Kreditexzesse und die Verwerfungen der Finanzmärkte wurden lange Zeit, selbst im weit fortgeschrittenen Stadium nicht als Problem erkannt. Spekulationsblasen wurden weiter mit billigen Krediten angeheizt und wohlwollend als Zeichen von Wohlstand interpretiert! Auf die Kernschmelze der virtuellen Vermögen und deren katastrophalen Auswirkungen auf die Realwirtschaft wurden bisher keine adäquaten und vor allem wirksame Antworten gegeben!
Wir befinden uns in einer klassischen Abwärtsspirale, nach dem Platzen der Spekulationsblasen und dem Bruch der Kreditexpansion, reagieren Unternehmen auf die wegbrechende Nachfrage mit drastischen Produktionskürzungen, wie weltweit der Einbruch der Industrieproduktion und die schrumpfenden Exportvolumen belegen.
Industrieproduktion Januar 2009 im Vergleich zum Vorjahresmonat:
USA: -10%
Großbritannien: -9,3
Eurozone (EU-15): -12%
Deutschland: -12,5%
Spanien: -19,8%
Russland: -16%
Südkorea: -18,6%
Japan: -30,8%
In Folge dieses dramatischen Schrumpfungsprozesses kommt es weltweit zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit. Sinkende Einkommen und eine steigende Konsumzurückhaltung lösen einen weiteren Nachfrageeinbruch aus, dieser wiederum veranlasst die Unternehmen zu weiteren Produktionskürzungen....
Statt Billionen in das spekulative System zu versenken, müssen weltweit die Gelder in die Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage und in der Erhalt der Produktion und damit in den Erhalt der Arbeitsplätze fließen! Staatsgelder nicht an den Erhalt von Arbeitsplätzen zu koppeln ist ein Skandal! Restrukturierungen und Entlassungen mit Hilfe von Staatsgeldern verstärken weiter die Abwärtsspirale.
Dringend nötig ist eine massive Ankurbelung der Wertschöpfung, damit von Arbeit und Einkommen aus der sich dann auch eine höhere Nachfrage ergibt. Dafür gilt es die Spekulation einzudämmen und unattraktiv zu gestalten und Teile des noch vorhandenen fiktiven Vermögen in Investitionen in die Realwirtschaft, Infrastruktur, Energieversorgung und vor allem in einen Ausbau von erneuerbaren Energien zu lenken. Aus diesen Grundsätzen heraus, hätten schon lange ein detailierter Plan abgeleitet werden müssen! Sehr viel Zeit zum Handeln ist bereits ungenutzt verstrichen!
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