Der USA Bären-Thread
Trumps geplante Neuverschuldung - für Steuergeschenke an Reiche, Aufrüstung und Infrastukturerneuerungen - werden die US-Überschuldung noch weiter verschlimmern. Nicht zuletzt deshalb steigen die Renditen der US-Zehnjährigen unbeirrt von den Börseneinbrüchen weiter (# 878). Wall Street behauptet zwar, die Renditenangstiege spiegelten wirtschaftliche Erholungs- bzw. Inflationserwartung. Wahrscheinlicher jedoch ist es gesteigerte Risikoaversion: Den vielen asiatischen US-Bondhaltern (China, Japan) geht angesichts von Trumps verantwortungslosen Neuverschuldungs-Eldorado die Muffe. Offenbar fließt Fernost-Geld aus US-Staatsanleihen ab, daher auch der schwache Dollar.
https://www.marketwatch.com/story/...e-director-coats-says-2018-02-13
A top intelligence official is warning that the U.S.’s national debt isn’t just “unsustainable,” it puts national security at risk.
Here’s what Director of National Intelligence Dan Coats told the Senate Intelligence Committee on Tuesday, during a hearing on worldwide security threats.
The failure to address our long-term fiscal situation has increased the national debt to over $20 trillion and growing. This situation is unsustainable, as I think we all know, and represents a dire threat to our economic and national security.
The statement by Coats came a day after President Donald Trump submitted a budget that doesn’t balance, and less than a week after Trump signed a two-year budget deal that boosts domestic and military spending by $300 billion....
Dies sind zugleich Wetten auf weiter steigenden Renditen, weil bei Bonds Kurse und Rendite grundsätzlich gegenläufig sind.
Der Short-Trader auf 10-jährige UST sei klar "überfüllt" (crowded), meint Wolf Street. Die Menge geshorteter UST-Futures steht auf Allzeithoch.
Womöglich erleben die UST-Shorter bald eine ähnliche Überraschung wie die vielen VIX-Shorter.
Normalerweise sollten US-Staatsanleihen (UST) bei Börsenschwäche im Kurs steigen, weil Umschichtungen von Aktien in UST erfolgen. D.h. bei Börsenschwäche wie jetzt sollten die Renditen der Langläufer eher sinken. Sie steigen aber weiter (Chart in # 878, siehe dazu auch die Alternativerklärung in # 881). Zum Renditeanstieg der UST trägt zwar auch die QE-Rückabwicklung (QT) der Fed bei. Trotzdem ist der schnurgerade Uptrend bei den UST-Renditen auffallend und ungewöhnlich.
Auch beim VIX zeigte sich im Januar eine Anomalität: Der VIX stieg deutlich, obwohl auch die Börsen (noch) stiegen. Gewöhnlich sinkt der VIX bei steigenden Börsen. Diese VIX-Anomalität war ein Frühwarnsignal für den drohenden Long-Squeeze bei den vielen VIX-Shortern, der auch zum jüngsten Aktienabverkauf beitrug.
Droht ein solcher Long-Squeeze auch im überfüllten Short-Trade auf US-Staatsanleihen?
Sicher ist: Wenn zu viele Leute auf dasselbe wetten - und dazu zählen auch die vielen Käufer von Aktien-ETFs, die noch im Januar von endlosen Kursanstiegen (aka "neue Ära") träumten - dann droht das Boot unvermittelt zu kentern.
Hedgefonds können Kurse nur mittelfristig manipulieren, nicht endlos. Das ganze Gesocks inkl. der Shice-Notenbanker ist ohne Ende damit beschäftigt, die Märkte zu ihren Gunsten zu verzerren und ihnen damit etwas "aufzuzwingen", das real (z. B. in Gestalt von Wirtschaftswachstum, Produktivitätssteigerungen) nur marginal existiert. Es wird Zeit, dass diesen "Herren" der Mist gehörig um die Ohren fliegt. 
https://wolfstreet.com/2018/02/13/...0-year-treasury-promise-turmoil/
Record Short Bets against 10-Year Treasury Promise Turmoil
by Wolf Richter • Feb 13, 2018 •
A very crowded trade goes begging for a contrarian reaction.
The 10-year Treasury yield closed on Monday at 2.86% the highest since January 16, 2014, after briefly kissing 2.89% during the day. At the moment, it is holding at 2.85%. Bond prices fall when yields rise – and being short the 10-year Treasury, and thus betting on a rising yield, has become a very crowded and profitable trade for hedge funds and other speculators.
Short bets in 10-year Treasury futures rose to 939,351 contracts, the most ever, according to Commodity Futures Trading Commission data through February 6, cited by Bloomberg yesterday.
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Wie du hier ersehen kannst, ist der Bericht in der WELT maßlos übertrieben.
_spx_hourly_1m.png (verkleinert auf 82%)
Hier die Erwartungen:
8:30 am Consumer price index Januar: 0.4% (erw.), 0.1% (letzter)
8:30 am Core CPI Jan. 0.2% (erw.) 0.3% (letzter)
Auffallend ist, dass Marketwatch das Ganze wieder zu einer Fed-Story umstrickt. Im unten zitierten Satz spekulieren die Kommentatoren: Sollten die Inflationszahlen niedriger als erwartet ausfallen, könnte die Fed bei ihren geplanten Zinserhöhungen langsamer vorgehen. Und das sei natürlich bullisch. Der europäischen Aktienmärkte nähmen dies (siehe Dax- und FTSE-Anstiege) bereits vorweg....
Tatsache jedoch ist, dass sich die Aktienmärkte nicht in erster Linie um die Leitzinsen (= das kurze Ende der Zinskurve) sorgen, sondern um die Anstiege am langen Ende der Zinskurve (= 10jährigen-Rendite von jetzt 2,85 %). Das jüngste Hochschießen der Langlaufrenditen, das Kredite teurer macht, wurde in den letzten Tagen von vielen Gurus als Hauptgrund für den jüngsten Ausverkauf an der Wall Street angeführt.
Die Fed hat dagegen auch keine Wundermittel zur Hand. Während sie die Leitzinsen per Ratsbeschluss frei festsetzen kann, wird das lange Ende der Zinskurve vom Markt bestimmt. Langlaufrenditen senken könnte die Fed nur mittels neuem QE. Stattdessen steht aber das Gegenteil an, nämlich QT (Quantitative Tightening). Der "dovishe" Spielraum der Fed bestünde allein darin, QT zu verlangsamen.
Der Artikel dient offenbar dazu, die Bedeutung der US-Notenbank überzubetonen. Sie ist ja eine in vielen Bullenjahren bewährte Pfeife, nach der der Markt tanzt. Ein solchen Trumpf gibt man nicht so schnell aus der Hand, auch wenn die Realitäten dagegen sprechen.
Die Dip-Buyer hoffen natürlich, dass die Fed weiter trillert, wenn "Not am Mann" ist [wie z. B. nach dem jetzigen 5 % Rücksetzer ;-)] und sich zumindest wichtig macht, auch wenn sie es aktuell nicht mehr recht ist.
Um die Märkte zu stützen, hat der neue Fed-Chef Powell bereits gestern vorsorglich den Kommentar abgelassen, dass die Fed "die Lage genau beobachtet". Das tut sie zwar sowieso, aber eine verbale Intervention mehr kann ja nicht schaden...
Wie auch immer: Sollten die heutigen Inflationszahlen höher als erwartet ausfallen, wäre das bärisch. Denn dann würden - ganz unabhängig von der Fed und auch sofort - die Langlaufrenditen weiter steigen. Die 10-jährigen-Rendite ist seit Ende Januar das maßgebliche "Angstbarometer", das - statt der Fed (!) - die Märkte in Schach hält.
Davon abgesehen müsste aber auch die Fed auf höher als erwartete Inflationszahlen reagieren. An der Wand ist ja immer noch das Schreckgespenst einer gallopierenden Inflation, die später nicht mehr in den Griff zu bekommen ist. Leitzins-Angst käme dann auf die grassierende Langzins-Angst noch obendrauf.
Wall Street könnte zwar versuchen, dem Ganzen dennoch einen bullischen Dreh zu verpassen: Die steigende Inflation sei ja doch irgendwie auch bullisch, weil höhere Inflationserwartungen auf höhere Wachstumserwartungen hindeuten. Das ist jedoch zweifelhaft (siehe das Gegenargument Risikoaversion in # 881).
Wie auch immer: Das Schicksal der Märkte liegt heute ganz in Händen der US-Statistiker. Und die könnten nach dem "schockierenden" 5 %-Rücksetzer am Aktienmarkt den Inflationszahlen im Zweifel lieber eine Bereinigung mehr als weniger angedeihen lassen ;-)
https://www.marketwatch.com/story/...ore-us-inflation-data-2018-02-14
“The U.S. inflation report will be of particular interest to investors: a slower reading — as expected — will downplay expectations for more aggressive tightening from the Fed, which will in turn allow equities the opportunity to recover further today,” said ADS Securities analyst Konstantinos Anthis in a note. “[The] 7,300 and 25,250 points are the important barriers to overcome for the FTSE 100 and the Dow Jones, respectively.”
Der weltgrößte Hedgefonds Bridgewater wettet Milliarden auf Kursverluste bei europäischen Großkonzernen.
Seit Ende Januar hat der Investor Leerverkaufspositionen bei zahlreichen Dax-Konzernen aufgebaut, darunter Deutsche Bank , Allianz , BASF und Siemens, wie aus Veröffentlichungen im Bundesanzeiger hervorgeht.
https://de.investing.com/news/...en-gegen-europas-groskonzerne-544178
Ray Dalio ist Gründer und Chefstratege von Bridgewater, des weltgrößten Hedgefonds.
Vorgestern habe ich in # 850 geschrieben:
Ähnlich widersprüchliche Empfehlungen [wie von Goldman] waren letzte Woche auch vom weltgrößten Hedgefonds-Manager Ray Dalio zu vernehmen. Seine Empfehlung, den "dip zu kaufen", ging wahllos an alle Kunden (aka "die Masse"). Einer kleinen Schar hochbetuchter Auserwählter hingegen empfahl er das Gegenteil.
Nun wissen wir, warum: Dalio ist short europäische Aktien (# 888). Die Dip-Buyer sind das Melkvieh, das Dalio (und Goldman und vermutlich noch zig andere aus dem Wallstreet-Haifischbecken) auf den Schlachtblock locken will, um es anschließend mit weiteren Kursrückgängen zu Panikverkäufen zu "squeezen".
Im Uptrend sind die Zu-früh-Bären die Dummen, im Downtrend sind es die Zu-früh-Bullen.
Wann genau die Trendwende "stattfindet", bestimmen Leute wie Dalio in Hinterzimmern. Dabei machen sie sich zunutze, dass nach 9 Jahren erfolgreichem "buy-the-dip" die Herde ziemlich langsam darin ist, sich an neue Regeln zu gewöhnen. Kleinanleger werden meist erst am Tief wieder bärisch.
Deshalb gilt für Kleinanleger - getreu ihrer Strategie "buy high, sell low" - die gute alte Bauernregel:
Ob long, ob short,
das Geld ist fort.
.
Die Enthüllungen in # 850 - dafür noch mal meinen Dank an Zerohedge - zählen zu den wenigen wirklich interessanten "Börsentipps".
übrigens ebenfalls zu Lasten vieler Kleinanleger, die mit Short-Wetten auf den VIX (via ETN) in den letzten Wochen Haus und Hof verloren.
https://de.investing.com/news/aktienmarkt-nachrichten/insider-borsencrash-wurde-durch-manipulation-verursacht-544032
...Aufgrund eines Konstruktionsfehlers sei es Händlern mithilfe ausgefeilter Algorithmen möglich, den Vix-Index auf und ab zu bewegen, ohne tatsächliche Transaktionen abzuschließen, heißt es in dem Brief. Hierfür reichten bloße Scheingebote auf sogenannte Optionsgeschäfte aus, die zu unrealistischen Preisen abgegeben werden, sodass sie keine Interessenten finden.
Durch diese Marktmanipulationen seien Kleinanleger und institutionelle Investoren um Milliardenbeträge geprellt worden, schreibt Zuckerman. Zudem seien sie mit systemischen Risiken für die gesamten Finanzmärkte verbunden. Die Behörden müssten Konsequenzen ziehen, bevor die Manipulationen neben der Finanzstabilität auch die Wirtschaft gefährden. Der Anwalt hatte die Behörden bereits in der Vergangenheit auf die möglichen Manipulationen hingewiesen...
Verbraucherpreisindex: + 0.5 % (Prognose war + 0.3 %)
Ein passables bärisches 1:0 in der Halbzeit.
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Weiterhin ist die von der Fed besonders beachtete Kernrate um 0,3 % gestiegen (erw. 0,2 %).
https://www.marketwatch.com/story/...-lower-after-cpi-data-2018-02-14
In the data, the consumer-price index rose 0.5%, slightly ahead of the 0.4% gain that had been expected. The core CPI rose 0.3%...
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Nach den "bärischen" Inflationszahlen gaben nicht nur die US-Aktienfutures deutlich nach, sondern es schnellten auch, wie in # 887 erwartet, die Renditen langlaufender US-Staatsanleihen (Chart unten) hoch.
# 887: Sollten die heutigen Inflationszahlen höher als erwartet ausfallen, wäre das bärisch. Denn dann würden - ganz unabhängig von der Fed und auch sofort - die Langlaufrenditen weiter steigen.
2018-02-14_5-58-19.jpg (verkleinert auf 57%)
Das nen ich mal gesunde börse... Lach... Ich bleibe ganz klar short
https://www.huffingtonpost.com/entry/...e_us_596ed0b4e4b07f87578e6d1a
Bis Mitte Januar 2018 wurde der Aufwärtstrend des $INDU noch durch den $TRAN bestätigt, nicht jedoch durch den $UTIL.
Hier die im $UTIL enthaltenen Unternehmen:
https://finance.yahoo.com/quote/%5EDJU/components?ltr=1
_util_6m.png (verkleinert auf 82%)
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xau_m5_14.png (verkleinert auf 30%)
Die Rendite für 10-jährige Treasury Notes markiert bei 2,90 % ein neues Tageshoch / Quelle: Guidants News http://news.guidants.com
ca 0,60 % höher als im oktober 2017
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