Der USA Bären-Thread
Seite 5508 von 6257 Neuester Beitrag: 06.07.25 13:32 | ||||
Eröffnet am: | 20.02.07 18:46 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 157.419 |
Neuester Beitrag: | 06.07.25 13:32 | von: Frieda Friedl. | Leser gesamt: | 25.633.575 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 5.147 | |
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Der Artikel unten fängt bezeichnenderweise an mit "Null ist die Zahl, die geschlagen werden muss..." Und dann kommt der Satz: "Die Gewinnschätzungen wurden im Vorfeld sorgfältig auf 'übertreffbare' Werte kalibriert."
Das ganze Rezessions-Gedröhne diente also nur dazu, dass US-Firmen ihre Gewinnschätzungen auf nahe Null zu trimmen konnten, um sie nun umso deutlicher "überraschend" zu schlagen.
Bären werden zur aussterbenden Spezies. Die beste Strategie für Bären scheint mir dieser Tage zu sein, weder short noch long zu gehen und einfach in Cash (oder Anleihen) zu bleiben. Dann entgehen einem womöglich weitere Kursgewinne an den Aktienmärkten, aber es entstehen (abzüglich EZB-Zinsraub) wenigstens keine zusätzlichen Verluste. Wenn dann irgendwann mal wieder ein 20 % Rücksetzer kommt wie letzten Herbst, winkt etwas Taschengeld mit einem Long-Swing-Trade. Das sind in der Pump-Ära leider die neuen Realitäten.
https://www.marketwatch.com/articles/...dnt-be-much-lower-51562377610
This earnings season, zero is the number to beat. S&P 500 companies are expected to report flat earnings during the second quarter compared with a year ago, according to Refinitiv. The reality isn’t so simple. Earnings estimates are carefully trimmed to beatable levels before reporting. If past patterns hold, upside surprises will push earnings growth to 2.6%, says Credit Suisse.
"Erst wenn der letzte Bär vergiftet, der letzte Euro gedruckt und der letzte Pleitestaat gerettet ist, werdet Ihr merken, dass man Schulden nicht essen kann.“
Klein A.dL.erauge
90% der wichtigsten Aktienindices weltweit notieren über der GD200.
Zum Vergleich: Ende Mai waren es gerade 50%. So schnell kann es gehen.
Ebenso notieren GD100, GD50 und GD 20 über ihrer GD200.
Nimmt man den RSI nachWilder auf Basis 20 Tage, so liegen 90% über dem Wert von 50.
Technisch gesehen haben wir also ein klares bullisches Szenario.
Für weiter steigende Kurse sprechen:
- die geringe Wahrscheinlichkeit weiterer Zinserhöhungen in den USA. Von EU gar nicht zu reden.
- die Konkurrenzlosigkeit von Aktien gegenüber den Anleihen.
- die wirtschaftliche Situation, denn es hat sich zwar das Wachstum weltweit abgeflacht, aber Rezessionsängste sind nach momentanem Stand übertrieben.
- Auf dem Arbeitsmarkt besteht weiterhin in fast allen Branchen ein hohes Angebot.
Für fallende Kurse sprechen:
- die politische Gegebenheiten, wie der Handelskrieg USA gegen alle, der Iran-Konflikt und der Brexit.
- die hohen Notierungen der Aktienmärkte.
- die mögliche Annahme einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation.
- die Saisonalität.
Natürlich gibt es noch andere Faktoren, aber die vorgenannten dürten die wichtigsten sein.
Die Berichtsituation in den USA wird (vielleicht) das Bild der Gewinnsituation klarer werden lassen.
Nun kann sich jeder das für ihn passende Szenario heraussuchen.
Aber: die Märkte jetzt zu shorten, d.h. gegen den Trend zu handeln, das dürfte nicht sehr erfolgversprechend sein. Anders: Das Risiko ist hoch.
Sinnvoller erscheint der Einsatz von SL um nicht auf dem falschen Fuss erwischt zu werden.
Denn, wie wir in den letzten Wochen gesehen haben, die Märkte sind sehr volatil.
Der größte Präsident aller Zeiten ist mMn ein zwar bauernschlauer (sollte keine Diskriminierung von Agrariern sein, ist aber ein durchaus bekannter Begriff :) ), ziemlich unwissender Soziopath mit einem trumpzentrischen Weltbild. All sein Trachten geht nicht dahin für sein Land das Beste herauszuholen,
sondern vielmehr seine Wiederwahl in trockene Tücher zu bringen. Dem wird alles, aber auch alles untergeordnet. Seine ungehobelte Politik von Lügen, Drohungen und Erpressungen erinnert eher an einen provinziellen mittelständischen Unternehmer der sich in seinem kleinen Kosmos alles erlauben kann.
Eine kräftige Börsenbaisse, die im Falle des Falles vielleicht sogar eine Trump-Baisse genannt werden würde, steht diesem entgegen. D.h., er wird alles unternehmen dass eine solche nicht kommt.
Seine politsche Unberechenbarkeit führte zu der im vorangegangenen Beitrag erwähnten hohen Volatilität der Weltbörsen. Aber auch genau diese Unberechenbarkeit sollte man auf dem Schirm haben und eher defensiv agieren als Börsianer.
Ist natürlich Quatsch. Soll heißen:
90% der wichtigsten Aktienndices notieren über ihrer GD100, GD50 und GD20 ebenso wie bei der GD200.
Sorry! Auf der Tastatur abgerutscht. Man sollte sie nie einseifen.
https://www.manager-magazin.de/politik/...-und-siemens-a-1276128.html
Jobabbau - wir sind am Anfang des Tunnels
Eine Kolumne von Henrik Müller
In der Industrie hat ein tiefgreifender Strukturwandel eingesetzt. Wenn es gut läuft, werden die Deutschen es kaum spüren. Wenn es schlecht läuft, bekommen die Populisten noch mehr Rückenwind.
Zuerst das Positive: Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist so niedrig wie kaum irgendwo sonst im Westen...
...[Doch] niedrige Arbeitslosenzahlen bedeuten nicht unbedingt, dass alles bleibt, wie es ist. ... Unternehmen werden umgebaut, neu sortiert, einige Branchen schrumpfen, andere wachsen. Strukturwandel ist eine schmerzhafte Angelegenheit.
Die Einschläge kommen näher. Bayer, seit dem Monanto-Kauf stark unter Druck, streicht auch in Deutschland Stellen, der Chemieriese BASF hat einen weltweiten Stellenabbau verkündet, der deutsche Industriekonzern Siemens reduziert ebenfalls die Zahl seiner Mitarbeiter, um die Sparten börsenfähig zu machen, der Autohersteller Ford, selbst heimatverbundene Familienunternehmen wie Miele und Schaeffler streichen Stellen. Schlaglichter, die zeigen, wie stark die Industrie hierzulande unter Druck ist....
Die Formel für diese Blase ist eigentlich ziemlich einfach.
Seit 2009 in Billionen ( in american-english: Trillion) :
weit über 4 Billionen USD Aktienrückkäufe + über 4 Billionen USD Verschuldung der Unternehmen + 4 Billionen USD Quantitatives Easing= Mutter aller Blasen
Um die Blase zum Platzen zu bringen, muss nur einer der Faktoren nicht mehr funktionieren.
Das die US-Börsenaufsicht SEC Ihrer gesetzlichen Pflicht nachkommt und die rechtswidrigen Aktienrückkäufe endlich untersagt, halte ich momentan für unwahrscheinlich. Zum Thema der Rechtswidrigkeit von aktuellen Aktienrückkäufen kann ich übrigens denjenigen, die sich dafür tiefer interessieren, die Ausführungen und Schriftsätze des Senators Chris van Hollen (Demokrat, Maryland) empfehlen. Als Jurist weiß der gute Mann auch worüber er hier spricht.
Aber was ist hingegen wahrscheinlich? Ich halte es für am Wahrscheinlichsten, dass es zu einer Gewinnrezession kommt. Kommt es zu einer richtigen Gewinnrezession, weiten sich (historisch immer) die CreditSpreads aus.
Was ist ein CreditSpread? Das ist die Differenz der Punkte von Unternehmensanleihen zu der (als risikofrei angesehen) 10-jährigen US-Staatsanleihe. Weiten sich diese aus, wird der Kredit für die Corporations/Ceos immer teurer und man hört auf Aktien zurück zu kaufen. Egal auf was für Indikatoren man auch guckt, der CreditSpread gehört immer auf den Desktop. Das ist meiner Meinung nach der wichtigste Indikator - HYG und/oder JNK plus US-10Year.
Auf die schlechten Berichte in der letzten Saison, hat der Markt mit Hoffnung auf Besserung reagiert. Ich frage mich was denn genau besser geworden sein soll? Das einzige was höher gegangen ist, sind die Aktienkurse.
Was will Boeing denn positives über die 737Max erzählen!? Oder die Chiphersteller, denen nicht nur der Wirtschaftszyklus "im Weg" ist, sondern dazu noch mit Huawei ein (nicht sehr kleiner) Kunde verloren gegangen ist? Man gucke auf die letzten Chip-Exporte aus Südkorea...
Aber eigentlich alles irrelevant - solange die CreditSpreads sich nicht ausweiten. Das einzige was meiner Meinung nach zählt, ist der Kreditmarkt. Und das ist auch der Markt, der die Blase zum Platzen bringen wird.
(dpa) Der Flugzeugbauer Boeing hat nach dem Startverbot für seinen Mittelstreckenjet 737 Max den ersten Kunden an den europäischen Rivalen Airbus verloren.
Der saudi-arabische Billigflieger Flyadeal will künftig mit einer reinen Airbus-Flotte unterwegs sein, wie er in Jeddah mitteilte. Die Gesellschaft werde ihren bereits bestehenden Vorvertrag über bis zu 50 Jets der 737-Max-Reihe nicht festzurren, bestätigte der US-Konzern Boeing. Man wünsche der Airline alles Gute, hieß es in einer Mitteilung weiter...
In einer Marktwirtschaft würde es so etwas nicht geben. Das ist die Planwirtschaft der Zentralbanken. Aber immer wieder wird über den "Noeliberalismus" gewettert !?
Der soll ja angeblich für alle heutigen Probleme (z.B. der Staat hat zu wenig Geld) verantwortlich sein. Zumindest wenn es nach den GrünInnen und LinkInnen geht.
So das war genug Politik am Montag :)
Mittwoch gibt es Fed-Protokoll.
Es wird für Ende Juli die erste Zinssenkung der Fed erwartet (0,25%). Die Hoffnung auf neues billiges Geld hält die Börsen weiter in guter Laune. Generell ist die Geldmengenausweitung z.B. in den USA, in Kanada, in Australien, in Hongkong auf histroisch sehr niedrigem Niveau, was eigentlich eine direkte Gefahr für eine Rezession darstellt. Doch darüber machen sich die Märkte bisher keine Sorgen.
Hongkong hat in Asien die teuersten Immobilien, noch deutlich höher als in Singapore. In Hongkong und auch in Australien droht die Immo-Blase bereits zu platzen. Die Preise sinken dort.
IB/Lynx scheint mir auch ganz interessant, wegen der US-Optionen auf Einzelwerte (Put-Optionen auf amerikanische Nebenwerte könnten später interessant sein, außerdem wären sie in Dollar notiert, auch womöglich ein Vorteil). Hast du da gute Erfahrungen? (Können das auch gerne per BM diskutieren)
Übrigens kann ich mir nicht vorstellen, dass die Fed im Juli die Zinsen senkt. Die Arbeitsmarktzahlen waren ok und Inflation dürfte noch in Ordnung sein. Die wissen doch genau, was im Falle einer Rezession droht, deshalb werden die ihr Pulver trocken halten, auch wenn Trump poltert.
Sorry, habe das in dem Beitrag etwas falsch ausgedrückt. Was ich damit meinte: Das Risiko ist (bei Produkten in denen ein Zentralkontrahent auftritt, z.B. Futures/Optionen ) meiner Meinung nach wohl mindestens gleich groß, wenn ein Emittent plötzlich pleite gehen sollte. Zumindest wenn es sich um ein einigermaßen bekanntes Haus handeln sollte.
Um den Teufel richtig an die Wand zu malen - ist nur ein fiktives Beispiel dafür was ich meine:
Morgan Stanley fällt aus. Dann kriegen alle, die an die Clearingstellen angeschlossen sind, mindestens eine Erhöhung der Marginkosten. Im schlimmsten Falle fällt als Folge eine Clearingstelle aus. Dann hat man zwar einen Anspruch gegen die Börse (den Zentralkontrahenten), aber man muss wohl mindestens lange auf seine Kohle warten. Im schlimmsten Fall bleibt einem nur der rechtliche Anspruch.
Im Gegenzug könnte im selben Zeitraum ein popeliger unseriöser CFD Broker von den Cayman Islands sofort auszahlen. Der hat schon immer gegen die eigenen Kunden gehandelt und ist auch in dem Moment liquide. Er ist nämlich überhaupt nicht an eine Clearingstelle angeschlossen. Alles fiktiv und etwas übertrieben.
Wenn die deutsche Bank bei Ihren Derivaten ausfällt, wäre das Armageddon hoch zehn. Die Derivate der deutschen Bank haben aktuell (nur noch) eine Größe von 49 Billionen Euro (etwa 55 Billionen/eng. Trillion USD). Um das mal in eine Relation zu stellen:
- Die GESAMTE Staatsverschuldung der USA beträgt 22 Billionen USD/die der BRD in etwa bei 2 Billionen Euro
- das BIP der USA (2018) lag in etwa bei 20,5 Billionen USD/das deutsche BIP bei ca. 3,4 Billionen Euro
In dem Fall der DB würde wohl gar nix mehr an Finanzprodukten funktionieren. Die Clearingstellen könnten ALLE als Folge zusammenbrechen. Deren Derivate müssen dafür ja nicht wertlos werden -was selbstverständlich auch unrealistisch ist. Es reichen bei der Summe schon Schwankungen von nur ein paar Prozent um die Clearingstellen in Probleme zu bringen. Da kann auch keiner helfen, nichtmal die Zentralbanken oder der Staat. Darum glaube ich auch mittlerweile, für die deutsche Bank wird irgendwie eine Lösung gefunden. Wie die allerdings Aussehen soll - keine Ahnung. :D
Loyd Blankfein (der ehemalige Chef von Goldman) hatte das ganze Clearingkonzept schon vor etlichen Jahren mehrfach kritisiert. Vor einem ähnlichen Szenario hat auch die BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich, die Zentralbank der Zentralbanken) vor einer Zeit gewarnt. Denn in einem ganz bösen Crash zentriert sich das Risiko so eher sogar noch.Ist natürlich nur eine Meinung. Ob die richtig oder falsch ist, sieht man erst wenn es wirklich eintritt.
Das Platzen der "Derivate-Blase" enthält somit Elemente der Übertreibung, um es mal vornehm zu formulieren.
Ein Problem wäre allerdings eine Vertrauenskrise, wie sie sich nach Lehman einstellte: Keine Bank hatte einer anderen mehr vertraut. Das ist wohl auch der Grund, warum die Zentralbanken wie blöde pumpen, damit keine "zweite Lehman" kommt.
Beim "großen Vertrauensknall" ist es fast egal, was man hat bzw. hatte. Da retten einen nur noch die vergrabenen Goldbarren unter den Gartenzwergen.
Wie man sich da einigt - wie gesagt, keine Ahnung.
Aber wie ich ja oben auch geschrieben hatte: Ein Komplettausfall ist sehr unwahrscheinlich.
Auch weil bei vielen Derivaten der abgebildete Wert ja in der Regel nicht auf Null gehen kann...was weiß ich, gibt ja alles mögliche: Dax Aktien, der USD - oder Gold. Ein Metall sollte noch sicherer nicht auf Null gehen. ;)
Und da werden sich die Banken schon einigen...man, bin ich ein Optimist :)
Witzigerweise habe ich dazu diesen Cartoon aus dem Jahre 2000 gefunden. War wohl auf dem Cover des Barrons Magazin. Treffender könnte man die Lage heute gar nicht aufzeichnen.
Das Drama um die 737 Max kostet den Flugzeugbauer Boeing immer mehr Geschäft. Die Auslieferungen brachen im zweiten Quartal um 54 Prozent ein. Erste Kunden wechseln direkt zum Rivalen Airbus. Nach sechs Monaten liegt Airbus deutlich vor Boeing.
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Der Chart spiegelt das bislang mMn noch nicht recht wider:
momentan keine Aktien zurück kauft, ist mir das auch ein Rätsel.
Mehr Gewinnwarnung geht doch gar nicht mehr.
Vielleicht lässt man noch ein paar Tage "dumb money" reinfließen...so Normalbürger haben in den USA oft auch "komische" Vorstellungen. Ein Bekannter aus den USA hat z.b. in einer Unterhaltung (über den Aktienmarkt generell mit mir) gesagt, dass er schon glaube das irgendwann ein Crash kommt.
Allerdings würde Boeing niemals mehr richtig fallen, weil - und jetzt kommt es - da soviel Geld in diese Aktie reingeflossen wäre...da habe ich erstmal direkt angefangen laut zu lachen.
Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine zwei Flugzeuge abgestürzt...das trotz der beiden Katastrophen Boeing sich soweit oben gehalten hat, bestätigt Ihn natürlich in seiner lächerlichen Theorie.
Boeings Zukunft NACH den Bestellrückgängen ist offenbar noch zu weit weg, um den auf Quartalssicht steuernden Wall-Street-Bankern sauer aufzustoßen.
Es bedient die typisch deutsche "pessimistische Seele", die in ihrem existenziellen Elend freudigst aufjauchzt, wenn (auch) irgendwo (anders) irgendetwas nicht klappt.
Der Bärenthread war/ist teils auch so ein Ding ;-)