FPH - Wer 2-3 Jahre Zeit hat sollte rein
Die für mich entscheidende Frage ist, welchem Wert billigt man einem aktuell nicht wachsenden Wert zu? Ein KGV unter 4 ist ja nicht gerade teuer. Die Verschuldung wird auch weiter abgebaut. So lange man aber nicht mal über eine Dividende partitioniert, bleibt einfach die Frage, was man davon hat, die Aktie zu haben. Darauf gibt das Unternehmen aktuell keine Antwort.
Auf den ersten Blick sieht die Bewertung hier ja durchaus niedrig aus und vielleicht ist daher auch das Abwärtsrisiko nicht so groß. Aber bei einem Investment geht es ja weniger darum nicht viel zu verlieren, sondern möglichst viel zu gewinnen. Und da ist die Frage was hier denn die Kurse wieder in absehbarer Zeit deutlicher nach oben treiben soll. Die grundsätzliche Frage ist zudem, ob es sich "nur" um einen nicht wachsenden Wert weiter handelt oder ob nicht vielleicht sogar künftig die Schrumpfung immer weitergeht, die man schon 2023 sehen konnte und die auch 2024 laut der Prognose nicht unwahrscheinlich ist. ( Prognose 2024: Die Geschäftsentwicklung 2024 wird unverändert von den schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst. Zusätzlich sind die marktspezifischen Entwicklungen im Briefmarkt weiterhin herausfordernd. Der Vorstand erwartet daher für das Geschäftsjahr 2024 für den Konzern einen Umsatz und ein EBITDA auf Vorjahresniveau oder leicht darunter...").
Mit den kleinen Zukäufen der letzten Jahre kaschierte man bislang eher, daß das Kerngeschäft schleichend auf einem absteigenden Ast ist und somit weitere Schrumpfung-Restrukturierungen dort nicht unwahrscheinlich sind. Die vielen kostspieligen CEOs die hier ständig hektisch gewechselt werden erwecken bei den Marktteilnehmern wohl auch nicht den Eindruck, daß hier die Dinge leicht zu regeln sind. Da stellt sich die Frage, ob es aus Opportunitätsgründen dann nicht sinnvoller ist auf Aktien zu setzen die nachweislich robuste Wachstumsdynamik haben und daher auch von Marktteilnehmern mehr Beachtung finden als die fußkranken Dauerpatienten. Sollte sich bei FP mal wieder wirklich was zum besseren bewegen, dann könnte man so noch immer überlegen hier eine Position zu kaufen. Nur sehe ich mit der jetzt gemachten Prognose für 2024 eher weitere Trostlosigkeit. Aber ich kann auch verstehen, wenn einer vielleicht zumindest eine kleine Position hier weiter hält und hofft es erweckt irgendwas den Laden aus dem Dornröschenschlaf. Ob der Dirk Markus das irgendwie hier noch schafft kann ich nicht sagen. Bislang hat die Übernahme der Aktien von seinem alten Kumpel Elgeti nicht wirklich viel gebracht, außer einem weiteren Wechsel auf dem CEO Stuhl. Vielleicht sucht der Dirk Markus ja auch schon wieder den Nächsten der ihm sein Paket wieder abkauft.
Umsatz sinkt um 6%. Der Gewinn sinkt noch schneller um bis zu 12%. Hier gibt offenbar massive Margenprobleme.
Francotyp-Postalia: Gewinnwarnung für 2024
https://www.4investors.de/nachrichten/boerse.php?sektion=stock&ID= "...Die Francotyp-Postalia Holding senkt die Prognose für das laufende Jahr 2024. Auf Basis vorläufiger Zahlen habe man „heute festgestellt, dass die Geschäftsentwicklung nicht mit der Konzernplanung für das Geschäftsjahr im Einklang steht“, so das Berliner Unternehmen am Freitag. Infolge dessen erwartet man für 2024 nun einen Umsatzrückgang um bis zu 6 Prozent... Das EBITDA solle um bis zu 12 Prozent sinken nach einem bisher prognostizierten leichten Ergebnisrückgang.
Wenn man sich die Kursentwicklung der letzten Zeit so anschaut, dann dürften hier wieder illegalerweise Insider im Vorfeld verkauft haben bevor der Streubesitz es wieder als Letzter erfährt. Von daher leider alles weiter wie bisher bei FP: Es wechseln die nur wenig von der Geschäftsmaterie wissenden Großaktionäre, es wechseln die jeweiligen überbezahlten Marionetten der Großaktionäre auf dem CEO Posten, aber die Gesamtlage bleibt wie eh und je weiter mau. Da bekommt man den Eindruck hier wird für lange Zeit der Kurskeller auch nicht wieder verlassen werden. Das altbackene Kerngeschäft hat aus meiner Sicht kein Wachstum perspektivisch und die vielen eher planlos zusammengekauften kleinen Randbeteiligungen der letzten Jahre können es nicht kompensieren. Ob der Dirk Markus seinem alten Kumpel Elgeti nochmal aus heutiger Sicht das Paket abkaufen würde?
"FP stellt Projekt zur Einführung eines einheitlichen ERP/CRM-Systems ein
Berlin, 13. September 2024 Die Francotyp-Postalia Holding AG hat final entschieden, das Projekt zur Einführung eines weltweit einheitlichen ERP/CRM-Systems einzustellen. Diese Entscheidung basiert auf den Ergebnissen einer Evaluierung durch externe IT-Experten, die gezeigt hat, dass trotz schon entstandener erheblicher Aufwendungen von ca. 23 Millionen Euro für zwei Projekte in den letzten 6 Jahren kein Nutzen erzielt werden kann, der eine Fortführung und weitere Kosten rechtfertigen würde.
Das Projekt war von massiven Herausforderungen geprägt: hohe externe Kosten sowie eine erhebliche Bindung interner Ressourcen. Die Gesamtkosten des aktuellen Projekts beliefen sich auf ca. 15 Millionen Euro über die letzten drei Jahre, davon 9,6 Millionen Euro externe Kosten. Anders als bei dem Vorgängerprojekt, für das bereits eine Summe von mehr als 8 Millionen Euro aufgewendet wurde, müssen diesmal keine Abschreibungen vorgenommen werden, da es keine Aktivierung von Leistungen im Rahmen dieses Projektes gab. Der ursprünglich geplante Zeitrahmen für das aktuelle Projekte, der eine Fertigstellung bis Q2 2022 vorsah, wurde deutlich überschritten.
Die ursprüngliche Absicht, durch ein einheitliches ERP/CRM-System über die verschiedenen Geschäftsbereiche hinweg, Prozesse zu vereinfachen und zu harmonisieren sowie damit verbundene Kosteneinsparungen zu erzielen, wurde bei der jetzigen, umfassenden Überprüfung ohne weitere Investitionen in Millionenhöhe als nicht realisierbar eingeschätzt. Die Geschäftsbereiche unterscheiden sich stark, so dass Optimierungen der ERP-Systeme innerhalb des jeweiligen Geschäftsbereiches deutlich sinnvoller erscheinen.
Klarheit über die Entscheidungsprozesse, die seinerzeit zu diesem Projekt geführt haben, wird aktuell in einem Revisionsprojekt geschaffen. Das Team von FP arbeitet indes an kleineren Projekten zur ressourcenschonenden Optimierung der Prozess- und IT-Landschaft, um die notwendige Transformation der FP Gruppe weiter voranzutreiben."
Die Unsinnigkeit des Projekts merkt man doch schon nach 6 Jahren und dem Versenken von 23 Mio €... Und dafür brauchte man natürlich auch noch Evaluierung durch externe Experten. Da hat man ja äußerst fähige Manager im Unternehmen...
Wenn das gut geht, hat man hier einen Vervielfacher, wenn nicht wird es irgendwann verschwinden. Immerhin passiert was, und das Sichtum hat ein Ende. Der neue CEO scheint einen Plan zu haben, mal sehen ob er aufgeht.
Nach dem plötzlichen Abgang des CFO Spielberger vor wenigen Tagen ( => https://www.ariva.de/news/...lia-holding-ag-ralf-spielberger-11381153 ) nun die Meldung über den Teilverkauf von Tafelsilber bzw der freesort GmbH( => https://www.ariva.de/news/...lia-holding-ag-fokussierung-des-11387597 ). Entsprechend wird dadurch die Jahresprognose nach unten korrigiert. ("...Für das Geschäftsjahr 2024 wird nunmehr ein Umsatz erwartet, der bis zu 32 % unter dem berichteten Vorjahresumsatz von 241,8 Mio. Euro bzw. bis zu 7 % unter dem adjustierten Vorjahresumsatz von 175,6 Mio. Euro liegen wird. In Bezug auf das EBITDA wird erwartet, dass es bis zu 26 % unter dem berichteten EBITDA des Vorjahres von 31,0 Mio. Euro bzw. bis zu 17 % unter dem adjustierten EBITDA des Vorjahres von 27,6 Mio. Euro liegen wird. Zuvor war ein Umsatzrückgang von bis zu 6 % und ein EBITDA-Rückgang von bis zu 12 % auf Basis der berichteten Kennzahlen erwartet worden...").
Hier wird ja seit einer Ewigkeit immer wieder zugekauft und verkauft bei Unternehmensteilen. Gebracht hat es bislang nichts. Und jeder der ständig wechselnden CEOs hatte immer den nächsten tollen großen Plan und blumige Visionen und Parolen.... bis er dann wieder mit goldenem Handschlag vorzeitig "entsorgt" wird. Was wird denn nun ganz konkret gemacht mit dem Geld was man aus dem Verkauf einnimmt? Wie genau sieht denn nun diese Fokusierung aus? Und wird ein Teil des Geldes vielleicht gebraucht, um irgendwo Löcher zu stopfen? Wann soll der Verkauf vollzogen werden bzw. ab wann kann man das Geld dann reinvestieren? Und sicherlich völlig nebensächlich, aber trotzdem würde zumindest mich interessieren, welchen Betrag erhält man denn für freesort? Darüber nicht ein Wort in der Meldung. Ach ja, ich habe ja ganz vergessen, daß den wechselnden FP-Großaktionären stets egal war dem Streubesitz transparente Infos zu geben bzw. reinen Wein einzuschenken. Also ich glaube erstmal nicht, daß das nun der große Wurf sein wird. Da muß erstmal mehr Fleisch an den Knochen bzgl. Infos. Beste Lösung wäre vielleicht doch die ganze Bude zu filetieren, zu verkaufen, Geld an die Aktionäre ausschütten und das Börsenlisting beenden. Das ganze Rumgegurke seit einer Ewigkeit ist doch alles stets nur hilfloser Aktionismus gewesen, der aber den Aktienkurs nie nachhaltig wieder auf die Beine gebracht hat. Na, mal abwarten wie es weitergeht.
Andererseots hab ich vor Jahren genau diese Verlustbringer als Chance gesehen, die sich aber immer mehr zum Risiko entwickelt haben, weshalb ich dann auch ausgestiegen war. Nun hat man richtig tabula rasa gemacht. Bin daher sehr gespannt was der Vorstand dann für 2025 prognostizieren wird.
Allerdings werden solche SmallCaps ja so gut wie gar nicht mehr beachtet. Wenn sich das weiter fortsetzt, hilft auch kein einstelliges KGV.
Also eigentlich kann man nicht meckern. Man kommt mit der Entschuldung deutlich voran. Die Bilanz gefällt mir wesentlich besser als vor einigen Jahren. Wird wohl erstmal um die 0-5 Mio Netdebt herum schwanken. Aktuelles Geschäftsjahr etwa bereinigt 3 Mio Überschuss.
KGV 11-12 und KBV von 0,9.
Jemand Vorstellungen wie es nächstes Jahr weitergeht?