Verteilungsfragen - Börsen- und Politik-Aspekte
Seite 2 von 286 Neuester Beitrag: 21.07.23 22:24 | ||||
Eröffnet am: | 08.01.19 13:41 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 8.125 |
Neuester Beitrag: | 21.07.23 22:24 | von: Shlomo Silbe. | Leser gesamt: | 1.788.773 |
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Postkeynesianer kritisieren diesen Ansatz, weil der die Behauptung unterstellt, dass die Ausweitung des öffentlichen Defizits im Kontext einer echten Rezession eine Sache diskretionärer Entscheidungen sei. Was sie natürlich nicht ist, denn der Staat geht dann natürlich bereits deshalb in Kredit, weil seine eigenen Einnahmen erodieren. Senkt er daraufhin trotzdem sein Spending, weil es ihm wie im Fall von Griechenland aufgenötigt wurde, steigen - wie man ja auch sah - seine Schulden nur um so mehr, weil er damit die eigene Steuerbasis vollends ruiniert. Ein Amokprogramm also, freiwillig macht das seit Brüning niemand mehr.
Aggregate Demand beschreibt auch keinen keynes'schen Stimulus, sondern ist das englische Wort für die gesamtgesellschaftliche Nachfrage. Für Keynesianer und Postkeynesianer ist das die kausale Funktion in einer Volkswirtschaft, im Gegensatz zum 'Angebot' der Neoklassischen. Keynes und mehr noch die Postkeynesianer halten den homoöconomicus für einen zutiefst irrationalen Zeitgenossen, getrieben von Ängsten und Gier, ohne blassen Schimmer von der Zukunft und deswegen allzeit bereit, 'Minskymomente' zu produzieren. Deshalb braucht es auch aus ihrer Sicht einen antizyklischen Counterpart in der öffentlichen Hand, um die Krisen, die der homo periodisch von Zaun bricht, wieder einfangen zu können. Ein Pragmatiker wie Koo kann damit natürlich wenig anfangen. Links ist daran gar nichts.
https://blog.tagesanzeiger.ch/nevermindthemarkets/...uchelei-der-g20/
....Der von Trump losgetretene Handelskrieg vor allem mit China ist ... schärfer, als es die neu eingeführten Zölle zeigen. Kaum im Fokus sind die weiteren Benachteiligungen von Produkten aus China. Sie eingerechnet, belasten die USA chinesische Exporte im Wert von 369 Milliarden Dollar. Das ist ein Drittel mehr als die Güter, die durch die Zollaufschläge betroffen sind.
...Im Jahr 2017 – noch vor dem Handelskrieg – waren 70 Prozent aller Exporte Chinas in die USA und umgekehrt von Handelsbeschränkungen des jeweils anderen Landes betroffen. Jetzt ist dieser Anteil auf 87 Prozent der Exporte Chinas in die USA und auf 92 Prozent der Exporte der USA nach China angestiegen..
...Die wichtigste Neuerung von Trumps Politik ist, dass er den Protektionismus zur offiziellen Politik erhebt, ihn salonfähig macht. Die grosse Gefahr besteht darin, dass auch andere Länder sich dem Beispiel der Supermacht anschliessen und jede noch bestehende Zurückhaltung aufgeben...
https://www.deutschlandfunk.de/...2907.de.html?dram:article_id=436307
verschwindet die meinungsvielfalt - propaganda ist angesagt
https://www.n-tv.de/wirtschaft/...genueber-China-article20804243.html
..."Zwischen unserem Modell einer liberalen, offenen und sozialen Marktwirtschaft und Chinas staatlich geprägter Wirtschaft entsteht ein Systemwettbewerb."
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...de-zahlen-a-1246384.html
Allerdings hat China Wettbewerbsnachteile, wenn China-Waren in USA aus Steuergründen im Endpreis teurer werden. Die Frage ist, wie China auf die "Strafsteuern" reagiert.
Bei Steuererhöhungen im Zielland senken die Hersteller im Herkunftsland oft ihre Export-Preise, damit die Endverbraucherpreise im Zielland trotzdem noch attraktiv und wettbewerbsfähig bleiben (so macht es z. B. VW im Hochsteuerland Dänemark).
China dürfte daher zumindest leichte Gewinneinbußen in Kauf nehmen, um in USA seine Marktstellung zu halten. Dann wirkt sich die effektive Preiserhöhung durch die Strafsteuer für die US-Bürger nicht so stark aus.
Nur im unwahrscheinlichen Fall, dass die Chinesen ihre Preise für in USA angebotene Waren beibehielten, würde chinesische Waren um den Strafsteuerbetrag teurer, was entsprechend die Nachfrage senkt. Der Bedarf an diesen Gütern sinkt jedoch in der Regel nicht, so dass die Ami-Verbraucher nun auf (im Vergleich zu vorher) günstigere Produkte aus heimischer Fertigung ausweichen.
Preissenkungen der Chinesen (als Reaktion auf die Strafsteuern) senken das US-Handelsdefizit allerdings ebenfalls. Trump setzt hier sozusagen einen Marktknebel an.
Das Problem mit jeder Art von Protektionsmus ist, dass es am Ende - wenn nämlich ALLE Ländern "Strafsteuern" auf Importe eingeführt hätten - keine Gewinner gäbe. Dann verlieren unterm Strich sogar ALLE, weil die Steuern faktisch Handelshemmnisse darstellen, die die Weltkonjunktur schwächen. Strafsteuern sind ein Werkzeug aus der Wirtschaftsmottenkiste Kaiser Wilhelms.
Wenn die Essensmarken knapp werden
Seit drei Wochen schon fehlt vielen US-Behörden wegen des Haushaltsstreits das Geld. Die Folgen der Blockade treffen vor allem arme Menschen. Fünf Zahlen zum Shutdown
Es könnte die längste Zwangspause werden, die die Bundesbehörden in den USA bisher einlegen mussten. Drei Wochen schon hält der Haushaltsstreit zwischen US-Präsident Donald Trump und den Demokraten im Kongress an und die Chancen auf eine schnelle Einigung sind seit vergangener Nacht noch geringer. Wutentbrannt verließ Trump ein Treffen mit den Demokraten, ohne dass man in dem Konflikt auch nur Millimeter vorankam....
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A.L.: Folgende ökon. Probleme resultierten:
- ab Februar ist die Versorgung von 38 Mio. US-Familien mit Lebensmittelmarken (eine Art "Sozialhilfe light") gefährdet
- den ingesamt 800.000 in Zwangsurlaub geschickten US-Staatsangestellten fehlen 249 Mio. Dollar für Ratenzahlungen auf Immobilienkredite.
- den US-Nationalparks entgehen Einnahmen aus Eintrittsgebühren von 400.000 Dollar pro Tag.
- 90 % aller Steuerangestellten in USA sind in Zwangsurlaub
- 51.000 Fluglotsen müssen zwangsweise ohne Gehalt weiterarbeiten, weil ihre Arbeit für die Gesellschaft unverzichtbar ist.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/...che-behoerden-15981660.html
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...hen-kommentar-15974001.html
...Doch die bittere Prognose sei gewagt: Italien wird sich diesem Weg auch dieses Mal verschließen, wie schon 2017 bei zwei Banken aus Venetien. Obwohl sie früher anders geredet hat, traut sich auch die neue Regierung aus Links- und Rechtspopulisten nicht, eine Bank pleitegehen zu lassen. Laut Medienberichten plant sie, die ausfallgefährdeten Kredite in eine vom Staat eingerichtete „Bad Bank“ zu überführen, die für alle unangenehmen Lasten zuständig sein soll. Dies wäre ein verheerendes Signal: Wenn selbst kleine Banken mit der Rettung rechnen können, werden auch die großen in Zukunft kaum mehr Vorsicht bei ihren Geschäften walten lassen.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-12/...tive-territorialstreit
"...Dieses Versprechen erfüllt sich nicht mit der Gewährung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Der Sozialstaat darf nicht nur Abstiegsängste nehmen, sondern muss gleichzeitig auch Aufstiegsambitionen und -chancen unterstützen. Der Schlüssel für gerechte Teilhabe sind daher vor allem Bildung und soziale Durchlässigkeit, nicht aber eine Stillhalteprämie am Existenzminimum im Gewande eines bedingungslosen Grundeinkommens...."
immer wieder das gleiche ! jeder kritiker sieht ein BGE als stillhalteprämie und automatisch jeden der es bekommt auf der couch sitzen und nichts tun, ....nunja es sind halt (schreibtisch)ökonomen
https://www.nytimes.com/interactive/2019/01/09/us/...nt-shutdown.html
https://www.economist.com/united-states/2019/01/...-did-not-shut-down
Viele Fondsmanager betonen zunehmend die europäischen Risiken wie den Brexit, die populistische Regierung Italiens oder die Proteste auf den französischen Straßen und raten zu US Aktien.
Das die Weltmacht Nr.1 aber ebenfalls vile Probleme hat, das scheint man ebenso zu ignorieren wie die Tatsache das ihre Regierung kosequent nicht funktioniert.
Mit seiner Entwicklungshilfe zwingt Peking viele ärmere Staaten in die Schuldenfalle. Kritiker sehen in Chinas Griff nach der Weltmacht deshalb bereits einen neuen Kolonialismus. Trotzdem finanziert die Weltbank den Eroberungszug mit Milliarden.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/...-Kolonialismus-article20805531.html
https://www.n-tv.de/wirtschaft/...r-als-Wachstum-article20807541.html
Dem Ifo-Institut zufolge dürfte China in dem Handelskonflikt mit den USA langfristig den Kürzeren ziehen: "Ein voller Handelskrieg, der den gesamten chinesisch-amerikanischen Güterhandel mit Zöllen von 25 Prozent belegen würde, triebe den jährlichen volkswirtschaftlichen Schaden Chinas auf mehr als 30 Milliarden Euro, während jener der USA nur neun Milliarden Euro betragen würde", konstatieren die Ifo-Experten.
die art und weise der schreiebrei unserer medien ist schon subjektiv aus meiner sicht - trump wird nun als alleiniger faktor eines shutdown dargestellt. letztlich ist es nunmal aber so das das geld nicht da ist um den betrieb weiterzuführen. erst eine neue budget anpassung (neue schulden) löst das problem. auf die idee weniger geld zu verprassen kommt keiner. das trump nun endlich seine mauer auch mit finanziert haben will ist zwar sinnlos verprasstes geld aber das ist nun auch wieder subjektive wahrnehmung.
...und mal ehrlich wen interessieren heut zu tage noch 5 mrd. $ ( mehr oder weniger schulden ) ??
https://safehaven.com/news/Breaking-News/...Paycheck-To-Paycheck.html
Egal ob links oder rechts - die universelle Problemlösung lautet: Wir halsen unsere Finanzprobleme der Eurozonengemeinschaft auf.
https://wolfstreet.com/2019/01/10/...-joins-bank-bailout-club-carige/
Italy’s government, in its eighth month in power, has already bailed out a bankrupt bank, mid-sized Banca Carige, with public funds. If approved by European Commission and the ECB, it will be the fourth Italian bank rescue in just over two years. As Italian daily Il Sole 24 Ore points out, Italy’s populist government has adopted virtually the exact same playbook to save Carige that was used by its predecessor in the previous three resolutions:
"The draft of the new Carige decree is a carbon copy of the one used by the Gentiloni Government for the bailouts of Monte dei Paschi di Siena (MPS), BPVI and Veneto Banca — identical in every detail from the rules on state guarantees to the mechanisms adopted…"
Nord Stream 2
US-Botschafter schreibt deutschen Firmen Drohbrief
In Briefen warnt Richard Grenell Unternehmen davor, sich an der Pipeline Nord Stream 2 zu beteiligen. Der Botschafter droht mit einem "erhöhten Sanktionsrisiko".
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A.L. Vor amerikanischem Flüssiggas warnt der Botschafter hingegen nicht.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/...n-anschluss/23849484.html
...ganz nebenbei verbessert sich so natürlich auch trumps verhandlungsposition gegenüber der eu ...auf knien betteln reicht nicht ....füße küssen ist angesagt !
https://www.n-tv.de/wirtschaft/...tschland-teuer-article20808770.html
ähnlich wie im handelskonflikt zu sehen ,
wer verliert mehr und wer erhohlt sich schneller? darum geht es !