Löschung
Der Fall eines 17jährigen deutschen Jungen, der in Antalya wegen des Vorwurfs in U-Haft einsitzt, ein 13jähriges Kind sexuell missbraucht zu haben, wurde von einem großen Teil der Medien einseitig und unzureichend dargestellt. Das führte zu Behauptungen über die Türkei und ihre Justiz, die allen Prinzipien von Berichterstattung und sachlichem Umgang mit der Souveränität anderer Länder widersprechen.
Die türkische Justiz basiert auf einem Rechtssystem, das dem EU-Recht angepasst ist, und nicht despotischen Vorstellungen eines "islamischen Landes". Hätte der Fall sich in Deutschland ereignet, dann hätte es sich um ein Offizialdelikt gehandelt, das die Staatsanwälte in Uelzen hätten verfolgen müssen, weil nach Paragraph 176 des deutschen Strafrechts Sex mit Kindern unter 14 Jahren grundsätzlich strafbar ist. Und sie verfolgen es jetzt auch. Die türkischen Richter mussten außerdem handeln, weil die Mutter des betroffenen Mädchens Anzeige erstattete.
Nach dem Opfer wurde überhaupt nicht gefragt, eine Mitleidwelle mit dem angezeigten Marco W. wurde inszeniert, und das mit Mitteln der Diskriminierung der Türkei. Alle alten Vorteile brachen wieder auf. Der Fraktionsvorsitzende der CDU im Deutschen Bundestag, Volker Kauder, forderte die sofortige Freilassung des Deutschen und drohte der Türkei, sie werde sonst nicht Mitglied der Europäischen Union werden können. Auch manch andere traten im Stil von Kolonialherren auf und erwarten, die Türkei werde gehorsamst ihr Rechtssystem aufgeben. Dabei wurde außer Acht gelassen, dass sich das türkische Rechtssystem seit 2005 dem EU-Standard angepasst hat. Wie hätten sich die Kritiker wohl verhalten, wenn das Mädchen deutsch und der Junge türkisch gewesen wären?
Die Interventionen deutscher Politiker werden in der Türkei als Anmaßung aufgenommen, weil sie die Unabhängigkeit der Justiz in Frage stellen. Wir würden doch nicht anders reagieren, wenn Italien oder Frankreich sich in unsere Rechtsprechung einmischten. Die Plumpheit mancher Medien wie Politiker zeigt nur, dass da weder Diplomatie, Wahrheit noch Sachverstand eine Rolle spielen. Es wird höchste Zeit, dass sich die Vernunft wieder zu Wort meldet. Ich nenne es unverantwortlich und unreif, dass der Fall des Marco W. eine so entnervte und dumme Türkeidebatte auslösen konnte.
jaja....die moral mancher völker ist schon erstaunlich......sofern man auch ab und zu ein familienmitglied, dass aus der rolle fällt,mal über die klinge springen lässt
noch einen schönen abend
gruss
310367a
Gruß
Talisker
bei diesem satz hier:
Wie hätten sich die Kritiker wohl verhalten, wenn das Mädchen deutsch und der Junge türkisch gewesen wären?
das kann ich euch auch gleich beantworten. er würde überhaupt nicht in haft sitzen.
mir kommt sogar vor, als würde dieser öger den deutschen eine menschenrechtsverletzung vorwerfen.....so quasi.....ein türke in deutschland wäre noch schlimmer dran......unglaublich, was manche über den jornalismus sich erlauben dürfen.
einen schönen sonntag noch
gruss
310367a
Hat er in der Türkei evt auch schon mal eine Presserklärung abgegeben oder einen Appell losgelassen, man möge die "Causa Marco" mal bitte etwas zügiger behandeln ?? Immerhin sitzt der Verdächtige nun schon seit April in Untersuchungshaft. Ist die Wahrheitsfindung in diesem Fall eine so besonders schwierige Angelegenheit ?
MfG
kiiwii
To whom it may concern:
Μη μου τους κύκλους τάρατε - Noli turbare circulos meos
In den Fall des in Antalya inhaftierten Schülers Marco Weiss kommt langsam Bewegung. Aus dem türkischen Justizministerium verlautete, der 17-Jährige könne nach einer Verurteilung in die Bundesrepublik ausgeliefert werden - so er das wolle.
Istanbul - Zwischen der Türkei und Deutschland gebe es ein Abkommen über die Überstellung verurteilter Straftäter in das jeweils andere Land, meldete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu heute unter Berufung auf das Justizministerium in Ankara, ohne jedoch die Quelle näher zu nennen. Eine Auslieferung wäre möglich, wenn der 17-Jährige dies wünsche, hieß es.
Foto: REUTERS
Video: SPIEGEL TV
Für den 17-jährigen Marco Weiss bedeutet das, dass er nach einem Urteil zur Verbüßung seiner Reststrafe in die Bundesrepublik gebracht werden könnte, aber kaum auf eine vorzeitige Entlassung hoffen darf. Dem Schüler droht eine Haftstrafe von bis zu acht Jahren.
Wie Anadolu weiter meldete, hat Marco eine Verlegung aus dem Gefängnis in Antalya in eine Haftanstalt im benachbarten Alanya abgelehnt. Unter Berufung auf das Justizministerium berichtete die Agentur, derzeit sei Marco in Antalya in einer Großraumzelle mit 31 anderen ausländischen Häftlingen untergebracht. Der minderjährige Häftling aus der Bundesrepublik sei gefragt worden, ob er lieber in einer Einzelzelle in Alanya untergebracht werden wolle, meldete Anadolu. Das habe Marco Weiss aber abgelehnt.
Für eine Entlassung des Jugendlichen aus türkischer Haft setzte sich unterdessen der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinschaft in Deutschland, Kenan Kolat, beim Generalstaatsanwalt in Antalya ein. Er sagte auf N24, dieser habe eine Prüfung zugesagt.
Der Prozess gegen den 17-Jährigen soll am 6. Juli in der Türkei beginnen. Dem Schüler aus Uelzen wird vorgeworfen, sich am 10. April in einem Ferienhotel an der 13-jährigen Charlotte M. aus Manchester vergangen zu haben. Seit dem 11. April sitzt er im Gefängnis von Antalya.
Die Aussagen von Marco und Charlotte widersprechen einander. Er hatte gesagt, sie habe sich als 15-jährig ausgegeben, und der Wunsch nach Sex sei von ihr ausgegangen. Das Mädchen aus Manchester hat dagegen bei der türkischen Staatsanwaltschaft den Deutschen schwer belastet (mehr...). Die "Bild"-Zeitung zitierte aus der Aussage der 13-Jährigen: Sie habe Marco in der Disco getroffen und mit ihm gestritten. Später, als sie mit ihrer Schwester und ihrer Freundin ins Hotelzimmer zurückgekehrt sei, habe Marco sie zusammen mit einem Freund aufgesucht, um sich zu entschuldigen.
Sie hätten eine Weile auf dem Bett gesessen. Später seien ihre Schwester und Marcos Freund auf den Balkon gegangen. Ihre Freundin sei eingeschlafen. "Ich legte mich auch schlafen, obwohl der Beschuldigte neben mir war", heißt es weiter. "Als ich plötzlich zu mir kam, also erwachte, da fühlte ich den Beschuldigten auf mir. Ich schubste ihn weg. Dabei bemerkte ich aber eine Feuchtigkeit auf meinem Körper. Danach sind wir zum Arzt gegangen." Der von Marcos Eltern beauftragte Rechtsanwalt Jürgen Schmidt sagte heute im "RTL"-Magazin "Punkt 12": "Meines Wissens ist diese Aussage längst widerrufen."
Der luxemburgische Regierungschef Jean-Claude Juncker kritisierte die Türkei. "Ich finde mich nicht einfach damit ab, dass ein junger Deutscher unter unmöglichen Umständen und in unmöglichen Zuständen in einem türkischen Gefängnis festgesetzt wird", sagte Juncker dem "Rheinischen Merkur". Die Türkei müsse wissen, "dass sie immer wieder abgebremst werden wird, wenn sie sich nicht schneller auf europäische Normalverhältnisse zu entwickelt".
Der brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) sagte, Juncker habe Recht, wenn er angesichts des Falls darauf hinweise, dass die Türkei nicht reif sei für die EU. In der N24-Talksendung "Links-Rechts" warf er den türkischen Behörden vor, mit der langen Inhaftierung des 17-Jährigen den "Grundsatz der Verhältnismäßigkeit" zu verletzen. Schönbohm meinte, die Politik müsse "unterhalb der öffentlichen Wahrnehmungsschwelle" etwas für die Freilassung des Schülers tun. "Jeder öffentliche Druck schadet", sagte er. Trotzdem erklärte er, "mit Jugendgruppen" würde er aber "nicht mehr in die Türkei fahren."
jdl/AP/AFP
Bei nicht zu stande kommen des handels, wirds nix mit EU.
Dann müssen sie leider in Asien weiterleben.
was macht den die bundesregierung?
Wenn es um Geld sparen geht, kennt keiner Grenzen...
b) zur welchen Seite sollten Türken halten, zur Justiz?
c) Deutschland contra England...
„Der Albtraum muss endlich aufhören“
Von CHRISTIAN STENZEL und HAMDI GÖKBULUT
Antalya – Sie ist am Ende ihrer Kräfte: Martina W. (49), Mutter des in der Türkei inhaftierten Marco (17) ist krank vor Sorge. Morgen läuft in Antalya der 3. Verhandlungstag im Prozess gegen ihren Sohn. Nach einem Urlaubsflirt mit einer Engländerin (13) wird dem Realschüler sexueller Missbrauch eines Kindes vorgeworfen.
Seit fast fünf Monaten sitzt Marco ein. Jetzt fleht seine Mutter: „Der Albtraum muss ein Ende haben! Wir gehen auf dem Zahnfleisch.“
Marcos Mutter Martina W. (49) fleht das englische Mädchen an: „Sag endlich die Wahrheit“
Zuletzt hatte das Schwurgericht Antalya am 9. August Marcos U-Haft verlängert. Die Anwälte wollen nun für die Haftentlassung kämpfen. Verteidiger Matthias Waldraff zu BILD: „Wir werden alles dafür tun, Marcos Eltern ihren Sohn wiederzugeben.“
Mit der ersten Maschine flog Martina W. gestern um 6.05 Uhr von Hannover nach Antalya.
Marco W. (17) aus Uelzen steht in der Türkei wegen sexueller Belästigung eines Kindes vor Gericht
Vorher sagt sie in einem TV-Interview: „Die Dinge, die wir über Marco aus dem Gefängnis wissen, belasten uns so sehr, dass wir keine Nacht durchschlafen, wir haben Albträume.“
Die Zeit hinter Gittern habe ihn sehr verändert, so die Mutter: „Er ist erwachsener geworden. Er denkt sehr viel nach, wie sein künftiges Leben aussieht.“
Martina W. geht morgen mit der Hoffnung in den Prozess, das Marco aus der U-Haft entlassen wird.
Doch auf eine entlastende Aussage des Opfers Charlotte wartet er bisher vergeblich.
Die Engländerin schweigt in der Öffentlichkeit, genau wie ihre Mutter, die Marco schwer belastet hatte.
Gegenüber einem englischen Gericht hatte Charlotte ihre Anschuldigung wiederholt, dass Marco sie sexuell belästigt, sich auf sie gelegt und sich an ihr gerieben habe.
Martina W.: „Ich weiß nicht, wie viel Charlotte von der Sache mitbekommt. Wenn sie wirklich wüsste, was mit Marco los ist, vielleicht würde sie doch die wahre Geschichte erzählen.“
Trotz ihrer Angst und Verzweiflung tut Marcos Mutter auch Charlotte leid: „Für so junge Menschen muss das schrecklich sein. Die erste Begegnung mit dem anderen Geschlecht. Und dann entwickelt sich so eine Geschichte.“ Ihre Sorge gilt aber zuerst Marco: „Ich weine und bete, dass er möglichst bald wieder bei uns ist.“
Das will Charlottes Anwalt Ömer Aycan verhindern. BILD sagte er gestern: „Charlotte wird nicht zum Prozess kommen, befindet sich noch in psychologischer Behandlung. Ich werde neue Beweise vorbringen, weiter die Höchststrafe fordern.“
Aber Scherz beiseite - ich hoffe wirklich, dass er in Kürze rauskommt. Er könnte ja eben so gut hier in Deutschland einsitzen, bis alles geklärt ist. Ausserdem ist dem Mädchen ja kein körperlicher Schaden entstanden, wenn man den Ärzten glauben darf.
Strafe muss sein - aber bitte auf dem Teppich bleiben.
RF
Ich würd dieses Pack arm machen. Aber dann richtig.
Was ist eingentlich aus dem entführten mädchen geworden, dem englischen. Seit die sache mit dem Blut war, hört man von denen auch nix mehr!
Gruss
Dritter Prozesstag in der Türkei
Kommt Marco heute frei?
Marco W. (17) sitzt seit fast fünf Monaten im türkischen Gefängnis
Antalya – Dritter Prozesstag. In Antalya (Türkei) steht heute der Uelzener Marco W. (17) wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes (13) vor Gericht. Kommt er endlich frei? BILD erklärt mögliche Szenarien.
• Der Prozess wird vertagt, Marco bleibt in Haft.
Die Beweisaufnahme ist noch immer nicht abgeschlossen. Das Gericht ist eben aus der Sommerpause zurück, womöglich nicht ausreichend vorbereitet.
• Freispruch für Marco.
Das ist unwahrscheinlich. Fünf Monate U-Haft deuten auf eine ausreichende Beweislage hin. Dennoch ist es denkbar, dass die Richter dem Opfer Charlotte (13) nicht glauben oder sie ihre Aussage doch widerruft.
• Marco kommt gegen Kaution frei.
In diesem Fall müssen Marcos Eltern die Summe zahlen und Marco ein Flugticket besorgen. Ohne festen Wohnsitz muss er die Türkei bis zum nächsten Prozesstag verlassen. Der Richter kann aber Hausarrest anordnen.
Marcos Hoffnung: Nach BILD-Informationen erhalten Marcos Anwälte Unterstützung von einem türkischen Starverteidiger.
Nach Anschuldigung und Verdächtigung der Medien, gegenüber den Eltern,
wollen sie erstmal in der Öffentlichkeit kürzer treten.
Die Mutter hat ihn schwer belastet. Spricht von einer Vergewaltigung die keine war. Ist doch auch ne Straftat. Hat die Türkei schon nen Antrag auf Auslieferung an GB gestellt?
Grinch,hierbei hat man vermutet, richtig ist, dass es keine Vergewaltigung war!
aber was ist mit dem Missbrauch? das ist auch eine Straftat, die vorerst abgeklärt werden muss...
Gruss
Gruss
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oliweleid