Nach der Kaufpanik ist vor der Kaufpanik
Wichtiger als Konjunkturverläufe, die mehr die Auslasung eines vorgegebenen Produktionspotenzial widerspiegeln, ist die Entwicklung der Produktivität und das davon beeinflussten Wachstum des Produktionspotenzial. Die große Streitfrage ist dabei, ob Konjunkturkrisen auch dieses Wachstum des Produktionspotenzial beeinflussen. Während das manche angebotsorientierte Wirtschaftspolitiker verneinen und auf den reinigenden Charakter von Krisen setzten, bejahen das inzwischen fast alle international anerkannten Fachleute, die sich dabei auf neueste Forschungen stützen - selbst eher angebotsorientiert wie zum Beispiel der Snower vom Kieler Institut für Weltwirtschaft. Allerdings gehen die Meinungen, in welchem Umfang man in einer Krise stützen sollte, weit auseinander.
Und noch etwas zum Aktienanteil in meiner Anfangsargumentation: Wenn man der Auffassung ist, dass sich die Steigerung der Produktivität auf viele Jahre in einer Schwächephase befinden, sollte man den Aktienanteil niedriger halten, als wenn man hier der gegenteiligen Meinung ist. Und besonders wichtig ist auch, wieviel Zeit man hat: Hat man 30 Jahre Zeit, kann man den Aktienanteil höher fahren als bei 10 Jahren. Wer weniger als 5 Jahre Zeit hat, sollte nur mit seinem Spielgeld in Aktien gehen, wenn ihm das Freude macht.
"Richtig ist: Auch 2010 dürfte die Erholung in der ersten Jahreshälfte noch stark vom Abbau bestehender Lagervorräte getragen werden, während der Konsum und die Investitionstätigkeit vorerst schwächeln."
Entweder hat ein gewisser Gene Epstein, der als Autor bei Barrons auftritt, keine Ahnung, oder die Wirtschaftswoche schlechte und von keinerlei ökonomischen Kenntnissen beleckte Übersetzer.
Der extremste Lagerabbau in der Wirtschaftsgeschichte seit man im Rahmen der Industrialisierung nicht mehr nur auf Bestellung produziert war nämlich einer der Hauptauslöser der letzten Krise - so etwas war vorher in diesem Ausmaß nie dagewesen und auch von niemanden in dieser extremen Form erwartet worden. Das verstärkt noch die Dümmlichkeit der Barrons- und Wirtschaftswocheargumentation. Wenn sie vielleicht gemeint haben, dass wenn man Lager abbaut, sie dann auch wieder aufgebaut werden müssen und dann dadurch positive Impulse entstehen, hätten sie das konkret schreiben müssen. Aber solange Lagerabbau stattfindet, hat er kontraktive Wirkungen. Interessanterweise ist das Wachstum in den USA im dritten und vierten Quartal sogar mit einem einhergehenden Lagerabbau zustandegekommen, d.h. dass wir bisher noch gar keine positiven Lagereffekte hatten - bisher sind nur die negativen Lagereffekte kleiner geworden. Erst heute kann man erstmals von einem Lageraufbau in den USA lesen - die Lager werden also an die höheren Umsatzerwartungen angepasst.
"In the first three months of this year, China still posted a global trade surplus of $14.5 billion, down 76.7 percent from the first quarter of 2009. The trade surplus was $7.6 billion in February and the combined January-February surplus was $21.8 billion."
Auch das Defizit im ersten Quartal 2010 war 76,7% niedriger als im Vorjahr.
"US-Lagerbestände steigen an
16:07 09.04.10
Washington (aktiencheck.de AG) - Die Lagerbestände im Großhandel sind im Februar 2010 gestiegen. Das gab das Commerce Department am Freitag in Washington bekannt.
Demnach wurde für den Berichtsmonat ein saisonbereinigter Anstieg der US-Lagerbestände im Großhandel von 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat ausgewiesen. Marktbeobachter hatten zuvor mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Großhandels-Lagerbestände um revidiert 0,1 Prozent angewachsen.
Die Umsatzerlöse des US-Großhandels stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent an, nachdem für den Vormonat revidiert ein Plus von 0,9 Prozent ausgewiesen worden war.
Die Daten der Lagerbestände gelten als wichtiges Indiz für die Entwicklung der US-Konjunktur. Ein Lageraufbau signalisiert einen Produktionsrückgang und damit eine gedämpfte Wirtschaftsentwicklung in den USA.
(09.04.2010/ac/n/m)
Quelle: Aktiencheck"
Also pass einmal auf "Herr" oder "Frau" Aktiencheck, damit Du nicht weiter so viel Unfug schreibst wie oben. In der Periode, in der der Lageraufbau stattfindet, erhoht sich dadurch die wirtschaftliche Leistung. Ist der Lageraufbau in einer Periode zu groß gewesen, müssen in späteren Perioden die zu hohen Lagerbestände wieder korrigiert werden, was wiederum negativ auf die wirtschaftliche Leistung wirkt. Nun stellt sich noch die Frage, wann ein Lageraufbau zu groß ist? Das lässt sich am obigen Text sehr gut zeigen. Da die Umsätze im Großhandel um 0,8% gestiegen sind, benötigt man auch eine größere Lagerhaltung, um die gewachsenen Absätze abzuwickeln - ob die Lagerhaltung jetzt genau proportional wachsen müsste, sei einmal dahin gestellt. Im obigen Beispiel haben wir einen Lageraufbau von nur 0,6% im Vergleich zum Umsatzanstieg von 0.8%, was ca. bedeutet, dass die Lagerhaltung in etwa mit dem Umsatz gewachsen ist, sodass sich daraus für die folgenden Perioden daraus weder Korrekturbedarf nach unten noch nach oben ableiten lässt.
ROUNDUP: Plan für Griechenland-Nothilfe soll stehen - Einigung über Zinshöhe
22:23 09.04.10
ATHEN/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der Plan für die Griechenland-Nothilfe soll stehen: Nach Informationen aus Delegationskreisen gibt es eine grundlegende Einigung der Euro-Länder über Zinshöhe und Kreditumfang. Wie der staatliche griechische Rundfunk und das Fernsehen am Freitagabend berichteten, soll es bei dem Kredithilfen um 20 bis 25 Milliarden Euro kombinierte Gelder der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit längerer Laufzeit gehen - zu einem Zinssatz von 5,1 Prozent, wesentlich niedriger als Athen bislang aufbringen musste, um Kredite an den Finanzmärkten zu erhalten.
Ende kommender Woche soll beim EU-Finanzministertreffen in Madrid Nägel mit Köpfen gemacht werden. In Brüssel gab es zu den Informationen keine Bestätigung. Dort berieten sich am Freitag Experten der Wirtschafts- und Finanzausschüsse mit den Vertretern der Mitgliedsstaaten.
FITCH STUFT KREDITWÜRDIGKEIT GRIECHENLANDS AB
Der Euro, der schwer unter Griechenland-Debakel gelitten hat, erholte sich zur US-Währung am Freitag weiter und stieg im Handelsverlauf auf 1,3467 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor noch auf 1,3384 (Donnerstag: 1,3296) Dollar festgesetzt. Die Aktienmärkte reagierten durchweg positiv.
Wie dringend Hilfszusagen für Griechenland sind, machte am Freitagabend eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit des hoch verschuldeten Landes deutlich. Die Ratingagentur Fitch senkte die Bonitätsnote für griechische Staatsanleihen von bisher "BBB+" auf ein denkbar schlechtes "BBB-", das nur für hochriskante Anleihen vergeben wird. Die Agentur begründete ihr Vorgehen mit schlechteren Aussichten für das wirtschaftliche Wachstum Griechenlands und die gestiegenen Refinanzierungskosten. Ein glaubwürdiges Angebot finanzieller Hilfe sei für Griechenland unentbehrlich, hieß es in dem Bericht der Agentur.
VAN ROMPUY: SIND BEREIT
"Wir sind bereit, einzugreifen, wenn die Griechen das wünschen", sagte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy der Zeitung "Le Monde" (Freitag). Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union hatten Ende März vereinbart, Griechenland notfalls mit Finanzhilfen des IWF und der Euro-Staaten unter die Arme zu greifen. Diese Hilfszusagen sollten die Risikoaufschläge auf griechische Staatsanleihen verringern, die von der Regierung in Athen inzwischen als "barbarisch" eingestuft werden.
Investoren verlangten zuletzt für zehnjährige griechische Staatsanleihen eine Rendite von rund 7,4 Prozent - über vier Prozentpunkte mehr als für entsprechende Papiere aus Deutschland, wie "Handelsblatt Online" berichtet. Das setzt das hoch verschuldete Griechenland unter Druck, weil es bereits am 20. April Schulden von 8,2 Milliarden Euro tilgen muss und im Mai weitere Milliarden benötigt.
GRIECHENLAND WILL NOTHILFEN DERZEIT NICHT IN ANSPRUCH NEHMEN
Nach Informationen der "Welt am Sonntag" wollen die Europäer mit der Konkretisierung ihres Hilfsprogramms in der Lage sein, ihre Hilfsmaßnahmen für Griechenland innerhalb von 48 Stunden in Gang zu setzen, sobald das Mittelmeerland um Unterstützung gebeten habe. Damit soll vermieden werden, dass Anleger ihr Geld in einem Bank-Run dann schlagartig abziehen könnten. Ob das Programm am Ende so durchgezogen wird, liege allerdings weniger an den Entscheidungen, die derzeit auf der Arbeitsebene getroffen würden. Am Ende werden die Staatschefs entscheiden müssen.
Griechenlands Finanzminister Giorgos Papakonstantinou betonte, sein Land plane derzeit nicht, die Nothilfen in Anspruch zu nehmen. Doch an den Finanzmärkten hält sich hartnäckig die Angst vor einem Crash Griechenlands. Trotz aller Beruhigungsversuche der Europäischen Zentralbank (EZB), der EU-Kommission und der Athener Regierung waren die Risikoaufschläge bei Griechenland-Krediten am Donnerstag auf ein Rekordniveau geklettert. Am Freitag entspannte sich die Lage leicht.
Der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, gibt der Europäischen Union eine Mitschuld an den rekordhohen Risikoaufschlägen für griechische Staatsanleihen. Horn begründete dies mit Konstruktionsfehlern im europäischen Notfallplan für Griechenland. Besser wäre, die EU-Staaten hätten eine klare Garantie unter sinnvollen Auflagen für Griechenland gegeben, sagte der IMK-Chef am Freitag "Handelsblatt Online". Dann würde die Spekulationswelle auslaufen und Griechenland hätte wegen der verringerten Risikoaufschläge Chancen sich selbst zu retten./bb/tt/DP/he
Quelle: dpa-AFX
Meines Erachtens sollten die Griechen zur Bestätigung dieser guten Vorsätze auf kurzfristigere Finanzierungen umsteigen. Ich kann eigentlich nicht nachvollziehen, warum sie eigentlich 10-jährige Anleihen aufnehmen, wo sie sich doch bessern wollen. Dann wären doch eigentlich Laufzeiten von 3 bis 5 Jahren besser und auch vertrauensbildender.
http://www.handelsblatt.com/...chwerstes-erbe-der-finanzkrise;2557560
Fängt das mit der Wachstumsschwächung schon bei 89,99% oder 90,00% oder 90,01% an?
Aber lassen wir den Blödsinn: Zu einer Krise gehört eine höhere Verschuldung, die später abgebaut werden muss. So einfach ist das. Und den Amis wird das besonders gut gelingen, weil die die Hilfen an die Banken als Ausgaben gezählt haben, nicht als Kredite bzw. Investitionen - und wenn die zurückfließen, sind das Einnahmen, die übrigens hervorragend angelaufen sind. Das ist leider in Deutschland, wo der Steinbrück und der Sanio vom Bafin die Banken mit Geld zugeschissen haben, ohne entsprechende Besserungsbestandteile in die Vertragswerke einzuarbeiten, nicht so.
das längst in vollem Gange ist.
https://www.cortalconsors.de/News/...IECHENLAND-GELD-ZU-RUND-5-LEIHEN
Die können die Euro-Länder sogar für nur 2% aufnehmen und machen bei einer Weiterverleihung an die Griechen einen Reibbach von 3%.
http://finance.yahoo.com/news/...ries&pos=2&asset=&ccode=
http://www.handelsblatt.com/finanzen/...siert-die-spekulanten;2558795
Die Störenfriede kommen eher aus Japan und Korea, deren Währungen schon viele Jahrzehnte unterbewertet sind. Denn in den China zusammengebauten Geräten stecken Zulieferungen aus diesen beiden Ländern, was die chinesischen Zahlen in Sachen Ausfuhr extrem verfälscht. Beispielweise ist die chinesische Wertschöpfung bei einem Ipod ganze 4 Dollar, der Rest sind zugelieferte Vorprodukte.
Und bei in Dollar abgeschlossenen Geschäften erhöhen sich die Erlöse in Euro um 10% gegenüber den Zeiten als der Euor bei 1,50 lag. Wenn der Euro ausschließlich aufgrund der Griechenland-Krise gefallen wäre, was ich nicht glaube, hätte man diese Krise regelrecht erfinden müssen.
http://www.faz.net/s/...D98B54B3CBF7905F72~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Denn wir leihen Griechland Geld, das wir im dreijährigen Bereich für unter zwei Prozent geliehen bekommen - und die Zinsdifferenz kassiert der Herr Schäuble. Mehr kann mit Investitionen kaum verdienen.
http://www.handelsblatt.com/politik/...aschine-auf-hochtouren;2559980
http://finance.yahoo.com/tech-ticker/...p;pos=1&asset=&ccode=
Ich kann in diesem ganzen Gesalbe kein einzigen Argument erkennen, sondern nur weinerliches Nachtreten.
Ein Beispiel, das jetzt einmal nicht aus der Wirtschaft stammt:
http://www.welt.de/wissenschaft/schweinegrippe/...he-sterben-sah.html
Momentan gibt noch ausreichend Schwachköpfe weit und breit.