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Herr von u. zu Guttenberg: ein Leichenfledderer?
einwandfreie Figur abgegeben. Sein Wechsel ins Arbeitsministerium war eine
Degradierung. Um so erstaunlicher erscheint es, dass ein Regierungsminister
der Schwesterpartei dem Jung den Genickschuss gegeben hat. Ist das der
neue Stil der aufstrebenden Glamour-Politiker-Generation? Profilierung auf
Kosten anderer?
scheint sich als waschechter Oppurtunist zu erweisen und macht deshalb
Männchen vor McChrystal?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,673064,00.html
Die Kritik von Isaf-Chef McChrystal an der Bundeswehr zeigt Wirkung: Verteidigungsminister Guttenberg kündigt an, das afghanische Militär künftig nach US-Vorbild trainieren zu wollen. Für die deutschen Soldaten könnte der Einsatz damit wesentlich gefährlicher werden.
Berlin - Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) reagiert auf die Kritik an der Bundeswehr-Strategie in Afghanistan. Nachdem US-General Stanley McChrystal, Chef der Nato-Schutztruppe Isaf, in der "Bild"-Zeitung mehr Engagement und Risikobereitschaft der Deutschen angemahnt hatte, ging Guttenberg am Mittwoch in die Offensive. Gleich am Morgen postierte sich der CSU-Politiker vor die Kameras im Bundestag und bezeichnete die harsche Kritik von McChrystal als "Realitätsbeschreibung", der man sich stellen müsse.
http://www.faz.net/s/...9A9DE208A7DB202AA3~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Bundeswehr
Guttenberg: Kein Enddatum für Afghanistan-Abzug
Von Stephan Löwenstein, Berlin
20. Januar 2010 Außenminister Westerwelle (FDP) und Verteidigungsminister zu Guttenberg (CSU) haben am Mittwoch die Forderung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Steinmeier zurückgewiesen, in einem „Korridor zwischen 2013 und 2015“ den Einsatz in Afghanistan zu beenden. Guttenberg sagte, er sei immer dagegen gewesen, ein „Enddatum“ zu nennen. Westerwelle sagte: „Wer jetzt kopflos aus Afghanistan abziehen würde, der lässt Millionen Menschen im Stich und schickt viele von ihnen in den sicheren Tod durch Taliban-Henker.“
hat noch nicht mitbekommen, dass sich die Afghanen mehr vor den US-Amerika-
nern fürchten als vor den Taliban.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,671762,00.html
Viele Einwohner haben vor den GIs mindestens ebenso viel Angst wie vor den Taliban. Wo immer US-Soldaten auftauchen, scheinen den Afghanen die Kollateralschäden meist größer als der Nutzen. Gut acht Jahre nach dem Einmarsch ist das Sicherheitsgefühl vieler Einwohner schlechter als damals, nicht besser.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,673972,00.html
Für die Deutschen bedeuten die Beschlüsse eine gravierende Reform der Armeeausbildung. In der Erklärung verpflichten sich alle Nato-Partner zum Modell des "Partnerings" zum Training von Soldaten. Statt wie bisher im sicheren Camp oder aus gepanzerten Fahrzeugen sollen sich von nun an auch die Bundeswehrtrainer in afghanische Einheiten integrieren, mit ihnen "leben" und diese während laufender Operationen ausbilden. Das US-Modell birgt ein wesentlich höheres Risiko als das der Bundeswehr. Verteidigungsminister Guttenberg will es trotzdem einführen.
30.01.2010
Kunduz-AffäreNato-Bericht prangert Fehler von Oberst Klein an
Der Nato-Abschlussbericht zum Luftangriff auf zwei Tanklaster bei Kunduz legt die Fehler des deutschen Obersts Klein offen. Nach SPIEGEL-Informationen verstieß der Bundeswehr-Offizier gegen etliche Regeln. Dabei ist die Rolle der Spezialtruppe KSK größer als bisher bekannt.
Hamburg - Die Beteiligung des Kommandos Spezialkräfte (KSK) bei dem Bombardement von zwei Tanklastern bei Kunduz spielte nach Informationen des SPIEGEL eine größere Rolle als bisher bekannt. Die Nato kommt in ihrem geheimen Abschlussbericht zu dem Ergebnis, dass die vielen Verstöße des deutschen Obersts Georg Klein gegen Nato-Vorschriften nur möglich wurden, weil dieser ausschließlich vom Gefechtsstand der deutschen Spezialeinheit Task Force 47 aus agierte.
Und den Hauptteil hier nachlesen:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,675058,00.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,676923,00.html
"Task Force 47" auf Taliban-Jagd
Rund die Hälfte der "Task Force 47" besteht aus KSK-Kämpfern. Die anderen Männer und Frauen sind Aufklärer der Bundeswehr, doch der Geist der Truppe entspricht dem des KSK. Auch die Logos ähneln sich, einziger Unterschied ist die 47 über dem Eichenlaub mit dem Schwert. Die "TF47" betreibt keinen Wiederaufbau, sie baut keine Schulen. Die Einheit führt seit Jahren Krieg, beobachtet, lokalisiert und fängt im Schutz der Nacht Taliban.
Jetzt zeigt sich: In der Bombennacht spielte das KSK eine entscheidende Rolle. Oberst Klein führte die gesamte Operation, von der ersten Sichtung der beiden Tanklaster gegen 23 Uhr bis zur Bombardierung um 1.49 Uhr, aus der vom normalen Lager komplett abgeschotteten Befehlstelle der "TF47". Die entscheidenden Tipps während des Einsatzes kamen von einem afghanischen Informanten des KSK, dessen Geheimdienstexperte beriet Klein die ganze Nacht und versorgte ihn mit Details.
Hauptfeldwebel V. kann über die Nacht einiges berichten. Im abgedunkelten Zelt der "Task Force" führte er das sogenannte storybook des Einsatzes, eine Art Protokoll. Neben ihm waren noch drei weitere Mitglieder der "Task Force" mit Klein in der Kommandozentrale. Sie sind laut Bundeswehr keine KSK-Kämpfer, sondern gehören "normalen" Einheiten an. Gleichwohl sind sie in Afghanistan ausschließlich innerhalb der "TF 47" eingesetzt, auch sie sind Taliban-Jäger.
Was Klein vor dem Ausschuss aussagt, bleibt für die Öffentlichkeit verborgen, darauf haben sich die Mitglieder des Gremiums verständigt. Ähnlich soll mit allen militärischen Entscheidungsträgern, die im September in Afghanistan Verantwortung trugen, verfahren werden. Einzig die Politiker sollen öffentlich vernommen werden.
Die beiden Generäle Vollmer und Glatz erkennen die Brisanz des Luftschlags schnell. Laut der Unterlagen telefonieren sie am Abend des 4. Septembers zweimal miteinander. Nach dem ersten Gespräch um 18.15 Uhr vermerkt Glatz in ordentlichen rund geschwungenen Buchstaben seinen Ärger am rechten Rand der Meldung. "Wenn das so stimmt und durch COMPRT (den Kommandeur des PRT Kunduz Oberst Klein) bestätigt werden sollte, ist das ein Verstoß gegen die Tactical Directive des COMISAF (Isaf-Kommandeur Stanley McChrystal). Dann hätte man schlimmstenfalls CIVCAS (Tod und Verwundung von Zivilisten) in Kauf genommen."
Die Unterlagen zeigen, dass Glatz und Vollmer ihre Erkenntnisse über die Ausmaße des Luftschlags wohl lieber nicht mit jedem teilen wollen. Demnach vereinbaren die beiden, dass die heiklen Stellen aus der Meldung verschwinden.
In der Tat könnten die jüngsten Informationen dem Verteidigungsminister schaden. Denn er muss sich fragen lassen, ob er über den Löschvorgang der beiden Generäle informiert war. Sollte er davon gewusst haben, leidet einmal mehr das Image des Aufklärers, das er gern von sich verbreitet. Und es stellt sich die Frage, warum er an Glatz und Vollmer festhielt, und ob er mit Schneiderhan und Wichert nicht die falschen entlassen hat. Wusste Guttenberg nicht Bescheid, muss er sich vorhalten lassen, seine Generalität nicht im Griff zu haben. Hier werden die Abgeordneten von SPD, Grünen und Linkspartei Antworten hören wollen, wenn der Verteidigungsminister vor dem Ausschuss erscheint.
http://www.bz-berlin.de/sport/vancouver2010/minister-guttenberg-wird-bob-pilot-article744307.html
Wintersport-Freuden
Minister Guttenberg wird Bob-Pilot 21. Februar 2010 20.00 Uhr, Ulrike KriegerVerteidigungsminister zu Guttenberg ist vom olympischen Sportsgeist rundum begeistert.
Höchste Sicherheitsstufe in Vancouver. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (39) besuchte mit Frau Stephanie Freifrau von und zu Guttenberg (33) die deutschen Sportler für drei Tage bei Olympia. Denn 99 der 153 Athleten sind Soldaten, Polizisten oder Zöllner. Sie gewannen bisher 80 Prozent der Medaillen.
Im B.Z.-Interview verrät zu Guttenberg, woher seine Ski-Leidenschaft kommt, warum er demnächst in einen Bob steigt und weshalb Silber-Sensation Angerer seine private Handynummer bekam.
Welche Wettbewerbe haben Sie sich angesehen?
Ich war beim Eishockey, beim Bob, Skeleton, Skispringen, beim Super-G und den Langläufern.
Haben Sie eine der olympischen Wintersportarten schon einmal ausprobiert?
Meine Frau Stephanie und ich sind begeisterte Skifahrer und haben das hier natürlich im privaten Teil meines Besuches auch ausgiebig genutzt.
Ein unerfahrener Minister hat einen falsch urteilenden General zunächst ohne Nachdenken gestützt und dann überhastet gestürzt.
Guttenberg wollte einen starken Eindruck machen, und um dieses Eindrucks willen warf er dem General Unterschlagung hinterher, die er, nachdem es jeder gehört hatte, wieder zurücknahm.
Weil Guttenberg nun fürchtet, dass Schneiderhan vor dem Untersuchungsausschuss unangenehme Wahrheiten oder wenigstens nachteilige Einschätzungen aussprechen könnte, wedelt er jetzt mit dem weißen Taschentuch: War alles nicht so gemeint, das mit dem Vorsatz.
In der Truppe würde man sagen: Dem geht der A... auf Grundeis.
(SZ vom 10.03.2010/jobr/woja)
aber typisch er wird sofort entlassen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,683312,00.html
Grund für die Kündigung ist ein Brief des Generals, den er nach der Entlassung der beiden Top-Beamten Wolfgang Schneiderhan und Peter Wichert an Guttenberg schickte. Dem Vernehmen nach griff er Guttenberg in dem Schreiben frontal an und forderte Konsequenzen aus dem Vorfall. Mancher im Ministerium glaubt gar, der General habe Guttenberg stürzen wollen, der nach der Entlassung des Generalinspekteurs und des Staatssekretärs selber in der Kritik stand.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,746508,00.html
Die tödliche Attacke eines afghanischen Rekruten auf deutsche Soldaten offenbart die Probleme der Hindukusch-Mission: Die Bundeswehr soll einheimische Kräfte ausbilden, doch ist sie dabei ausreichend geschützt? Zudem gibt es Berichte über Streitereien, Beleidigungen und Drogenkonsum.
Berlin/Kabul - Bevor Mohammed Afzal seine tödliche Salve abfeuerte, hatte der 26-jährige Afghane noch Wache geschoben für die Bundeswehr. Er war Soldat der Afghanischen Nationalarmee (ANA), am Freitagmorgen im Routineeinsatz in Baghlan im Norden des Landes. Begleitet wurde er von Deutschen, die ihre afghanischen Kameraden ausbilden und an die Front begleiten. Es schien ein ganz normaler Tag zu sein.
Doch als Afzal durch die Pforte direkt an einem Flusslauf zurück in den Außenposten "Op North" kam, zögerte er nicht lange. Mit seiner AK-47 feuerte er aus nächster Nähe auf eine Gruppe von Deutschen. Die saßen auf ihren "Marder"-Panzern, reinigten die Waffen, überprüften die Technik. Innerhalb von Sekunden traf Afzal mit seinen Kugeln neun Menschen. Sein Feuer wurde erwidert, doch es war schon zu spät: Ein 30-jähriger Hauptfeldwebel aus Bayern war sofort tot. Zwei seiner Kameraden, ein 22-jähriger Stabsgefreiter und ein 21-jähriger Hauptgefreiter, starben wenige Stunden später im Lazarett, sechs weitere Soldaten wurden teils schwer verletzt, einer von ihnen schwebt in Lebensgefahr.
http://www.welt.de/politik/ausland/...oldat-stirbt-nach-Anschlag.html
Dritter Bundeswehr-Soldat stirbt nach Anschlag
Die Zahl der beim Anschlag in Baghlan getöteten Bundeswehr-Soldaten ist auf drei gestiegen. In Kundus kam es zu einem weiteren Angriff auf Deutsche.
Guttenberg, der wegen der "Plagiatsaffäre" massiv unter Druck steht, äußerte sich erst am Abend ausführlicher zum bislang schlimmsten Anschlag in diesem Jahr. Am Vormittag hatte er nur gesagt: "Ich trage die Verantwortung für die Soldaten im Einsatz, wie ein Ereignis am heutigen Tag einmal mehr auf bittere Weise zeigt." Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte: "Der Anschlag hat nicht nur der Bundeswehr gegolten: Es war ein Angriff auf all jene, die sich für ein friedliches Afghanistan einsetzen."
Feldjacken: Gerade einmal 433 Freiwillige zum 1. April
Die Wehrpflicht wird ausgesetzt, schon jetzt sendet die Bundeswehr einen verzweifelten Hilferuf. Der Inspekteur des Heeres warnt nach SPIEGEL-Informationen vor Personalnotstand. Der Mangel an Freiwilligen gefährdet demnach auch den Einsatz in Afghanistan.
Hamburg - Die Bundeswehr hat dramatische Nachwuchssorgen - und hochrangige Soldaten sprechen das Problem inzwischen offen an: Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Werner Freers, befürchtet nach SPIEGEL-Informationen einen erheblichen Mangel an Soldaten, nachdem die Wehrpflicht ausgesetzt wurde.