Einst war sie die größte Bank der Welt, jetzt droht der Citigroup der Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Mit dem Kurseinbruch unter die Marke von einem Dollar ist sogar die Börsennotiz in Gefahr. Ihr Platz im Dow Jones Index wackelt ohnehin: Experten fordern seit langem, angeschlagene Konzerne wie die Citi aus dem US-Leitindex zu entfernen.
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Schriftzug am Citigroup-Center in New York. Die Bank rutscht immer tiefer in die Krise. An der Börse ist ihre Aktie nur noch einen Dollar wert. Foto: ap
NEW YORK. Spekulationen über die Stabilität der US-Großbank Citigroup haben ihren Aktienkurs am Donnerstag zeitweise unter einen Dollar gedrückt. Damit wächst der Druck auf den Indexanbieter Dow Jones, die Aktien aus dem US-Leitindex Dow Jones Industrial Average (Dow) zu entfernen. „Wir beobachten die Situation bei Citi und werden das weiterhin tun“, sagte eine Sprecherin von Dow Jones.
Die Papiere der ehemals weltgrößten Bank notierten im späten US-Handel zeitweise bei knapp unter einem Dollar. Sie fielen damit unter die Marke, die an der Wall Street als Minimalvoraussetzung dafür gilt, als börsennotiertes Unternehmen ernst genommen zu werden. Wer dies nicht erfüllt, gilt im Jargon als „Penny-Stock“, als Zocker-Aktie und mithin als Paria auf dem Parkett.
Wer zu lange unter einem Dollar notiert, wird zwangsweise von der New Yorker Börse entfernt. Bislang galt: Unternehmen, deren Aktien an über 30 aufeinanderfolgenden Tagen weniger als ein Dollar wert waren, mussten innerhalb von sechs Monaten beweisen, dass sie in der Lage sind, den Börsenwert wieder über die 1-Dollar-Hürde zu hieven. Sonst wurden sie aus dem Handel genommen. Weil in der Krise zahlreiche Aktien auf Pennystock-Niveau zurückgefallen sind, will die Nyse ihre Regeln aber aufweichen: Wie ein Sprecher der Börse kürzlich erklärte, soll die Bewährungsfrist verlängert werden.
Im Dow könnte es für die Citi aber eng werden: Experten fordern seit langem, Citi oder angeschlagene Konzerne wie General Motors aus dem 30 Unternehmen umfassenden Dow zu entfernen. Der Zweck des Indexes, die US-Wirtschaft zu repräsentieren, werde durch deren Mitgliedschaft unterlaufen, so die Argumentation.
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