Compugroup die SAP im E-Health Bereich
Wie gesagt, das sind einfach erfahrungswerte meinerseits. Hab schon Vorstände und Alteigentümer gesehen, die haben zu sehr niedrigen Kursen eigene Aktien abgegeben, um die Aktie für den Finanzmarkt attaktiver zu machen. Natürlich ist es aber auch ein Vorteil weiter ein Familienunternehmen zu sein. Das wird am Markt ebenso honoriert. Nur muss man nicht gleich 50-70% besitzen. Als AG halte ich es für angemessen, zwischen 35 und 40% der Aktien in Familienbesitz zu lassen. Da traut sich kein Mensch an eine Übernahme heran.
Alternativ könnte man auch eine Kapitalerhöhung vornehmen, wenn man das entsprechend mit mehr Umsatz und Gewinn rechtfertigen kann. Dann erhöht sich der Freefloat automatisch.
Somit haben wir hier große professionelle Ankeraktionäre ausserhalb des Managements und der Gründer die (ausschließlich) an steigenden Kursen interessiert sind. Doch irgendwie sind die nicht geneigt ihre Position abzubauen und mit anderen zu teilen. Wenn denen der Preis passen würde sind die sicherlich auch gerne verkaufsbereit.
Eventuell wär das Management auch bereit Anteile abzugeben, aber die haben ziemlich deutlich klar gemacht das sie die aktuelle Bewertung unangemessen finden. Und wenn das Management so offen wie bei keinem anderen deutschen Unternehmen auch noch nach der Devise "put your money where your mouth is" handelt, dann ist das nicht einmal Insiderhandel. Wenn sie dann ihren Sparstrumpf nutzen um ihrer Überzeugung Ausdruck zu verleihen ist das nur all zu verständlich.
Ich könnte meine Anteile ja auch reduzieren damit mehr Aktionäre an dem Unternehmen beteiligt sind. Aber was hätte ich davon? So groß ist mein Ego nicht ausgebildet dass ich für den TecDax Titel auf relevante Ertragspotentiale verzichten würde. Da plündere ich lieber meinen Sparstrumpf und mach's genauso wie das Management.
Eigentlich würde ich erwarten dass das Handelsvolumen komplett kollabiert. Zu Umsatz gehört immer einer der Verkauft und einer der Kauft. Warum ich hier kaufen sollte ist mir klar. Wieso jedoch jemand hier verkauft verstehe ich nicht so ganz. Wenn jemand liquidieren muss verstehe ich es. Aber wenn er nur umschichtet? Wohin schichten die denn um? Gibt es andere Unternehmen die derart eindeutig klarstellen dass sie unterbewertet sind und die eine solide Wachstumsgeschichte und gesunde Kapitalstruktur aufweisen?
Über Eure Vorschläge für logische Alternativen mit diesen Kriterien würde ich mich sehr freuen. Könnte ich für ein paar Depots sehr gut gebrauchen.
Welches Unternehmen ist neben Compugroup Dein Favorit?
Gibts da eigentlich Währungsrisiken?
Die Währungsrisiken sind überschaubar. Alle Verträge in US$, umfangreich in US$ gehebelt, unterlegte Asset Values zunehmend jedoch von Asiaten beeinflußt. In der Tendenz ist ein fallender Dollar für sie gut.
Welche anderen soliden Langfristempfehlungen gibt's noch? Mit dem Traden hab ich's nicht so.
Innomed ist der Marktführer für AIS in Österreich. Damit hat Compugroup einen Marktanteil von über 50 % im AIS Bereich. Ein Schnäppchen war Innomed nicht, da sie anscheinend 9,3 Mill. EUR (KUV 2) ausgegeben haben. Warum ist hier bislang keine Meldung erfolgt?
Die von uns erwartete große Aquisition war es noch nicht, es geht aber in die richtige Richtung, da die so wichtige Reichweite spürbar in Europa ausgebaut wird. Um das kommunizierte Umsatzwachtum von 30 % per annum zu erreichen müssen 2010 mindestens noch 50 Mill. Umsatz hinzugekauft werden. Mal schaun was da noch kommt
PS: KUV von 2 für Innomed war etwas untertrieben. Die 9,3 Mill. wurden für 70 % der Anteile bezahlt. Es sieht wohl eher nach einem KUV von 2,5 - 3 aus. Auch hier zeigt sich wieder einmal die klare Unterbewertung der Compugroup
Medicine wurde sicher nicht mit Gewinn verkauft, war aber auch kein großer Posten. Im Zweifel konnte CG mit Medicine seinen Eigenbedarf günstiger abwickeln als bei einer externen Vergabe. Unter dem Strichen war es für die Unternehmensentwicklung nicht erforderlich und hat die Margenkennziffern verfälscht.
Das man für Innomed einen höheren Preis zahlt war erwartbar. Bei der Integration in CG Austria läßt sich das hohe Synergiepotential freisetzen. Sei es in der Wartung, bei den Büros oder auch das Potential bei der Kommunikation. ICW ist sicherlich nicht erfreut einen Promoter zu verlieren. Ob jetzt dort Lifesensor mit Vita-X getauscht wird finde ich interessant. Weiterhin signalisiert der Preis, dass hier keine großen Sanierungen erforderlich sind und die Gesellschaft von Anfang an positiv zum EBITDA beiträgt.
Österreich kann man jetzt als vollständig erschlossen betrachten, da CG hier im AIS und im KIS Segment über 50 % Marktanteil verfügt.
Weißt Du eigentlich wie es gerade bei Systema Deutschland aussieht? Ich vermisse hier große Abschlüsse, zumal isoft hier eine Klinik nach der anderen unter Vertrag nimmt; Nexus scheint hier auch durchzustarten..
PS:Die Compugroup Medical Schweiz AG wurde gegründet (zu sehen bei Systema.info), vielleicht ist sie das Vehikel für die nächste große Aquisition, obwohl ich ja Spanien/Brasilien bzw. Asien bevorzugen würde. Am wahrscheinlichsten wird aber der AIS Markteintritt in England, Holland bzw. Russland sein.
PS: Wenn man es mal hochrechnet hat CG für die nun 5000 Arztverträge in Österreich über 30 Mill. EUR ausgegeben. Dazu kommen noch 42 Mill. EUR für Systema. Die Markteintrittsbarrieren in diesen Bereich sind wirklich schmerzhaft hoch, Konkurrenz droht in Österreich aber nun nicht mehr. Hinter das Land kann CG jetzt einen Haken machen.
Die Kursschwankungen waren heute auch wieder ziemlich heftig. Ich glaube der Kurs wird erst nach Norden drehen, wenn die Märkte sehen, dass wir Q1 u. Q2 mit jeweils 25 % EBITDA Marge abgeschlossen haben. Vorher ist der Kurs m.E. tot. Eigentlich habe ich nichts gegen die schwache Performance, aber ich bin langsam zur Überzeugung gelangt, dass die Art schlechte Kapitalmarktkommunikation einen erheblichen Teil zu dieser krassen Unterbewertung beigetragen hat. Dies sollte mal auf der HV angesprochen werden.
Im Endeffekt gehe ich davon aus, dass die (sicherlich) folgenden Aquisitionen einen negativen Einfluss auf die Bottom Line haben werden. Gotthardt hat in einem Interview mal gesagt, dass der E-Health Markt in den nächsten 3 Jahren verteilt werden wird. 2010 und 2011 wird Gotthardt daher versuchen noch stark Marktanteile aufzukaufen. Von daher würde ich mich nicht wundern, wenn wir Ende 2011 einen Umsatz von 500 Mill. EUR aufweisen werden. Die dadurch fortlaufenden Restrukturierungen würden natürlich konstant belastend auf die Bottom Line wirken.
Also vom Gefühl her könnte ich fast darauf wetten, dass in diesem Jahr noch ein großer Fisch (>50 Mill. Umsatz) ins Netz gehen wird; vielleicht ist es sogar Nexus