Bayer AG
Die Prognose wurde leicht zurückgenommen, aber es wir immer noch ein Wachstum gegenüber 2019 erwartet. Und das trotz Covid19! Wenn man bedenkt, was andere Unternehmen für Probleme haben, die Gewinnzone auch nur ansatzweise zu erreichen, erwartet Bayer auch in diesem Jahr ein "Core EPS" von 6,7 - 6,9 Euro.
Was ich nicht so ganz verstehe ist der folgende Teil im Bericht:
"...Wir planen jetzt für das Jahr 2020 währungsbereinigte Sonderaufwendungen von insgesamt etwa 14 Mrd. €
(bisher: etwa 0,9 Mrd. €), wovon voraussichtlich 11,5 Mrd. € auf die genannten Vereinbarungen im Zusammenhang
mit den Monsanto-Verfahrenskomplexen entfallen und etwa 0,8 Mrd. € auf Restrukturierungsmaßnahmen.
Für den Free Cashflow erwarten wir nun eine Belastung aus Zahlungen für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten
in Höhe von 4,5 Mrd. €, die in unserer ursprünglichen Planung noch nicht enthalten war und die
als außerplanmäßig und aperiodisch einzuschätzen ist. Wir rechnen damit, dass sich die Nettofinanzverschuldung
durch die Finanzierung dieser Zahlungen nur auf etwa 33 Mrd. € reduziert (bisher: auf etwa
27 Mrd. €)...."
Ist mit der nicht erwarteten Belastung der Rechststreitigkeiten die erste Zahlungn für den Vergleich gemeint?
ich finde die Zahlen auch ordentlich:
- in Q1 angekündigte Verschiebung des FreeCashFlows ist so eingetreten (wäre der auch wieder auf eingebrochenem Niveau gewesen, wäre das ein Alarmsignal)
- CropScience läuft besser als gedacht
- nur leicht reduzierte Prognose
unklar ist noch:
- Höhe des Versicherungsanteils für Vergleichszahlungen (das es für 2020 nur 4,5 Mrd an Zahlungen sind, war ja mit der "Streckung" der Zahlungen auf mehrere Jahre schon angekündigt)
- weitere Glyphosat-vereinbarungen - hier sind wir ja hoffentlich heute nach dem Call, wahrscheinlich aber nach dem Termin am 6.8. etwas schlauer.
negativ ist:
- weitere 1,x Mrd für Essure-Vergleich (es sei denn, daß hier auch die Versicherungs nennenswert einspringt)
Höhere Nettoverschuldung als geplant.
Ist die Dividende überhaupt noch sicher?!
Durch die Bank also furchtbare Zahlen.
Das einizige, was mir dazu noch einfällt: Baumann RAUS!
Wo ist das Problem? Corona Zeiten Gewinn. Alle anderen weiß man schon.
Nun sieht die Sache ganz anders aus: Operativ läuft es nicht (Umsatz und Gewinn pro Aktie unter Erwartungen, Ausblick für 2020 deutlich gesenkt).
Was die Rechtsstreitigkeiten anbetrifft wird das immer mehr zu einem Fass ohne Boden:
Über eine Milliarde für Essure und andere Medikamente (das hatten vorher die wenigsten auf dem Schirm), Rückstellungen für Dicamba, zudem für PCB und auch noch für Glyphosat. Bei letzterem hat sich jedoch noch gar nichts geklärt, das bleibt weiterhin ein Fass ohne Boden mit maximaler Unsicherheit für Aktionäre.
Ich frage mich, wie ich nur Geld in eine solche Bruchbude stecken konnte?!
Es läuft einfach nichts von dem, was ich mir mit einem Investment in Bayer vorgestellt hatte.
Schlimmer noch: Es tun sich neue Problemfelder auf, die sich vorher so noch gar nicht abgezeichnet hatten.
Verkaufen und sich woanders umschauen ist da wohl das beste, was man bei dieser Gemengelage machen kann... richtig bitter!
@ anlagefuchs, dann geh und steck deine Krümmel in TUi ;)
Du klammerst dich mittlerweile wahrscheinlich in blinder Verzweiflung an deine Bayer-Aktien, ohne die Zeichen der Zeit zu erkennen.
Das hilft an der Börse nur leider nicht, sondern macht deine Situation im Gegenteil nur noch schlimmer.
Dass hier ein Vergleich kommen wird und dass dieser auch in der Höhe von 10 Mrd. Euro liegen wird, das ist nichts Neues. Dass man das Geld dafür irgendwoher nehmen muss ist ja auch klar. Und bei den aktuellen Zinsen ist mir eine Verschuldung, um das alles zu finanzieren, lieber, als eine KE.
Sonst sind die Zahlen doch dort, wo die Analysten es erwartet hatten.
Warum sollte die Dividende nicht gezahlt werden? Die Kosten für den Vergleich sind eine (hoffentlich) einmalige Zahlung, die bereits über die Neuverschuldung und den Verkauf der Tiersparte gegenfinanziert wurde. Wenn der Vergleich nicht zustande kommen sollte, dann wird es den Negativen Free Cash Flow nicht geben. Wenn er zustande kommt, dann ist das Thema "Glyphosat" damit hoffentlich erledigt.
Das EBITDA soll trotz Corona 2020 gegenüber 2019 steigen. Viele Unternehmen wären froh, wenn es bei ihnen so aussehen würde. Dazu ist die Aktie von Bayer in den letzten Wochen nicht gerade wahnsinnig gut gelaufen - warum sollte es nun deutlich tiefer mit dem Kurs gehen?
In #5828 ist's ganz gut wieder gegeben, was die Zahlen aussagen.
Viel Performance kann man von der Aktie nun natürlich nicht erwarten, weshalb ein Durchreichen bis auf ca. 50 € nicht ausgeschlossen werden kann.
Allerdings, wenn die Rechtsstreitigkeiten und Corona-Barrieren mal beiseite geräumt sind, bekommt die Aktie eine Leichtigkeit, die sie wieder zum Outperformer werden lassen kann.
Mein Wiedereinstieg findet zwischen 50 bis 53 € statt.
Aber die Zahlen waren nun nicht überraschend.
Überraschend ist für mich eher, dass man sich bei Bayer ziemlich sicher zu sein scheint, dass der Vergleich Zustandekommen wird. Ich hoffe, dass die Bedingungen hier nicht noch schlechter werden.
wieder direkt 3% auf den Index eingebüßt.