TUI 2007: Erholung oder Zerschlagung?
Wenn es so wäre, stellt sich die Frage wieso. Darauf hätte ich dann nur eine Antwort, das TUI zur Zeit noch nicht genügend Bezugsrechte verkauft bekommen hat. TUI ist auf den Erlös der KE angewiesen.
Ende Januar wissen wir mehr.
Auf seinem Konto hat er jetzt zumindest knapp 1mio Euro mehr stehen... Na wenn das nicht nach einem steilen Aufwärtstrend riecht... Solch eine Transaktion führt man nicht aus, wenn man davon ausgeht, das der Kurs steigen wird.
Zu Joussen finde ich nichts verwerfliches. Der hat schlichtweg erkannt dass der Wert seines Unternehmens auf wundersame Weise zum Ende letzter Woche explodiert ist und hatte dadurch eine gute Gelegenheit Kasse zu machen. Sogar recht Kursschonend verkauft also alles richtig gemacht der Gute.
=> Stand Jan/Feb 2020 vor der Corona-Krise:
Aktien: 590 Mio
Durchschnittskurs Jan/Feb 2020: Ca. 10,50 Euro
= Marktkapitalisierung: 6,2 Mrd. Euro
+ Nettoverschuldung vor Leasingverbindlichkeiten: 0,9 Mrd.
= EV von 7,1 Mrd. Euro (Bewertung von EK & FK)
=> Zu den Schulden heute:
Lt. der TUI Präsentation im Dezember sind im letzten Jahr neue Schulden iHv 3,65 Mrd dazu gekommen. Dazu sagt TUI, dass man in 4Q20 rund 400-450 Mio Cash pro Monat verbrennt und da die Maßnahmen momentan sogar noch verschärft werden, geht das sicherlich bis Ende März / Osterferien so weiter. Vllt liege ich mit meinem Schätzer daneben, aber kann man von Okt 20 bis Mär 21 mit weiteren zwei Mrd. Cash Outflow ausgehen? Dann wären wir vllt bei abgerundeten 5,6 Mrd. zusätzlicher Nettoverschuldung seit Beginn der Krise, was sich auf 5,2 Mrd. reduziert unter Annahme, dass der Bund seinen Hybrid I in Aktien wandelt. (ich kann nicht einschätzen, was TUI aktuell an Liquidität durch neue Buchungen erhält).
=> Zu der MK heute:
Aktien vor der Krise: 590 Mio
Neue Aktien durch KE: 509 Mio
Neue Aktien bei Wandlung durch den Bund: 367 Mio (=25%+1)
Gesamtzahl an Aktien: 1.466 Mio
=> Stand Mitte 2021:
Aktien: 1.466Mio
Aktueller Aktienkurs: 4,50 Euro
= Marktkapitalisierung: 6,6 Mrd. Euro
+ Nettoverschuldung vor Leasingverbindlichkeiten: 6,1 Mrd.
= EV von 12,7 Mrd. Euro (Bewertung von EK & FK)
Bei meiner Berechnung ist also der EV von TUI von 7,1 Mrd. Euro vor der Krise auf 12,7 Mrd. Euro aktuell gestiegen, was einem Anstieg von ca. 80% entspricht. So viel zu dem Zahlenwerk – ich freue mich über jede Korrektur, falls ich oben Fehler eingebaut haben sollte.
Die wichtigere Frage für mich wäre jetzt: ist das gerechtfertigt, dass TUI mitten in dieser Krise eine um 80% höhere Bewertung erfährt? Das ist für mich der Kernpunkt jeder Diskussion.
Positiv: fallen so viele Wettbewerber zukünftig aus, dass dies gerechtfertigt ist? Können die Preise so stark steigen, dass TUI die Profitabilität wieder nach oben bringen kann? Wieviel kann eingespart werden durch die Kostensenkungsmaßnahmen? Wie hoch ist der Nachholbedarf der Bürger bei Reisen?
Negativ: wie hoch werden alleine die Zinskosten p.a. sein (6,1 Mrd. mal x,x%), wie lange dauert es bis man die Schulden abgetragen hat, welche Zusatzkosten für Hygienemaßnahmen fallen an? Welche Assets wird/muss man zukünftig verkaufen (= Verlust an Profitabilität)? Welchen langfristigen Einfluss hat Corona auf das für Reisen zur Verfügung stehende Budget der Bürger?
So, das waren meine Gedanken zum Samstag – freue mich über Feedback und wünsche ein schönes Wochenende!
Moderation
Zeitpunkt: 16.01.21 13:34
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - keine Quelle
Zeitpunkt: 16.01.21 13:34
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Kommentar: Regelverstoß - keine Quelle
Vom Ergebnis NACH Steuern und den neuen ZINSEN (wie gesagt eine absolute Dreistigkeit von der KFW) wollen wir mal lieber gar nicht reden. Personalabfindungen, Geschäftsauflösungen und weitere Folge-Kosten werden meines Erachtens ebenfalls erst im aktuellen Geschäftsjahr also nach September 2020 in vollem Umfang einschlagen.
Wie auch immer, es wird eine schwierige Zeit und mit viel Glück können wir dann zumindest ab 2022 erstmalig einschätzen wie es mit EV to EBIT aussieht, sprich ob es zehn, zwanzig oder hundert Jahre dauert um das aktuelle Bewertungsniveau zumindest aus der Return on Investment Perspektive zu rechtfertigen.
Das wirklich einzig „positive“ ist die vermutliche Verstaatlichung in Kürze denn dadurch werden marktwirtschaftliche Kriterien erstmal längerfristig hinfällig und somit reicht als unternehmerischer Selbstzweck der soziale Nutzen als oberste Prämisse aus. Was das für die Aktionäre bedeutet lassen wir mal dahingestellt.
1mio Menschen wurden in den ersten 2 Wochen in Deutschland geimpft. Dabei haben diese nur die erst Impfung bekommen. Die zweite Dosis fehlt also noch.
Bei 80 mio Bürger will man mindestens 60% impfen.
Das heisst 48 mio Bürger.
Für erst und zweit Impfung benötigt man zur Zeit also 1 Monat.
Dann wären wir wenn es so weiter geht nach 48 Monaten durch... hehehe
Anbei die Erklärung der Weltbank.
Chico wirklich sehr gut überlegt. ...und das bei einem Mann! Lach
Auch der Aufssichtsrat und der Vorstand haben etwaige Summen investiert. Was sehen sie, was diesen Optimismus schafft?
@Chico79 Ein Armutszeugnis ist aktuell nur das Verständnis in der Bevölkerung.
Deutschland bewegt sich genau in den gegebenen Möglichkeiten. Man tut das, weil es keine Alternativen gab und gibt. Man konnte nicht alle Impfdossen für sich aufkaufen. Das wäre ethisch falsch gewesen und hätte aufgrund von den umliegenden Staaten auch keinen Effekt erzielt.
Aktuell ist gerade einmal ein einziger Impfstoff in Deutschland im Umlauf. Was erwartest du denn? 3 Wochen und halb Deutschland soll geimpft sein?
Mit der Verfügbarkeit und der Zulassung mehrerer Impfstoffe erhöht sich logischerweise das Tempo radikal.
Ich sehe daher die aktuelle Kritik als falsch und naiv an. Am 20. wird man wohl weitere Einschränkungen beschließen. Warum? Weil es alternativlos ist...
Leider gibt es immernoch zu viele Menschen in Deutschland, mit eigentlich hohen Bildungsniveau, die die Situation nicht verstehen und auch nicht bereit sind ihre eigefahrene Ansicht zu ändern.
Vaioz hat recht. Endlich mal wieder ein überzeugendes posting hier zwischen den ganzen KE-Einzeilern.
@Vaioz
Nun bist du auch auf "meine 20% Dummen" gestoßen. Mancher hier meinte, ich sei noch zu optimistisch mit den 20%, und vermuten deutlich mehr.
Was lese ich heute morgen? Zwei Shishabuden geräumt nach illegalen Partys in meiner Region.
BILD: Geburtstagsfeier für 3-jährigen (!) mit 20 Leuten gesprengt.
Es sind die asozialen Dummen, die uns in Haft nehmen....
Warten wir auf die Bilder in den Nachrichten aus den Skigebieten...
Vielleicht konnte ich jemandem wenigstens so helfen, der auch vor ähnlichen Überlegungen steht....
Aber wenn mir jemand helfen kann: schon mal danke!!
Zum Glück bin ich insgesamt im Gewinn, aber trotzdem...dann hätte ich die Bezugsrechte wohl behalten und doch ausgeübt.
Steuerlich ist m.E. ansonsten für viele eher ein Verkauf der alten Aktienanteile interessant und die BZR nutzt man dann zum Kauf der frischen Aktien. Vorteil wäre dass der Verkauf dann je nach Einstand als Verlust in den Topf gerechnet würde bzw. mit gutem Gewinn (wenn man z.B. zu 2,50 letztes Jahr gekauft hat) aber es geht dann in den Aktiensteuertopf den man auch mit anderen Aktien verrechnen könnte.
Die BZR /OS hingegen müssen die Meisten hier hingegen komplett versteuern da es sich ja um ein "Geschenk" handelte und der Gewinn bei Verkauf wohl in jedem Fall bei 100% liegt und natürlich auch nicht verrechnungsfähig mit dem Aktienverlusttopf ist. Wie es sich bei den jungen Aktien später steuerlich verhält ist eine Frage die uns wohl nur ein guter Steuerspezialist beantworten kann. Theoretisch wird der Einstandswert der jungen Aktien aus Finanzamt Sicht dann bei ca. 1 Euro liegen denn das ist ja der Optionierte Kaufpreis und auch der Nennwert der neuen Aktien. Dass die dann direkt ein paar hundert Prozent mehr wert sind ist wohl später dann im Zweifel Verhandlungssache. Oder die Depotführende Bank ist dermassen gut dass sie für jeden einzelnen Kunden den BZR Kaufpreis im Auge behalten hat. Für Longies dürfte dieser virtuelle Kaufpreis dann wohl dem Abschlag von vorletzter Woche entsprechen sprich der steuerliche Kaufpreis der jungen Aktien dürfte irgendwo im die 2,60 Euro Gesamt liegen.
Wenn das jemand genauer spezifieren kann dann gerne her damit. Zu TUI an sich gibt es ja aktuell ohnehin nicht Neues mehr zu sagen da können wir wenigstens dieses wirklich interessante BZR-Kontrukt mal klären ;)