Hypoport - Kurschancen mit dem Finanzvertrieb 2.0
... weil sich die gesamtzahl der aktien nicht erhöht (anders als bei bedingter kapitalerhöhung), aber das für den rückkauf aufgewendete geld (1,5-1,8mio) ist weg und die vertriebler werden fett (gemästet)
mit dieser methode hatte schon Maschmeyer (AWD) erfolg; dazu ein interview 1998:
Herr Maschmeyer, es gibt bei Ihnen seit Jahren eine Gewinnbeteiligung. Reicht das nicht mehr?
Maschmeyer:
Es ist richtig, dass die Mitarbeiter, die ein bis zwei Jahre bei uns sind, einen Anspruch auf Gewinnbeteiligung haben. Dahinter steht eine Summe, die 1997 immerhin 20 Millionen DM betrug. Die Verteilung richtet sich nach persönlich zurechenbaren Qualitätskennziffern. Dadurch erreichen wir, dass trotz des Wachstums die Qualität erhalten bleibt.
Was soll sich nun ändern?
Die Holding wird Aktiengesellschaft und unsere langjährigen Mitarbeiter können Aktien zu einem angemessenen Kurs erwerben.
Und was wird aus der Orientierung an der Qualität?
Maschmeyer:
Die Qualität wird noch besser, da das ureigenste Interesse der Mitarbeiter am Erfolg des "eigenen" Unternehmens noch größer sein wird.
Wir haben im Abstand von drei Jahren zwei Kundenzufriedenheitsstudien gemacht und dabei festgestellt, dass sich die Werte sehr gut entwickelt haben.
Parallel dazu haben sich die Qualitätskennziffern verbessert. Die Stornoquote ist zum Beispiel unter fünf Prozent gesunken.
Außerdem haben wir in den letzten Jahren vieles an der Vergütung getan.
Wir strecken die Auszahlung der Provision über mehrere Jahre, wir haben ein Bonus/Malus-System nach Stornoquoten, wir zahlen Vorschußprovisionen, das heißt, wir überweisen an unsere Vertriebsleute schon bevor unsere Lieferanten an uns zahlen.
Wir reichen immerhin 75 Prozent der Provisionen an die Vertreter durch.
Das ist ein hoher Satz und zeigt, wie "schlank" die Zentrale ist.
Hinzu kommt, daß wir weniger Hierarchie-Ebenen haben.
Heute teilen sich nicht mehr fünf, sondern drei Familien die Provisionen.
Außerdem haben wir ein gutes Wachstum.
Das alles bindet die Mitarbeiter.
Auf einen Nenner gebracht: Wir haben vor sieben Jahren die Gewinnbeteiligung eingeführt und vor drei Jahren die Provisionssätze und das Karrieresystem überarbeitet.
Jetzt führen wir die Mitarbeiterbeteiligung ein.
Laut letztem GB hat das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm Kosten von 180k verursacht, die als Leistungsbonus abgegeben wurden. Andere Unternehmen zahlen diesen Bonus in bar, Hypoport reicht zuvor gekaufte Aktien weiter. Wirtschaftlich macht dieses Vorgehen keinen Unterschied. Psychologisch schon, da man dadurch dir Mitarbeiter stärker ans Unternehmen bindet. Zudem hat das Hypoport Modell den Vorteil, dass man die letzte Bonuszahlung bereits komplett über Kursgewinne finanziert wurde, die Eigentümer also davon profitiert haben, dass man die Boni nicht bar sondern in Aktien zahlt.
Nun kurz zu den Zahlen. Aktuell besitzt Hypoport 105k eigene Aktien. Wenn das aktuelle Programm hoffentlich durchgezogen wird, steigt der Besitz auf 165k. Diese hätten bei 26 EUR einen Wert von 4,3 Mill. Damit können sie Mitarbeiterprogramme für 20 Jahre finanziert werden. Steigt der Kurs bis Ende des jahres auf 40 EUR liegt der Wert der eigenen Aktien bei 6,6 Mill, womit die Programme für 30 Jahre finanziert werden können.
Fazit: es bleibt noch genug Geld zum Ausschütten für die Aktionäre übrig.
Jemand, der uns ständig etwas allgemein bekantes (hier dass ein ARP zu keinen verwässerung führt) als Neuigkeit verkauft, kann ich nicht mehr ernst nehmen.
Und das ein Mitarbeiterprogramm seine Vorteile hat, liegt doch auf der Hand. Wer hier von "das Geld ist weg" spricht, ... also dazu fällt mir nix ein. Scansoft versucht es sachlich. Fällt mir schwer.
Ich rechne auch nicht damit dass sie bis zu den Halbjahreszahlen die vollen 60000
zusammenbekommen. Das sind gerade einmal 20 Handelstage bis dahin.
Wären im Schnitt 3000 Stück pro Tag, also 12000 Stück Volumen täglich.
Es wird zwar vielleicht in den nächsten Tagen/Wochen ein paar wilde Tage an den Börsen geben mit vielleicht höheren Umsätzen aber an diesen Tagen würde dann die 5000 Stückdeckelung greifen.
Wenn man das Volumen Mai/Juni im Xetra ansieht wären es gerade einmal 4 Tage gewesen an denen 5000 Stück an einem Tag möglich gewesen wären und 5 Tage bei denen man im Schnitt 3000-4000 hätte kaufen können.
Noch dazu könnte es durchaus sein daß wir ähnlich wie bei den letzten ARPs relativ schnell die Preisobergrenze erreichen könnten.
Aber das sind natürlich alles nur Meinungen da wir nicht wissen wie der Gesamtmarkt in den nächsten Wochen reagiert.
Fazit: Abwarten und Tee trinken
Ist jetzt ne interessante Situation. Die Verkäufer und Kursdeckler Balaton und Sparta, dürften jetzt mit Hilfe des ARPs ihre Positionen in den kommenden Wochen abbauen. Bleibt die Performance danach weiter positiv (gibt es ja ne Reihe von Argumenten dafür) sollten zeitnah die Fonds einsteigen und für den nächsten Schub sorgen. Danach kann man dann erstmals nach 8 Jahren sagen, dass Hypoport an der Börse angekommen ist.
dem eigenkapital von 41mio (stand: 31.03.2015; immaterieller anteil 31mio !) steht inzwischen ein fast 4mal höherer aktienpreis gegenüber (börsenwert 161mio)
mitarbeiter-ARP werden damit zu einer teueren angelegenheit, denn wie gesagt: das geld ist weg und bei vertrieblern kann man nie sicher sein, wie lang sie sich ködern lassen (im klartext: die ARP sind maßnahmen gegen mitarbeiter-abwerbung)
Will jeder jetzt noch schnell bauen, oder ebbt das Geschäft schon wieder ab?
Gruß
Boarder
...immateriellen Vermögenswerte bei deiner Cliq Digital nicht um die Ohren fliegen!
(Eigenkapital 31.12.2014 = 39,2mio, davon immaterieller anteil 48mio, davon firmenwert 45,4mio! ... ach ja, und Kassenbestand 0,2mio.)
Der is auch gut: "Aufgrund der Änderung von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen in Bezug auf die Marketingausgaben für die Kundengewinnung in 2014 haben sich die aktivierten immateriellen Vermögenswerte sowie die damit zusammenhängenden Abschreibungen signifikant erhöht. Diese immateriellen Nettovermögenswerte, speziell für die Marketingausgaben zur Kundengewinnung beliefen sich zum 31. Dezember 2014 auf EUR 4,0 Mio. (2013: EUR 0)."
Ich gebe mal 'nen Tipp ab: Nach den ganzen China-Buden, Mox Telecom und diversen anderen Krachern wird das dein nächster Reinfall... :-D
Früher konnte man wirklich mit den meisten seiner Posts was anfangen. Da waren teils Diskussionen zwischen Raymond und Kat, die sehr interessant waren.
Aber seit einiger Zeit scheint es so als ob es Raymond die Sprache verschlagen hat, und er nur noch imstande ist per copy&paste zu posten. Eigentlich sehr schade.
... ist zu unterscheiden zwischen derivativem (entgeltlich erworbenem) und originärem (selbst geschaffenem) vermögen
bei derivativen immaterielle werten kommt man um eine bilanzierung nicht herum (meist geschäfts- oder firmenwerte ["goodwill"] der erworbenen töchter)
originäre immaterielle werte (bei Hypoport: entwicklungsleistungen für "selbst geschaffene Finanzmarktplätze" [buchwert 13,6mio zum 31.12.2014, vgl. seite 122/123 des geschäftsberichts 2014, http://www.hypoport.de/fileadmin/Dokumente/...ht_2014_Hypoport_AG.pdf ]) sind unter engen voraussetzungen ebenfalls aktivierungspflichtig (IAS 38.57), der vorstand hat aber einen gewissen (um nicht zu sagen: großen) spielraum bei der bestimmung ihrer höhe und abschreibungsdauer ("bilanzpolitik") - hier liegt nach mM die schwachstelle in der bilanz der Hypoport
da werden nach Lehrbuch bilanzielle Vermögen bewertet, die aber mit der Praxis nichts zu tun haben. Hypoports originäre Vermögen sind allemal mehr wert als irgendwelche Goodwillpositionen oder sonstige immaterielle Vermögen bei den Chinakrachern oder fragwürdigen Unternehmen wie Cliq Digital, die schon seit Jahren die Anleger verarschen.
und das gleiche ist es wenn Raymond in anderen Threads immer irgendwelche Cash Earnings etc reinkopiert. Da werden aktuelle oder nah in der Zukunft liegende Veränderungen ausgeblendet und einzelne Quartale der Vergangenheit zurande gezogen, um eine Bewertungsanalyse zu machen. Dass das an der Börse keinen Erfolg haben kann, liegt eigentlich auf der Hand.
Und was Hypoport konkret angeht, ... Was ist denn sinnvoller? Eine Buchwertbewertung oder eine CashflowBewertung?