IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG controls the city
Mir sind die folgenden Dinge jedoch nach flüchtigem Research noch unklar:
- Verlustvorträge: IVU hat in der Vergangenheit signifikant Verluste geschrieben und kann daher sicher in erheblichem Umfang Verlustvorträge steuerlich geltend machen. Tatsächlich ist die in der Bilanz ausgewiesene Steuerquote extrem gering. Diese Verlustvorträge werden aber irgendwann aufgefressen und dann erhöht sich die Steuerlast und senkt sich der Gewinn. Ich frage mich deshalb, ob die gegenwärtigen Earnings nicht ein zu rosiges Bild zeichnen. Sobald die Sondersituation weg ist (wann ist das der Fall?) könnte es mit den Profits nach unten gehen. Dieser Effekt scheint mir die scheinbar sehr niedrige Bewertung dann wieder etwas zu relativieren.
- Ersetzen durch andere Technologien: im Moment sind ja einige große Firmen dabei, Traffic-Software signifikant auszubauen (von GPS über Google Maps bis hin zu allen möglichen anderen Anwendungen, z.B. in Bezug auf driverless cars, die eine sehr starke Traffic Software benötigen). Wie sicher kann man sein, dass zentrale Produkte von IVU nicht durch diese Anstrengungen obsolet gemacht werden? Ich denke jetzt nicht, dass Google sich IVUs Markt direkt ins Visier nimmt, denn dafür ist dieser Markt einfach zu klein. Allerdings können Produkte auch obsolet werden, weil Software aus verwandten Märkten "nebenbei" bessere Funktionen anbieten, ohne dass ein Markteintritt in der speziellen Nische überhaupt geplant war. Sind wir so sicher, dass IVU auf der Technologieseite in 10 Jahren immer noch mit ähnlichen kleinen Softwareschmieden konkurrieren wird wie das heute der Fall ist? Wenn nein, würde das sicher ein nicht unerhebliches Businessrisiko darstellen.
Vielleicht weiß einer von Euch, die ihr mehr Research bei dem Wert betrieben habt, ja bescheid.
Die Verlustvorträge reichen noch etwa 12-13 Jahre (bei aktuellen Gewinnniveau)
:)
Punkt 2
Es gibt nicht ohne Grund nur 2-3 Spieler im Markt, und Neuankömmlinge haben es jedes Mal schwer gegen die Platzjirsche anzukommen. Google Maps und deren Anwendungen hat wenig bis nichts mit IVU zu tun.
Grundsätzlich ist das natürlich eh ne etwas arg spekulative Frage, denn du kannst in jedem Markt und jeder Nische fragen, ob nicht größere Anbieter in 10 Jahren mittelständische Unternehmen verdrängen könnten. 100% sicher kann man sich nie sein, aber du kannst ja IVU Mal anschreiben, wie viel Angst sie haben! :)
ps: soweit ich mich erinnere hab ich dazu auch einiges in meinem HV bericht geschrieben. Kannst ja mal zurückblättern!
Gestern der Abgeber war eindeutig ein Insti!Heute wurden noch keine Eingaben auf Bloomberg gemacht.
Gruss
Was Eintritt eingeht: ist mir natürlich klar, dass Google Maps direkt nix mit IVUs Produkten zu tun hat. Und natürlich ist die ganze Frage recht spekulativ. Worum's mir geht ist folgendes: Bei manchen Softwarefirmen sind die Anwendungen sehr tief ins System/die Betriebsabläufe der Kunden integriert (z.B. bei Firmen wie Cognizant), beziehen sich auf "mission-critical processes" (z.B. Mainframe Services von IBM) oder erfordern signifikantes Training der Belegschaft (z.B. Krankenhaussoftware von Nexus oder Siemens). Bei solchen Firmen sind die Wechselkosten der Kunden extrem groß.
Zwar gibt es auch in diesen Industrien Markteintritt und Innovation von außen (was, wie Du richtig sagst, praktisch überall vorkommen kann). Allerdings sind die Gewinne dieser Firmen durch die extrem hohen Wechselkosten bei den Bestandskunden meist auf sehr lange Zeit abgesichert. Banken benutzen immer noch IBM Mainframes mit antiquarischer Cobol-Programmierung für ihre wichtigsten Zahlungsprozesse, obwohl es bereits seit langem deutlich bessere und günstigere Lösungen im Markt gibt. Aber den IT Bereich der Banken softwaremäßig umzustellen kostet bei IBM Mainframes einfach zu viel Geld und ist zu riskant, da hiermit das Nervensystem der Firma verwaltet wird.
Solche Softwaremärkte sind extrem attraktiv für Aktionäre, weil man nach unten hin weitestgehend abgesichert ist. Selbst wenn die Firmen in Zukunft von neuen Entrants technologisch weit überholt werden, können sie ihre Bestandskunden dennoch auf Jahre melken. Solche Technologiefirmen sind mir bei der eigenen Aktienwahl tendenziell die liebsten, da es von den Earnings nur eine geringe Downside gibt. IBM macht seit Jahrzehnten unglaubliche Gewinne, obwohl es schon Ewigkeiten her ist, dass jemand zum letzten Mal gesagt hat "IBM ist ein Innovationstreiber". Neukunden holen sich jedenfalls keine COBOL-Programmierung ins Haus.
Der Markt verkennt bisweilen die geringe Downside bei solchen Technologiefirmen mit weiten Moats für Bestandskunden. Bei anderen Software-/Technologiefirmen ist Markteintritt und harte Konkurrenz durch innovative Konkurrenten viel leichter möglich.
Werde mir mal Deine Kommentare weiter durchlesen. Schonmal vielen Dank!
Schau mal in den letzten Geschäftsbericht 2013. :-)
Verlustvortrag GewSt = 34,0 Mio.
Verlustvortrag KöSt = 38,5 Mio.
Das hält noch etliche Jahre vor, da der Verlustabzug ja beschränkt ist.
http://www.it-times.de/news/...-stagniert-verlust-ausgewiesen-106593/
Wenn sich solche Agenturmeldungen nur auf die blanken Zahlen konzentrieren anstatt mal ins Detail zu gehen, ist es kein Wunder wenn verunsicherte Anleger verkaufen.
Einfach schlimm die Aktienkultur und auch die mangelende AnalyseFähigkeit von Wirtschaftsjournalisten heutzutage.
Aber okay, ist wohl auch gar nicht der Anspruch vonj IT Times. Die suchen sich halt nur die wichtigsten Kennzahlen raus und veröffentlichen sie kommentarlos. Analyse ist ja gar nicht gewollt.
In der Adhoc oder PM hätte doch das gleiche gestanden wie im Halbjahresbericht. Die Fakten sind ja auch gar nicht zu bemängeln. Es gibt nunmal einen höheren verlust. Nur würde in einer Adhoc auch nicht das erwähnt werden, was Syrthakihans und meine Wenigkeit dann hinsichtlich Kostenstruktur ausgerechnet haben. Das macht keine IR bei einer Adhoc.
Es ist eine Aufgabe der Analysten das zu tun und davon abhängig dann Zukunftsprognosen zu erstellen. Wenn der Vorstand eine Prognose zum Jahresrohergebnis abgibt, sollte das eigentlich reichen. Das Agenturen dann in der Schlagzeile nur Verlustausweitung schreiben, ist aber Sache der Agentur. Man hätte ja auch in der Überschrift und der ersten Seite schreiben können "IVU sieht sich voll im Plan".
Und was das Klappern angeht, geb ich dir teilweise zwar recht, aber es ist ja auch nicht so, dass IVU da gar nichts tut. Man gibt ja oft genug nterviews, in denen man klarstellt wie man die Quartale 1-3 zu werten hat. Mehr als ständig zu wiederholen, dass die Ziele aufgrund des hohen Auftragsbestand erreicht werden, kann man kaum tun. So klar drücken sich die meisten anderen IR Abteilungen und Vorstände nicht aus. IVU ist jedenfalls der einzige meiner Depotwerte, wo der Vorstand schon zum Halbjahr klipp und klar sagt, die Jahresprognosen werden erreicht und man begründet das mit den bereits zu 90% vorhandenen Auftragsbeständen. Klarer gehts nicht.
Letztes Jahr wurde in die Richtung (Medien) mehr unternommen.
Wer sich da rausdrängen lässt, ist halt selbst schuld und ein Interview würde verpuffen.
insofern hebt man sich diese Interview wie schon letztes Jahr dann fürs Q4 auf. Nach Q3 wird ja im November wieder die gleiche Diskussion losgehen. Oh weia, immernoch Verluste bei IVU, kann man da noch die Gewinnziele erreichen? ... tja, so ist es halt, aber dann würde man dem Vorstand im November sicher abnehmen wenn er im Interview die Ziele bestätigt und genauer drauf eingeht.
Ich geh mal davon aus, dass man auf Nachfrage dann auch was zur Dividendenpolitik sagen wird. Das könnte dann der eigentliche Trigger für den Kurs werden.
Man muss diese nachrichtenlose Zeit halt einfach abwarten, und in den Kursdellen nachkaufen.
Der Aufwärtstrend ist steil genug. Ich wär absolut zufrieden wenn der hält und uns dann in 6 Monaten auf 3,1-3,3 € und einem Jahr auf 3,7-3,9 € führt.
ps: eine Adhoc zur Dividende wird es nicht geben. Großaufträge sind möglich als Adhoc und das wäre wohl der größte Kurstrigger. Aber IVU ist nicht auf Großaufträge angewiesen. Man hat seit 3-4 Jahren eigentlich keinen Großauftrag mehr vermelden und trotzdem steigen die Umsätze und Gewinne stetig.
günstige Bewertung auf kgv Basis
Aussicht auf dividende
intakter trend
ausblick
alles paßt
so etwas kann ja auch den Kurs bewegen.
http://www.aktien-global.de/top-artikel/alb_ivu/...ts_geschenkt-2505/
12-months-earnings-per-share €0.1953, current P/E ratio (ttm) 13.7 (bei kurs €2,67), http://www.bloomberg.com/quote/IVU:GR