Jinko Solar vor einer Neubewertung ?
...aber wenn dem so ist sind die Kursverluste verständlich, oder?
Mit einer solchen hohen Summe, würde ja dann stille Reserven von knapp 500 Mio. € implizieren, habe ich nicht gerechnet. Wobei man aber nun auch auf die Details abwarten muss.
Grundsätzlich ist das aber eine richtig klasse News. Nach dieser Transaktion/Börsengang wird man dann super sehen können ab 2017, dass Jinko über eine richtig gute Bilanz verfügt mit einer Nettofinanzverschuldung von nur noch um die 200 Mio. $ (!!!!), wenn man die Q2-Zahlen als Maßstab nimmt, und sie halten dann noch 45% am hochproifitablen Downstreamgeschäft bzw. Stromverkauf !!! Nach den letzten Zahlen lag die Nettofinanzverschuldung im reinen Modulgeschäft bei 441 Mio. $.
Ich glaube eher, wenn ulm000 recht hat, das der Markt bzw. Marktteilnehmer das heute nicht ganz verstehen etc.......
Übrigens das mit dem Börsengang war falsch von mir und ich habe das ja nach backs Nachfrage heute Mittag revidiert. Es wird keinen Börsengang geben, da Jinko alle Anteile ihrer Solarkraftwerke verkaufen wird. Ist jetzt aber auch nicht so wichtig.
Aber wie heute schonmal geschrieben wir sind in Mitten einer richtigen Solarkrise und damit stellt sich halt schon die Frage ob den Markt solche Dinge in einer solch schwierigen Branchenfase überhaupt wirklich interessieren. Siehe Alcoa. Da war ja auch klar, dass es bei denen einen Preisdruck gibt und schwupps da kamen heute die Zahlen und Ruck Zuck ging es bei denen nach den Zahlen um 10% runter. Mal ganz abgesehen davon, dass der Dow Jones heute dann doch deutlich den Rückwärtsgang eingeschaltet hat. Das tut solchen Aktien wie Jinko selten gut.
5,940,100
Short Interest Ratio (Days To Cover)
24.5
Short Percent of Float
24.35 %
Short % Increase / Decrease
-2 %
Short Interest (Shares Short) - Prior
http://shortsqueeze.com/shortinterest/stock/JKS.htm
Short Interest (Shares Short) 3,663,200
Days To Cover (Short Interest Ratio) 6.9
Short Percent of Float 17.07 %
Short Interest - Prior 3,607,800
Short % Increase / Decrease 1.54%
Short Squeeze Ranking™ 1
Will er die `sicheren' Geschaefte fuer sich sichern, und seiner Firma die Riskanteren ueberlassen?
Der Abbau der Verschuldung beeindruckt mich nun nicht so sehr. Wenn eine Firma ihre besten Assets verkauft, dann sind das fuer mich schlechte Zeichen.
Koennt ihr mich bitte aufklaeren? :) Dass das gute Nachrichten sind versteh ich einfach nicht.
http://www.pv-tech.org/news/...ity-stake-in-jinko-power-for-us250-mil
1. Ölpreis ist fast an der Preis-Schmerzgrenze, kann nur nach oben gehen.
2. Solar-Komponenten werden billiger, es gibt aber immer ein Gleichgewicht, auch dort gibt es eine "Nachfrage in der Warteschleife", die sehr Preis-sensibel ist. Preise für Solar haben auch eine Schmerzlinie, die wird entweder durch den Markt oder durch die Produzenten ausgeglichen, oder durch beiden...Wenn ein Solar-panel 275W ca. 100 Euro kostet, dann kaufe ich mir sofort ein System für ca. 500 Euro womit ich für immer, was Strom angeht, unabhängig bin. Dies wollen die Energie Produzenten aber überhaupt nicht. Zurzeit kostet so ein System ca. 1000 Euro( 2x Panels + 4 x 120Ah - Akkus + Laderegler + Wechselrichter + Kabel), was genau an der Switch-Gedanken-Linie ist. Damit kann man ein Haus fast voll versorgen - (A+++ Kühlschrank, LED-Beleuchtung, A+++ Waschmaschine, A+++ Geschirrwaschmaschine, Bügeleisen, LED-TV, PC, etc.). Für die Waschmaschinen kann Warmwasser von einer zusätzlichen Warmwasser-Solar-Installation kommen...
3. US-Wahlen - weniger wichtig, weil Kalifornien schon längst massiv in Solar investieren wird.
4. Weniger Verschuldung von Jinko...das ist gut. Es ist klar, dass man nur gute Assets verkaufen kann und dass sich die Chefs einiges gönnen. Bei der Deutschen Bank liegen die Gehälter der Vorstände bei über 40. Mio./Jahr, als Beispiel...ohne etwas davon zu haben. Hier sind immerhin 250 Mio. in Bar geflossen.
5. Jinko hat eine unglaubliche Dynamik, sie wird ganz sicher auch von der Regierung in China als top-solar Firma gesehen und entsprechend unterstützt, vielleicht kommt auch von dort Geld ?
Es gibt einfach zu viele Ereignisse in der Zukunft, die für Jinko positiv verlaufen können...deshalb klar: kaufen.
Es war wohl zu riskant nach dem Sunedison Desaster einen Börsengang durchzuziehen und darum hat man sich jetzt vermutlich zu dem Verkauf entschlossen.
Sind aber nur Vermutungen und meine Sicht der Dinge.
VG
Taktueriker
Deswegen der enttäuschende Kurs gestern....
- Finanzverschuldung sinkt von 1,812 Mrd. $ auf 441 Mio. $
- Nettofinanzverschuldung sinkt von 1,255 Mrd. $ auf 191 Mio. $ inkl. dem 250 Mio. $ Cash
- Zinsaufwendungen gehen von 74 Mio. $ auf 24 Mio. $ zurück (EPS-Effekt: + ca. 1,25 $ nach Steuern)
- die "normalen" Abschreibungen gehen deutlich zuruck von 116 Mio. $ auf 64 Mio. $ (EPS-Effekt: + ca. 1,30 $)
- Bilanzsumme wird um über ein Drittel, also etwa 1,3 Mrd. $, gekürzt was ja automatisch dann die EK-Quote nach oben bringen wird. Die EK-Quote jetzt aber genau auszurechnen geht leider nicht, da das Eigenkapital im Modulsegment nicht Einzeln bekannt ist.
Letztendlich ist nach diesem Deal endlich wieder Transparenz in Jinko drin. Ist vor allem von der Bilanz her sehr wichtig, da die Verschuldung schon mehr als signifikant sinken wird (Verschuldung je Aktie von 39 $ auf nur noch 6 $) und man kann nun endlich auch die Cash Flows sauber erkennen. In Q2 hatte Jinko z.B. im reinen Modulgeschäft einen positiven Free Cash Flow von um die 15 Mio. $, aber durch die logischerweisen hohen Investitionen im Solarkraftwerksbereich (155 Mio. $ in Q2) war der Free Cash Flow dann bei satten Minus 140 Mio. $.
Wenn Jinko wirklich vor hat auch außerhalb Chinas eigene Projekte durchzuführen wie es ja in Mexiko ab kommenden Jahr geplant ist, dann ist es eigentlich fast unabingbar, dass man eine saubere Bilanz hat. Vor allem eine geringe Verschuldung.
So viel wirft der Stromverkauf auch gar nicht ab nach der GuV - Beispiel Q2-Zahlen:
Umsatz: 43 Mio. $ (Module: 853 Mio. $)
EBITA: 36 Mio. $ (Module: 97 Mio. $ ex. Sondereffekt 15 Mio. $)
EBIT: 23 Mio. $ (Module: 84 Mio. $)
EBT: 11 Mio. $ (Module: 78 Mio. $)
Jinko hat ja nur einen Anteil von 55%, also lag der Jinko-Gewinn vor Steuern beim Stromverkauf in Q2 lediglich bei 6 Mio. $ in Q2 und nach Steuern bei knapp 5 Mio. $. Also ein EPS von rd. 0,16 $. Ist jetzt wirklich nicht Welt.
Der Bruttomarge tut der hochmarige Stromverkauf richtig gut, aber durch die hohen Abschreibungen und durch die hohen Zinsaufwendungen im Verhältnis zum Umsatz kommt in der Jinko GuV logischerweise am Ende halt nicht mehr viel hinten an durch den Stromverkauf, sprich beim Nettogewinnausweis.
Der Stromverkauf wie auch bei den YieldCos (die fahren fast alle ganz bewusst einen bilanziellen Verlust ein) zählt einzig und alleine der Free Cash Flow (= Dividendenausschüttung) und der ist durch die hohen nicht liquiditätswirksamen Abschreibungen im Verhältnis zum Stromumsatz (bei Jinko immerhin satte 30% zum Umsatz im Solarkraftwerksbereich), die ja nicht versteuert werden müssen, natürlich deutlich besser. Der Cash Flow liegt bei Jinko Power aufgrund der hohen Abschreibungen nämlich um mehr als das Doppelte höher wie in der GuV ausgewiesen !!
Wie gestern geschrieben, ich glaube dass dieser ganze Sachverhalt mehr als 90% an der Börse überhaupt nicht verstehen. Wobei das alles eigentlich gar nicht so schwer ist zu verstehen, denn Jinko schlüsselt ja seit ein paar Quartalen die Segmentergebnisse sauber und detailliert auf. Erst wenn man das alles sehr leicht Schwarz auf Weiß ablesen kann (wird man bei den Q4-Zahlen im März dann sehen können), dann blickt das vielleicht die Mehrheit. Wobei aber ohnehin viele sich gar keine Bilanz oder Bilanzentwicklungen anschauen. Da wird doch großteils eh nur auf das Endergebnis geschaut. Sieht man doch auch super gut in allen Ariva-Threads. Da gehen ja auch nur mal so 5 bis 10% auf Zahlen ein, wenn überhaupt.
Dass der Jinko-Chef der Hauptkäufer ist bei diesem Deal stört mich jetzt eigentlich gar nicht, denn zum einen sind solche Managementdeals in China was ganz Normales (siehe z.B. Trina oder Ming Yang) und zum anderen hält ja das Jinko-Management an Jinko selbst weiterhin hohe 58%.
Vorteil an der ganzen Geschichte ist dann noch, dass ab dem Deal Jinko ihre Projekte an Dritte verkaufen wird und das heißt es wird zusätzlicher Umsatz und damit auch zusätzlicher Gewinn generiert.
Würden wir nicht in einer Solarkrise stecken, dann würde ich hier wirklich All In gehen. Dieser Deal ist top nach meinem Dafürhalten und dass Jinko für ihren 55% Anteil 250 Mio. $ bekommt ist mit Sicherheit um gut 10% mehr als man erwarten konnte. Aber durch die Solarkrise kann ich persönlich keine Zahlen einigermaßen einschätzen mit einer Toleranz von 10 bis 15% und wenn das nicht geht, dann halte ich mich von einem Invest raus.
Wie ich ja einigen via BM die letzten Tage mit meiner Nebenwertliste geschrieben habe so eine Woche vor den US-Wahlen könnte bei mir aber ein Jinko-Trade durchaus drin sein. Interessant wird aber schon sein wie Jinko diese stille Reserven nach GAAP-Vorschrift bilanzieren wird und wie das Auflösen der stillen Reserven in die Q4-GuV eingeht.