Damit offenbart sich ein weiteres Mal, wer das wirkliche imperiale "PIGS" darstellt! Das Federal Budget, der Haushalt der Zentralregierung in Washington, ist Hauptbestandteil der öffentlichen gesamten Staatsverschuldung! Besonders bemerkenswert an diesem desaströsen Staatshaushaltsdefizit im April ist der Umstand, dass normaler Weise der April zu den steuerstärksten Monaten gehört und in der Regel einen kräftigen Überschuss generiert, denn jährlich werden im April die privaten Steuerzahlungen fällig. Das diesjährige Aprildesaster illustriert dieser Chart:
Das Staatshaushaltsdefizit jeweils im April seit 1981! In den letzten 56 Jahren gab es nur 13 Mal ein Defizit. Das Defizit im April 2010 ist mit -82,689 Mrd. Dollar, fast viermal so hoch wie im bisherigen Rekorddefizitjahr eines Monats April, im Jahr 2009 mit -20,907 Mrd. Dollar!
Die Steuereinnahmen lagen im April 2010 bei 245,272 Mrd. Dollar und deckten im April 74,79% der Staatsausgaben ab, welche 327,962 Mrd. Dollar betrugen. Im breiteren Zeitraum des Fiskaljahres 2009/2010, seit Oktober 2009, deckten die Steuereinnahmen mit kumulierten 1,199168 Billionen Dollar nur noch 59,99% der Ausgaben in Höhe von 1,998847 Billionen Dollar der Regierung in Washington ab! Dies ist die imperiale Version der "PIGS"-Staaten, über das die unfassbaren Verluste des Casinokapitalismus hochgebucht und sozialisiert werden!
Der neuer Rekord im April 2010 beim Staatshaushaltsdefizit, ist eine weitere deutliche Warnung! Das Haushaltsdefizit sprengte bereits im letzten Fiskaljahr 2008/09 alle bisher bekannten Dimensionen.
Das angestaute Staatshaushaltsdefizit im Fiskaljahr 2009/10 übersteigt bereits nach den ersten 7 Monaten, alle bisher aufgelaufenen Defizite aller bisherigen Fiskaljahre, mit Ausnahme von 2008/09! Der Chart macht die ganze Dramatik der Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise sichtbar - eine unfassbar explodierende Staatsverschuldung! Seit Okt. 2009 bis Apr. 2010 lief ein Defizit von -799,679 Mrd. Dollar auf, nur knapp unter dem Rekord des Vorjahreszeitraums in Höhe von 802,298 Mrd. Dollar! Im gesamten Fiskaljahr 2008/09 (1. Okt. - 30. Sep.), belief sich das Defizit auf -1,41701 Billionen Dollar, nach "nur" -454,798 Mrd. Dollar im Fiskaljahr 2007/08!
Die Öffnung einer unglaublichen Schere zwischen Staatseinnahmen und Staatsausgaben seit dem Fiskaljahr 1980/81 bis 2008/09! Den Ausgaben von 3,520087 Billionen Dollar im Fiskaljahr 2008/09, standen nur Einnahmen von 2,104365 Billionen Dollar gegenüber!
Die kumulierten Steuereinnahmen in den ersten 4 Kalendermonaten 2010 stiegen nur um magere +0,4% auf 711,391 Mrd. Dollar, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und dies weist auf die miese Qualität und die schlechte Aussagekraft der gemeldeten Daten zum überzeichneten US-Bruttoinlandsprodukt hin!
Die Unternehmenssteuereinnahmen brachen im Fiskaljahr 2008/09 um gewaltige -54,6% weg, auf nur noch 138,229, nach 304,346 Mrd. Dollar im Fiskaljahr 2007/08! Auch im kumulierten Zeitraum von Okt. bis April. des Fiskaljahres 2009/10 sieht es weiter trübe aus, auch wenn die Unternehmenssteuereinnahmen um +8,9% auf 77,087 Mrd. Dollar stiegen, nach 70,781 Mrd. Dollar von Okt. bis Apr. 2008/09! Im Vergleichszeitraum Okt. bis April 2007/08 lagen die Unternehmenssteuereinnahmen noch bei kräftigen 171,142 Mrd. Dollar! Dies wirft einen deutlichen Schatten auf die sonstigen pseudopositiven Verlautbarungen zu Konjunktur und Unternehmensgewinnen!
Die Einnahmen aus der Einkommenssteuer brachen im Fiskaljahr 2008/09 um beachtliche -20,1% weg, auf 915,308 Mrd. Dollar, von 1,1457 Billionen Dollar im Fiskaljahr 2007/08! Auch im kumulierten aktuellen Zeitraum von Okt. bis Apr. 2009/10 geht es noch mal abwärts, um -11,6% auf 500,815 Mrd. Dollar brechen die Einnahmen aus der Einkommenssteuer weg, nach 566,369 Mrd. Dollar im Vergleichszeitraum! Diese desaströsen Daten werden noch deutlicher, im Vergleich zum Vergleichszeitraum Okt. bis Apr. 2007/08! Dort betrugen die Einnahmen aus der Einkommenssteuer noch 747,558 Mrd. Dollar, ein Einbruch seit dem zum aktuellen Vergleichszeitraum von satten -33%! Damit wird klar, wie schlecht es immer noch um Jobs und Einkommen steht und welche Qualität auch die Daten zum angeblich positiven US-Arbeitsmarkt haben! Reloaded: "Schwacher US-Arbeitsmarkt!"
Die sinkenden Steuereinnahmen bleiben weiter der ungefilterte Beleg für die Krise!
Trotz sinkender Steuereinnahmen wurde unter dem Friedensnobelpreisträger Obama der militärisch industrielle Komplex weiter großzügig mit Geld versorgt. Im Fiskaljahr 2009/10 sind für das Verteidigungsministerium (Department of Defense-Military) 692,031 Mrd. Dollar eingeplant! Im Fiskaljahr 2008/09 verschlang das US-Verteidigungsministerium 636,793 Mrd. Dollar, nach 594,680 Mrd. Dollar 2007/08! Selbst diese Summen spiegeln noch nicht die Gesamtausgaben wider, denn verschiedene Positionen sind in anderen Ministerien verbucht, so sind z.B. die Kosten für das Atomwaffenarsenal und die nukleare Sicherheit beim Department of Energy!
Von Okt.- Apr. 2009/10 lag man mit Verteidigungsausgaben bereits +7,6% über den Ausgaben des Vergleichszeitraumes aus 2008/09! Fast schon müßig, wieder festzustellen, dass es für den imperiale Anspruch der letzten militärischen Supermacht keine ökonomische Basis gibt!
Die gesamtstaatliche explizite (heute zahlungswirksame) Staatsverschuldung (Total Public Debt Outstanding) aus Federal-, State- and Local Governments stand per 30.04.2010 bei 12,949 Billionen Dollar!
Die gesamte explizite Staatsverschuldung am Ende des Fiskaljahres 2008/09 (September 2009), lag bei 11,9098 Billionen Dollar! Ein brachialer Anstieg zum Fiskaljahr 2007/08 um +1,885 Billionen Dollar, von 10,0247 Billionen Dollar! Am 30.09.1975 lag die explizite Staatsverschuldung bei 533 Mrd. Dollar, am 30.09.2000 bei 5,6742 Billionen Dollar und am 30.04 2010 bei 12,949 Billionen Dollar! Eine unhaltbare Exponentialfunktion bei der US-Staatsverschuldung. Von Okt. bis Apr. 2009/10 stieg die Neuverschuldung um 1,021 Billionen Dollar und lag damit in der Nähe des Rekordniveaus von 1,09 Billionen Dollar neuen Schulden aus dem Vergleichszeitraum 2008/09!
Das gesetzliche Schuldenlimit wurde zuletzt vom Kongress am 12. Februar 2010 von 12,394 Billionen Dollar auf 14,294 Billionen Dollar angehoben. So einen kräftigen Schluck beim Schuldenlimit anheben, durch die Legislative der USA, hat es noch nie gegeben!
Die Politik der niedrigen Zinsen durch die US-Notenbank, schaffte eine der Voraussetzungen zur Entstehung der Spekulationsblasen! Für die Rettung des Finanzsystems und der Banken stand dann sogar die de facto Nullzinspolitik bereit, um die systemrelevanten Folgen der Verwerfungen an den Finanzmärkten abzufedern! Auch die aggressive staatliche Verschuldungsorgie im Kampf gegen die Rezession war nur möglich durch niedrige Zinsen!Die Zinssätze für die Staatsanleihen kennen seit Jahren nur eine Richtung:
Nur noch durchschnittliche Zinsen von 3,217% waren zuletzt im April 2010 auf die staatliche Schuldenpyramide zu zahlen, nach 3,232% im Vormonat, nach 3,282% im April 2008 und nach 5,056% im April 2007! Dies ist auch der einzige Grund, warum der Zinsdienst des Staates trotz explodierender Verschuldung noch bedienbar bleibt!
Die niedrigen Zinsen für US-Staatsanleihen sind ein klares Zeichen für ein Gemisch aus Marktversagen und Manipulation. Die steigenden Risiken eines mit exponentiellem Wachstums ausgestatteten Schuldners wurden mit sinkenden Zinssätzen "honoriert", dies obwohl gleichzeitig zum atemberaubenden Schuldenwachstum auch noch die Einnahmeseite deutlich wegbrach.
Jeder Privatmann, der noch direkt oder indirekt über Fonds Geld in US-Staatsanleihen anlegt, ist entweder ein unverbesserlicher Zocker oder ein Masochist, zu mindestens wenn dies der Altersvorsorge dienen sollte! Denn zusätzlich zum Staatshaushaltsdefizit kommt noch das Leistungsbilanzdefizit der USA hinzu:
Das Leistungsbilanzdefizit der USA betrug 2009 -419,868 Mrd. Dollar , nach -706,068 Mrd. Dollar 2008! Seit 1970 kumuliert sich ein Leistungsbilanzdefizit von -7,843 Billionen Dollar! Die Leistungsbilanz ist ein Teil der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Sie erfasst Waren- und Dienstleistungsströme, sowie Erwerbs- und Vermögensübertragungen zwischen dem In- und Ausland.Die USA erzielten im Kalenderjahr 2009 ein Zwillingsdefizit aus Staathaushalt (Federal-, State- and Local Governments) und Leistungsbilanz in Höhe von 2,031 Billionen Dollar! Für das Staatshaushaltdefizit und die negative Leistungsbilanz (vor allem Zahlungsverpflichtungen aus dem Kauf von Waren, Gütern) mussten täglich durchschnittlich 5,56 Mrd. Dollar auf Kredit über Kapitalimporte finanziert werden!
Die USA sind ein marodes Fass ohne Boden, welches sich aktuell noch dem Sog der Euro-Krise entziehen kann.
Die Reaktion am Devisenmarkt beim Euro/Dollar Währungspaar auf die Euro-Krise ist völlig überzogen. Der internationale Devisenmarkt ist der größte und liquideste Markt der Welt. Aber völlig losgelöst vom realen Warenhandel werden dort Unsummen in den verschiedensten Währungen gehandelt. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) gibt alle 3 Jahre den umfangreichen Triennial Central Bank Survey Bericht heraus, der einen Überblick über die internationalen Devisenmärkte ermöglicht. Auch wenn die nächsten aktuellen Daten für 2010 erst am 15.09.2010 veröffentlicht werden, es lohnt sich noch ein Blick auf die Daten des spekulativen Irrsinns aus dem Jahr 2007.
Im Jahr 2007 wurden am Devisenmarkt täglich 3,21 Billionen US-Dollar gehandelt, ein Anstieg von +71% gegenüber dem Jahr 2004, davon etwa 1 Billion US-Dollar allein im Kassahandel, der "Rest" von täglich 2,1 Billionen Dollar am Terminmarkt und mit Derivaten (Foreign Exchange Swaps)! Das reale Weltexportvolumen von Waren und Güter betrug dagegen im Gesamtjahr 2007 nur 13,993 Billionen Dollar nach den Daten der World Trade Organization (WTO) bzw. 1,2% der jährlichen Devisenspekulation!
Den starken Subprime Dollar gegenüber dem Euro kann man wohl nur mit Spekulation erklären. Die Werthaltigkeit der Anlagen ob in Dollar oder Euro ist jedenfalls zweifelhaft, wie die immensen Staatsverschuldungen und Leistungsbilanzdefizite zeigen!
Quelle Daten: PDF Fms.treas.gov, Treasurydirect.gov, Research.stlouisfed.org/current account
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