Prognosen um den Aktienmarkt


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Neuester Beitrag: 06.03.09 12:20
Eröffnet am:11.12.08 09:21von: Marlboroman.Anzahl Beiträge:258
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6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannIndexfonds werden zur Erfolgsgeschichte

 
  
    #101
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04.01.09 18:00
30. Dezember 2008 Börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETF), deren Wertentwicklung sich an Anleiheindizes orientiert, haben in diesem Jahr den Durchbruch geschafft.

War das noch relativ junge ETF-Geschäft im Frühstadium nach der Jahrtausendwende zunächst ausschließlich Aktien-Indexfonds vorbehalten, so machen die in den vergangenen drei Jahren verstärkt aufgekommenen Renten-Indexfonds inzwischen schon rund ein Viertel des europäischen ETF-Marktes aus.

Rentenindexfonds schlagen viele der aktiv verwalteten Anleihefonds

Nach einer Erhebung des Indexfondsanbieters Barclays Global Investors (BGI) lag Ende November in Renten-Indexfonds europaweit ein Vermögen von 34 Milliarden Dollar (24 Milliarden Euro). Ende vergangenen Jahres waren es erst 21 Milliarden Dollar. Gerade in der jüngsten Hausse an den Märkten für europäische Staatsanleihen kamen ihre Vorteile voll zum Tragen.

Ihre Kursaufschläge fielen im Vergleich zu den meisten klassischen Rentenfonds, deren Portfolio aktiv von einem Fondsmanager gesteuert wird, höher aus. Dies führt dazu, dass in unserer Rangliste mit Rentenfonds, die über die vergangenen drei Jahre bei einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung eine unterdurchschnittliche Schwankungsbreite des Anteilspreises vorweisen können, auf den ersten zehn Plätzen inzwischen sechs Renten-Indexfonds zu finden sind.

Indexfonds haben einen großen Kostenvorteil

Zurückzuführen ist diese Entwicklung nicht zuletzt auf den Umstand, dass die regelmäßige Gebührenbelastung, die sich dämpfend auf das Anlageergebnis auswirkt, bei Renten-Indexfonds wesentlich niedriger ist. So verlangen Investmentgesellschaften für aktiv geführte Rentenfonds inzwischen rund ein Prozent Verwaltungsgebühr im Jahr. Bei den passiv einem Rentenindex folgenden Anlageprodukten sind es derzeit meistens nicht mehr als 0,15 Prozent.

Die börsengehandelten Renten-Indexfonds geben Anlegern zudem die nötige Flexibilität, um bei dem von zahlreichen Anlagestrategen für das kommende Jahr erwarteten Richtungswechsel an den Märkten für Staatsanleihen kurzfristig und trotzdem vergleichsweise kostengünstig die notwendigen Umschichtungen vornehmen zu können. Üblicherweise wird für klassische Rentenfonds ein Ausgabeaufschlag von bis zu 3 Prozent verlangt, der erst einmal verdient werden muss, bevor beim Anleger etwas ankommt. Zwar werden auch beim Kauf und Verkauf von ETF-Anteilen über die Börse Transaktionsgebühren fällig. Diese sollten im Normalfall aber deutlich unter dem Ausgabeaufschlag der gängigen Rentenfonds liegen.  

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannRentenfonds Vorbereitungen auf den Einstieg

 
  
    #102
04.01.09 18:02

 

02. Januar 2009 Euro-Unternehmensanleihen von Unternehmen mit guter bis ausgezeichneter Bonität (“Investment-Grade“) sind für Anleger in den vergangenen anderthalb Jahren eine einzige Enttäuschung gewesen.

Die Risikoprämien gegenüber sicheren Staatsanleihen bewegen sich auf Rekordniveau. Nach den schmerzhaften Kursverlusten der Vergangenheit sehen erste Vermögensverwalter inzwischen jedoch den richtigen Zeitpunkt für einen Einstieg in den Markt gekommen.

 

Unternehmensanleihen: Gute Renditechancen bei kalkulierbarem Risiko

So ist derzeit beispielsweise der Kölner Dachfondsmanager Eckhard Sauren auf der Suche nach erfolgversprechenden Rentenfonds mit einer Ausrichtung auf Euro-Unternehmensanleihen: „Wir sind gerade mitten in der Investitionsphase“, sagt er. Auch Gerd Bennewirtz, Geschäftsführer der Fondsvermögensverwaltung SJB, sieht das in den vergangenen Monaten arg gebeutelte Marktsegment mittlerweile als gute Ergänzung für die Depots seiner Kunden: „Unternehmensanleihen hoher Qualität bieten derzeit gute Renditechancen bei kalkulierbarem Risiko.“

Als Beispiel führt er die neue Daimler-Anleihe mit dreijähriger Laufzeit an, für die der Autokonzern einen Kupon von 9 Prozent bieten musste, um genügend Abnehmer zu finden. „Aktienanleger riskieren inzwischen öfter einen Blick auf die Anleiheseite der Unternehmen“, bestätigt Fondsmanager Stefan Isaacs von der britischen Investmentgesellschaft M&G das neuerwachte Interesse. Angesichts rückläufiger Gewinne und möglicherweise ausbleibender Dividendenzahlungen bekämen laufende Zinseinnahmen ihren ganz eigenen Reiz.

Für Privatanleger bieten Fonds derzeit den besten Zugang zum Markt für Unternehmensanleihen. Der Handel von Einzeltiteln leidet schon seit längerem unter einer eingeschränkten Liquidität, so dass Privatanleger bei einem Direktengagement teilweise absurd hohe Abstände zwischen dem Kauf- und Verkaufskurs hinnehmen müssen, was zusätzliche Kosten bedeutet. Großanleger wie Fonds sind da in einer besseren Position. Natalia Wolfstetter vom Fondsanalysehaus Morningstar verweist als weiteren Vorteil auf die breite Risikostreuung eines Fonds. Bei den zu erwartenden steigenden Ausfallraten seien diejenigen Anleger gut dran, die nicht alles auf eine Karte setzen würden.

Ergebnisse der Unternehmensanleihefonds streuen stark

Allerdings sei die Fondsauswahl ein „sehr sensibles Thema“, wie Dachfondsmanager Sauren anmerkt. Derzeit ist die Spannbreite des Anlageergebnisses von Euro-Unternehmensanleihefonds über die vergangenen zwölf Monate so groß wie selten zuvor. Während beispielsweise der populäre Schroder Euro Corporate Bond nur einen Abschlag von 0,5 Prozent hinnehmen musste, verloren Anleger im DWS Euro-Corp Bond gleichzeitig rund 20 Prozent. Neben der Leistungsfähigkeit des Fondsmanagements müsse derzeit auch die Liquiditätssituation im Fonds im Blick behalten werden, sagt Sauren.

Den preisgünstigsten Marktzugang stellen börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETF) dar. So baut der I-Shares Euro Corporate Bond vom Marktführer Barclays Global Investors in seinem Portfolio die Wertentwicklung des Marbit iBoxx Euro Liquid Corporates Index nach. Dieser Index spiegelt die Wertentwicklung der 48 liquidesten, auf Euro lautenden Unternehmensanleihen. Die Gesamtkostenquote inklusive der jährlichen Verwaltungsgebühr liegt bei lediglich 0,2 Prozent. Für aktiv von Fondsmanagern verwaltete Fonds wird üblicherweise ein Prozent fällig.

Die aktiv geführten Fonds haben jedoch den Vorteil, dass sich ihr Portfoliokonstrukteur von Pleitekandidaten rasch trennen kann - wenn er sein Handwerk versteht. Dieses Talent dürfte gerade in den kommenden Monaten gefragt sein, wenn es zu ersten größeren Zahlungsausfällen kommen sollte. Indexfonds können dagegen mit ihrem passiven Ansatz nur mit einer gewissen Verzögerung auf aktuelle Geschehnisse reagieren. So finden sich unter den zehn größten Positionen im I-Shares Euro Corporate Bond noch immer sechs Bankanleihen. Im Portfolio von M&G-Fondsmanager Isaacs sind Bankentitel dagegen wegen ihres Chance-Risiko-Profils deutlich untergewichtet.

 

 

 

 

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannFrankreichs Verschrottungsprämie wirkt

 
  
    #103
04.01.09 18:13
Frankreichs Verschrottungsprämie wirkt

In Frankreich bremst die neue staatliche Verschrottungsprämie die Absatzverluste der Autohersteller. „Die Prämie hat den Verkauf gedopt“, sagte Olivier Lamirault vom Branchenverband CNPA der französischen Zeitung „Journal du Dimanche“. Kurz vor Weihnachten hatte Peugeot gemeldet, dass sich die Verkäufe in den ersten zwei Wochen nach Einführung der Prämie am 4. Dezember gegenüber der zweiten Novemberhälfte um 20 Prozent erhöht hätten. Bei Citroën betrug der Zuwachs 30 Prozent.

Jeder Käufer eines Neuwagens, der weniger als 160 Gramm Kohlendioxid je Kilometer ausstößt, erhält nun eine Prämie von 1000 Euro, wenn er gleichzeitig einen mindestens zehn Jahre alten Wagen verschrottet. Auch Lieferwagen mit bis zu 5 Tonnen Nutzlast profitieren von der Prämie. Die Hersteller bieten zusätzlich eigene Ermäßigungen. So halten PSA Peugeot Citroën und Renault ihre Prämien auch bereit, wenn ein acht Jahre altes Autos verschrottet wird. Ein Kleinwagen wie der Citroën C1 beispielsweise ist derzeit für 5990 Euro zu haben - knapp ein Drittel unter dem Katalogpreis. Ein Renault Twingo steht nach dem gleichen Abschlag für nur 6950 Euro im Angebot. Die meisten drei Jahre alten Gebrauchtwagen sind heute teurer.

Peugeot erwartet für den Dezember gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat nun einen Absatzrückgang von 15 Prozent gegenüber 30 Prozent vor Einführung der Verschrottungsprämie. Vor allem die französischen Hersteller profitieren wegen ihrer vielen Kleinwagen von der staatlichen Hilfe. Doch die Käufer ausländischer Modelle erhalten die gleichen Zuschüsse. Autobauer wie Fiat oder Volkswagen kommen daher auch in ihren Genuss. VW berichtete auf dem Pariser Autosalon, dass man 91 Modelle mit weniger als 140 Gramm Kohlendioxidausstoß im Programm habe. Der für das Konjunkturprogramm zuständige Minister Patrick Devedjian rechnet infolge der Prämie mit einer Steigerung der Autoverkäufe von 100 000 Wagen im Jahr. (chs.)  

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannAbflüsse aus Investmentfonds nehmen ab

 
  
    #104
04.01.09 20:35
November-Bilanz
Abflüsse aus Investmentfonds ebben ab
von Ingo Narat

Nachdem Anleger im Oktober 2008 zweistellige Milliardenbeträge aus Investmentfonds abgezogen haben, hat sich die Lage im November beruhigt. Auch der Dezember verlief nach Angaben von Fondsgesellschaften stabil. Bei Spezialfonds für institutionelle Investoren gab es sogar wieder Zuflüsse.

FRANKFURT. Deutsche Anleger haben im November laut Fondsverband BVI Publikumsfonds im Gegenwert von netto 2,4 Mrd. Euro zurückgegeben. Das ist eine deutliche Beruhigung gegenüber dem Oktobereinbruch von 45,7 Mrd. Euro. Vor allem bei Geldmarkt- und Anleiheprodukten sanken die Rückgaben von jeweils deutlich zweistelligen Milliardenbeträgen auf ein leichtes Minus von 1,4 bzw. -1,3 Mrd. Euro.

Im Dezember dürfte sich dieser Trend fortgesetzt haben. Laut ersten Indikationen aus großen Fondshäusern blieb die Absatzsituation im Dezember gegenüber dem November relativ ausgeglichen. Hier und da melden Anbieter erkennbares Geschäft im Zusammenhang mit der ab 2009 geltenden Abgeltungsteuer, die rein steuerlich ein Investment noch im vergangenen Jahr begünstigte, oder auch verstärkte Abschlüsse von Riester-Fondssparplänen für die staatlich geförderte private Altersvorsorge. Die Umfänge hielten sich den Angaben nach jedoch in Grenzen.

Mehrere Häuser sprechen von guten Aktienfondsgeschäften, wenn auch in ebenfalls sehr überschaubarem Ausmaß. Bereits im November erreichten die branchenweiten Zuflüsse in diesem Segment wieder knapp eine Mrd. Euro, nachdem im Oktober knapp fünf Mrd. Euro abgeflossen waren.

Insgesamt meldet der Verband für November Zuflüsse in alle Investmentfonds in der Größenordnung von 4,8 Mrd. Euro. Der Grund ist das stetigere Geschäft mit institutionellen Anlegern in deren Spezialfonds. Diese Institutionellen legten netto 7,2 Mrd. Euro an, so dass dieser Betrag in der Gesamtbilanz die Abgänge bei den auf Privatanleger zielenden Publikumsfonds überdeckte.

Die Institutionellen hatten aus Spezialfonds auch im Oktober nur knapp fünf Mrd. Euro abgezogen. "Hier stehen langfristige Investments im Vordergrund", erklärt Rainer Buth als Geschäftsführer von Tajdo Consulting die im Vergleich zu Publikumsfonds weniger schwankenden Absätze.  

1051 Postings, 6554 Tage alffffInformativer Ausblick:

 
  
    #105
04.01.09 22:42

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannDie Financail Times Deutschland liest sich

 
  
    #106
1
05.01.09 13:06
für mich wie die Bild der Finanzen. Die hauen nur Meinungen ins Blatt, viel zu selten kommen von denen richtig gute Analysen. Wenn man die ftd liest, dann muss man sorgfältig Fakten und Analysen von Meinungen trennen.  

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannInterventionistische Preiserholung bei Rohstoffen

 
  
    #107
05.01.09 16:01

 

Energie und Rohstoffe

Interventionistische Preiserholung bei Rohstoffen  

05. Januar 2009 Die Krise beherrscht zwar die Schlagzeilen. Die Anleger scheinen sich davon jedoch inzwischen nur noch bedingt beeindrucken zu lassen. In den vergangenen Wochen griffen sie sowohl bei Aktien als auch im Rohstoff- und Devisenbereich wieder selektiv zu.

Manche strategische Investoren scheinen gerade über die Weihnachts- und Silvesterfeiertage die Gunst der „dünnen Märkte“ genutzt zu haben, um Trends zu setzen, auf die andere Marktteilnehmer aufspringen müssen, sobald sie aus dem Urlaub zurück kommen, um nicht gleich zu Beginn des neuen Anlagejahres im Vergleich mit den verschiedenen Indizes zu stark in die Defensive zu geraten. Immerhin wird ihr Erfolg oft auf relativer Basis gemessen.

Preis von Kautschuk erholt sich nach massivem Verfall

In den vergangenen Tagen konnten zyklische Währungen und in den etablierten Aktienmärkten zyklische Werte deutliche Kursgewinne verbuchen. In Europa legten beispielsweise die Aktien des Stahlherstellers Eramet seit Jahresbeginn 28 Prozent zu, gefolgt von den Papiere der Rohstoffunternehmen Xstrata, Rio Tinto und Anglo America. Auch die Anteilscheine von Arcelor Mittal, Eurasian Natural und BHP Billiton legten deutlich zu.

Das heißt, die Anleger scheinen trotz extrem schwacher konjunktureller Daten beinahe weltweit auf den Erfolg lockerer Geldpolitiken und Kredit finanzierter Konjunkturprogramme zu bauen. Diese Erwartungshaltung zeigt sich auch an den Energie- und Rohstoffmärkten direkt. Zum Beispiel an der Preisentwicklung von Kautschuk an der Tokyo Commodity Exchange.

Hatte der Preis aufgrund der ausgeprägten Schwäche der internationalen Automobilindustrie in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres um mehr als 70 Prozent nachgegeben, so erholte er sich in den vergangenen vier Wochen von seinem Tief. Ausgehend von 97 Yen am fünften Dezember des vergangenen Jahres ging es inzwischen wieder um knapp 49 Prozent nach oben auf zuletzt 144,4 Yen je Kilogramm Kautschuk in der Form RSS No. 3.

Allerdings tragen nicht nur Wetten auf eine durch Staatsausgaben induzierte konjunkturelle Erholung zum Preisauftrieb bei, sondern auch direkte staatliche Interventionen oder Preis beeinflussende Absprachen durch offene oder Quasi-Kartell. So hat Thailand angekündigt, bis zu 200.000 Tonnen Kautschuk auf dem Markt zu erwerben und zu lagern, um auf diese Weise das Angebot zu beschränken. Zuvor hatten Thailand, Indonesien and Malaysia schon eine Einschränkung der Produktion angekündigt.

Auftrieb bei Öl und Nickel

Ähnliches gilt auch für die Opec, die Organisation wichtiger Öl produzierender Staaten. Sie hatte angekündigt, die Produktion um bis zu neun Prozent einzuschränken, um auf diese Weise den Preisverfall der vergangenen Monate zu stoppen. Angesichts der Finanzbedarfs der Ölstaaten mögen zwar Zweifel bestehen, ob solche Produktionskürzungen faktisch auch umgesetzt werden. Allerdings haben die Absichtserklärungen zusammen mit dem eskalierenden Konflikt im Nahen Osten zu einer Erholung des Ölpreises geführt. Mit 46,90 Dollar kostet am Montag ein Fass der Sorte WTI 39 Prozent mehr als Mitte Dezember. Manche Strategen gehen angesichts hoher Terminpreise davon aus, dass Öl wieder teuerer werden wird. Andere zweifeln angesichts der schwachen Konjunktur gerade daran.

Deutlich teurer wurde in den vergangenen Tagen auch Nickel. Hier spielen allerdings eher technische Faktoren eine Rolle als die Wette auf eine zyklische Erholung. Index orientierte Händler hätten im Dezember begonnen, das Metall zu erwerben, da sie auf eine Neugewichtung des Dow Jones-AIG Commodity Index wetteten, heißt es aus dem Markt. Fundamentale Fakten sprechen gegen einen anhaltenden Preisauftrieb bei Nickel. Immerhin haben die Lagerbestände an den Terminbörsen in den vergangenen Monaten deutlich zu genommen.

Ähnliches gilt für viele Rohstoffe. Ausnahmen gelten möglicherweise für einige Agrargüter wie Mais, Weizen und Soja. Denn erstens befinden sich die Lagerbestände weltweit auf tiefem Niveau. Zweitens bleibt die Nachfrage mittel- und langfristig aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung robust. Drittens halten die oligopolistischen Strukturen im Düngemittelsektor die Produktionskosten hoch. Diese Kombination wirkt zumindest Preis stützend.

 

 

6741 Postings, 5878 Tage Marlboromann6 Aktienanylsen in einem Kompendium

 
  
    #108
06.01.09 09:56

Langsam wird es auch mal Zeit Aktienanalysen Dritter Analysten hier reinzustellen. Es sind aber keine Empfehlungen von mir. Ich will auch Niemanden heiß machen. Diese Aktienanalysen dienen rein weg zur Information.  

 

 

Lanxess

Gute Aussichten für das laufende Jahr

Der Chemiekonzern Lanxess hat nach einem unerwartet starken dritten Quartal seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr angehoben. Lanxess rechne nun für das Gesamtjahr vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) und Sondereinflüssen mit einem Ergebnis von 710 bis 730 Millionen Euro, teilte Konzernchef Axel Heitmann am Donnerstag in Leverkusen mit. Bislang sollten es nur über 700 Millionen sein. Der operative Umsatz, der um Währungseinflüsse und Spartenverkäufe bereinigt ist, soll wie bisher geplant über Vorjahr liegen. Einen Geschäftsausblick für 2009 will Heitmann erst im Frühjahr bei Veröffentlichung Jahresbilanz vorlegen.

Unter anderem dank Preisanhebungen und der Übernahme des brasilianischen Kautschukherstellers Petroflex steigerte Lanxess im dritten Quartal seinen Umsatz um 6,4 Prozent auf 1,81 Milliarden Euro. Heitmann räumte ein, dass das Umfeld für Chemiefirmen rauer geworden ist. „Lanxess spürt in einigen Bereichen die Herausforderungen einer zunehmend schwächeren Wirtschaftslage”, sagte der Konzernchef. So trübten sich Aussichten für wichtige Abnehmerbranchen wie die Baubranche und die Automobilindustrie ein. Lanxess will unter anderem mit einer Steigerung seiner Effizienz gegensteuern. Einzelheiten nannte das Unternehmen nicht.

 

Aktienanalyse

Die Aktie drängt sich nicht auf

Anfang 2005 hat der Bayer-Konzern seine Aktivitäten in der Spezialchemie abgespalten und Lanxess gegründet. Seit gut dreieinhalb Jahren ist die Aktie an der Börse notiert. Bis zum Sommer vergangenen Jahres war der Titel eine Erfolgsgeschichte auf dem deutschen Kurszettel.

Das ist nunmehr Geschichte. Mit einem Kurs von 15 Euro war die Aktie an der Börse gestartet und stieg bis auf ein Rekordhoch von 43,49 Euro, das sie Mitte Mai 2007 erreicht hatte. Seitdem hat sich der Kurs in der Spitze bis auf 11,04 Euro geviertelt, und auch das ist nicht so lange her: Das Rekordtief wurde am 28. Oktober dieses Jahres erreicht.

Umso erstaunlicher sind die jüngsten Einstufungen durch die Analysten: Erstaunlich viele von ihnen halten weiterhin zu Lanxess und empfehlen die Aktie zum Kauf.

Dies zeigt, dass Analysten erstens den Blick nach vorne schätzen und ungern zurück schauen. Und es zeigt zweitens, dass sie die Chancen einer Aktie vor allem am Referenzindex oder an der Branche messen. Privatanleger jedoch betrachten bevorzugt den absoluten Ertrag, den ein Engagement verspricht. Aus dieser Sicht drängt sich Lanxess nicht auf.

 

Siemens

Hohe Belastungen durch Umbau und Korruptionsskandal

Die Milliarden-Belastungen aus dem radikalen Konzern-Umbau und dem Korruptionsskandal haben Siemens im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres tief in die roten Zahlen gedrückt. Nach Steuern sei im vierten Quartal 2007/08 (30. September) ein Minus von 2,4 Milliarden Euro verbucht worden, nach einem Verlust von 74 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, teilte das Unternehmen am Donnerstag in München mit. Den Umsatz konnte Siemens dagegen um 7 Prozent auf 21,7 Milliarden Euro steigern, und der Auftragseingang legte um vier Prozent auf 22,2 Milliarden Euro zu.

Im Gesamtjahr schaffte Siemens dank des Verkaufs seiner Autozuliefersparte VDO an Continental trotzdem einen Gewinnzuwachs um fast die Hälfte auf 5,9 Milliarden Euro. Die Aktionäre werden davon aber wenig haben: Die Dividende soll bei 1,60 Euro je Aktie stagnieren. Der Umsatz sei um sieben Prozent auf 77,3 Milliarden Euro geklettert, teilte Siemens mit.

Aktien-Analyse

Es lohnt ein zweiter Blick auf die Zahlen

In einem allgemein orientierungslosen Aktienmarkt schlug die Siemens-Aktie eine klare Richtung ein: Der Titel lag bis zum frühen Nachmittag 1,8 Prozent im Plus und stieg bis auf knapp 41 Euro. Ist das schon der Startschuss zu einer Aufholjagd der Aktie? Der Kurs litt in den vergangenen zwölf Monaten auch besonders stark, weniger unter der Finanzkrise, sondern vielmehr unter hausgemachten Skandalen. Mehr als 60 Prozent hat die Siemens-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten an Wert eingebüßt - der Dax hat in dieser Zeit nur 40 Prozent verloren.

Die Einschätzung der Händler deckt sich weitgehend mit der der Analysten. Diese beurteilen die jüngsten Zahlen über das vierte Geschäftsquartal (30. September) gar nicht so negativ, wie es auf den ersten Blick aussieht. Deshalb lohnt sich ein zweiter Blick auf die Ergebnisse.

Die Zahlen des Mischkonzerns seien schlechter als erwartet, schrieb Michael Bahlmann, Analyst von M.M. Warburg, zwar in einer Studie vom Donnerstag. Doch gleichzeitig geht Bahlmann davon aus, dass Siemens so viel Belastungen wie möglich im vierten Quartal verbucht hat, um die Lage für das Gesamtjahr 2009 "ein bisschen leichter" zu machen.

Erweist sich diese Analyse als richtig, würde dies bedeuten, dass die größten Schwierigkeiten bei Siemens ausgestanden sein könnten - wenn das nicht Anlass zu Hoffnung gibt...

 

Premiere

Tiefrote Zahlen

Der Bezahlsender Premiere hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erneut einen deutlichen Verlust eingefahren. Wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte, fiel zwischen Juli und Ende September ein Fehlbetrag von 89 Millionen Euro an. Im Vorjahreszeitraum hatte der Sender ein ausgeglichenes Ergebnis geschafft. Der Umsatz ging von 247,5 auf 244,6 Millionen Euro zurück. Im Gesamtjahr rechnet Premiere nun mit Erlösen von etwas mehr als einer Milliarde Euro. Der operative Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll bei 40 bis 60 Millionen Euro liegen, was etwas besser wäre als zuletzt in Aussicht gestellt.

Premiere-Chef Mark Williams will den Sender mit einer Neuausrichtung wieder auf Rendite trimmen. "Unser Ziel ist es, wieder profitabel zu wachsen", sagte er. Auf einen Zeitrahmen wollte er sich nicht festlegen. "Wir haben ein paar kurzfristige Sparmaßnahmen wie etwa einen Einstellungsstopp ergriffen." Jobs sollten aus heutiger Sicht nicht gestrichen werden.

 

Aktien-Analyse

Nur noch 2,90 Euro !!

Es kommt wohl noch alles viel schlimmer bei Deutschlands einzigem Bezahlsender. Um 17 Prozent stürzte der Aktienkurs am Donnerstag in der Spitze auf ein Tagestief von 2,90 Euro ab - der Kurs liest sich wie ein Sonderangebot im Ausverkauf. Bis zum Nachmittag erholte sich der Kurs immerhin etwas und tendierte 5,6 Prozent im Minus bei 3,30 Euro.

Die Anleger hatten überwiegend damit gerechnet, dass Premiere einen Verlust im dritten Quartal erleiden würde. Doch mit einem Fehlbetrag von 89 Millionen Euro haben sie nun doch nicht gerechnet. Auch der Umsatzrückgang auf 244,6 Millionen Euro enttäuschte, hatte das Unternehmen doch selbst eine Stagnation prognostiziert.

Noch hielten sich die meisten Analysten mit weiteren Rückstufungen der Aktie zurück. Doch von 20 Aktienexperten, die laut Bloomberg regelmäßig die Entwicklung des TV-Senders verfolgen, haben fünf ohnehin schon die Aktie auf "Verkaufen" gestellt. Das sind ungewöhnlich viele.

 

Stada

Mit Zuversicht ins kommende Jahr

Aktien von Stada Arzneimittel haben sich sich am Donnerstag nach Zahlen deutlich verteuert. Der Generikahersteller hat in den ersten neun Monaten operativ weniger verdient als von Experten erwartet, sieht aber eine Nachfragebelebung im Heimatmarkt.

Händler und Analysten erklärten, das Unternehmen habe ein „gemischtes Bild” geliefert. Ein Börsianer sagte: „Die Zahlen könnten besser aussehen, scheinen aber auch wieder nicht so schlecht, wie es der zuletzt sehr schwache Aktienkurs eingepreist hat.” Stada-Aktien stiegen gegen 12.00 Uhr um 3,73 Prozent auf 22,79 Euro, während der MDax zeitgleich um 0,68 Prozent auf 5.309,08 Punkte zurückfiel.

Das Unternehmen hat nach einem schwachen operativen Ergebnis im dritten Quartal seine gedämpfte Wachstumserwartung für die zweite Jahreshälfte bekräftigt. Der operative Gewinn fiel unter anderem wegen hoher Sondereffekte im Quartal auf 40,3 Millionen Euro, nachdem Stada im entsprechenden Vorjahreszeitraum mit 59,3 Millionen Euro deutlich mehr verdient hatte. Zugleich bestätigte der Konzern am Donnerstag seine Jahresprognose und seine Zuversicht, im kommenden Jahr Umsatz und Ertrag signifikant zu steigern.

Aktien-Analyse

Börse honoriert den positiven Ausblick

Es gab auch gute Nachrichten an diesem Donnerstag. Sie kamen beispielsweise von dem Pharma-Unternehmen Stada aus Bad Vilbel bei Frankfurt. Der Hersteller von Generika - dies sind Kopien erfolgreicher anderer Medikamente - will Umsatz und Gewinn "signifikant" steigern. Da nahmen es die Anleger dem Unternehmen auch nicht übel, dass im dritten Quartal das operative Ergebnis trotz zweistelligen Umsatzzuwachses fiel.

Die Börse honorierte den zuversichtlichen Ausblick mit einem Kursanstieg von 5,6 Prozent auf mehr als 23 Euro. Denn gleichgültig wie sich die Konjunktur entwickelt, dürfte das Geschäft mit günstigen Medikamenten gut laufen. So lautet wenigstens das Kalkül der Käufer von Stada-Aktien.

Die Experten der Commerzbank und WestLB bestätigten Stada mit "Add". Das Unternehmen konnte im dritten Quartal eine verbesserte Generika-Marge ausweisen, schrieb DZ-Bank-Analyst Thomas Maul. Die Unsicherheiten um die Entwicklung im Deutschlandgeschäft blieben allerdings bestehen.

Auch sollten Anleger im Blick behalten, dass der israelische Pharma-Konzern Teva immer wieder als Käufer von Stada gehandelt wird. Die Gerüchte um diese Transaktion haben Aktienkurs auch in der Vergangenheit immer wieder bewegt.

 

ENBW

Hohe Strompreise - hoher Gewinn

Die Energie Baden-Württemberg (ENBW) hat dank der Preiserhöhungen für Strom und Gas in den ersten neun Monaten seinen Gewinn gesteigert. Der bereinigte Konzernüberschuss stieg von Januar bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 41,2 Prozent auf 817,7 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte. Der Umsatz kletterte um 10,9 Prozent auf 11,6 Milliarden Euro.

Vorstandschef Hans-Peter Villis sagte: "Die Ertragskraft der ENBW ist zufriedenstellend." Der Konzern gehe davon aus, dass sich das Ergebnis auch bezogen auf das Gesamtjahr insgesamt positiv entwickeln werde. Die ENBW ist der drittgrößte Energieversorger in Deutschland. Der Umsatz um Bereich Strom kletterte von Januar bis September um 12,5 Prozent und im Bereich Gas um 5,6 Prozent.

Aktien-Analyse

Ein für Anleger uninteressanter Wert

Die hohen Gewinne, die ENBW für die ersten neun Monate ausweist, können Anleger kalt lassen. Die Aktie wird an der Börse kaum gehandelt. 45 Prozent der Anteile liegen beim französischen Stromkonzern Electricité de France (EDF), 45 Prozent bei einem Zweckverband der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke und der überwiegende Rest bei anderen Verbünden. Lediglich 1,8 Prozent beträgt der Streubesitz. Da ist sogar der eigene Anteil von 2,3 Prozent, den ENBW hält, größer.

Selbst die Kauforder von Privatanlegern können in einem derart engen Markt Kurssprünge auslösen, die jeglicher Rationalität entbehren. Noch schlimmer kann es Anlegern ergehen, wenn sie verkaufen wollen.

Wer sich in dieser Aktie engagieren will, sollte auf jeden Fall seine Order immer mit einem Limit versehen.

 

Repower

Angst vor der Krise - gedrosselte Erwartungen

Der vom indischen Suzlon-Konzern dominierte Windkraftanlagen-Bauer Repower befürchtet vom kommenden Jahr an Auswirkungen der Finanzkrise auf das Geschäft. Das Hamburger Unternehmen drosselte seine Umsatzerwartungen für das kommende Geschäftsjahr (2009/10). Da sich der Windenergiemarkt 2009 voraussichtlich abschwäche, könnten Kunden ihre Projekte verschieben, teilte die TecDax-Gesellschaft am Donnerstag in Hamburg mit. Zu den Spekulationen über eine Komplettübernahme der Hamburger durch den Mehrheitsaktionär Suzlon wollte sich das Unternehmen nicht äußern. Die Aktie fiel am Vormittag in einem freundlichen Marktumfeld um 2,12 Prozent auf 105,91 Euro.

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2008/09 (31. März) hat sich der Überschuss mit 14,4 Millionen Euro nahezu verdreifacht. Die Erlöse stiegen von 275 auf rund 530 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) verdreifachte sich mit rund 23 Millionen Euro ebenfalls. Im Gesamtjahr will Repower nach wie vor 1,1 Milliarden Euro umsetzen. Der Auftragsbestand weist den Angaben zufolge bis Ende September 2008 ein vertraglich abgesichertes Volumen von rund 1,5 Milliarden Euro aus.

Repower

Im Trudel von Spekulationen

Die Power war aus der Repower-Aktie am Donnerstag auf jeden Fall raus: Um 6,6 Prozent stürzte der Kurs bis zum Nachmittag, hielt aber immerhin die Marke von 101 Euro.

In den vergangenen Tagen mussten die Anleger ohnehin eine Achterbahnfahrt bei dem Titel hinnehmen, der viele nicht unbedingt folgen konnten. Das ist auch nicht verwunderlich. Suzlon, der neue Großaktionär aus Indien, hält 89 Prozent der Aktien an Repower.

Ende Oktober haben die Banken noch den angestrebten Beherrschungsvertrag bei dem Hersteller von Windkraftanlagen verhindert, was den Aktienkurs noch einmal bewegt hat. Auch musste Suzlon eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Übernahme absagen und leidet offenbar selbst unter finanziellen Schwierigkeiten.

Die Aktie ist nur noch für jene Anleger einen Blick wert, die darauf spekulieren wollen, dass Suzlon die Repower-Aktie von der Börse nimmt und sich dies eine hohe Abfindung kosten lässt. Solche Spekulationen eignen sich jedoch nicht für Anleger, die langfristig agieren wollen.

 

 

 

5243 Postings, 5815 Tage melbacherAnalysten kochen ja auch nur mit Wasser

 
  
    #109
1
06.01.09 10:06
Analysten kochen ja auch nur mit Wasser und haben keine Glaskugel

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannBitte bewertet die Artikel für ein Feedback

 
  
    #110
06.01.09 10:25
Ich weiß sonst nicht, was euch mehr interessiert.
Ich würde mich daher sehr freuen, wenn ich an euren Bewertungen ein Feedback, für die eingestellten Posts, bekomme.  

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannWachstumsschock aus den Schwellenländern

 
  
    #111
06.01.09 15:01

 

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06. Januar 2009 Die Anleger starten optimistisch in das Jahr 2009. Sie hoffen darauf, dass gewaltige geld- und fiskalpolitische Impulse die Kredit- und Wirtschaftskrise überflügeln und zu einer positiven Entwicklung führen.

Eine wichtige Rolle bei diesen Erwartungen spielen die Schwellenländer. Ihre Wachstumsaussichten seien gut, vor allem in Asien, heißt es gemeinhin. „Der nächste Wachstumsschock wird aus den Schwellenländern kommen,“ erklärt dagegen Eric Fishwick, Chefökonom des unabhängigen Research- und Brokeragehauses CLSA in Hongkong. Die wirtschaftliche Entwicklung in Asien werde sehr zyklisch ausfallen, sobald man die Exportnachfrage wegnehme.

 

Die chinesischen Börsen erholen sich von ihren Tiefs. Der Shanghai Stock Exchange Composite Index hat alleine in den vergangenen beiden Tagen jeweils drei Prozent zugelegt. Würden Sie jetzt chinesische Aktien kaufen?


Ich denke, China ist ein extremes Beispiel dafür, was gerade auch an anderen Börsen zu beobachten ist: Die optimistische Überschätzung der Wirkung geld- und fiskalpolitischer Eingriffe zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung. Dabei laufen zyklische Indikatoren weltweit weiter nach unten. Manche befinden sich auf dem tiefsten Stand seit Jahrzehnten. Das Aktienjahr 2009 wird in unseren Augen zwar nicht so schlecht werden wie das vergangene. Wir fragen uns allerdings weniger, wie die politischen Eingriffe wirken, sondern wieso sie nötig sind. Aus ökonomischer Sicht wird das laufende Jahr zweifellos schwach werden.

Wie würden Sie die wirtschaftliche Lage in Asien im allgemeinen und in China im speziellen beschreiben?

Nach den Daten des vergangenen Quartals müssen wir erkennen, wie stark das Wachstum Asiens und vor allem auch Chinas von der Nachfrage aus den entwickelten Staaten abhängig ist. Wir verfolgen einen eigenen Einkaufsmanagerindex. Der zeigte längst schon Schwächezeichen, als der chinesische Exportsektor sich noch in guter Verfassung befand. Im vergangenen Quartal ist er eingebrochen.

Was heißt das?

Der dramatische Rückgang asiatischer und vor allem auch chinesischer Exporte aufgrund der schwachen Nachfrage aus den Vereinigten Staaten und im Rahmen der relativen Euroschwäche in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres auch in Europa hat das Wirtschaftswachstum in China und in anderen Ländern Asiens deutlich gebremst. Wir haben im Moment keine sichere Erwartung, wie die Wachstumszahlen im vierten Quartal des vergangnen Jahres tatsächlich ausfallen werden. Sie werden aber mit Sicherheit schwächer als im dritten Quartal aussehen und sehr viel schwächer als in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres.

Welche Faktoren sind dafür verantwortlich?

Erstens hat sich der Rückgang der zuvor schon schwächelenden Konsumausgaben in den Vereinigten Staaten im September und Oktober intensiviert. Asiens Absatzkanäle sind jedoch sehr stark auf diesem Bereich ausgerichtet. Zweitens haben wir sehr starke Währungsbewegungen gesehen. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres zeigten sich neben dem Euro viele andere Währungen vergleichsweise schwach gegen den Dollar und damit auch gegen den Yuan. Das hat die Kaufkraft der Konsumenten in diesen Staaten geschmälert. Drittens ist die internationale Handelsfinanzierung zusammengebrochen. Gründe dafür waren das zunehmende Gegenparteienrisiko, nachdem verschiedene Handelsketten in den Vereinigten Staaten und Großbritannien untergegangen sind und der Zusammenbruch des Interbankenmarktes.

Auf der Importseite spielt der Verfall der Rohstoffpreise eine Rolle. Sie führten dazu, dass Abnehmer - das ist typisch für Asien - nach juristischen Löchern in den Verträgen suchten, um bei tieferen Preisen direkt am Markt einzukaufen, statt teurere Terminkontrakte zu erfüllen.

Sind das nicht etwa temporäre Phänomene, die rasch wieder vorbeigehen?

Abgesehen von den Streitereien um die Erfüllung von Rohstoffkontrakten denke ich nicht, dass es sich um temporäre Entwicklungen handelt. Die starken Rückgänge bei den Im- und Exportaktivitäten in Asien der vergangenen Monate mögen sich zwar nicht wiederholen. Allerdings bleibt der weitere Ausblick schwach.

Es gab und gibt Argumente, die zunehmende Binnennachfrage in China könne die Schwäche im Exportbereich ausgleichen.

Ich glaube das nicht. Denn der Konsumsektor ist in den meisten asiatischen Staaten rein quantitativ nicht groß genug, um auch nur annähern ausgleichend wirken zu können. Abgesehen davon ist die Stimmung unter den Konsumenten schlecht, die Konsumindikatoren geben in beinahe ganz Asien rasch und deutlich nach, die realen Lohnzuwächse waren in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres negativ und die nominalen Lohnzuwächse werden künftig schmal ausfallen. Sobald im Produktionsbereich die Auftragseingänge schwächeln und die Auslastung zurückgeht werden die Löhne sogar fallen und die Arbeitslosigkeit wird zunehmen.

Asien ist also im Kern immer noch eine exportgetriebene Region?

Ja, auf jeden Fall. In der ersten Hälfte des vergangenen Jahres konnte die amerikanische Nachfrageschwäche zwar noch von anderen Regionen - Europa und Rohstoffstaaten - ausgeglichen werden. Aus diesem Grund sahen die Wachstumsraten noch vergleichsweise robust aus. Der starke Exportrückgang in der zweiten Hälfte wird die asiatischen Staaten jedoch hart treffen.

Lässt sich diese Aussage konkretisieren?

Das ist nicht einfach. Blickt man jedoch auf Singapur, den Staat, der in der Region am stärksten vom internationalen Handel abhängig ist und der als einziger Wachstumszahlen für das vierte Quartal veröffentlicht hat, so war das Ergebnis erschreckend: Minus 12,5 Prozent Wachstum in Quartalsvergleich auf annualisierter Basis.

Das hört sich dramatisch an!

Das ist der nächste große Wachstumsschreck. Die schwache Nachfrage in den industrialisierten Staaten trifft die Schwellenländer stärker als sie selbst. In Asien war es einfach, bei starker Nachfrage aus dem Ausland im Produktionsbereich bei hoher Kapazitätsauslastung Gewinne zu erzielen, die Produktivität zu steigern, zu investieren und über steigende Löhne den Binnenkonsum zu beflügeln. Alles das verdreht sich jedoch ins Gegenteil, sobald die Auftragsbücher dünner werden. In den Rohstoffstaaten sieht die Entwicklung noch dramatischer aus. Dort sind die Exporterlöse in den vergangenen Monaten um zwei Drittel gefallen.

Manche Rohstoffpreise haben sich doch in den vergangenen Tagen etwas erholt …

… ja, aber nur vergleichsweise wenig im Vergleich zum Niveau, welches sie einmal erreicht hatten. Ich gehe von aus, dass die Preiserholung nur kurzlebig sein wird.

Was bedeutet das für die Finanzmärkte?

Viele werden überrascht sein, wie zyklisch die wirtschaftliche Entwicklung in Asien ausfallen wird, sobald man die Exportnachfrage wegnimmt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Revision der Wachstumserwartungen in den Schwellenländern die Rohstoffpreise nicht noch weiter nach unten bringen wird.

Die Hoffungen der Anleger richten sich auf das chinesische Konjunkturprogramm. Wird es Chinas Wirtschaft nicht stabilisieren können?

Ich denke nicht, dass man den Abschwung verhindern kann. Aber in der zweiten Jahreshälfte können Infrastrukturausgaben die Entwicklung möglicherweise stabilisieren und vielleicht zu leicht positiver Dynamik führen. Allerdings auf deutlich tieferem Niveau als bisher. Ich prognostiziere ein Wachstum von 5,5 Prozent. Selbst wer optimistischer ist, wird nicht behaupten wollen, dass das genügt, um negativen Folgen der Nachfrageausfälle aus Nord- und Lateinamerika, Europa und Russland für Asien ausgleichen zu können. Infrastrukturinvestitionen in China wirken primär im Binnenmarkt. Sie haben einen sehr geringen Importanteil. Rohstoffstaaten wie Indonesien, Malaysia und Australien werden höchstens am Rande davon profitieren.

Kann die Wirtschaftsschwäche in China zu sozialen Unruhen führen?

China hat eine der denkbar flexibelsten Arbeitnehmerschaften überhaupt. Ich glaube nicht, dass sich in chinesischen Ballungszentren bei zunehmender Arbeitslosigkeit ähnliche Mengen an Unzufriedenen bilden werden, wie sie zum Beispiel in Indonesien zu beobachten sind. Die „Völkerwanderung“ vom Land in die Stadt scheint schon abgeebbt zu sein. Eine weitere Einschränkung der persönlichen Bewegungs- und Informationsfreiheiten würde mich zudem kaum verwundern.

Das Gespräch führte Christof Leisinger


 

 

 

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannSo könnte die Koalition die Bürger entlasten

 
  
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07.01.09 10:09

 

Zweites Konjunkturpaket

So könnte die Koalition die Bürger entlasten

07. Januar 2009 Die SPD will mit dem zweiten Konjunkturpaket die Beitragszahler entlasten (vor allem die Arbeitnehmer), die Union die Steuerzahler. Wie das so in großen Koalitionen ist, wird es am Ende wohl beides geben. Eine Arbeitsgruppe soll die Details klären. Unstrittig ist, dass über einen Sonderfonds die Investitionen in Straßen, Schulen und Netze erhöht werden sollen.

Sozialbeitrag sinkt - Meine Meinung: Viel zu wenig

Klar scheint zu sein, dass der Zuschuss aus dem Bundeshaushalt an die Krankenkassen um etwa 10 Milliarden Euro erhöht wird, um den zum Jahreswechsel gestiegenen Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung zu senken. Allerdings hat die Union starke Vorbehalte, die Entlastung nur Arbeitnehmern zukommen zu lassen, wie es die SPD fordert.

 

Rechnerisch lässt sich mit der Summe der Beitragssatz um einen Punkt auf 14,5 Prozent senken. Für Arbeitnehmer, die an oder über der Beitragsbemessungsgrenze von 3675 Euro im Monat liegen, liefe das auf eine Ersparnis von 36,75 Euro hinaus - oder eben je 18,38 Euro für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Grundfreibetrag steigt - Meine Meinung: Viel zu wenig.

Auf Druck der CSU hat sich erst die CDU und nun auch der Koalitionspartner SPD dazu durchgerungen, einer Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrags auf 8000 Euro zuzustimmen. Das hat der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Struck zu erkennen gegeben. Die damit verbundene Entlastung der Steuerzahler hält sich jedoch in engen Grenzen. Wird der Grundfreibetrag um 336 Euro erhöht, sinkt die Steuerlast bei dem gültigen Eingangssatz von 15 Prozent um 50,40 Euro im Jahr. Das wird auch nicht viel mehr, wenn zudem der Tarif leicht verschoben wird, damit der erste zu versteuernde Euro wie bisher mit 15 und nicht mit etwa 15,6 Prozent belastet wird.

Union und SPD liegen jedoch bei der Berechnung der Kosten noch auseinander. Die Union spricht von Ausfällen von 7,5 Milliarden Euro für die Haushalte von Bund und Ländern. Das Bundesfinanzministerium beziffert sie auf knapp 4 Milliarden Euro. Eine Korrektur der im unteren Tarifbereich besonders stark steigenden Progression würde erheblich teurer. Eine Begradigung des Tarifs soll etwa 25 Milliarden Euro kosten, selbst Schritte auf dem Weg dorthin würden sehr schnell sehr teuer - sie sind daher unwahrscheinlich.

Hilfen für Familien - Meine Meinung: Gut so.

Die Überlegungen der SPD richten sich auch auf eine stärkere Förderung von Familien. Sie will allen Empfängern von Kindergeld zur Belebung des Konsums einen Bonus von 200 Euro je Kind zahlen. Außerdem soll ein neuer Regelsatz für ältere Kinder von Hartz-IV-Empfängern eingeführt werden: Nach Vorstellung der Sozialdemokraten sollen rund 823 000 Kinder aus Hartz-IV-Familien zwischen 6 und 14 Jahren künftig 246 statt 211 Euro im Monat erhalten.

Das Arbeitsministerium verweist in diesem Zusammenhang auf das Ergebnis der neuen Verbrauchsstichprobe zum Bedarf der Kinder, das demnächst vorgelegt werden soll.

In der Union wird ein höherer Kinder-Regelsatz geprüft, ein Kindergeldbonus - ein Konsumscheck in neuem Gewand - stößt indes auf erheblichen Widerstand.

Abwrackprämie umstritten - Meine Meinung: Einführen! Gut so. Autos sind eh viel zu teuer.

An der Börse rechnet man offenbar schon mit einer Verschrottungsprämie. Die Aktien von Volkswagen und Daimler stiegen am Dienstag zeitweise auch in der Hoffnung, jeder bekomme bald 2500 Euro vom Staat, wenn er sein zehn Jahre altes Gefährt durch einen Neuwagen ersetzt. So will es die SPD, die diesen Zuschuss vornehm als "Umweltprämie" bezeichnet. Sie wird darin von der Autoindustrie und der Gewerkschaft IG Metall unterstützt, die eine Abwrackprämie von 3000 Euro vorgeschlagen hatten. Die Union ist gegen einen Bonus. Die Fraktionsführung glaubt, dass so ein Gutschein lediglich ein Strohfeuer erzeugt. Das Kanzleramt steht dagegen unter dem Druck der Autoindustrie. Die Union möchte das Geld lieber dazu verwenden, um in der Autoindustrie Arbeitsplätze zu sichern, etwa durch ein neues Kurzarbeitergeld. Geplant ist außerdem die Umstellung der Kraftfahrzeugsteuer auf eine kohlendioxidorientierte Basis. Die Industrie klagt, dass die Unsicherheit über die Ausgestaltung potentielle Käufer zögern lässt.

10 Milliarden Euro für Investitionen - Meine Meinung: Mit Ländern sollte man auf ca. 24 Milliarden aufstocken. Gut so.

Die Koalition ist zwar darüber einig, dass ein großer Teil des Konjunkturpakets aus Investitionen in die Infrastruktur bestehen soll und diese etwa 10 Milliarden Euro erreichen sollen. Dieser Anteil des Bundes würde dann durch die Länder noch aufgestockt. Wie dieses Geld dann aber auf Schulen oder Straßen, auf die Sanierung öffentlicher Gebäude oder Umweltprojekte verteilt wird, ist noch nicht entschieden. In der Verteilung der Mittel gibt es noch Differenzen zwischen SPD und Union. Die SPD hat mit ihrem "Deutschlandfonds" schon gesagt, wie das Geld möglichst gleichmäßig auf kommunale Projekte verteilt wird.

Die Union ist dagegen. Sie will den Kommunen nichts vorschreiben, sondern lieber eine Liste von Projekten sammeln. Eine bessere Übersicht darüber, wo Defizite in der Infrastruktur ohne lange Verzögerung beseitigt werden können und welche Summen dafür erforderlich wären, erhofft sich die Koalition von einem Treffen von Bund und Ländern an diesem Donnerstag im Kanzleramt.

Qualifizieren statt entlassen - Meine Meinung: Richtig so. Standort Deutschland atracktiver machen. Vor allem brauchen wir Ingeneure oder ein Modell wie in den USA - Wer 3 Jahre einen Beruf ausführt, bekommt eine Qualifikationsbescheinigung vor der jeweiligen Kammer.

Die Koalition will in der Krise einen Schutzschirm für Arbeitsplätze aufspannen. Sie will Unternehmen in dem Bemühen unterstützen, Personalabbau zu vermeiden. Schon im ersten Konjunkturpaket haben Union und SPD für eine Verlängerung des Bezugs von Kurzarbeitergeld gesorgt. Nun sollen die Rahmenbedingungen für Kurzarbeit weiter verbessert werden: Die Arbeitgeber, die derzeit im Fall von Kurzarbeit den vollen Sozialversicherungsbeitrag (einschließlich des Arbeitnehmeranteils) zahlen, sollen erheblich entlastet werden. Nach dem Vorschlag der SPD sollen sie ganz von der Beitragspflicht befreit werden, wenn die Arbeitnehmer sich während der Kurzarbeit weiterbilden.

Die Union zeigt dem Vernehmen nach Bereitschaft für diese Entlastung, die aus den Reserven der Bundesagentur für Arbeit finanziert werden soll. Erwogen wird außerdem, Arbeitgeber, die nicht qualifizieren, zur Hälfte von Sozialbeiträgen zu entlasten. Das Arbeitsministerium arbeitet zudem an einem Programm, das die Qualifizierung der Beschäftigten für Unternehmen attraktiver machen soll; zu den Maßnahmen gehören der Ausbau der überbetrieblichen Ausbildung, des Ausbildungsbonus sowie die Fortschreibung des Programms Wegebau, das die Weiterbildung gering qualifizierter und beschäftigter Arbeitnehmer in mittelständischen Unternehmen fördert.

Bremse für die Staatsschuld - Meine Meinung: Sehr fragwürdiges Modell. So wollte man mit dem Euro jährlich 1% an Schulden abbauen, durch gesteuerte Inflation von 3% bei 2 % Staatsneuverschuldung. Nicht mal mit der Mehrwehrtsteuererhöhung können Sie umgehen. Aber 0,5% ist besser als Nix. Dafür sollte man die Diatenerhöhung 3 Jahre aussetzen.

Das Konjunkturpaket lässt die Neuverschuldung des Bundes kräftig steigen. Um zu verhindern, dass künftige Generationen durch den Schuldenberg und neue Defizite übermäßig belastet werden, soll mit dem zweiten Konjunkturpaket eine neue Schuldenbremse verabredet werden. Nachdem die Föderalismusreformkommission nicht weit vorangekommen ist, hat die SPD nun einen Schritt auf die Union zugemacht. Sie ist bereit, die strukturelle Neuverschuldung auf 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu begrenzen.

Die Union will Defizite grundsätzlich untersagen. Offenbar wollen nun beide das kreditfinanzierte Konjunkturpaket nutzen, um den Einstieg in den Ausstieg aus der Schuldenpolitik einzuläuten.

 

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannDie komfortable Ausgangslage der US-Demokraten

 
  
    #113
07.01.09 12:40
Die Demokraten starten in einer komfortablen Ausgangslage: In beiden Häusern des US-Kongresses, dem Repräsentantenhaus und dem Senat, verfügen sie nun über deutlichere Mehrheiten als bisher. Mit dem Einzug Barack Obamas in das Weiße Haus dominieren die Demokraten erstmals seit 16 Jahren nun die drei wichtigsten US-Gesetzgebungsinstitutionen. Damit können sie alle Gesetzesentwürfe durchbringen, wenn sie es wollen.

Das sorgt für ein ordentliches Maß an politischer Durchschlagskraft. Selbst das konservative Wall Street Journal schreibt, dass die Demokraten ihre "beste Chance seit Jahrzehnten" haben, die Krankenversicherung auszubauen oder die Unabhängigkeit von Energieimporten zu erreichen. Die erstarkten Demokraten könnten auch Zeichen setzen bei der Bekämpfung des Klimawandels – und der Regulierung der Finanzdienstleister.

Die Republikaner haben den Demokraten und Barack Obama ihre Zusammenarbeit angeboten. Dieses Angebot wird Obama gut brauchen können, denn verlangt dem Kongress einiges ab. Er will, dass die Abgeordenten so rasch wie möglich das geplante Konjunkturpaket bearbeiten. Es soll Maßnahmen in Höhe von 775 Milliarden Dollar umfassen. Spätestens Anfang Februar soll es nach dem Willen des neuen US-Präsidenten unterschriftsreif sein. Die Republikaner sorgen sich bereits wegen der hohen Kosten:  „Das ist kein Paket, das jemals von der jetzigen Generation bezahlt werden kann“, sagte der Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, John Boehner. „Unsere Kinder und Enkel werden dafür bezahlen.“  

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannDaimler änder Flottenstrategie. Warum?

 
  
    #114
07.01.09 12:49
Der Daimler-Konzern arbeitet mit Hochdruck an einer neuen Modellstrategie, um die Fahrzeugflotte den Erfordernissen des Klimaschutzes besser anzupassen. 2012 sollen die Autos im Schnitt nur noch 136 bis 138 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen und damit weitgehend die Zielvorgabe der EU-Kommission von 130 Gramm erfüllen.

Zum Vergleich: Ende 2007 lag der durchschnittliche Wert der Mercedes- und Smart-Flotte bei rund 180 Gramm. Erreicht werden soll das Ziel durch den Einsatz effizienterer und kleinerer Verbrennungsmotoren sowie einen massiven Ausbau des Angebots von Hybridfahrzeugen.

So soll die nächste Generation der S-Klasse, die 2013 auf den Markt kommt, nach Informationen der WirtschaftsWoche ausschließlich mit einem Hybridantrieb, also mit kombiniertem Elektro- und Verbrennungsmotor, angeboten werden. Die neue E-Klasse, die in diesen Tagen auf der Detroit Motor-Show Weltpremiere hat, wird einen solchen Hybridantrieb bereits 2011 erhalten.

Daimler tut dies nur aus Eigennutz. Die USA wollen ab dem Jahr 2016 unabhängig von Erdölimporten sein. Dieses Ziel versuchen sie über eine neue Co2-Steuer zu erreichen, mit der man den Co2-Ausstoß von Pkws um bis zu 80% senken will.  

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannPrognosen des Gewinnwachstums - Vergleich Quartale

 
  
    #115
08.01.09 08:57

 

Wall Street

Fallende Gewinnprognosen in Amerika

 

07. Januar 2009 An den amerikanischen Börsen gibt es derzeit widersprüchliche Trends. Einerseits haben sich die Kurse der großen Marktbarometer seit ihren Tiefständen im November deutlich erholt. Der Dow Jones-Index ist in dieser Zeit um knapp 20 Prozent und der breiter gefasste Aktienindex S&P 500 um rund 24 Prozent gestiegen. Andererseits sind die Gewinnerwartungen für die Unternehmen wegen der andauernden Rezession dramatisch gefallen.

Nach Angaben des Informationsdienstes Thomson Reuters rechnen Analysten für die im S&P 500 abgebildeten Unternehmen im vierten Quartal 2008 aktuell mit einem Gewinnrückgang um durchschnittlich 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Anfang Oktober hatten die Auguren allerdings noch mit einem Gewinnanstieg von knapp 47 Prozent kalkuliert. Auch für das laufende erste Quartal 2009 haben die Analysten ihre Erwartungen zuletzt deutlich reduziert. Unternehmensgewinne spielen für die Entwicklung der Kurse eine entscheidende Rolle, weil Aktien Anteile an Unternehmen verbriefen.

 

Alcoa belastet vorab die Stimmung

Die Bilanzsaison für das vierte Quartal wird vorerst den Handel an der Wall Street prägen. In der kommenden Woche wird der Aluminiumhersteller Alcoa als erster Wert des Dow Jones seine Ergebnisse vorlegen und damit den traditionellen Startschuss für die Quartalssaison geben. Alcoa hatte am Dienstag nach Börsenschluss jedoch tiefgreifende Stellenkürzungen und eine Drosselung der Produktion angekündigt, um auf den Wirtschaftsabschwung zu reagieren. Das belastete am Mittwoch die New Yorker Börse. Zudem verfehlte der Halbleiterhersteller Intel die eigenen Umsatzprognosen.

Überdurchschnittlich stark gefallen sind die Prognosen für Finanzdienstleister, Grundstoffhersteller und konjunktursensible Konsumwerte, zu denen die unter einem drastischen Absatzeinbruch leidenden Autohersteller gehören. Auch die Prognosen für Energieunternehmen, deren Erträge von den gefallenen Rohölpreise belastet werden, sind deutlich zurückgegangen. Trotz der insgesamt rückläufigen Erwartungen dürften Finanzwerte im vierten Quartal dennoch das stärkste Gewinnwachstum unter den Segmenten des S&P 500 ausweisen, heißt es bei Thomson Reuters. Das liegt aber vor allem an den Vergleichszahlen aus dem vierten Quartal 2007, als die Finanzdienstleister tief in die roten Zahlen gerutscht waren.

Weil die Finanzwerte damals Verluste ausgewiesen hatten, kann keine Wachstumsrate für das vierte Quartal 2008 berechnet werden. Analysten rechnen aber mit einem kleinen Gewinn für die Branche. "Finanzwerte werden das Gewinnwachstum unterstützen", sagt Ashwani Kaul, Analysedirektor bei Thomson Reuters. Ansonsten erwarten die Auguren nur für konjunkturunabhängige Segmente wie nicht-zyklische Konsumwerte, Versorger und Gesundheitstitel einen Gewinnzuwachs im einstelligen Prozentbereich.

Sind Gewinnenttäuschungen schon in den Kursen 'drin?

Allerdings scheinen Gewinne für die seit mehr als einem Jahr unter der Kreditkrise leidende Finanzbranche keine ausgemachte Sache. Einige Analysten fürchten, dass sogar bisher relativ unbeschadete Institute wie J.P. Morgan Chase in die Verlustzone rutschen könnten. Die Spanne der Erwartungen für J.P. Morgan, der gemessen am Börsenwert größten Bank Amerikas, reichen von einem Verlust von 20 Cent bis zu einem Gewinn von 71 Cent je Aktie. Die durchschnittliche Gewinnprognose von 11 Cent je Anteilschein würde einem Nettogewinn von 410 Millionen Dollar entsprechen - und einem Einbruch des Gewinns um 86 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Analysten haben die Gewinnerwartungen für Banken generell zurückgenommen, weil die zunehmende Arbeitslosigkeit zu weiteren Ausfällen bei Kreditkarten, Hypotheken und Verbraucherkredite führen könnte. Banken hatten bereits in den vergangenen Quartalen ihre Rückstellungen wegen drohender Verluste in diesen Bereichen erhöht.

Einige Aktienmarktstragen begründeten die jüngste Kurserholung trotz der schwachen Gewinnerwartungen der Unternehmen mit den niedrigen Bewertungen der Aktien und der Hoffnung auf das angekündigte Konjunkturprogramm des neuen Präsidenten Obama. „Wir werden den Tiefpunkt im ersten Quartal sehen, und ich glaube, dass der Kursaufschwung dann das ganze Jahr 2009 über andauern wird“, sagte Chris Orndorff, der beim kalifornischen Wertpapierhaus Payden & Rygel für Aktienanlagen verantwortlich ist. Orndorff rechnet für den S&P 500 mit einem Kursanstieg von 20 Prozent in diesem Jahr. Analysten wie Richard Sparks von Schaeffer's Investment Research glauben, dass die schlechten Gewinnerwartungen für das Quartal in den Aktienkursen schon reflektiert sind: „Selbst schlechte Nachrichten, wenn sie nicht so schlimm ausfallen wie befürchtet, könnten positiv aufgefasst werden".

 

www.faz.net/s/RubF3F7C1F630AE4F8D8326AC2A80BDBBDE/...on~Scontent.html

 

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannBanken kehren zurück an den Markt

 
  
    #116
08.01.09 09:07

Die Finanzkrise ist noch nicht vorbei, aber an den Kreditmärkten deutet sich eine Entspannung der Lage an. Denn die Banken bieten Investoren wieder Anleihen an - und das, ohne dabei auf staatliche Bürgschaften zurückzugreifen. Gleich vier Kreditinstitute sind nun wieder in den Ring gestiegen. Ein erstes Zeichen dafür, dass die Märkte wieder funktionieren.

An den Kreditmärkten deutet sich eine Entspannung an. Die von der Finanzkrise besonders gebeutelten Banken bieten Investoren wieder Anleihen an, ohne dabei auf staatliche Bürgschaften zurückzugreifen. Dabei preschten gestern die britische Großbank HSBC, VW Financial Services und GE Capital Corp, die Finanzierungstochter des US-Mischkonzerns General Electric, vor. Auch die italienische Unicredit kündigte einen ungesicherten Bond an. "Das ist ein Zeichen dafür, dass die Märkte langsam wieder funktionieren", sagt Jean-Marc Mercier, der bei HSBC in London das europäische Anleihesyndikat leitet.

"Wir sind ökonomisch noch nicht aus dem Schlimmsten heraus, aber die Märkte könnten sich zumindest stabilisieren", sagt auch Maureen Schuller, Kreditstrategin bei der niederländischen Großbank ING. In den vergangenen Wochen sind bereits die Kurse der Anleihen von Banken und anderen Unternehmen etwas gestiegen und ihre Renditen im Gegenzug gesunken.

Seit dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers Mitte September hatten sich die internationalen Banken von den Kapitalmärkten zurückgezogen. Sie begaben zwar von Oktober bis Ende Dezember Anleihen über insgesamt umgerechnet 180 Mrd. Euro, deren Zins- und Tilgungszahlungen wurden aber allesamt von den jeweiligen Staaten garantiert. Ungarantierte Bankenanleihen kamen seither kaum auf den Markt. Viele Länder haben Hilfspakete zur Bankenrefinanzierung mit Garantien über bis zu fünf Jahren aufgelegt.

Dass Investoren nun auch bei Anleihen ohne Staatsgarantie wieder zugreifen, zeigte sich gestern an den Emissionen von GE Capital Corp, VW Financial Services und HSBC, die massiv überzeichnet waren. GE Capital Corp platzierte einen Bond über vier Mrd. Dollar, der erst in 30 Jahren fällig wird. Erst am Dienstag hatte GE Capital Corp Anleihen über zehn Mrd. Dollar begeben, deren Zins- und Tilgungszahlungen von den USA garantiert werden.

"Die ungesicherte Emission ist ein Meilenstein und ein Zeichen dafür, dass sich die Märkte vom posttraumatischen Stress nach der Lehman-Pleite erholen könnten", sagt Richard Hoffmann, Analyst des Researchhauses Credit Sights der Nachrichtenagentur Bloomberg. Für die Emission musste GE Capital Corp aber tief in die Tasche greifen. Die Anleihe wurde mit einer Rendite von knapp sieben Prozent begeben - vor einem Jahr hatte GE Capital noch eine 30-jährige Anleihe mit einer Rendite von knapp sechs Prozent platzieren können.

VW Financial Services brachte eine Anleihe über 1,5 Mrd. Euro mit fünf Jahren Laufzeit. VW hat beim deutschen Banken-Rettungsfonds Soffin Bürgschaften für Anleiheemissionen seiner Finanzierungstöchter in unbekannter Höhe beantragt, aber dafür noch keine Zusage. Die neue Anleihe rentierte gestern um die sieben Prozent - damit kam VW Financial Services billiger weg als die Konkurrenten BMW und Daimler. Sie hatten Ende vergangenen Jahres für neue fünf- bzw. vierjährige Bonds Renditen von um die neun Prozent bieten müssen, um Investoren zu locken.

Allein auf den Staat verlassen will sich VW aber offensichtlich nicht. "Die Finanzierungskonditionen haben sich in den letzten Tagen, verglichen mit den Vorwochen, erheblich verbessert, und die Investoren sind wieder risikofreudiger und bereit, neue Unternehmensanleihen zu kaufen", sagt Dirk Bauer aus dem Bereich Kapitalmarktfinanzierung im Treasury bei VW Financial Services. "Dies wollten wir nutzen, denn es besteht durchaus die Gefahr, dass sich das aktuelle Marktfenster wieder schließt oder Emissionen zumindest wieder viel teurer werden."

Auch die französische Tochter der britischen Großbank HSBC nutzte die Gunst der Stunde und platzierte gestern eine Emission mit fünf Jahren Laufzeit über etwa eine Mrd. Euro. Die Rendite dafür lag bei 4,95 Prozent und damit ebenfalls deutlich höher als vor einem Jahr. HSBC will nach Ansicht aus dem Umfeld der Bank mit der Emission aus eigener Kraft Stärke und Unabhängigkeit demonstrieren.

Pläne für einen Bond ohne Bürgschaft hat auch die italienische Unicredit - jedoch nicht ganz freiwillig. Denn Italien hat zwar grundsätzlich Staatsgarantien angeboten, die Konditionen dafür stehen aber noch nicht fest. Unicredit bereitet wie HSBC eine Emission mit fünf Jahren Laufzeit über etwa eine Mrd. Euro vor.

Parallel dazu laufen aber auch die Emissionen von staatsgarantierten Bonds weiter. In Deutschland laufen die Vorbereitungen für die erste Bankenanleihe mit Staatsgarantie auf Hochtouren. Die Commerzbank benannte gestern neun Banken als Konsortialführer und führte erste Gespräche mit Investoren. Der offizielle Verkauf soll heute beginnen, im Gespräch ist ein Volumen von bis zu zwei Mrd. Euro.

Der französische Rettungsfonds SFEF nahm gestern fünf Mrd. Euro für fünf Jahre auf und zahlt dafür eine Rendite von 3,36 Prozent. Im Gegensatz zu anderen Ländern nehmen in Frankreich nicht die Banken das staatsgarantierte Geld auf, sondern der Fonds, der die Mittel dann an die Banken weiterreicht.

Den Appetit der Investoren auf ungarantierte Anleihen machten sich auf Firmen abseits der Finanzindustrie zu Nutze. Die Versorger Eon und GDF und der französische Elektronikkonzern Schneider Electric kündigten großvolumige Anleihen an.

 

 

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannWährungen "Dollar wird aufwerten"

 
  
    #117
08.01.09 09:26

 

Robert Gold, Devisenfonds-Manager bei Goldman Sachs, prophezeit eine Erholung der US-Währung nach dem jüngsten Absturz. Mehr zu Dollar, Pfund und Yen im Interview.

       

      Robert Gold, der Währungsfonds-Manager bei Goldman Sachs      Bild vergrößern           Robert Gold, Fondsmanager bei Goldman Sachs. Sein Goldman Sachs Global Currency Fund ist einer der größten und über Jahre erfolgreichsten Devisenfonds.   WirtschaftsWoche: Herr Gold, die US-Notenbank verschenkt mit ihrer Nullzinspolitik Geld. Dürfte das nicht Hedgefonds einladen, über billige Schulden massive Wetten gegen den Dollar einzugehen?

 

Robert Gold: Zunächst einmal ist es nicht einfach, an günstiges Geld zu kommen, und zweitens senken die Zentralbanken fast aller Wirtschaftsnationen ihre Zinsen aggressiv, sodass der Zinsvorteil auf breiter Front sinkt. Wetten gegen den Dollar lohnen also kaum.

In den Schwellenländern sind die Renditen aber höher. Lohnt es da nicht, für sogenannte Carry Trades billiges US-Geld zu leihen und damit in Brasilien oder Indien zu spekulieren?
Schwellenländer sind oft stark auf Auslandsinvestitionen und Mittelzuflüsse aus dem Ausland angewiesen. Die sind 2009 vermutlich begrenzt, sodass Abwärtsdruck auf die Währungen entsteht, was Carry-Trader abschrecken dürfte. Bemerkenswert ist, dass der zuvor stark durch Carry Trades belastete Yen in den letzten Monaten sehr stark war, obwohl die japanischen Zinsen fast auf null gesunken sind.

Setzen Sie mit Ihrem Fonds auf eine weitere Abwertung des Dollar?
Nein, wir hatten für die zweite Jahreshälfte 2008 schon eine Aufwertung des Dollar erwartet. Die jüngste Abwertung sehen wir nur als eine kurzfristige Korrektur. Da wir davon ausgehen, dass das Deleveraging...

...also der Abbau von Schulden bei Unternehmen und Spekulanten...
...weltweit anhält und darüber hinaus die Zentralbanken der zehn größten Industrienationen (G10) mit großen Schritten auf Leitzinsen von null zugehen, sollte der Dollar in der ersten Jahreshälfte 2009 zunächst aufwerten und sich erst später wieder abschwächen.

--- Achtung: Die FED könnte und meiner Meinung nach wird sie es auch so tun, als erste Zentralbank die Zinsen anheben. Der Dollar wird noch massiver aufwerten, als viele gedacht haben und deshalb pumpen die Ausländer die Bonds voll ---

Der Dollar fiel gegenüber dem Euro im Dezember um mehr als zehn Prozent. Was hat sich seit Anfang dieses Monats geändert, das eine derart außergewöhnliche Bewegung erklärt?
Zwei Faktoren sind dafür verantwortlich: Zunächst setzten viele Marktteilnehmer mit ihren Positionen auf eine anhaltende Aufwärtsbewegung des Dollar, obwohl dieser in vier Monaten bereits um mehr als 20 Prozent gestiegen war. Nachdem sich jedoch andeutete, dass den USA nach der Zinssenkung um 0,75 Prozentpunkte durch die US-Notenbank „Quantitative Easing“-Maßnahmen bevorstehen...

...die Notenbank also Wertpapiere kauft und so weiteres Geld in den Markt spült...
...bauten die Spekulanten schnell genau die umgekehrten Positionen auf. Aufgrund des geringen Handelsvolumens hat sich in den letzten Wochen zudem die Liquidität am Devisenmarkt verschlechtert, was zu den starken Kursschwankungen der letzten Zeit beitrug.

Wie stark muss der Dollar 2009 noch zum Euro fallen? Wird die Gemeinschaftswährung das Rekordniveau von mehr als 1,60 Dollar erreichen?
Wir bezweifeln sehr, dass der Euro 2009 zum Dollar auf Rekordniveau steigt. Bei 1,60 Dollar war der Euro deutlich überbewertet. Und in den vergangenen Monaten bewegte er sich wieder stärker in Richtung seines fairen Werts.

       

Was geschieht, wenn die Nullzinspolitik Erfolg hat und sich die Wirtschaft erholt? Steigt der Dollar dann – oder fällt er weiter, weil das in den Markt gepumpte Geld Inflation verursacht?
Wenn die US-Notenbank die Zinsen bei faktisch null belässt und auf Quantitative Easing setzt, erhöht dies die Aussicht auf eine zyklische Konjunkturwende mit entsprechender Inflation. Dann ginge die defensiv orientierte Dollar-Nachfrage zurück, was längerfristig nachteilig auf den Dollar wirken würde.

Wie stark müsste die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen senken, um beim Euro-Dollar-Wechselkurs die Wende herbeizuführen?
Es ist nicht erwiesen, dass der Wechselkurs derzeit in erster Linie vom Zinsniveau bestimmt wird.

Was bestimmt den Dollar-Kurs denn dann?
In den letzten Monaten war vor allem die Rückführung von Auslandsinvestitionen für die Dollar-Stärke verantwortlich, weil Anleger die USA nach wie vor als sicheren Hafen sehen. Daran sollte sich kurzfristig auch nichts ändern. Allerdings liegen die Zinsen in den USA fast bei null, und die EZB muss die Zinsen wahrscheinlich auf ein ähnliches Niveau senken. Das begünstigt den Dollar gegenüber dem Euro.

Sollte man aber jetzt nicht wenigstens gegen das britische Pfund Sterling wetten? In Großbritannien liegen die Häuserpreise sogar noch höher über ihrem langfristigen Trend als in den USA. Viele britische Banken benötigen bereits staatliche Hilfen. Das müsste das Pfund doch schwächen?
Wir haben 2008 überwiegend auf eine Abwertung des britischen Pfund gesetzt, und es hat gegenüber dem Dollar und den meisten anderen Währungen der Industriestaaten tatsächlich bereits stark an Wert verloren. Trotz dieses deutlichen Kursverfalls könnte die Währung weiter nachgeben, denn Großbritannien ist eine kleine offene Volkswirtschaft mit einer sehr hohen Kredithebelung – sie ist mit die höchste aller Industriestaaten. Zudem ist das Land stark von der globalen Finanzkrise betroffen.

Steigt der Yen noch sehr viel weiter über sein kürzlich erreichtes 13-Jahres-Hoch gegenüber dem Dollar hinaus?
In den nächsten drei bis sechs Monaten ist das sehr wahrscheinlich. Der Yen hat in der zweiten Jahreshälfte 2008 zugelegt, als die auf ihm beruhenden Carry Trades aufgelöst wurden. Über Jahre hinaus floss kurzfristiges Kapital aus Japan ab und wurde im Ausland investiert, um in der Zeit, als die japanischen Zinsen bei nahe null lagen, von höheren Renditen zu profitieren. Nachdem die Zinsen nun aber in den meisten Ländern aggressiv gesenkt wurden, sank die Rentabilität der Carry Trades. Diese Entwicklung setzt sich vermutlich fort und schlägt sich in einem stärkeren Yen nieder. Wir würden die weitere Entwicklung des Yen lediglich dann kritischer sehen, wenn Anzeichen für eine Stabilisierung der Weltwirtschaft bestünden, weil dann wahrscheinlich die Risikoneigung steigen würde.

www.wiwo.de/finanzen/dollar-wird-aufwerten-382569/

 

 

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannKurze Analyse zum US-Markt - Wal Mart

 
  
    #118
08.01.09 16:08
Kurz: Die Amerikaner haben jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt. Deshalb wird immer wieder gefordert, dass die Amerikaner ihre Ausgaben stärker ihren Einnahmen anpassen und ihre Verschuldung zurückführen müssten. Wird diese Forderung erfüllt, werden die Perspektiven für den amerikanischen Einzelhandel zwangsläufig weniger günstig.

Wal-Mart erwartet nun im Schlussquartal 2008 ein Ergebnis je Aktie im fortgeführten Geschäft von 0,91 bis 0,94 Dollar. Bislang hatten die Amerikaner mit 1,03 bis 1,07 Dollar gerechnet. Zu der Rücknahme hätten auch höhere Ausgaben beigetragen, hieß es.

Ergo: Die Amerikaner passen ihre Ausgaben ihren Einnahmen an. Das ist gesund für den Markt, aber schlecht für die Aktien, aber die haben das wahrscheinlich schon eingepreist. Auf diesen Boden kann man aufbauen. Die Krise hat also die Hausfrauen erreicht, wie man so schön sagt.  

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannBMW fährt Produktion wieder hoch

 
  
    #119
08.01.09 16:30

BMW fährt Produktion wieder hoch - Kurzarbeit derzeit kein Thema

16:28 08.01.09

MÜNCHEN/LEIPZIG (dpa-AFX) - BMW (Profil) fährt nach einer verlängerten Weihnachtspause die Produktion wieder hoch. Mit voller Kapazität werden die Bänder in den bayerischen Werken in München, Dingolfing und Regensburg am Montag anlaufen, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag in München. "Wir haben massiv Lagerbestände abgebaut. Jetzt ist es an der Zeit, die Pipeline wieder zu füllen." Kurzarbeit sei derzeit kein Thema. Im Leipziger BMW-Werk werden seit Donnerstag wieder Autos gebaut, allerdings tritt der Autobauer dort weiter auf die Bremse. Mit der Drosselung der Produktion hatte BMW auf die weltweite Absatzflaute in der Branche reagiert.

Die weltgrößte Produktionsstätte des Autobauers in Dingolfing war am 19. Dezember in die Weihnachtspause gegangen. München und Regensburg hatten bereits am 8. Dezember abgeschaltet. In Leipzig ruhte die Produktion seit dem 20. Dezember.

 
   

AM MONTAG LAUFEN WIEDER 3.000 AUTOS TÄGLICH VOM BAND

An den drei bayerischen Standorten sollen von Montag an wieder täglich rund 3.000 Autos vom Band laufen. In Leipzig wird die Kapazität von täglich fast 700 Autos nicht mehr voll ausgeschöpft. "Wir produzieren in einem verlängerten Ein-Schicht-Rhythmus rund 400 Autos pro Tag", sagte ein Unternehmenssprecher. Insgesamt sollen in Leipzig 5.000 Autos weniger als geplant hergestellt werden. Die Stammbelegschaft sei aber gut ausgelastet.

In dem Leipziger Werk baut BMW vier Modelle - die 3er Limousine und drei 1er Varianten. In Regensburg laufen neben dem 1er auch 3er vom Band. Am Standort München werden ebenfalls 3er-Varianten produziert. In Dingolfing ist der Bau der großen Modelle wie 5er, 6er und 7er gebündelt.

Durch die Unterbrechungen seien die Arbeitszeitkonten vieler Mitarbeiter deutlich abgeschmolzen. Ein gewisser Spielraum bestehe aber nach wie vor, so dass Kurzarbeit wie bei anderen Herstellern nicht auf der Tagesordnung stehe. "Kurzarbeit ist momentan kein Thema, aber wir halten uns natürlich alle Optionen offen."/mf/gk/DP/gr

 

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannEntwicklung der Hauspreis in GB

 
  
    #120
08.01.09 16:36

Die Immobilienblase in GB war geplatzt, seit Monaten fragen wir uns: ,,Wann sehen wir einen Boden?"

Aber vielleicht ist der Boden schon da. Man braucht nur ans Ende des Charts zu gucken und sieht einen Wendepunkt.

 

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannEU: Entwicklung des Industrievertrauens

 
  
    #121
08.01.09 16:39

Das Industrievertauen in der EU ist unter dem Wendepunkt der 92ger Rezession. Wir liegen auf der Linie der 82ger Rezession.

Ich glaube nicht, das wir diesen Boden weit durchbrechen werde. Die Talsohle sollte so gut wie erreicht sein, wenn sie das noch nicht ist.

 

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannChina-Aktienfonds fangen sich wieder

 
  
    #122
1
08.01.09 16:43

08. Januar 2009 Nach der kräftigen Korrekturbewegung an den Aktienmärkten der Welt im vergangenen Jahr ist die Gruppe der Aktienfonds, die über die vergangenen drei Jahre hinweg einen Wertzuwachs vorweisen können, überschaubar geworden. In unserer aktuellen Rangliste sind dazu nur noch acht Fonds in der Lage.

Die Zusammensetzung der Gruppe ist bemerkenswert: Allein sechs von ihnen sind auf chinesische Aktien spezialisiert. Anfang 2006 setzte die Börse in China zu ihrem Höhenflug an. Innerhalb von zwei Jahren versechsfachten sich die Kurse an der Inlandsbörsen - um im vergangenen Jahr fast wieder auf den Ausgangspunkt zurückzufallen.

Chinesische Böden stützen

Aber eben nur fast: Seit Oktober hat der Markt offenbar einen Boden gefunden, der sich als haltbar erweist. Und dessen Niveau liegt immer noch über dem Ausgangsniveau der Hausse von 2006/07. Somit verhelfen die Lorbeeren aus der Vergangenheit den China-Aktienfonds weiterhin zu Spitzenpositionen im Wettbewerbsvergleich. Die Plazierung in unserer Rangliste orientiert sich an der Wertentwicklung über drei Jahre hinweg.

Für die jüngste Stabilisierung der Kurse sorgten vor allem eine unerwartet aggressive Leitzinssenkung durch die chinesische Notenbank und die Ankündigung eines Konjunkturprogramms durch Chinas Regierung mit einem Volumen von fast 600 Milliarden Dollar. „Obwohl das Paket auch schon geplante Ausgaben enthält, reichte schon das schiere Volumen aus, um den Aktienmärkten kurzfristig Auftrieb zu geben“, kommentieren Samantha Ho und Mike Shiao, die gemeinsam für die Portfoliozusammensetzung des Invesco Greater China Equity Fund verantwortlich sind, das Geschehen: „Davon profitierten vor allem Unternehmen in infrastrukturnahen Bereichen, auf die sich ein Großteil der Investitionen konzentrieren wird.“

Vorsicht ist die Mutter der chinesischen Porzellankiste

Die Prognose, dass in China nun die Basis für einen neuen Kursaufschwung geschaffen sein könnte, wagt derzeit aber kaum ein Anlagestratege. „Die Kurse werden in den ersten Monaten des neuen Jahres noch schwankungsanfällig bleiben, weil der Markt sehr sensibel auf die Zahlen zum Wirtschaftswachstum reagieren wird“, warnen beispielsweise die Asien-Analysten der britischen Großbank HSBC in ihrem Jahresausblick. Gleichwohl sei aber ein zu erwartender durchschnittlicher Rückgang des Gewinns je Aktie von 5 Prozent in dem gegenwärtigen Bewertungsniveau schon berücksichtigt, was die Abschläge dämpfen sollte.

Die HSBC-Volkswirte gehen davon aus, dass das chinesische Wirtschaftswachstum zur Jahresmitte seinen Tiefpunkt erreicht und danach wieder anspringt. Durch niedrigere Rohstoffpreise und geringere Lohnkosten sollten die Unternehmen in den kommenden Monaten ihre Profitabilität steigern können. Die Hoffnungen der Aktienstrategen richten sich daher auf die zweite Jahreshälfte, wenn sich eine Aufhellung der Konjunktur abzeichnen sollte. Das Kursziel von HSBC für den marktbreiten CSI-300-Index spiegelt einen möglichen Anstieg von bis zu 15 Prozent im Jahresverlauf.

Hilfreicher Dollar

Als zusätzlicher Stabilisator für China-Aktienfonds erwies sich im zweiten Halbjahr 2008 die wiedergewonnene Stärke des Dollar gegenüber dem Euro. Da die Fonds im Normalfall auf Dollar lauten beziehungsweise die Indizes auf Yuan-Basis eng an den Dollar gekoppelt sind, waren über die vergangenen sechs Monate für Anleger aus dem Euro-Raum spürbare Währungsgewinne zu erzielen.

Diese führten beispielsweise dazu, dass der CSI-300-Index auf Dollar-Basis über die vergangenen sechs Monate hinweg 33 Prozent verlor, auf Euro-Basis aber nur 22 Prozent abgab. Der Effekt schlug sich in der Wertentwicklung der Fonds entsprechend nieder.

Hier noch eine Liste der Aktienfonds die in China platziert sind.

 

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannWo sie nach einem Boden ausschau halten sollten

 
  
    #123
08.01.09 16:48
Die erfolgreichen Vermögensverwalter setzen verstärkt auf defensive Branchen. Und die finden sie nicht mehr im Energie- und Finanzssektor, sondern bei Pharma- und Technologieaktien. Dies ergibt eine Portfolioanalyse der zehn größten international anlegenden Aktienfonds von Feri Eurorating.

Sie sollten sich deshalb neben den klassischen Versorgern auch Pharma- und Technologieaktien näher angucken und dort nach einer Bodenbildung ausschau halten. Vor allem sollten Sie bei Bluechips ausschau halten, ob sie einen tragfähigen Boden gebildet haben.  

6741 Postings, 5878 Tage MarlboromannAchtung bei Carrytrades in Osteuropa

 
  
    #124
08.01.09 16:52
Selbst die Stars stehen unter Druck: Der tschechische Autobauer Skoda etwa, von seinem deutschen Eigentümer Volkswagen gepäppelt und in den vergangenen Jahren von Rekordgewinn zu Rekordgewinn getrieben, unterbricht wochenweise die Fertigung und will seine Jahresproduktion um bis zu 25 Prozent senken. Skodas wichtigster Absatzmarkt: Deutschland.

Die Bilanz der sechs osteuropäischen Newcomer, die die WirtschaftsWoche vor fünf Jahren als die Besten und Chancenreichsten ihrer Branche vorstellte, fällt gemischt aus.

Wenn selbst die Newcomer aus Osteuropa Probleme haben, wobei die Länder in die EU wollen und ebenfalls den Euro, sollte man sich dem heutigen Risiko bei Carrytrades vor Augen halten und lieber in eines der G7 Länder nach wertvollen Aktien sondieren.  

176 Postings, 5821 Tage Ricky1959Bank of England cuts interest rates to lowest in more than 300 Years

 
  
    #125
1
08.01.09 16:52

Interest rates are slashed to their lowest since 1694 as the bank steps up its efforts to prevent a slump.

Bank of England cuts interest rates to lowest in more than 300 years
 

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