Alstom
und ein "luft" holen ist dieser rückgang für mich auch nich mehr- find das ja gar nich so toll...... :-/
sei folgender Fahrplan mitgegeben:
Nächste Haltestellen: 59 Cent...57 Cent...55 Cent...49 Cent. - Siehe Grafik im
Anhang.
An jeder Haltestelle besteht die Möglichkeit, daß der Zug umkehrt. Und bitte,
nicht vergesen: eine Konsolidierung um 20...25...30% wäre bei einem Turnaround
keine Sensation, eher stinknormal.
Bei den anderen ist das auch nicht anders. Siehe HAVAS. Siehe RHODIA, etc.
Hartgesottene und Gewissenlose machen es wie J.F.: dabeibleiben, und wenn es
Kuhfladen hagelt...
den Leidgeprüften.
Ich habe ja geschrieben, dass ich die eine Hälfte wieder zurückkaufen will
und nicht die verbleibende Hälfte auch noch drangeben.
Wenn es euch dann passt werde ich mal ein klein wenig intervenieren. ;-)
mfg
bb
Täuscht mich da mein Erinnerungsvermögen, oder hat dich die böse Realität plötzlich hart gemacht;-)
Papier überzeugt, dann behalt ich es. Falls nicht, verkaufe ich. - Alles.
Außerdem: wenn Du die Hälfte verkaufst, kannst Du später den Goldenen
Becher auch nur halb mit Schampus füllen. Oder Du nimmst einen Papp-
becher, dann langt's ne ganze Füllung. Beides ein Graus...
raus. Deshalb bin ich ja noch dabei. Mit Härte hat das nix zu tun.
Aber dennoch...... Schwitz. Habe Durchschnitt bei 0,69. Überlege mir schon langsam, ob es nicht doch besser ist, mit Verlust zu verkaufen. Besser ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Oder sollte man doch besser jetzt nachlegen?
meine durchschnitt liegt bei 0,72€ und ich kann i.M. nix entdecken warum der Kurs so in die Knie geht.
ok, er hat es mehrmals nicht geschafft die 0,75 zu überwinden, aber damit hängt es denk ich nicht zusammen, dafür kommt das hier "zu verspätet".
Was mir viel mehr sorgen macht ist, ob sich etwas ergeben hat was eininge Insider dazu veranlasst das Schiff zu verlassen- haben die im hinblick auf die kommenden Zahlen nen Eisberg entdeckt??? :-)
ich hatte ursprünglich vor meine depotmäßig starke position zu minimieren, aber das kann ich aktuell erstmal knicken.
Am sonntag gehts in den urlaub- wie soll ich den denn genießen wenns so weiter geht :-(
Erneut Proteste wegen Stellenabbau bei Alstom in Mannheim
Mannheim (AP) Die Belegschaft des Alstom-Werkes in Mannheim macht weiter Druck gegen den geplanten Arbeitsplatzabbau. Bereits zum vierten Mal zogen rund 1.400 Mitarbeiter am Donnerstag durch die Innenstadt, um ihrem Unmut Luft zu machen, wie Betriebsratsvorsitzender Udo Belz berichtete. Die Angaben zum Stellenabbau schwanken dabei zwischen 450 und 900 Jobs.
Insgesamt sind bei Alstom in Mannheim rund 2.000 Menschen beschäftigt, davon rund 1.800 im Kraftwerksbereich. Der Betriebsrat befürchtet nun den Verlust von lebenswichtigen Funktionen als deutscher Komplettanbieter für Kraftwerksanlagen und damit die Zerschlagung des Traditionsstandortes Mannheim-Käfertal. Für (den morgigen) Freitag kündigten die Beschäftigten einen weiteren Protestmarsch an. Das Werk in Mannheim gehört zum angeschlagenen französische Industriekonzern Alstom
Kurz vor Handelsschluss noch einmal intervniert um den Kurs zu
stützen ;-).
Ich habe jetzt meinen Durchschnitt noch einmal etwas senken
können obwohl ich das ungute Gefühl habe schon wieder in ein
fallendes Messer gegriffen zu haben. Seis drum, ich habe eben
versucht Kursschwankungen zuz meinen Gunsten zu nutzen.
mfg
bb
Siemens Allein zu schwach gegen die grossen Handy-Konkurrenten
Spitzenverdiener des Siemens-Konzerns bleibt das Kraftwerkgeschäft. Die Handy-Sparte wird für Kooperationen vorbereitet.
Peter K. Sonderegger, Lissabon
Mit der Generalversammlung vom Januar hatte Heinrich von Pierer die Führung des deutschen Elektro-Multis an Klaus Kleinfeld übergeben. Der Neue gilt als zupackend, als rascher Entscheider. In seinen ersten hundert Tagen an der Konzernspitze hat er mit VaTech, Flender, USFilter usw. bereits drei Milliarden Euro in Akquisitionen gesteckt. «Wir sind verdammt schnell geworden», sagt Kleinfeld. Seinen Namen hatte sich der neue CEO als rascher Sanierer des US-Geschäft gemacht. Entsprechend hoch sind die Erwartungen. Mit der Präsentation der Ergebnisse des zweiten Quartals des laufenden Geschäftsjahres hatte Kleinfeld gestern seinen ersten grossen öffentlichen Auftritt. Der Quartalsgewinn von 781 Mio. Euro erreicht knapp das Niveau des vergleichbar gemachten Vorjahresergebnisses. Das entspricht etwa den Erwartungen.
Die gestern vorgestellten Zahlen (siehe Kasten) reflektieren noch die Entscheide seines Vorgängers. Mehr als die Vergangenheitszahlen interessierten deshalb die Vorstellungen des neuen CEO von der strategischen Ausrichtung des Konzerns und was er auf den geerbten Baustellen machen will. Baustelle Nummer 1 ist das Handy-Geschäft. Hier hat Siemens trotz grossem Einsatz wie in den beiden Vorquartalen wieder rund 140 Mio. Euro verloren. In den letzten drei Monaten sind die Handy-Verkäufe gegenüber der Vergleichsperiode von 12,8 auf 9,3 Millionen zurückgefallen. Sanieren, kooperieren, verkaufen oder schliessen waren die Handlungsalternativen, die Pierer seinem Nachfolger überlassen hat. Im Vorfeld der Pressekonferenz wurden in den Medien bereits die Namen der Käufer genannt. Kleinfeld aber will sich nicht völlig von dem Geschäft verabschieden. «Es wird weiter hervorragende Mobiltelefone mit der Marke Siemens geben», beruhigt Kleinfeld. Mit der rechtlichen Verselbstständigung schafft er jedoch die Voraussetzungen für externe Partnerschaften, wie sie Siemens beispielsweise mit der Computer-Kooperation Fujitsu-Siemens entwickelt hat.
Nichts Neues zu Alstom
Zu den Top-Performern gehören weiter die Geschäftsfelder Industrieautomatisierung (wo Siemens mit ABB konkurriert), die Medizintechnik und die Kraftwerktechnik, aber auch die Automobiltechnik und das Lichtgeschäft. Die Kraftwerksparte hat in den letzten drei Monaten trotz insgesamt flauen Kraftwerkmärkten sowohl Umsatz (+18%) wie Auftragseingang (+4%) weiter gesteigert und lieferte mit einem Bereichsergebnis von 257 Mio. Euro den grössten Gewinnbeitrag. Die operative Marge des grossen Alstom-Konkurrenten ist mit 12,7 (16,0) Prozent weiter solid im Bereich der vom Konzernchef vorgegebenen Spannweite von 10 bis 13 Prozent. Zum Thema Alstom sagte Kleinfeld lediglich: «Wir sind gespannt auf die Pressekonferenz, um zu sehen, was es da für Zahlen gibt und was Alstom berichten wird.»
Ganz anders sieht die von Zürich aus geführte Sparte Siemens Building Technolgies aus, die mit der operativen Marge von 2,1% immer noch weit hinter der Zielvorgabe von 7 bis 9% hinterherhinkt.
Bezüglich der künftigen Ausrichtung setzt Kleinfeld auf Wachstum. Siemens soll doppelt so schnell wachsen, wie das weltweite Bruttosozialprodukt. Für die Sparten-Chefs heisst es nüchtern: «You have to earn your own lunch - everyday.»
Es wird interessant zu verfolgen sein, wie Kleinfeld den Spagat schafft zwischen den kurzfristig orientierten Erwartungen der angelsächsisch geprägten Finanzmärkte und der traditionellen forschungsgetriebenen Ausrichtung auf die langfristige technologische Führerschaft in breiten Bereichen. Fabrikmässig ist der immer globaler ausgerichtete Konzern immer noch stark Deutschland-lastig. Die Mitarbeiter beobachten deshalb mit wachsender Besorgnis, wie der traditionelle Heimatschutz für deutsche Standorte an Gewicht verliert.
Meiner Ansicht nach sind die Märkte derzeit irrational, und ALSTOM
ist eben ein Teil des Marktes.
Die von mir aufgezeigten Unterstützungen (Chart in meinem Beitrag # 552)
bieten auf jeden Fall einen Anhaltspunkt.
Eine alte Faustregel für die durchgreifende Korrektur eines steilen
Anstiegs geht aber davon aus, daß 50% wieder abgegeben werden.
Das bedeutet: Anstieg vom Low (31 Ct) aufs Top (75 Ct): 44 Ct.
Davon werden 50 %= 22 Ct. abgegeben. Korrekturlow somit: 75-22=53 Ct.
Daraus resultierendes Restrisiko: 10%.
Inwieweit die aus geschöpft werden steht in den Sternen.
Aus meiner Erfahrung heraus verlief das bisher immer ein wenig dynamischer und nicht so eine lange Top-Bildung um dann wieder flach abzufallen....?!?
Bin aber jetzt nicht grad ein Vollprofi in Sachen Charttechnik.... :-)
übrigens fand ich die Äußerung Siemens bezüglich den zahlen Alstoms jetzt nicht sonderlich "merkwürdig".
Immerhin hat Alstom bei dem Einknicken der Märkte sich recht wacker gehalten, aber diese über 6% heute sind schon en Batzen..... und mit einem "nachholen" dieses Einknickens woll nicht sinnvoll zu erklären...
Macht mich nachdenklich, worauf sich dies begründet, werden aber mit Sicherheit etliche Stop-Losses ausgelöst worden sein? Wie seht ihr das?
Nicht das es mir egal wäre, aber ich bin nun seit 2003 dabei, und da werd ich die nächste Zeit (hoffentlich) auch noch überleben ;-)
Mit den Streiks kann ich mir diesen Rückgang auch nicht erklären, schliße mich da mit an.
würde am absoluten Low einzusteigen (und es wohl mit einiger Sicherheit
verpassen dürfte), ist es eine gängige und brauchbare Strategie, schon wäh-
rend des Fallens sukzessive zuzugreifen und Position für Position aufzubauen.
Nimm Dir z.B. vor, alle 5 Cent tiefer zuzukaufen. Dann wirst Du das absolute
Low um höchstens 4 Cent verpassen.
Allerdings: diese Strategie eignet sich NUR in Fällen, wo kein endloser Fall
droht; z.B. weil hohe Erwartungen restlos enttäuscht wurden etc. Aber dies
ist ja bei ALSTOM nicht der Fall.
Merke: der Griff ins fallende Messer ist gefährlich. Aber jede Schneide hat
ein Ende...
wer bei .40 gekauft hat, der hat ca. 50 Prozent gewonnen
wer bei .48 gekauft hat, der hat ca. 25 Prozent gewonnen (auf 0.48 fielen sie nach dem Carter-Bericht!)
ber bei .50 gekauft hat, der hat ca. 20 Prozent gewonnen
also viele runde Zahlen, die bei einem runden Gewinn alle auf der gleichen Stufe enden. Psychologisch gefährlich.
@Anti: immer noch von Delta überzeugt, oder schon wieder abgestossen?
(Seit der Empfehlung von Anti von 2.39 auf 1.33 in nur einer Woche)
Anscheinend hat Alstom nicht nur bei der EGL-Vergabe an Ansaldo interveniert sondern auch beim folgenden Auftrag in der Bahnsparte welcher an Bombardier ging.
Hier der Artikel:
Alstom wins court ruling on Dutch train order
Mannheim. Die Beschäftigten des Technologieunternehmens Alstom verstärken ihre Proteste gegen einen drohenden Stellenabbau am Standort Mannheim. Nach Angaben des Betriebsrates gingen heute über 2000 Mitarbeiter gegen die angekündigten Streichpläne auf die Straße. Es ist bereits der fünfte Protesttag in Mannheim. An dem Standort sollen laut französischer Konzernleitung 900 der 2000 Stellen wegen mangelnder Auslastung wegfallen. (dpa) – 29.4.2005
Calpine verwendet in seinen 93 Kraftwerken - Gesamtkapazität 30 Mio. Megawatt - übrigens Gas-Turbinen von General Electric. Der Gesamtwert der überwiegend neuen, hochmodernen Anlagen beträgt 26 Mrd. Dollar. Dagegen stehen Calpines Schulden von 18 Mrd. Daraus errechnet sich ein Nettowert der Firma von 8 Mrd. Bei 530 Mio. Aktien (ein Zehntel dessen, was Alstom hat!) gibt das pro Aktie einen Netto-Liquidationswett von 14 Dollar (= 8 Mrd./538 Mio. Aktien). Die Aktie stand gestern bei einem Zehntel dessen - ein Witz!
Wie es mit Calpine weitergehen könnte, zeigt der Chart des US-Energieversorgers Williams (WMB) über die letzten drei Jahre. WMB stieg vom Tief bei 1,50 auf jetzt 17 Dollar - über 1000 Prozent. Würde Calpine 17 Dollar erreichen, stünde die Aktie nur beim 1,7 fachen des Buchwertes (weitere Details: siehe mein Calpine-Thread).
Im Yahoo-Board zu Calpine schrieb heute jemand was Lustiges: Die großen Shorts hätten bei 2,50 Dollar das Bankrott-Gerücht gestreut, damit die kleinen Shorts auf den scheinbar fahrenden Zug aufspringen. Mit dieser Bären-Falle haben die großen Shorter den kleinen sozusagen ihren Kotzbeutel vorgehalten.
Die Regelung ist nicht nur für die Ex-Angestellten sehr ungerecht, sondern auch für die Konkurrenz. UAL kann schon jetzt- unter Chapter 11 - Delta preislich unterbieten, weil weniger interne Zahlungen anstehen. Delta würde sich mit einem Konkurs also "konkurrenzfähiger" machen. Häßlich, häßlich. Ein solches Pensions-Problem haben alle großen, etablierten US-Firmen, auch etwa GM und Ford.
Alstom: EU-Kommission billigt Rettungsplan
von Heimo Fischer, Paris
Die EU-Kommission hat den milliardenschweren Rettungsplan für den angeschlagenen französischen Mischkonzern Alstom gebilligt. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2004/2005 musste der Konzern Umsatzeinbußen hinnehmen
Die Kommission teilte am Mittwoch in Brüssel mit, im Gegenzug zu dem Rettungsplan im Volumen von 2,5 Mrd. Euro müsse Alstom binnen vier Jahren mindestens eine Partnerschaft im Verkehrs- und Energiesektor eingehen. Falls Alstom eine Partnerschaft mit einem französischen Staatsunternehmen eingehen will, ist dafür eine gesonderte Genehmigung der Kommission nötig. Dies entspricht einer Einigung zwischen Kommission und Frankreich von Ende Mai. Alstom muss auch Randgeschäfte mit einem Umsatz von 1,6 Mrd. Euro abgeben.
Alstom hatte zuvor in Paris mitgeteilt, dass der Konzernumsatz mit 3,31 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent geschrumpft sei. Gleichzeitig stieg das Auftragsvolumen um 41 Prozent auf 3,94 Mrd. Euro. Diese Entwicklung sei ermutigend und besonders den Geschäftsfeldern Energie, Umwelt und Transport zu verdanken, sagte Alstom-Chef Patrick Kron.
Nach dem Beschluss aus Brüssel beginnt nun die heiße Phase der Sanierung von Alstom. Am Freitag sollen die Aktionäre auf einer Hauptversammlung dem Plan zustimmen. Für die nächste Woche ist eine Sitzung des Verwaltungsrats vorgesehen, der vor allem über die Modalitäten der geplanten Kapitalerhöhung von 1,2 Mrd. Euro entscheiden soll.
Der französische Wirtschaftsminister Nicolas Sarkozy hatte sich am 26. Mai mit EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti grundsätzlich auf eine staatlich gestützte Rettung von Alstom geeinigt. Neben der Kapitalerhöhung sieht dieser Plan vor, dass der französische Staat bis zu 31,5 Prozent von Alstom übernehmen darf.
Siemens an Turbinengeschäft interessiert
Frankreich muss sich aber innerhalb von vier Jahren wieder aus dem Konzern zurückziehen. Zudem wird sich Alstom innerhalb desselben Zeitraums Industriepartner für bestimmte Sparten suchen müssen. Brüssel wird Beobachtern zufolge darauf dringen, dass der Konzern die Kontrolle über die betroffenen Unternehmsteile abgeben muss. Eventuell wird Alstom auch Sparten mit einem Umsatzwert von 1,6 Mrd. Euro vollständig verkaufen müssen. Dies entspricht zehn Prozent des Konzerns.
Ein Interessent am Alstom-Turbinengeschäft ist Siemens. Der Münchener Konzern hatte bereits im vergangenen Jahr die Sparte für leichte Industrieturbinen von Alstom für 1,1 Mrd. Euro erworben. Alstom-Chef Patrick Kron hatte Ende Juni gesagt, dass ein Verkauf an Siemens nicht im Interesse seines Unternehmens sei.
Alstom Mannheim Mit fünf Tagen bisher längste Betriebsversammlung
Ein Novum in der deutschen Firmenlandschaft: Bereits eine Woche dauert die Betriebsversammlung der Mannheimer Alstom-Belegschaft. Seit Montag läuft in den Turbinen- und Generatorenfabriken damit praktisch nichts mehr. Weg mit dem Abbauprogramm fordern Betriebsrat und Belegschaft.
Peter K. Sonderegger
Einige Stunden dauern die Betriebsversammlungen üblicherweise, die von den Betriebsräten gemäss deutschem Betriebsverfassungsgesetz einberufen werden können. Nach der ABB-Fusion vor 17 Jahren kämpften die als aufmüpfig bekannten Mannheimer ABB-Mitarbeiter an einer dreitägigen Betriebsversammlung gegen das damalige Abbauprogramm der neuen Konzernführung.
Diese Woche haben die Alstom-Mitarbeiter in Mannheim-Käfertal einen neuen landesweiten Rekord gesetzt. Seit Montag wurde debattiert. Täglich von neun bis drei Uhr nachmittags. Nur unterbrochen von einer Mittagspause. Dutzende Redner und ganze Abteilungen haben ihre Fragen und ihre Vorstellungen von der Standortsicherung präsentiert. Gérard Brunel, der Chef des Mannheimer Kraftwerkgeschäfts, wurde ausgepfiffen, als er sich nach dreieinhalbtägiger persönlicher Präsenz wegen Kundenterminen aus dem Versammlungsmarathon verabschiedet hat. Anschliessend an den täglichen Redemarathon wurde in der Mannheimer Innenstadt demonstriert.
Bereits Millionen gekostet
Die mit fünf Tagen bisher längste Betriebsversammlung wurde gestern Freitag lediglich unterbrochen. Nächste Woche wollen die Mitarbeitervertreter in den deutschen Alstom-Aufsichtsräten für ihre Argumente weiterkämpfen. Und übernächste Woche soll die Betriebsversammlung fortgesetzt werden.
«Das hat uns bereits Millionen gekostet», sagt die Alstom-Pressesprecherin Annette Titzmann. Denn die über einen Produktionsverbund mit Baden/Birr verhängte Mannheimer Turbinen- und Generatorenfabrik steht seit Montag praktisch still. Auch ganze Büroabteilungen haben mitgemacht, sagt der Mannheimer Betriebsrat Peter Schoder im Gespräch. Er schätzt, dass täglich 1200 bis 1400 der rund 1900 Mannheimer Beschäftigten an den Betriebsversammlungen teilgenommen haben. Die Alstom-Geschäftsleitung hat den Betriebsrat mittlerweile zum Abbruch der Betriebsversammlung aufgefordert.
Auch der Bundeskanzler ist gefordert
Die Mitarbeiterforderungen gehen in zwei Richtungen:
- Von Alstom erwarten sie den Verzicht auf weiteren Personallabbau. Vor zwei Jahren hatten Betriebsrat und Geschäftsleitung gemeinsam ein Abkommen zur «Überwinterung» der Kraftwerkflaute getroffen. Im Tausch gegen Kurzarbeit und freiwillige Austritte verzichtet das Unternehmen bis Ende 2007 auf betriebsbedingte Kündigungen. Jetzt hat Alstom für die Zeit nach 2007 einen möglichen Abbau von 450 Stellen angekündigt.
- Die zweite Stossrichtung gilt der Politik, die den Investitionsstau für den Ersatz überalterter Kraftwerke auflösen soll. Auch Bundeskanzler Schröder sei gefordert, sagt der Betriebsrat. Für die nächsten 15 Jahre liegen in Deutschland Projekte für rund 75 Kraftwerke mit einem Investitionsvolumen von 40 bis 60 Mrd. Euro in den Schubladen.