"Wenn das Gold redet, dann schweigt die Welt!"
Zitate:
....Ein Seufzer der Erleichterung ging durch Deutschland, als am Freitagabend doch nicht die Übernahme von Opel durch Magna und die russische Sberbank fixiert wurde. Dabei hätten alle Beteiligten eigentlich weinen sollen. Denn das Ergebnis des Verhandlungspokers ist das schlecht möglichste für alle Seiten – mit der Ausnahme der Gläubiger von General Motors, die hier die deutsche Bundesregierung über den Tisch gezogen haben....
...-Der Deal und seine Begründungen sind so faul, dass man gar nicht weiß, womit man beginnen soll. Er krankt vor allem daran, dass er von politischen Beweggründen getrieben ist, die wirtschaftlich einen Mega-Unsinn darstellen....
Der wohlbegründete Rest hier: http://derstandard.at/?url=/?id=1234509365196
Wohl dem, der bereits in Edelmetalle investiert ist oder entsprechend nachlegt. Das wird nicht mehr sehr lange dauern bis das Wort "Offenbarungseid" eine neue Interpretation erleidet, dann wird witzig zum Unwort der kommenden Kondratieff - Winter (..)
Eigentlich eine gute Idee die 1/2-jährigen Vorräte wieder aufzufrischen .... solange es noch so preiswert ist ....
Die folgende Tabelle zeigt, wo Goldpreis und Dollar nach Meinung von Analysten im Schlussquartal 2009 stehen werden.
Der Stand der Tabelle ist vom 19.5.2009
...in US Dollar ist die Meinung von 675 bis 1.600
...in Euro von 573 bis 1.067
Die jeweils dazugehörige Bank * siehe unter:
http://www.wiwo.de/finanzen/...r-bestimmt-goldpreis-prognosen-398352/
http://www.wiwo.de/finanzen/globale-gold-und-geldreserven-398283/2/
Eigentlich ist es für physische Dauerhalter nur nebensächlich - mal schauen wer krass daneben liegt am 31.12.2009 ... und danach ...
Zitat:
"Klaus Franz ist Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Adam Opel AG. Vor ein paar Tagen wurde er im „heute journal“ des ZDF gefragt, ob er verstehe, dass die Mitarbeiter namenloser mittelständischer Betriebe, denen die Arbeitslosigkeit drohe, neidisch auf die Opelaner seien, deren Rettung zum Wahlkampfthema geworden sei. Die Frage brachte Franz keineswegs in Verlegenheit: „Sie sollten Opel zum Vorbild nehmen“, antwortete er selbstbewusst. Unternehmen in einer solchen Lage sollten darlegen, wo sie vor der Krise gestanden hätten und wie die Zukunftsperspektiven seien und dann, „wenn es notwendig ist, zur Krisenüberbrückung Bürgschaften beantragen“. Zusammengefasst: Staatshilfe für alle.
Derartige „Kommet zuhauf“-Parolen sind allerdings kaum noch notwendig. Seit die Politik mit Steuermilliarden gegen die Krise kämpft, gibt es geradezu einen Sturmlauf auf die staatlichen Töpfe. Mehr als 1100 Unternehmen haben in den vergangenen Monaten Kredite aus dem KfW-Sonderprogramm beantragt, das mit dem ersten Konjunkturpaket eingerichtet wurde. 345 Anträge wurden schon bewilligt und damit 640 Millionen Euro Staatskredite zugestanden. Doch der wesentliche Teil steht noch aus. Sollten alle Antragsteller einen positiven Bescheid bekommen, müsste der Steuerzahler Kredite in Höhe von annähernd fünf Milliarden Euro finanzieren.
..."
Weiter unter: http://www.faz.net/s/...BD93DA846AB62104D6~ATpl~Ecommon~Scontent.html
28. Mai 2009, 18:06 CET
Der in Singapur ansässige Investor Marc Faber sagte am 27. Mai in einem Interview mit Bloomberg wörtlich: "Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass es in den Vereinigten Staaten zur Hyperinflation kommen wird." Er begründet diese Einschätzung damit, dass die Federal Reserve zögern werde, die Leitzinsen wieder anzuheben. Die Geldmengeninflation werde mittelfristig auch zu immer stärkeren Preisanstiegen führen, die "fast so stark" wie in Simbabwe ausfallen könnten.
l
Faber: «Aktien steigen bis Juli»
Das ganze Interview mit Marc Faber
Weltwirtschaft: UBS-Ökonom warnt vor Inflation
UBS-Chefökonom Höfert über die Zeit nach der Finanzkrise16.05.2009 12:21
Marc Faber bleibt sich treu: Der Börsenguru rechnet mit einem lang anhaltenden Bärenmarkt - trotz der jüngsten Erholung an den Aktienmärkten.
Von Ulrich Rotzinger
Mitte April, in einem Interview mit cash, orakelte Marc Faber: «Nach einer kurzen Korrektur von bis zu 10 Prozent werden wir bis Juli steigende Börsen sehen.» Bis heute lag Faber richtig mit seiner Prognose. Denn seither hat der Schweizer Leitindex SMI 6 Prozent zugelegt. Das US-Börsenbarometer S&P-500 notiert mit über 4 Prozent im Plus.
Doch würde er nicht Dr. Doom heissen, wenn er nicht immer gleich mahnend den Zeigefinger hoch hielte. «Wir stehen gerade am Anfang eines langfristigen Bärenmarkts», sagt er am Freitag auf CNBC.
"...
Alles deutet darauf hin, dass der Ausverkauf der Staatsanleihen begonnen hat. Noch beschränkt sich der Ausverkauf auf die längerfristigen, d.h. die 30-,10-und 5-jährigen Staatsanleihen.
Die 10-jährigen Papiere sind in einer Woche um 50 Basispunkte auf 3,7 Prozent gestiegen. Die Zinsen für Kredite müssen und werden bald nachziehen. Steigende Hypothekenzinsen werden wiederum die Zwangsvollstreckungen in neue Höhen treiben. Dann kommen noch mehr Immobilien auf dem Markt. Wer soll die alle kaufen. Die ganze Welt ist überschuldet. Menschen mit genügend Eigenkapital sind eine aussterbende Spezies geworden. Die russischen Oligarchen sind auch nicht mehr das was sie mal waren und müssen sparen. Auch die Engländer kehren aus Spanien heim auf die Insel. Richtige Investoren wissen, dass von nun an die Immobilienpreise erst richtig in den Keller fahren.
Für die ohnehin schon angeschlagene Wirtschaft wird es ab jetzt noch schwieriger sich zu refinanzieren. Nach Opel, Chrysler, GM, Arcandor, Porsche..., werden ab sofort weitere namenhafte Unternehmen in Schieflage geraten. Anstatt „teure“ Kredite im Markt aufzunehmen, werden die sich vom Staat „billiges“ Steuergeld erpressen. Auch viele Banken werden wieder darunter sein. Unsere Politiker werden sich, wie schon in der Vergangenheit, erpressen lassen und „systemrelevante“ Unternehmen mit frisch gedrucktem Geld versorgen. Wir werden eine noch nie da gewesene Geldschwemme sehen. Liebe Leser, eine Milliarde war 2007, eine Billion war 2008, gewöhnen Sie sich in diesem Jahr an die Billiarde.
Wir werden eine noch nie da gewesene Geldschwemme sehen. Liebe Leser, eine Milliarde war 2007, eine Billion war 2008, gewöhnen Sie sich in diesem Jahr an die Billiarde. Die Billiarde wird wahrscheinlich das (Un)Wort des Jahres. Und genau diese Geldschwemme wird weitere Investoren abschrecken dem Staat sein Geld zu leihen. Deswegen heissen die ja Staatsanleihen. Damit es aber noch Affen gibt die solchen Unfug mit ihrem Geld anstellen, müssen Staaten jetzt noch höhere Zinsen anbieten. Also verschuldet sich Papa Staat noch höher und wiederum werden viele aus dem Papiergeldsystem aussteigen. Dieses Kapital geht dann in den einzig sicheren Hafen- das Gold. Der Goldpreis wird über die 1000er Marke steigen. Plötzlich werden sich immer mehr an ihre Omas und Opas erinnern und auch ins Gold gehen. Die Flut von Arbeitslosen wird die Staatsausgaben explodieren und die Steuereinnahmen implodieren lassen. Spätestens jetzt kommen die Kurzläufer dran und auch diese Zinsen werden steigen müssen. Irgendwann
wird jeder begreifen, dass unser heutiges Geld nur ein Leistungsversprechen für die Zukunft ist. Dann ist das Spiel aus. Alles und jeder wird in reale Werte flüchten. Für die Masse wird es dann zu spät sein. Dann schlagen Steuererhöhungen und Devisenkontrollen zu. Sie werden nicht mehr aus ihren Papieranlagen kommen. Alle Papiergeldtiger und alle Systemgläubige werden jetzt ihre Reparationszahlungen leisten indem sie tatenlos zusehen müssen, wie sich ihre Papiervermögen in Luft auflösen. Liebe Papiergläubige, das nennt man dann Gläubigerverzicht. Den Staat gibt’s dann nämlich nicht mehr. ..."
Vollständiger Artikel unter: http://www.hartgeld.com/filesadmin/pdf/...Ardennen-Offensive-2009.pdf
Der Bullenmarkt im US$ ist nicht mehr weit.
Nur meineMeinung. Against all odds wie immer....
... das "böse" Wort Inflation .. und dass die Notenbanken das Gold nicht beliebig vermehren können ...
http://www.n-tv.de/mediathek/videos/...le-Euphorie-article315814.html
.... irgendwie passt die Headline nicht so zum wiedergegebenen Inhalt - finde ich ....
link: http://www.bloomberg.com/apps/...&sid=afBXfp7srrIU&refer=home
Im Gegenteil: Anscheinend kaufen die Chinesen wieder kräftig ein, sieh link.
Jedes Spiel hat irgendwann sein Ende - und dann?
Und natürlich legen die Chinesen ihre USD (die sie zwangsläufig für ihre Exporte in die USA bekommen) auch weiterhin in "USD" an - allerdings in Bonds mit ZUNEHMEND KÜRZERER LAUFZEIT. Das hat zumindest einen Grund und einen zumindest einen Zweck:
Grund: auch die Chinesen rechnen wohl zumindest damit, dass die massive Ausweitung der Geldmenge eine zukünftig höhere Teuerungsrate (GELDENTWERTUNG) zurfolge hat. Mit dieser Annahme gibt man dann sich klarerweise nicht mehr mit einer mageren Rendite (die dann wohl unter der Teuerung liegen dürfte) zufriden > sondern der Markt verlangt nach mehr, die Renditen müssen steigen. Das wirklich witzige (Teufelskreislauf) dabei: damit die Renditen nicht ZU STARK steigen (und mögliche Erholungen der US Wirtschaft im Keim ersticken), MUSS die FED über "quantitative easing" (QE) diese Langläufer kaufen.
Das dadurch erst recht die Inflationserwartung angeheizt wird und noch mehr Geld in den Umlauf kommt bedenkt man offenbar nicht (oder man hofft, dass es der Markt nicht schnallt). Denn mit steigender Inflationserwartung verlangt der Bondmarkt entsprechend nach noch höhere Renditen. Langläufer mit geringer Rendite werden auf den Markt geworfen, Neuemmissionen müssen mit höherer Rendite locken etc etc etc
Dieses Geld mit dem FED die Langläufer kauft (QE = neues, durch nichts gedecktes Geld), wird allen naiven Träumen von Deflationisten zum Trotz am Markt, an den Börsen, bei den Rohstoffpreisen und bei den Konsumentenpreisen (Teuerung) ANKOMMEN.
Auch aus einem anderen Grund: die Teuerung (Geldentwertung der Einkommensbezieher) war uns ist für die FED zweit- oder drittrangig. Erstrangig für die FED ist hingegen die "Re-anaimierung" (Re-inflationierung) der Wirtschaft und solange wie möglich einen Ausverkauf bei den US-Bonds zu verhindern.
Die Chinesen hingegen scheinen zunehmend US Bonds mit kurzen Laufzeiten zu kaufen (man bindet sich dabei eben nur viel kürzer an eine Währung mit sehr fraglicher längerfristigem Werterhalt. Die Langläufer werden hinegen von der FED zurückgekauft.
Dies sollte bei einigen die Alarmglocken läuten lassen, denn auch die HRE hat den - letztlich tödlichen Fehler gemacht: die langfristige Finanzierung zugunsten einer kurzfristigen aufgegeben. Die Risken für die zukünftige Bedienung der US-schulden steigen damit in jedem Fall.
Man kann letztlich aber dennoch nicht damit rechnen, dass es zum fatalen Ausverkauf der US Bonds oder USD kommen wird, aber ich bin überzeugt davon, dass der USD auch weiterhin an Kaufkraft verlieren wird, und das vermutlich mit noch etwas höherem Tempo als in den letzten Jahren.
siehe: http://www.federalreserve.gov/releases/h6/current/
bzw. http://www.ecb.int/press/pdf/md/md0904.pdf
Wer hier noch an Deflation glaubt, glaubt wahrscheinlich auch noch an den Weihnachtsmann. Richtig übel inflationär könnte es dann werden, wenn die Inflationserwartung der Bevölkerung steigt: Im Moment geht das ahnungslose gemeine Volk von halbwegs stabilen Preisen aus. Sollte der Konsument höhere Preise antizipieren, dann könnte die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes deutlich ansteigen ("Flucht in die Sachwerte bzw. Konsum"), was Inflation, Leitzinsen und Goldpreis in stratosphärische Höhen treiben könnte. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Zum Goldpreis: Ich hoffe, dass der Goldpreis wieder in Richtung 900$ fallen wird (200-Tage-Linie liegt jetzt bei 862$ mit steigender Tendenz, Goldpreis 14% über dieser Linie, was ein recht hoher Wert ist), dann könnte man gut gehebelt auf steigende Goldpreise setzen. Ansonsten habe ich auch kein Problem mit weiter steigendem Goldpreis, da mein Depot ziemlich voll ist mit Goldminenaktien (barrick, yamana, agnico, goldcorp, hecla).
Wichtiger für die FED ist, dass die US-Bondmärkte nicht einbrechen - daher "muss" die Fed QE betreiben - solange wie nötig, auch unter Inkaufnahme zukünftiger deutlicher Teuerung & Geldentwertung. Viel wichtiger (als die Teuerung) ist für die FED auch, dass die Kreditmärkte wieder geflutet werden und die RE-Inflationierung der Märkte auch wieder (noch einmal) gelingt. Dass dazu nach jedem Zyklus NOCH grössere Geldmengen nötig versteht sich von selbst, die Gütermenge dagegen wird dagegen geringer (Rezession).
Das Verhältnis Geld- zu Gütermenge wird sich nach "gelungener Re-inflationierung" noch deutlicher zu Gunsten der Geldmenge verschoben haben. Bei einer solchen Verschiebung ist eine zukünftige Teuerung eine logische Folge.
Und natürlich nicht zu vergessen: die Verschuldung, die in den USA (aber auch Europa) in 2009 und Folgejahren sehr stark steigen wird, VERLANGT ebenfalls nach einer Geldentwertung, um die reale Schuldenlast zu verringern). Beispiele davon gibt es zur Genüge, wie Staaten stets eine hohe Verschuldung per Inflation und Teuerung zumindest teilweise "verringern".
Wem diese Zusammenhänge und die Prioritäten der FED nicht spätestens in diesen Monaten klar werden, dem ist nicht mehr zu helfen.
Überschrift von folgendem Artikel entnommen: http://www.zeit.de/online/2009/23/gm-insolvenz
http://www.financialsense.com/fsu/editorials/kirby/2009/0529.html
ein forensischer Versuch über Gold in den Trades der USA.
Sehr sehr interessant.
Das würde zum Artikel mit der Angriff auf die Comex passen.
warm und macht mobil. ;)
1) grösste STEUERERHÖHUNG aller Zeiten (politisch fast unmöglich; würde Konjunktur und damit Steuern dezimieren > praktisch gibt es nur EINE Möglichkeit:
2) INFLATION. In Wirklichkeit ist die Entscheidung schon längst gefallen. Die massive Erhöhung der Geldmenge wird zur - "gewünschten" erhöhten Teuerung (und damit realen Entwertung auch der Schulden) führen.
Denkbar ist natürlich auch eine Kombination aus 1), 2) und Einsparungen > den grössten "Beitrag" wird aber wohl die Inflation "beitragen" > es gibt keine bequemere und effizientere Art für den Staat an das Geld der Einkommensbezieher, Pensionisten und auch der Sparer zu kommen.
Hier ein Zitat des lesenswerten Welt-Artikels:
http://www.welt.de/finanzen/article3841621/...e-Sparer-abwaelzen.html
...In guten Zeiten vernachlässigten Staaten wie Deutschland das Sparen. Nun stellt die explodierende Verschuldung für Rettungspakete in der Finanzkrise die Regierungen vor schier unlösbare Probleme. Höhere Steuern allein reichen nicht aus. So oder so müssen Sparer die Kosten mittragen.
Von der Bibel hätten Peer Steinbrück und seine Finanzminister-Kollegen lernen können, wie sie die Staatskasse vorausschauend führen. Ihr alttestamentarischer Vorläufer Josef riet dem Pharao, die fetten Jahre zu nutzen, um Vorräte für schlechte Zeiten anzulegen. Der Herr über Ägypten folgte dem Rat, und als die mageren Jahre kamen, war genug Getreide vorhanden, dass niemand zu hungern brauchte.
Dummerweise haben die heutigen Josefs die fetten Jahre verstreichen lassen und stehen nun in den mageren Jahren mit leeren Speichern da. Die mageren Jahre – das sind die Finanzkrise und die globale Rezession. Um die Wirtschaft und das Bankwesen am Laufen zu halten, können sie nicht auf Erspartes zurückgreifen. Im Gegenteil: Die bereits vorhandene Verschuldung der Staaten muss in der Krise dramatisch ausgeweitet werden.
Biblisch könnten auch die Konsequenzen sein, die die Steuerzahler und Sparer deswegen in Zukunft heimsuchen. Denn der Schuldenberg droht solche Ausmaße anzunehmen, dass nur noch eine radikale Lösung des Problems infrage kommt: Entweder folgt auf die größte Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg die größte Steuererhöhung. Oder der alte Dämon Inflation wird zur Linderung der staatlichen Schuldenlasten heraufbeschworen und raubt den Menschen dann schleichend ihr Erspartes. Das extreme Szenario ist eine Staatspleite, wie sie die entwickelten Ökonomien seit sechs Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben.
Schon jetzt sind die Vorbeben an den Kapitalmärkten zu spüren. In Reaktion auf das gestiegene Bonitätsrisiko verlangen die Akteure deutlich höhere Zinsen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe kletterte zuletzt auf 3,7 Prozent und damit den höchsten Stand seit sieben Monaten. Noch eklatanter fiel der Zinsanstieg in den Vereinigten Staaten aus: Bei Treasuries verdoppelte sich die Rendite nahezu: Hatten zehnjährige US-Bonds Ende 2008 noch bei zwei Prozent rentiert, so müssen sie mittlerweile fast 3,8 Prozent bieten, um noch Käufer zu finden.
Wie groß das Misstrauen gegenüber dem System geworden ist, lässt sich auch am Wertverfall des Dollar ablesen, gilt dieser doch als Schuldenwährung Nummer eins. Allein seit März hat die US-Devise gegenüber dem Euro rund 13 Prozent an Wert verloren. Die einzige Währung, die noch das uneingeschränkte Vertrauen der Marktteilnehmer zu genießen scheint, ist Gold. Das Edelmetall, welches anders als Papiergeld von Notenbankern nicht beliebig vermehrt werden kann, dient vielen als Zuflucht. Innerhalb eines halben Jahres hat es sich um 40 Prozent verteuert.
Die Schulden der Staaten in der KriseSo entwickelt sich die Schuldenquote Deutschlands und anderer Staaten in Prozent der Wirtschaftsleistung:
Josef hätte der Zustand der heutigen Staatsfinanzen vermutlich zutiefst beunruhigt: In der Bundesrepublik wird die Kombination von Konjunkturprogrammen und Steuerausfällen 2009 eine Neuverschuldung von 90 Milliarden Euro nach sich ziehen, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schätzt. Im kommenden Jahr könnten noch einmal 135 Milliarden Euro an neuen Verbindlichkeiten dazukommen. Damit schnellt die Schuldenquote, die die Außenstände ins Verhältnis zur Wirtschaftskraft setzt, von derzeit 66 Prozent auf weit über 70 Prozent nach oben.
"Wie hoch die Defizite tatsächlich ausfallen werden, hängt von den Bürgschaften und den weiteren Aktionen der Regierung ab", sagt DIW-Chef Klaus Zimmermann.
Dabei steht Deutschland im Vergleich mit anderen Nationen fast noch solide da. In den USA dürfte die Schuldenlast schon 2010 genauso hoch sein wie die Wirtschaftsleistung. Im Jahr 2020 könnte es laut Prognose schon ein Drittel mehr sein. Am schlimmsten steht es um Japan: Aus seiner verlorenen Dekade, in der es erfolglos mit Stimulusprogrammen die Stagnation zu überwinden trachtete, schob es einen gewaltigen Schuldenberg vor sich her, als die Finanzkrise ausbrach.
Der ehemalige Kraftprotz im Osten zeigt die negative Dynamik, die eine Defizitpolitik entfalten kann: Mitte der 90er-Jahre wurde bereits die kritische Quote von 100 Prozent überschritten, nur 13 Jahre später liegen die Verbindlichkeiten bei 200 Prozent der Wirtschaftsleistung.
Das Beispiel Japan zeigt auch, dass das Idealszenario der Politik – sich durch starkes Wachstum aus dem Schuldenschlamassel zu befreien – kaum mehr ist als ein frommer Wunsch. Schon in den vergangenen 20 Jahren hat dies nicht funktioniert, und mittlerweile würden sogar drei Prozent Wachstum nicht reichen, um auch nur einen Yen von dem Schuldenberg abzutragen.
Die alternde Industrienation, die sich nie vom Platzen der Immobilienblase 1990 erholte, mag ein Extremfall sein, doch die Probleme sind überall in der industrialisierten Welt dieselben. Die Frage - die sich auch Anleger mehr und mehr stellen - ist, ob die Staaten überhaupt jemals wieder auf einen grünen Zweig kommen. "Eine Rückführung der Schulden erscheint politisch und fiskalisch vollkommen unmöglich", sagt Erwin Grandinger, Analyst bei der EPM Financial Services Group in Berlin.
Vor dem naheliegenden Ansatz, die Ausgaben drastisch zu kürzen, werden die Regierenden in einem Sozialstaat zurückschrecken: Denn spätestens bei der nächsten Wahl droht sie der Volkszorn einzuholen. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Etatposten so oder so weiter wächst: der Schuldendienst.
Schon jetzt bilden die Zinszahlungen hierzulande hinter Sozialem und weit vor Verteidigung den zweitgrößten Ausgabenblock. Dieses Jahr müssen die Bundesbürger laut Finanzagentur, die die deutschen Staatsschulden verwaltet, mehr als 40 Milliarden Euro an Zinsen aufwenden, pro Einwohner fast 500 Euro.
So steht der Euro Dennoch sind die Deutschen mit den 40 Milliarden gut bedient, konnte der Staat doch bisher auf historisch günstige Konditionen zurückgreifen. Das wird nicht so bleiben: Einer groben Annäherung zufolge würde ein Zinsanstieg um einen Prozentpunkt die Finanzierungskosten um 15 Milliarden Euro im Jahr verteuern.
Also doch Steuererhöhungen? Mit Kleckerbeträgen ist es nicht getan. DIW-Chef Zimmermann sieht eine kräftige Anhebung der Mehrwertsteuer auf 25 Prozent als einzig gangbaren Weg. "Diese Steuer belastet nicht den Export und nicht die Ersparnisse, sondern nur den Verbrauch", sagt der Ökonom.
Allerdings wird kaum eine Partei mit dem Slogan "25 Prozent auf alles!" in den Wahlkampf ziehen wollen. Beobachter glauben ohnehin, dass die Politiker insgeheim eine andere Strategie haben. "Das Kalkül ist, sich der Schulden im Laufe der Jahre über eine mehr oder minder verkappte Inflation zu entledigen", sagt Grandinger.
Das Prinzip ist einfach und hat in der Geschichte schon oft funktioniert: Mit steigenden Preisen nehmen die Staatseinnahmen überproportional zu, während die Schulden nominal, also vom Nennwert gesehen, gleich bleiben. Wegen der Steuerprogression rutschen zum Beispiel immer mehr Bürger in eine höhere Steuerklasse und müssen nun einen höheren Prozentsatz ihres Einkommens an den Fiskus abtreten.
Dadurch fällt es dem Schuldner leichter, die Zinsen zu bedienen: Selbst bei einer moderaten Inflationsrate von drei Prozent vermindert sich der "reale" Wert der Schulden in zehn Jahren um ein Viertel, bei einer Teuerung von vier Prozent um ein Drittel. Der Staat profitiert in der Theorie selbst dann noch von einer maßvollen Geldentwertung, wenn die Zinsen auf seine Anleihen nach oben gehen.
"Die Industriestaaten haben praktisch keine Chance, ohne Inflation aus der Schuldenspirale herauszukommen", sagt Véronique Riches-Flores, Strategin bei der französischen Großbank Société Générale in Paris. Ohne dieses Wundermittel müssten die Staaten bis zu acht Prozent ihrer Wirtschaftsleistung aufwenden, um auf die Schuldenquote von 60 Prozent zurückzukommen, wie sie im Maastricht-Vertrag für die Mitglieder der Euro-Zone als Obergrenze festgeschrieben ist: "Eine unrealistische Annahme", findet Riches-Flores.
Für Anleger liefe diese Sanierung der Staaten durch Inflation allerdings auf einen Kapitalschnitt hinaus: "Eine steigende Teuerung wird für Besitzer von Regierungsanleihen eine Art Enteignung durch die Hintertür sein", sagt Stephen King, Chefvolkswirt bei der britischen Großbank HSBC. Im Endeffekt hätte das die gleiche Wirkung wie ein Staatsbankrott – nur eben weniger spektakulär....... (Zitat ende)