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Herr von u. zu Guttenberg: ein Leichenfledderer?
Die beiden Generäle Vollmer und Glatz erkennen die Brisanz des Luftschlags schnell. Laut der Unterlagen telefonieren sie am Abend des 4. Septembers zweimal miteinander. Nach dem ersten Gespräch um 18.15 Uhr vermerkt Glatz in ordentlichen rund geschwungenen Buchstaben seinen Ärger am rechten Rand der Meldung. "Wenn das so stimmt und durch COMPRT (den Kommandeur des PRT Kunduz Oberst Klein) bestätigt werden sollte, ist das ein Verstoß gegen die Tactical Directive des COMISAF (Isaf-Kommandeur Stanley McChrystal). Dann hätte man schlimmstenfalls CIVCAS (Tod und Verwundung von Zivilisten) in Kauf genommen."
Die Unterlagen zeigen, dass Glatz und Vollmer ihre Erkenntnisse über die Ausmaße des Luftschlags wohl lieber nicht mit jedem teilen wollen. Demnach vereinbaren die beiden, dass die heiklen Stellen aus der Meldung verschwinden.
In der Tat könnten die jüngsten Informationen dem Verteidigungsminister schaden. Denn er muss sich fragen lassen, ob er über den Löschvorgang der beiden Generäle informiert war. Sollte er davon gewusst haben, leidet einmal mehr das Image des Aufklärers, das er gern von sich verbreitet. Und es stellt sich die Frage, warum er an Glatz und Vollmer festhielt, und ob er mit Schneiderhan und Wichert nicht die falschen entlassen hat. Wusste Guttenberg nicht Bescheid, muss er sich vorhalten lassen, seine Generalität nicht im Griff zu haben. Hier werden die Abgeordneten von SPD, Grünen und Linkspartei Antworten hören wollen, wenn der Verteidigungsminister vor dem Ausschuss erscheint.
http://www.bz-berlin.de/sport/vancouver2010/minister-guttenberg-wird-bob-pilot-article744307.html
Wintersport-Freuden
Minister Guttenberg wird Bob-Pilot 21. Februar 2010 20.00 Uhr, Ulrike KriegerVerteidigungsminister zu Guttenberg ist vom olympischen Sportsgeist rundum begeistert.
Höchste Sicherheitsstufe in Vancouver. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (39) besuchte mit Frau Stephanie Freifrau von und zu Guttenberg (33) die deutschen Sportler für drei Tage bei Olympia. Denn 99 der 153 Athleten sind Soldaten, Polizisten oder Zöllner. Sie gewannen bisher 80 Prozent der Medaillen.
Im B.Z.-Interview verrät zu Guttenberg, woher seine Ski-Leidenschaft kommt, warum er demnächst in einen Bob steigt und weshalb Silber-Sensation Angerer seine private Handynummer bekam.
Welche Wettbewerbe haben Sie sich angesehen?
Ich war beim Eishockey, beim Bob, Skeleton, Skispringen, beim Super-G und den Langläufern.
Haben Sie eine der olympischen Wintersportarten schon einmal ausprobiert?
Meine Frau Stephanie und ich sind begeisterte Skifahrer und haben das hier natürlich im privaten Teil meines Besuches auch ausgiebig genutzt.
Ein unerfahrener Minister hat einen falsch urteilenden General zunächst ohne Nachdenken gestützt und dann überhastet gestürzt.
Guttenberg wollte einen starken Eindruck machen, und um dieses Eindrucks willen warf er dem General Unterschlagung hinterher, die er, nachdem es jeder gehört hatte, wieder zurücknahm.
Weil Guttenberg nun fürchtet, dass Schneiderhan vor dem Untersuchungsausschuss unangenehme Wahrheiten oder wenigstens nachteilige Einschätzungen aussprechen könnte, wedelt er jetzt mit dem weißen Taschentuch: War alles nicht so gemeint, das mit dem Vorsatz.
In der Truppe würde man sagen: Dem geht der A... auf Grundeis.
(SZ vom 10.03.2010/jobr/woja)
aber typisch er wird sofort entlassen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,683312,00.html
Grund für die Kündigung ist ein Brief des Generals, den er nach der Entlassung der beiden Top-Beamten Wolfgang Schneiderhan und Peter Wichert an Guttenberg schickte. Dem Vernehmen nach griff er Guttenberg in dem Schreiben frontal an und forderte Konsequenzen aus dem Vorfall. Mancher im Ministerium glaubt gar, der General habe Guttenberg stürzen wollen, der nach der Entlassung des Generalinspekteurs und des Staatssekretärs selber in der Kritik stand.
dran. Geniale Strategie eines strategischen Kopfes.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,746508,00.html
Die tödliche Attacke eines afghanischen Rekruten auf deutsche Soldaten offenbart die Probleme der Hindukusch-Mission: Die Bundeswehr soll einheimische Kräfte ausbilden, doch ist sie dabei ausreichend geschützt? Zudem gibt es Berichte über Streitereien, Beleidigungen und Drogenkonsum.
Berlin/Kabul - Bevor Mohammed Afzal seine tödliche Salve abfeuerte, hatte der 26-jährige Afghane noch Wache geschoben für die Bundeswehr. Er war Soldat der Afghanischen Nationalarmee (ANA), am Freitagmorgen im Routineeinsatz in Baghlan im Norden des Landes. Begleitet wurde er von Deutschen, die ihre afghanischen Kameraden ausbilden und an die Front begleiten. Es schien ein ganz normaler Tag zu sein.
Doch als Afzal durch die Pforte direkt an einem Flusslauf zurück in den Außenposten "Op North" kam, zögerte er nicht lange. Mit seiner AK-47 feuerte er aus nächster Nähe auf eine Gruppe von Deutschen. Die saßen auf ihren "Marder"-Panzern, reinigten die Waffen, überprüften die Technik. Innerhalb von Sekunden traf Afzal mit seinen Kugeln neun Menschen. Sein Feuer wurde erwidert, doch es war schon zu spät: Ein 30-jähriger Hauptfeldwebel aus Bayern war sofort tot. Zwei seiner Kameraden, ein 22-jähriger Stabsgefreiter und ein 21-jähriger Hauptgefreiter, starben wenige Stunden später im Lazarett, sechs weitere Soldaten wurden teils schwer verletzt, einer von ihnen schwebt in Lebensgefahr.
http://www.welt.de/politik/ausland/...oldat-stirbt-nach-Anschlag.html
Dritter Bundeswehr-Soldat stirbt nach Anschlag
Die Zahl der beim Anschlag in Baghlan getöteten Bundeswehr-Soldaten ist auf drei gestiegen. In Kundus kam es zu einem weiteren Angriff auf Deutsche.
willkommen sind, sondern als Besatzer angesehen werden.
Guttenberg, der wegen der "Plagiatsaffäre" massiv unter Druck steht, äußerte sich erst am Abend ausführlicher zum bislang schlimmsten Anschlag in diesem Jahr. Am Vormittag hatte er nur gesagt: "Ich trage die Verantwortung für die Soldaten im Einsatz, wie ein Ereignis am heutigen Tag einmal mehr auf bittere Weise zeigt." Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte: "Der Anschlag hat nicht nur der Bundeswehr gegolten: Es war ein Angriff auf all jene, die sich für ein friedliches Afghanistan einsetzen."
Sprachautomaten. Kann das jemand übersetzen?
Feldjacken: Gerade einmal 433 Freiwillige zum 1. April
Die Wehrpflicht wird ausgesetzt, schon jetzt sendet die Bundeswehr einen verzweifelten Hilferuf. Der Inspekteur des Heeres warnt nach SPIEGEL-Informationen vor Personalnotstand. Der Mangel an Freiwilligen gefährdet demnach auch den Einsatz in Afghanistan.
Hamburg - Die Bundeswehr hat dramatische Nachwuchssorgen - und hochrangige Soldaten sprechen das Problem inzwischen offen an: Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Werner Freers, befürchtet nach SPIEGEL-Informationen einen erheblichen Mangel an Soldaten, nachdem die Wehrpflicht ausgesetzt wurde.