Bayer AG
Tippe darauf, dass irgendein Trading-Algorithmus da was in den falschen Hals bekommen hat und deshalb wild auf "Kaufen" gedrückt hat.
Lasse mich aber gern eines besseren belehren, falls sich die Story verdichtet.
Trotzdem sollte niemand glauben, dass Börsenbriefe einem für gewöhnlich irgendwas erzählen womit man einen Informationsvorsprung vor dem Rest des Marktes bekommt.
So oder so ist Bayer stark überverkauft, und dann können halt schon solche Kleinigkeiten reichen damit sich die Spannung entlädt und die Aktie ruckzuck wieder steigt. Ob das dann nachhaltig ist, wird absolut davon abhängen ob die Story wahr ist.
Na das kann ja lustig werden. Dann will Bill wohl wieder eine reine Pharmabude haben. Ich weiß nicht wie es dann mit den Klagen aussieht, ob die Pharmasparte da dann raus wäre. Zumindest wird es die nächsten Tage spannend werden.
Potential für einen saftigen Kursanstieg ist jetzt jedenfalls gegeben,
Per 31. Dezember 2022 belief sich die Rückstellung von Bayer für die o. g. Vergleiche bestehender und künftiger Glyphosat-Klagen auf 6,4 Mrd. USD. Nach wie vor bestehen aus Sicht von Bayer keinerlei Bedenken in Bezug auf die Sicherheit der Produkte. Und die EU-gibt Bayer recht:
Glyphosat ist nicht krebserregend:
Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit hält den umstrittenen „Unkrautvernichter“ für unbedenklich. In den USA werden solche EU-Bestimmungen eher belächelt. Im schlechten Fall wird es hier eher zu einem Vergleich kommen.
Kennzahlen per 31.12.22:
Konzernumsatz: 50.739. Mrd. Euro per Anno; Ergebnis nach Steuern 4.150 Mrd. Euro; Gewinnrendite 8, 2 %. Welches Unternehmen kann das schon von sich in diesen Zeiten behaupten? Und wo Risiken sind, da sind auch Chancen: Der Umsatz von Crop Science (wpb. +15,3 %1) wuchs deutlich im Vergleich zum Vorjahr, hierzu trugen alle Regionen bei. (Quelle: Geschäftsbericht Bayer 2022). Allerdings muss man auch hier etwas genauer hinschauen:
Quelle: Geschäftsbericht Bayer 2022
Die mögliche Abspaltung der Tochter Crop Science macht also kennzahlentechnisch Sinn. Denn die Brutto-Rendite ist geradezu lächerlich: 0,974 %. Im Vergleich dazu: Pharmaceuticals mit 7,584 %. Nebenbei bemerkt, sollte der Konzern auch Consumer Health abspalten.
Wird der Unternehmensbereich ganz einfach verkauft, dann würde das mit Sicherheit nur mit großen Risikoabschlägen geschehen, da ja auch der neue Eigentümer nicht die Katze im Sack kaufen will. Was dann wiederum auch das Konzernergebnis bei Bayer belasten kann.
Man kann sich solcher Risiken auf denen Bayer sitzt halt nicht einfach mit irgendwelchen bilanziellen Taschenspielertricks entledigen. Irgendwer muss am Ende draufzahlen. Klar wird es Bayer an sich als Unternehmen besser gehen wenn sie Crop Science los sind. Aber das ist eben nur die halbe Wahrheit.
dass Bayer auf meine empfehlung aus meinem Posting am 07.07 taggleich reagiert, hätte ich gleich ein paar Stücke gekauft :-)
Offensichtlich bekommt Bayer die Sparte nicht in einem Rutsch verkauft, da sind die Risiken mittlerweile viel zu hoch .
Tja, jetzt ein Börsengang wie Siemens?
Puh, also, da kaufe ich nix von.
Warte bei Bayer erstmal ab.
Jetzt kommt es halt wirklich darauf an, was an den Gerüchten dran ist. Stellt sich das ganze als Ente heraus, dann könnte es kurzfristig übel aussehen für den Bayer-Kurs. Ist es die Wahrheit, dann wird die Aktie wohl in der nächsten Zeit wieder kräftig zulegen (sofern der Gesamtmarkt nicht plötzlich stark korrigiert). Aber die Frage, was aus den Risiken wird, ist damit immer noch nicht beantwortet.
Am besten wäre ganz einfach ein Verkauf der Sparte. Der könnte zwar einmalig das Ergebnis belasten, aber dann wäre man den Laden wirklich los und könnte sich auf Wichtigeres konzentrieren.