Nach der Kaufpanik ist vor der Kaufpanik
Ich will es bei diesem Beispiel bewenden lassen, denn sonst würde hier ein neuer umfangreicher Thread entstehen. Aber hier zeigen sich die Ursachen für die sensationelle Halbierung des Leistungsbilanzdefizts der USA, die mehr als 3% des BIP ausmachte. Da der private Konsum nur ein Teil des BIP ist, neben der Staatsnachfrage und den Investitionen und dem Außenbeitrag, dürften allein dieses 3% des BIP schon ca. 4,5% der Sparquotenerhöhung ausgeglichen haben, warum das Dip in den USA auch weniger ausgeprägt war als bei uns. Dass dieser Effekt in nicht allzulanger Zeit den Eurokurs in Richtung 1,18 bewegen wird, Überschießen im Anpassungsprozess eingeschlossen, dürfte nur für Schwätzer und Gefangene in Elfenbeintürmen eine Überraschung sein.
1. Unsinn:
Die Kapazitätsauslastung der US-Industrie ist nahe dem 23-Jahres-Tief. Wie soll das mit obiger "Reindustrialisierung" vereinbar sein?
16.10.2009 - 15:21:27 Uhr
terminecheck.de
Veröffentlichung der Zahlen zur US-amerikanischen Kapazitätsauslastung ("Capacity Utilization") für September 2009
Die US-amerikanische Kapazitätsauslastung liegt im September bei 70,5 %. Erwartet wurde die Auslastung im Bereich von 69,8 bis 70,1 %. Im Monat zuvor hatte sie noch bei 69,9 % gelegen. Damit wurde der zuletzt veröffentlichte Wert von 69,6 % nach oben revidiert.
Der Chart unten zeigt, dass bei der Kapazitätsauslastung Werte über 80 % normal sind. 70,5 % ist ein Krisenstand!
2. Unsinn
Der Rückgang des Leistungsbilanzdefizit ist kein Stärkesignal, sondern ein Schwächesymptom. Es geht vor allem zurück, weil das Handelsbilanzdefizit zurückgeht. Grund ist, dass die Importe noch stärker gefallen sind als die Exporte, weil US-Konsumenten ihre Kreditkartenschulden zurückzahlen (wegen Wucherzinsen von 30 % und aus Angst vor AL) und somit kein Geld mehr haben, den Chinesen ihre Gimmicks abzukaufen.
http://www.taprofessional.de/daten/...zitaetsauslastung-30-Monate.htm
Im März, am Ende des 1. Quartals, lag die Kapazitätsauslastung bei 69,5 % (siehe mein Chart). Der Anstieg seitdem ist kümmerliche 1 %. 2007 lag die Auslastung noch bei über 80 %, was einem gesunden Level entspricht.
Libudas Aussage "Im dritten Quartal ist die Kapazitätsauslastung wieder gestiegen" ist zwar nicht falsch, aber der Anstieg ist gegenüber dem Tief vernachlässigbar klein. Die Auslastung liegt - wie im März - noch immer rund 10 % unter Normalwerten. Würde man die Wirkung der Stimulationseffekte (wie Abwrackprämie) abziehen, wäre die Auslastung sogar höchstwahrscheinlich noch weiter gesunken.
Im Gegensatz zu Libuda behaupte ich, dass das BIP-Wachstum in USA mit dem für das 3. Quartal gemeldeten 3,5 % sein vorläufiges Maximum erreicht hat und in den folgenden Quartalen sinken wird. 2010 könnte es in den negativen Bereich zurückfallen ("Doppel-Dip").
Übereinstimmend mit Libuda bin ich der Ansicht, dass der Dollar dann wieder stärker werden wird. Aber nicht wegen US-Stärke, sondern wegen US-Schwäche: Im Zuge des Dollar-Carrytrades wurden "Assets aller Art" hochgekauft - vor allem von den großen Banken, die sich auf diese Weise mit billigem Zentralbankgeld auf Kosten der Sparer sanieren wollen. Fallen diese Assets, weil sich die Erwartungen an einen selbsttragenden Aufschwung nicht erfüllen, so wird der Dollar-Carrytrade zwangsweise rückabgewickelt. Dies stärkt den Dollar, wenn auch nur technisch. Er könnte - je nach Stärke des Markteinbruchs - um bis zu 30 % aufwerten. Die Dollarstärke ist dann freilich ein Krisensignal. Wenn es knallt, fliehen "Anleger" in den sicheren Hafen, den die Weltleitwährung noch immer bietet, zurück.
http://www.finanznachrichten.de/...kapazitaetsauslastung-juli-015.htm
Sie ist also innernhalb des Quartal von um 2,1% absoluten Prozentpunkten von 68,0 absoluten Prozentpunkten auf 70,1 absolute Prodzentpunkte gestiegen - 2,1% absolute Prozentpunkt sind von 68,0 absoluten Prozentpunkte = 3,09 Prozentpunkte. Das erklärt ziemlich genau den BIP-Anstieg von 3,5%.
September - 70,5 %
August - 69,9 %
Juli - 68,5 %
Juni - 68 %
Mai - 68,3 %
April - 69,1 %
März - 69,3 %
Quelle:
http://www.derivatecheck.de/termine/...1&TGv=1&TDa=16.09.2009
Berücksichtigt man, dass Normalwerte bei der Kapazitätsauslastung über 80 % liegen (Chart in # 1452), so befinden sich die gesamten Werte dieses Jahres auf tiefem Krisen-Niveau. Ob die Zahlen mal bei 69,1 % lagen wie im April oder bei 69,9 % wie im August, macht keinen großen Unterschied. Die Differenz zu Normalwerten liegt in allen Fällen bei rund 10 %.
Außerdem muss man berücksichtigen, dass die Zahlen seit März durch die massiven Konjunkturprogramme der US-Regierung einen Schub erhielten. Dass dieser sich nicht in nennenswerten Verbesserungen niederschlug (siehe Zahlenreihe) zeigt, dass die Konjunkturpakete für die Katz sind.
USA kommen um den "Big Unwind", der jeder Überschuldungs-Hausse zwingend folgt, nicht herum. Pimcos Bill Gross sieht das mit dem niedrigen "New Normal" recht realistisch.
http://www.finanzen.net/eurams/spezial/...e_Erholung_fuer_2010_169617
Das ist ein bisschen spät, aber auch Kostolany kann ja bekanntlich schon keinen reichen Volkswirtschaftler. Und sie vermutlich mit vielen "Wenn" und "Aber" arbeiten, beginnen die von ihnen beglückten Anleger dann Ende 2010 mit dem investieren, wenn der DAX bei 12.000 steht.
USA – im Prinzip pleite?
Wie soll diese Rekordsumme jemals zurückgezahlt werden - angesichts von 1,4 Billionen Dollar Neuverschuldung dürften selbst unverbesserliche Optimisten erblassen. Und die Zahl könnte Folgen haben.
Die Summe wird ihn nicht überrascht haben – Investorenlegende George Soros hatte die Vereinigten Staaten bereits Anfang der Woche als "quasi bankrott" bezeichnet. Nun gab der Rechnungshof des Kongresses das ganze Ausmaß des Desasters bekannt.
Die Etatlücke erreichte im gerade zu Ende gegangenen Haushaltsjahr 2009 mit 1,4 Billionen Dollar einen Rekord – zum zweiten Mal in Folge. Der alte Rekord stammte aus dem Vorjahr und wurde - so würde man in der Sportberichterstattung formulieren – pulverisiert. Damals hatte das Etatloch einen Umfang von knapp 460 Milliarden Dollar, mithin knapp ein Drittel des aktuellen Stands.
Wirtschaftsdaten weisen auf eine Erholung der US-Konjunktur hin - doch nach Überzeugung von George Soros gibt es keinen Grund für Optimismus. Ein "quasi bankrottes" Bankensystem und hoch verschuldete Verbraucher stünden einem schnellen Aufschwung entgegen, sagt der legendäre Investor.
Istanbul - Er selbst hat im Zuge der Finanzkrise Milliarden verloren - George Soros, der für seine Finanzinstinkte berühmte Hedge-Fonds-Magier. Seither scheint sein Urteil über die amerikanische Finanzindustrie festzustehen. Am Montag äußerte sich der ansonsten eher zurückhaltende Investor noch einmal drastisch. Die Banken seien "quasi bankrott", sagte er am Montag auf einer Diskussionsveranstaltung im Rahmen der IWF-Tagung in Istanbul, wie die "Financial Times Deutschland" berichtet. Zusammen mit den hoch verschuldeten Verbrauchern würden sie eine schnelle Genesung der US-Wirtschaft wirksam verhindern. "Die Erholung wird sich langsam vollziehen", sagte Soros am Montag. "Die Vereinigten Staaten haben noch einen langen Weg vor sich."
Wie bloomberg.com berichtet, sagte Milliardeninvestor Wilbur L. Ross Jr. gestern, dass sich die Vereinigten Staaten am Beginn eines “riesigen Crashs an den gewerblichen Immobilienmärkten” befänden. „Wirklich alle Elemente der Wertentwicklung an den gewerblichen Immobilienmärkten bewegen sich gleichzeitig in die falsche Richtung“, sagte Ross, einer von insgesamt neun Kapitalverwaltern, die an einem durch die US-Regierung aufgelegten Programm teilnehmen, um die Bankbilanzen von toxischen Vermögenswerten zu befreien. „Die Belegungsraten sinken kontinuierlich, die Mieten fallen und die Kapitalisierungsraten – die Rendite, welche Investoren einkalkulieren, wenn sie ein Immobilienobjekt erwerben – gehen nach oben.“ Anhand der zuletzt veröffentlichten Prognosen wird erwartet, dass die Verkäufe von US-Gewerbeimmobilien auf das niedrigste Niveau innerhalb der vergangenen zwei Dekaden fallen sollen, während sich die Industrie im heftigsten Abschwung seit der Sparkassenkrise in den frühen 1990iger Jahren befindet, wie der Immobiliendienstleister Real Capital Analytics Inc. mitteilte. Der Moody’s/REAL Commercial Property Preisindex ist seit Oktober 2007 bereits um 41% gesunken, wie Moody’s Investors Service am 19. Oktober berichtete.
Aktualisierung Bush/ Obama Sep. 30, 2009 und die Finanz- und Wirtschaftskrise
Vom 30.9.2008 bis zum 30.9.2009 stiegen die Staatsschulden von 10,024.724.896.912 Billionen (amerikanisch Trillionen) auf 11,909.829.003.512 Billionen, also um 1,91 Billionen US-Dollar. Das entspricht eine Wachstums- bzw. Steigerungsrate in nur einem einzigen, dem Finanzkrisen Jahr von 17,23%. Das GDP (US-Bruttosozialprodukt) fiel in diesem Zeitraum um 0,60% von 14,445.0 auf 14,358.0, Billionen US-Dollar: ein Missverhältnis ohnegleichen. Nach den EU-Maastricht-Staatsverschuldungsregeln dürfen pro Jahr höchstens 3% und insgesamt höchstens 60% vom Bruttosozialprodukt (bzw. des Bruttoinlandsprodukts BIP) an Staatsverschuldung ausgewiesen werden. Die USA weisen derzeit aber 82,95% Verschuldungsgrad aus und die jährliche Neuverschuldung betrug nicht 3, sondern 17,23%.
-> Du bist zu optimistisch, warum willst du 12.000
7,000 ist das maximum
grund : viele arbeitslose us amis, die können alle nichtmehr fett konsumieren
es wird jahre dauern, bis die china boys und die inder das ausgleichen, nicht von heut auf morgen
was sollen 12.000 ... gierig bist du gar nicht oder ?
Und das trotz einer extremen Überbewertung des Euros, denn die Kaufkraftparität liegt nach den neuesten Studien der OECD bei 1,18.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/...rennt-20-meter-voraus;2480568
http://www.wiwo.de/finanzen/die-besten-aktien-der-welt-407449/
Also abhaken als Abera-Kadabara-Dreimal-Schwarzer-Kater.
Wer das nicht offenlegt bzw. noch nicht einmal die Methoden offenlegt, nach denen die beiden entscheidenden Größen - Gewinne oder Zahlungsstrome einerseits und Diskontierungszinsfüße andererseits - bestimmt werden, sollte meines Erachtens lieber sein Maul halten.