SOLAR MILLENNIUM AG Namens-Aktien
Siehe heute früh meine Frage mit der 3.Welle
Bei den Punkten 1., 2. und 4. sind wir dann wohl einer Meinung.
Zu Punkt 3: Chevron und SoM-LLC haben den Zuschlag gemeinsam erhalten; ein Beteiligungsverhältnis gibt es da nicht. Die Rolle von Chevron ist unklar, weil sie sich bis heute in keiner Weise geäußert haben. Von "Mitmachen" über "Blockieren" bis "Ablöse kassieren" ist alle drin.
Zu Punkt 5: Habe heute den ganzen Tag geschäftlich mit Technikern über Energiefragen gebrütet (und konnte daher erst jetzt antworten). Ich vermute, Du bist auch Ingenieur oder Techniker. Ihr denkt ganz anders als "Finance"-Leute, das kommt in Deinem Posting genau so zum Ausdruck wie in meinen heutigen Meetings. Mir geht es nicht um CSP versus AKW. Sondern darum, dass SoM mangels Kapitalkraft weder ein Blythe-CSP noch ein AKW bauen kann. Die können es nicht selbst finanzieren, und mit -zig Beteiligten (Chevron, SoM-LLC, STA, Ferrostaal, SoM-AG) bekommt man so ein Riesenprojekt auch nicht gebacken.
Die US-Regulierung ist ähnlich wie unsere: Sie zwingt die Energieversorger, bestimmte Mengen Strom aus eneuerbaren Energien zu einem staatlich festgesetzten Preis abzunehmen.
Die Betonung liegt dabei auf abnehmen: Wenn ein CSP-, Wind- oder PV-Kraftwerk den Strom anbietet, darf der Energieversorger dies nicht ablehnen, so lange er die Vorgabemenge noch nicht erreicht hat. Wenn aber (mangels Rentabilität) kein Strom aus erneuerbaren Energien angeboten wird, muss auch keiner angeboten werden. Würde bei uns keiner PV aufs Dach stellen, würde auch kein PV-Strom eingespeist.
Ich bin gefragt worden, wie folgende Aussage aus einem meiner früheren Posts zu verstehen sei und ob ich das belegen könne.
"Das Vorjahresergebnis betrug wegen Falschbilanzierung leider nicht 1,92 Euro je Aktie, sondern nur 1,23 Euro."
Nun, das Ergebnis 1,92 Euro je Aktie findet Ihr im letzten Jahresabschluss von SoM. Noch leichter: Die Zahl ist auch in der SoM-Übersicht von Ariva und ähnlichen Quellen aufgeführt. Aber dieser Wert stimmt nicht.
Im Zwischenbericht vom September (http://www.solarmillennium.de/front_content.php?idart=1869) ist auf Seite 2 nämlich ein anderes Ergebnis für das Geschäftsjahr 2008/2009 zu finden. Es sind 1,23 Euro je Aktie.
Diese beispiellose Abwärtskorrektur ist Folge einer ganzen Serie von Falschbilanzierungen, die der Zwischenbericht lakonisch als "Korrekturen nach IAS 8" aufführt. Die Falschbilanzierungen beruhen entweder auf Vorsatz, dann wären sie strafbar, oder auf Versehen. Im letzteren Fall müsste der SoM-Aufsichtsrat den Vorstand sofort wegen Unfähigkeit entlassen. Das alles wird noch zur Sprache kommen.
Die aktuelle Zahl für das laufende Jahr lautet übrigens -2,62 Euro je Aktie.
Ich habe soeben das DAF-Interview mit Blamberger gesehen. Es hat mich an das DAF-Interview vom Sommer mit Blambergers Kollegen Gladen erinnert, der von "getoppten Gewinnen" faselte. Meiner Ansicht nach sind die Antworten eine Mischung aus Lügen und Halbwahrheiten.
Eine Lüge ist Blambergers Begründung für die Verzögerung der Loan Guarantee: Er sagt, man betrete mit dieser Loan Guarantee, so wörtlich, "Neuland". Das stimmt schon deshalb nicht, weil Abengoa und BrightSource milliardenschwere Loan Guarantees längst erhalten haben, wie hier schon öfter verlinkt. SoM wäre da bestenfalls ein Nachzügler. Von "Neuland" kann keine Rede sein.
Bemerkenswert ist sonst nur noch, dass "nachhaltige" (will wohl heißen: einschneidende) Verfahrensänderungen zu gewärtigen sind. Außerdem weigert sich Blamberger, ein Datum für den Abschluss der Finanzierung zu nennen.
Zeitpunkt: 18.10.10 17:04
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Kommentar: Regelverstoß - Unterstellung - wiederholt (im letzten Satz) ! Trotz mehrfacher Mahnungen machst Du weiter in altbekannter Form. Diese Aussagen können obendrein noch strafrechtlich relevant sein, also laß es jetzt endlich einmal sein.
Ich bin sowohl Kaufmann als auch Techniker, deswegen denke ich beides.
Betreffend Finanzierung: Ich bin seit 1999 bei SM, wir hatten damals 40 Mio DM und wollten in Spanien ein CSP-Kraftwerk bauen. Frage: Geht das ? Techniker sagt ja, Kaufmann sagt nein.
Es geht, wenn man die Kraft der Idee erkennt.
Die Idee war: Es reicht ein Quadrat von 100 km Seitenlänge in der Sahara mit Parabolrinnen um den Strom für die ganze Menschheit herzustellen. Es ist offensichtlich, daß sich die Menschheit dieses Quadrat locker leisten kann.
Was ist teuer, was ist billig?
Du hast die Eruption nach Andasol 1 in Spanien gesehen. Jetzt siehst Du die gleiche Eruption in den USA, SM ist Vorreiter, wie in Spanien.
Es war vermutlich das Problem von Utz Claassen, daß er mit der Kraft der Idee nicht umgehen konnte, deswegen hat er hingeschmissen. Die SM-Leute sind die Erfinder der Idee.
Wenn man etwas clever anfängt, dann kommt man weiter. SM hat STA, ein amerikanisches Unternehmen mit allen Rechten. Sie haben das Land (noch nicht genehmigt aber kommt) und sie können mit dem Bau in 2010 beginnen. Dann bekommen sie 30 % = 900 Mio$.
Das Problem ist vermutlich, daß die Amis den blöden Deutschen nicht 900 Mio$ in den Hals schmeißen wollen. Deswegen zicken sie rum. Kann ich verstehen, würde ich auch so machen.
Aber ich denke die 900 Mio $ sind im Sack und damit ist die Finanzierung kein Problem. Sage ich als Kaufmann.
Passend dazu ein Reuters-Bericht vom 4.10:
http://www.geenergyfinancialservices.com/...ses/Solar%20Millenium.pdf
Letzter Satz: sinngemäß: eine sorgfältige Prüfung sind wir dem Steuerzahler auch schuldig.
Daneben noch interessante Infos:
<< Many alternative-energy executives fret that DOE delays will cost them guarantees under a program with a September 2011 deadline.
One of the notable projects waiting for word on loan guarantees include the world's biggest solar plant, a proposed 1,000 megawatt project in Blythe, Calif., under development by Solar Millennium (S2MG.DE) AG, Ferrostaal AG, and Chevron (CVX.N) Corp. A project spokesman didn't respond to requests for comment.
Many companies hope for a loan guarantee by year end, so they can break ground in time to qualify for a separate program at the Treasury Department that provides a grant of up to 30 percent of the total cost of a renewable-energy project.
DOE is sensitive to the deadline, but ultimately, "we're not responsible for the (Treasury) program," Silver said.>>
Fazit;
die loan guarantee dead line endet erst im September 2011!
!!! gut für alle Projekte von Solar Millenníum
bis zum Jahresende mehr loan guarantee Genehmigungen (DOE loan chief sees more loan guarantees by year end)
!!! gut für Blythe
den 30% grant sichert man sich mit Baubeginn in 2010 so hat es Solar Millennium auch vor.
!!! gut für Blythe
haste mit dem Link nich ne Leiche im Keller von Solarmillennium erwischt?
Gruß
Rhapsodie
wenn ich auf das Link klicke, lande ich nicht bei Reuters, sondern bei GE-Energy-Financial-Services. War das so gewollt?
Gruß
Rhapsodie
http://www.reuters.com/article/idUSN0111974320101004?pageNumber=2
Gut beobachtet! Die von Sonnenschein2 in #4735 verlinkte Quelle stammt aus 2006. Dort wird Generel Electric (GE) als angeblicher Investor ausgegeben. Dies nutzte SoM zur Ausweisung eines "Gewinns". Allerdings hatte der Anteilsverkauf nie stattgefunden, und GE ist niemals als Investor bei SoM eingestiegen.
Den Link hierzu findet Ihr hier, Seiten 1 und 2: http://www.wiwo.de/finanzen/...tenseiten-der-solar-millennium-419286/ .
Bestimmt hast Du die Korrektur von Sonnenschein2 auch beobachtet und den richtigen Link auch gelesen: Falls er bei Dir nicht funktioniert, hier der Inhalt:
US clean energy loan chief says ramping up lendingHe must oversee tough negotiations with applicants, fight entrenched bureaucracy, and finesse relationships with other agencies that weigh in on the loan decisions such as the Office of Management and Budget. When asked what he actually likes about his job, Silver breaks into peals of laughter and explains he's not used to upbeat questions. But he does have an answer. "I think it's incredibly exciting, intellectually stimulating, and a tremendous amount of fun to be part of the launch of a number of industries," he says. "I can't imagine doing anything else." A former McKinsey & Co. consultant and policy adviser to the Clinton administration, Silver knows how Washington works and has good private sector experience as an investor, says Tim Newell, an advisor to Santa Monica, Calif.-based investor U.S. Renewables Group, which has several applications pending. "That's a relatively rare combination," Newell said. DEADLINE LOOMS Many alternative-energy executives fret that DOE delays will cost them guarantees under a program with a September 2011 deadline. One of the notable projects waiting for word on loan guarantees include the world's biggest solar plant, a proposed 1,000 megawatt project in Blythe, Calif., under development by Solar Millennium (S2MG.DE) AG, Ferrostaal AG, and Chevron (CVX.N) Corp. A project spokesman didn't respond to requests for comment. Many companies hope for a loan guarantee by year end, so they can break ground in time to qualify for a separate program at the Treasury Department that provides a grant of up to 30 percent of the total cost of a renewable-energy project. DOE is sensitive to the deadline, but ultimately, "we're not responsible for the (Treasury) program," Silver said. That type of attitude is "the weak link in this whole program," said V. John White, executive director of the Center for Energy Efficiency and Renewable Technology, an advocacy group in Sacramento, who says agencies should work in concert. Even under the best circumstances, the evaluation will still take several months. "We have a responsibility to the US taxpayer to get it right," Silver says. (Reporting by Sarah McBride. Editing by Peter Henderson, Gary Hill)
Für die realisierten Andasol-Kraftwerke hatte SoM aber phantastische 44 US-Cent/kwh erhalten. Damit lohnte sich das Geschäft. Meine Hauptthese lautet, dass sich Blythe bei 11 Cent/kwh nicht lohnt. Das müsste Dir als Kaufmann und Techniker doch einleuchten.
Wer meinen Rechnungen nicht traut, hört einfach auf Abengoa, SoMs großen Bruder und US-Pionier. Abengoa hofft, in Arizona 13,5 Cent/kwh zu erhalten, also mehr als in Kalifornien. Zugleich sagen sie aber, CSP würde sich erst ab 17 Cent/kwh rechnen. Deshalb zögert Abengoa bis heute mit dem Baubeginn, obwohl sie Cash Grant, Loan Guarantee und Genehmigungen beisammen haben. Den Link findest Du hier:
http://www.greentechmedia.com/articles/read/abengoa/
Abengoas Aussage, CSP rechne sich derzeit erst ab 17 Cent/kwh, kommt meinen eigenen Berechnungen nahe. Wenn diese Aussage stimmt, ist CSP derzeit nur als Verlustgeschäft mit Zukunftsperspektive machbar. SoM braucht aber dringend ein Anschlussprojekt, das sofort Gewinn abwirft.
Habe ich gelesen. Der Autor des Artikels verwechselt da etwas:
1. Die Loan Guarantee (Kreditbürgschaft) verfällt nicht am Jahresende. Bisher ging ich davon aus, dass sie zeitlich unbegrenzt gilt. Jetzt ist von einer zusätzlichen deadline im September 2011 zu lesen.
2. Der Cash Grant (Zuschuss) wird alternativ zum Tax Credit gewährt und ist viel günstiger, weil er sofort die Baukosten senkt, statt in ferner Zukunft die Steuern zu mindern. Für den Cash Grant, und nur hierfür, ist die deadline 31.12.2011 relevant.
Aber gut, dass Du es eingestellt hast. Hier im Forum geht es auch oft etwas durcheinander.
Zu Deinem Beitrag #4740: Wenn Du schon zu 4-jährigen Aktionen Stellung nimmst, dann poste doch auch die Antwort von S2M:
Hinsichtlich der Beteiligung von GE an der Solar Millennium Beteiligungen GmbH ist folgender Sachverhalt festzustellen: Der entsprechende Kauf- und Übertragungsvertrag bezüglich 80% der Anteile an der Solar Millennium Beteiligungen wurde Ende 2006 notariell beurkundet. Die Übertragung der Anteile, die erst die Gesellschafterstellung der Käuferin begründen würde, stand unter aufschiebenden Bedingungen. Damit war, gesellschaftsrechtlich betrachtet, GE Inhaberin einer Anwartschaft auf den Erwerb einer Gesellschafterstellung, aber noch nicht Gesellschafterin der Solar Millennium Beteiligungen GmbH. Die von der GE Energy Financial Services erworbene Anwartschaft wurde naturgemäß nicht im Handelsregister eingetragen.
Ich habe doch nicht mit GE angefangen! Hier noch einmal eine Kurzfassung dieser düstersten Geschichte von SoM (war früher alles schon belegt worden).
1. SoM verkündet den Einstieg von GE. Push!
2. SoM verbucht gewinnwirksam eine Anteilsveräußerung betreffend Andasol 3. Gewinnanstieg!
3. Es kommt heraus, dass GE in Wahrheit überhaupt nicht eingestiegen ist.
4. SoM entgegnet, man sei (da nicht im Prime Standard notiert) nicht verpflichtet gewesen, die falsche GE-Einstiegsmeldung zu korrigieren. Eine solche Korrektur habe man als für die Anleger uninteressant betrachtet.
5. Die gewinnwirksame Anteilsveräußerung wird von Deloitte beanstandet. SoM ist jedoch nicht verpflichtet, den falschen Jahresabschluss 2005/06 zu berichtigen und erneut zu veröffentlichen.
Du hast Recht, dies betraf 2006. Aber so geht es seither die ganze Zeit.
Welcome back!
Eine Frage zu Deinem Post #4733: Du schreibst, die von 350 auf 150 Mio. Euro verminderte Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr, das in zwei Wochen endet, sei nur erreichbar, wenn SoM weitere Anteile an Ibersol verkauft. Ich würde zunächst präzisieren: Anteile an der Ibersol-Gesellschaft, denn ein Ibersol-Kraftwerk gibt es mangels Finanzierung nun einmal nicht.
Frage: Wer soll diesen Anteil denn kaufen? Ferrostaal hat sich doch mit Erwerb von 50% bereits in die Nesseln gesetzt. Ich halte es für undenkbar, dass die nun auch noch die übrigen 50% kaufen. Und Cross Capital war sofort wieder ausgestiegen. Was ist da Deine Theorie?
o.k. ich habe verstanden, daß die Loan Guaratee dead line bis Sept 11 verlängert werden soll.
Aber bei Baubeginn 2010 gibt es 30 %, das ist was wert. Frage Wieviel? Welcher Kurs?
Der Cash Grant ist ein Zuschuss von 30% zu den Baukosten. Er wird mit Baufortschritt allmählich ausgezahlt. Einen isolierten Wert hat der Zuschuss nicht, weil er untrennbar mit dem Projekt verbunden ist.
Die Bedeutung des Zuschusses liegt darin, dass er das Projekt rentabler macht. Ohne Zuschuss dürften die Produktionskosten um 25 Cent/kwh liegen. Mit Zuschuss sinken die Produktionskosten auf 17 Cent/kwh. Sagt jedenfalls Abengoa, das den Zuschuss erhält, falls es sich zum Bau entschließt. Das Problem ist nur, dass auch die durch den Cash Grant verminderten Produktionskosten noch über den Einspeisevergütungen liegen. Daher zögert Abengoa.
Welchen Preis erhält Chevron (45 MW) oder Next Light (267 ME / 140 ME) für ihre PV-Kraft-Werke
http://www.blm.gov/wo/st/en/prog/energy/.../fast-track_renewable.html
Die kommen auch nicht mit 11 ct aus.
Die Solar-Fördersysteme: Deutschland / USA
In Deutsschland gibt es für die Verschiedenen Arten feste Tarife, jeder kann wenn er Geld hat, die Versorger müssen abnehmen, aber sie müssen keine Quote erfüllen. Wenn z.B. ib Hessen keine PV-Anlagen, Windräder usw. gebaut werden, dann gibt es keinen Öko-Strom in Hessen. Aus.
In den USA müssen die Versorger eine Qute erfüllen (Californien 30% in 2020), haben aber das Recht die Quelle (PV, Wind, Geothermie, CSP) und den Preis nach ihren Bedürfnissen auszusuchen. Es wäre z.B. wenig sinnvoll viel Windstrom für den Betrieb von Klimaanlagen einzukaufen.
Umgekehrt macht es großen Sinn für Klimaanlagenstrom CSP-Strom zu kaufen. Ich denke Spitzenlast an heißen Tagen ist mehr wert als 11 ct. Wenn sie jetzt nicht kaufen, müssen sie später kaufen, wird es dann billiger?
#4743
Deadline für Cash-Grant ist 31.12. dieses Jahr?
Die postings haben sich zeitlich überschnitten.
Also: Was bekommt Chevron und Next Light für PV Strom?