SMA Solar ist erstaunlich unterbewertet!
Jedoch sind bzgl SMA zwei Besonderheiten zu beachten:
Zum hat das Segment Utility seit 2018 praktisch keinen echten Gewinn (positiven EBIT) abgeworfen.
Zur Erinnerung die Segment EBIT Werte für Large Scale / Utility:
2017: +1
2018: -65
2019: -5
2020: +48,5 (darin jedoch enthalten ein Einmaleffekt von 50-80 Mio insb. aus einem gewonnenen Rechtsstreit)
2021: -63 Mio
2022 (YTD): -4
Man will also zig Mio in ein Segment pumpen, mit dem man die letzten 5 jahre quasi nur Miese gemacht hat??
Das Erscheint mir ein wenig, wie die Flucht nach vorn: Man hofft, mit der mega-Investition das Segment wirtschaftlich zu machen... das kann aber kräftig in die Hose gehen, denn auch bei der Konkurrenz werden die kosten und preise mit zunehmenden Volumina sinken. Ob SMA Mit der Investition also wirklich schwarze Zahlen produzieren kann, ist ungewiss! Eine ziemlich riskante Idee meines Erachtens.
Und als zweite Besonderheit kommt hinzu: etwa zeitgleich mit der Verkündung der Investitionsentscheidung verkündet der Finanzvorstand seinen Rücktritt !!
Hallo.... ist das Zufall ??!?
Zur Erinnerung: 2018 erklärte urbon seinen Rücktritt, 1-2 Jahre später erklärte Reinert in einem HNA Interview, dass SMA praktisch auf Messers Schneide gestanden hat, als er übernommen hat. Kritische strategische Entscheidungen sind bei SMA also offenbar häufig mit personellen Wechseln im Vorstand verbunden.
Ich halte es für ein Zeichen, dass zum Überdenken auffordert, wenn der Finanzvorstand wenige Tage vor der Verkündung der größten Firmeninvestition der letzten Jahre hinwirft und sich "aus persönlichen Gründen neu orientert" (wohl gemerkt, der Herr will noch weigterabreiten...nur nicht bei SMA. Er wird wissen, warum...)
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/...ht-erlebt--32503376.html
Mich würde eure Meinung zu SMA im Hinblick auf die zu erwartenden Zahlen interessieren?
Generell sollte die Nachfrage ja nach wie vor hoch sein, aber Lieferkettenprobleme und der hohe Kostendruck wird vermutlich auch an SMA nicht vorbei gehen.
Bereits in der Vergangenheit konnte SMA einen erheblichen Teil des Auftragseingangs wegen fehlender Zulieferungen nicht bedienen. Sobald China wieder die Silizium bzw. Waferproduktion wegen CO2 zielen drosselt oder die Produkte in andere Länder umleitet, ditzt SMA wieder auf dem trockenen. Hier haben andere Unternehmen, die im Konzern ggf. größere Nachfragemacht haben oder zumindest noch teilweise in China verankert sind, bessere karten als SMA, die ihr China-Geschäft aufgegeben haben.
Zudem sind aufgrund der branchenweiten Lieferprobleme ein erheblicher Teil des Auftragseingang Mehrfachorder, die aufgrund der Liefeprobleme aller Anbeiter von Auftraggeber bei mehreren Unternehmen parallel plaziert worden sind.
Es bleibt, wie es ist: der Aktienhurs von SMA basiert auf dem Potential, nicht auf dem IST. Weder die Auftragseingänge sind harte Münze, noch ist geklärt, mit welchen Lieferanten / Lieferketten die Auslastung der neuen Fabrik gesicehrt werden soll.
Es KÖNNTE gut ausgehen, muss es aber nicht.
Grundsätzlich stehen die Zeichen für die Solarbranche positiv, aber an SMA sind bereits viele Züge vorbeigefahren.
Schauen wir, wie sich die SMA Marktanteile entwickeln werden, wobei ich nicht wirklich von einem Zugewinn ausgehe.
SMA bleibt ein riskantes Invest.
SMA hat Chancen, seine Kennzahlen in den kommenden Jahre verbessern - die Steigerung wird aber bei anderen Anbietern in der Branche noch wesentlich signifikanter sein...
Ist etwas im "Trend", so sind Anleger bereit, einen netten Aufpreis zu bezahlen. Ist etwas außer Trend, so werden Aktien auch gern mal zu Niedrigpreisen gehandelt.
Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Investoren langfristig investiert. Da spielen temporäre Limitierungen eine eher geringere Rolle. Mit anderen Worten, viele Investoren investieren wegen der sich ändernden Rahmenbedingungen in erneuerbare Energien und interessieren sich kaum für kurzfristige Einflussfaktoren.
Ein weiteres Argument für SMA Solar ist der vergleichsweise hohe Eigenkapitalanteil. Mit fast 40% Eigenkapitalanteil ist man selbst in kritischen Zeiten relativ sicher für einer Pleite, u.a. weil man über genügend Eigenmittel verfügt.
Die aktuelle Abhängigkeit vom russischen Energiemarkt war nicht mein Grund in diese Aktie zu investieren. Ich bin generell pro erneuerbare Energien und fahre ein BEV als Erstwagen.
Ich habe SMA sehr, sehr lange beobachtet. Und ich betrachte dieses Unternehmen wie ein gallisches Dorf. Es trotzt immer wieder dem Untergang. Das Unternehmen scheint kein SolarWorld zu sein. Es steht dazu was es macht. Es ist ein Unternehmen was sich durch seine Aktivitäten als Erneuerbar nicht nur identifiziert, sondern auch lebt.
Natürlich war mein Einstieg auch damit begründet, dass es eine positive Welle pro erneuerbare Energien Ende 2021 und Anfang 2022 gab. Mit dem Russlandkonflikt hatte ich nicht gerechnet.
Natürlich habe ich mit dem Konflikt auch Calls auf SMA ins Depot geholt, die ich aber jetzt, teilweise verfrüht, verkauft habe. Die Aktie packe ich aber nicht an. Obwohl die volatile Seitenbewegung schon zu das eine oder andere Mal zum Nachdenken angeregt hat. Aber da ich die Aktie schon lange beobachte, scheint mir dieser Schritt zu waghalsig, weil ich es einfach nicht vorhersagen kann. Mittel- bis Langfristig kann ich aber einen Trend sehen. Und das ist mehr als eine gedachte 200 Tagelinie.
Wenn man annimmt, dass gewaltige Energiemengen (Strom, wie Wärme) nachhaltig organisiert werden müssen. So sehe ich bis 2027 in dieser Aktie kein Risiko. Das ist langfristig gedacht und ich hoffe, dass SMA diese störrischen Zeiten, die aktuell vorhanden sind, meistert.