Ausländer raus!
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 27.04.06 16:45 | ||||
Eröffnet am: | 19.04.06 10:36 | von: Happy End | Anzahl Beiträge: | 20 |
Neuester Beitrag: | 27.04.06 16:45 | von: Happy End | Leser gesamt: | 1.491 |
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Das Sabbeln der Belammerten: Multikulti und Monokultur
"Multikulti ist gescheitert", verkündet BILD, das Zentralorgan des deutschen kulturellen Leitwesens. Damit wir uns richtig verstehen: Mit Multikulti ist nicht das halbwegs gewaltfreie Beisammensein von Ossis und Wessis gemeint. Etwas, was ich in unermüdlicher Sozialarbeit jeden Abend mit meinem Publikum einzuüben versuche. Da bin ich im Dauereinsatz, um Integrationshilfe zu leisten bei Ost- wie Westmenschen mit ihren jeweils ganz anderen soziokulturellen Traditionen und ihren gegeneinander abgeschotteten Milieus. Das gilt natürlich besonders bei den Wanderern zwischen den Welten, also bei Problemfällen mit Migrationshintergrund. Allerdings bin ich bei dieser mühsamen pädagogischen Arbeit bis jetzt nie direkt körperlich attackiert worden von jenen, die bei mir nachsitzen. Es flogen bislang auch keine faulen Eier oder Tomaten. Nun vermute ich allerdings, daß mein Publikum zum größten Teil nicht aus Hauptschülern besteht. Andererseits ist das, was ich da mache, nichts anderes als Hauptschule: Eine allabendliche Schulung in Kopfarbeit - und das funktioniert nur bei Menschen, die sich noch nicht selbst enthauptet haben.
Der Gebrauch des eigenen Kopfes ist ja in diesem Lande schon immer suspekt gewesen. Als ich noch ein hilfloses Objekt der deutschen Erziehungsberechtigung war, habe ich das am eigenen Haupte erfahren. In meinem Buch "Wir sind, was volkt" habe ich davon berichtet - am Beispiel meines Opas Oskar, bei dem ich in den Schulferien immer zwangsinterniert war. In irgendeinem brandenburgischen Kaff an der Spree war das.
Wann immer mich Opa Oskar bei unzüchtigen Eigen-Initiativen ertappte, also bei der Selbstbefriedigung durch eigenständiges Denken, bekämpfte er diese geistige Unzucht erbarmungslos mit körperlicher Züchtigung. Er zog mich an den Ohren zu sich hinauf, bis ich nahezu abhob vom Boden. Diese brutale Ohrenzieherei war seine wichtigste Erziehungsmethode - ein vergeblicher Versuch, mich großzuziehen. Dabei sagte mein Opa etwas ganz Seltsames: "Du sollst das Denken den Pferden überlassen, die haben einen größeren Kopf als du." Sie lächeln jetzt vielleicht, aber was meinen Sie, mit welcher Ehrfurcht ich damals an den Gäulen in diesem Dorf vorbeigeschlichen bin.
Wie oft habe ich damals als Begründung für eine harte Strafverfolgung gehört: "Er hat wieder seinen eigenen Kopf!" Das klang für mich so, als ob ich eine schlimme Krankheit hätte, eine bösartige Auswucherung über dem Kragen. Ein Kind, das damals in Deutschland mit eigenem Kopf zur Welt kam, galt offenbar als Mißgeburt.
Doch auf diese Art sollte ich lernen, daß es überhaupt nicht um meinen Kopf geht, sondern um das Über-Haupt, um das Ober-Haupt, das über meinen Kopf zu bestimmen hat. Eben das, was einem da übergestülpt wird über das eigene Haupt. So wird fremdes Denken in unser Haupt hineingestampft und hineingestumpft, damit es hinterher nur noch daraus herausdampft und herausdumpft. So entstehen Ideologien, Ogottologien, Igittologien.
Doch ich merke schon: Ich bin mal wieder abgeschwiffen. Ich hab eben den Kopf zu voll. Ich rufe mich also energisch zur Tagesordnung. Und da steht das Scheitern von Multikulti auf dem Programm und in allen Programm-Zeitschriften. Die Integration von Zugewanderten: Wahrlich ein weites Feld - und dieses Feld soll nun nicht mehr multikulturell beackert werden, sondern nur noch mit deutscher Monokultur. Der CDU-Vorsteher des Bundestags, ein gewisser Herr Lammert, forderte daher gestern erneut ein "Bekenntnis zur deutschen Leitkultur". Man tümelt deutsch. Das Sabbeln der Belammerten.
Die Alarmglocken, die an der Neuköllner Rütli-Schule schrillten, riefen mal wieder die üblichen alten Geister wach. Aber immerhin: Es wird nun hie und da auch ernsthaft debattiert, wie man die Abschiebung von (nicht nur ausländischen) Jugendlichen ins gesellschaftliche Abseits verhindern kann - in ein Jenseits der Zivilisation, wo nur noch das Recht des Stärkeren gilt.
Ein Recht, das die BILD-Zeitung schon seit langem für sich beansprucht. Am Mittwoch erschien das Blatt mit der riesigen Totschlag-Zeile: "Deutschlands klügster Kopf redet Klartext: Das läuft mit den Ausländern falsch!" Dieser "klügste Kopf", also das BILD-erkorene Ober-Haupt, ist eine professorale Super-Omme und gehört dem ommi-nösen Herrn Arnulf Baring. Auch so ein igittologisches Sabbel-Monster, ein germanischer Dumpfologe, der via "Bild" oder "Welt" regelmäßig der Nation auf den Wecker geht, auf daß Deutschland mal wieder erwache.
Im BILD-Interview haut er auf "die gegen Tatsachen blinden Gutmenschen" ein, die "das Problem der fehlenden Integration" nicht wahrhaben wollen. Im nächsten Interview-Satz fährt er fort: "Alle Lager haben die Integrationsgefahr ignoriert..." Aus dem "Problem der fehlenden Integration" ist auf einmal eine "Integrationsgefahr" geworden. Da hat er sich freudianisch verplappert, ist gewissermaßen über die eigene völkische Unterschwelle gestolpert. Da redet nicht "Deutschlands klügster Kopf", sondern sein deutsches Unbewußtsein Klartext: Jegliche Integration ist für ihn eine Gefahr - so kommt ein Lapsus wie "Integrationsgefahr" zustande. Diese Gefahr gilt es abzuwehren. Im ganz klaren Klartext heißt das: Ausländer raus!
Zur Illustration - soll heißen, damit sich jeder Leser das richtige BILD macht - ist gleich neben dem Baring-Interview ein Fünfspalter abgedruckt mit der knalligen Hauptzeile: "Jeder 5. Tatverdächtige ist Ausländer". Was für den VorgeBILDeten heißt: Die anderen vier wurden bloß noch nicht erwischt.
Das versteht jeder Klippschüler als Klipp-&Klartext. Man ist ja nicht multikulturell bedeppert. Von wegen - so Baring: "Nicht wir Deutschen sind die Deppen, sondern..." - na, und jetzt dürfen Sie dreimal raten! Bingo: - "die Gutmenschen". Das Gutmenschentum war aller undeutschen Laster Anfang. Und deshalb müssen wir endlich zum Schlechtmenschentum zurückkehren. Eine tausendjährig erprobte deutsche Leitkultur...
Baring zitiert in BILD einen ironischen Slogan der früheren linken Szene: "Ausländer, laßt uns mit den Deutschen nicht allein!" Der "klügste Kopf" hält das im Kopf nicht aus: "Das klingt mir als Parole noch heute in den Ohren." Zu Recht. Genau solche Deutschen wie er waren gemeint. Martin Buchholz http://www.martin-buchholz.de/kom0.html
ist des Mullahs Lust
Der Frühling ist schwer im Kommen. Es blüht in allen deutschen Gauen - allerdings nur der Wahnsinn. Das alte Motto: Wahnsin schon mal in Germany? Und wer noch nicht da war, der will da unbedingt hin. Die gesamte außergermanische Außenwelt will sich ja inzwischen bei uns einbürgern. Und besonders die morgenländischen Mullahs drängen massenhaft unser Land, um uns eines nicht mehr fernen Tages endgültig zu muselmanisieren. Das Zuwandern ist des Mullahs Lust...
Da seien die deutschen Mittelgebirge vor (nennen Sie mindestens drei davon). Und da dieser Sperr-Riegel möglicherweise nicht unüberwindbar ist für die anstürmenden islamischen Horden, türmt sich dahinter Roland Koch als hess-licher Hochdeutscher auf. Ein teutonischer Titan, schon früher ein Fels in der Brandung, als uns der Abschaum der "Asylantenflut" noch umschäumte. So hatte er sich selbst einst ins Amt gehievt, als er im Wahlkampf die Kampagne "Wo kann man hier gegen Ausländer unterschreiben?" ins völkische Leben rief.
Ein Koch, der immer wieder in der bräunlichen Ursuppe rührt, rührend bemüht um das gesunde, deutsche Volksbewußtsein. Seine Gesundheitsreform folgt bewährten Heilskonzepten: Am deutschen Wesen soll der Zuwanderer genesen.
Zwar sind es diesmal nur Kommunalwahlen, die am Sonntag in Hessen anstehen, aber in drei weiteren Bundesländern (einmal Ost, zweimal West; so stimmt das Verhältnis) werden die Urnen zur Landtagswahl aufgestellt. So griff die CDU dankbar Kochs Einbürgerungs-Initiative auf. Nun meinte zwar Kurt Beck, dieser sozialdemokratische Teddybär aus Mainz, daß dieser Koch'sche Fragenbogen "unnötig wie ein Kropf" sei, doch da verkennt er die Notwendigkeit des deutschen Kropfes zwecks ordentlicher Aus-Sortierung. Eben drum: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen.
Also rein mit den guten deutschen Stimmen in die Urne! Nun weiß jeder Leichenbestatter, daß es bei einem Urnengang um die Veraschung geht. Beim sonntäglichen Urnengang geht es mithin um die Veraschung des Wählers. Nachdem die Parteien zunächst einmal genügend Staub aufgewirbelt haben, heißt es dann: Asche zu Asche! Staub zu Staub!
Aber zwecks volksgerechter Verkohle braucht man zunächst ein zündendes Thema. Und der Islamist als solcher liefert genügend Brennstoff als Energiezufuhr für ein neu aufflammendes zündelndes Problem-Bewußtsein.
Da stellen sich dann plötzlich Fragen über Fragen. In welchem deutschen Gebirge hat das höchste deutsche Gericht seinen Sitz? Wieviele deutsche Nobelpreisträger haben schon wie viele undeutsche Krankheitserreger unschädlich gemacht? Wie nennt man das, wenn ein Ehemann seine Frau und die Kinder verprügelt und die es widerstandslos hinnehmen? (Nein, Herr Muselmann, das nennt man nicht "Gewaltenteilung".)
Diese Fragen werden dem verklemmten Islamisten demnächst im hessischen Testlabor von barbusigen Playgirls vor den Fez geknallt. "Oben ohne" ist ja längst zur Bürgerpflicht erklärt worden: Das leergeräumte Oberstübchen gehört um leitkulturellen Standard.
Beim hessischen Fragebogen müßte sogar ein Alt-Eingebürgerter wie Marcel Reich-Ranicki passen, so gab er gestern öffentlich zu. Als er vor 48 Jahren aus Polen zuwanderte, hätte er den Test wohl nicht bestanden. Aber wahrscheinlich haben die deutschen Behörden in seinem Fall damals eine Ausnahme gemacht. Gerade, weil wir Deutschen in der Nachkriegszeit noch schwer zu leiden hatten unter antigermanischer Verfolgung - und an dieser Verfolgung waren Juden nicht unbeteiligt, war es doch wichtig zu zeigen, wie großzügig und tolerant wir uns dennoch gegenüber einem jüdischen Zuwanderer wie Reich-Ranicki verhalten. Dazu noch einem aus Polen. Soll keiner sagen, wir wären auf Dauer nachtragend, auch wenn wir noch so leiden.
Aber ein paar prinzipielle Vorbedingungen der Leid-Kultur muß auch der Zuwanderer erfüllen, gerade wenn es um deutsche Traditionspflege geht. Das fordert auch unser Minister für das deutsche Innere. Tief aus den Schäubelschen Innereien kam die Forderung, daß ein Einzubürgender zunächst ein "Bekenntnis zur deutschen Geschichte", abzulegen habe: "Wer Deutscher werden will, muß die deutsche Vergangenheit als seine nationale Vergangenheit mit übernehmen." Es gehe nicht an, daß die Zugewanderten keine Verantwortung mit übernehmen wollten für das, "was vor 1945 war".
Solche verantwortungslosen Elemente können wir in Deutschland nicht brauchen. Gerade in Berlin haben wir ja scharenweise jüdische Zuwanderer aus Rußland. Die sollen gefälligst mal ein Bekenntnis ablegen, daß sie für Auschwitz verantwortlich waren. Das sei schließlich - so Schäuble - "selbstverständlich", also zum deutschen Selbstverständnis gehörend. Das gelte für alle, "die sich hier integrieren wollen".
Und Volkes Stimme tönt entsprechend im Echo nach. Bei einer Straßenumfrage des Berliner Regional-Fernsehens meinte ein junger Glatzkopp zu Schäubles Integrationsforderung: "Find ick saujud."
Mag sein, daß mir bei der Transkription dieses O-Tons eine kleine orthographische Korrektur unterlaufen ist.
http://www.martin-buchholz.de/kom4_303.html
Und dann reichen 1000 Schritte nicht mehr aus, um wieder in Frieden zu leben
Andrang bei den Outsidern
© Volker Hartmann/DDP In Deutschland ist die Zahl der zum Islam Konvertierten ist sprunghaft angestiegen
Normalerweise wechseln im Jahr rund 350 Deutsche zum Islam. Innerhalb des letzten Jahres hat sich die Zahl der Konvertiten jedoch fast verdreifacht. Warum?
Erstmals sind innerhalb eines Jahres mehr als 1000 Deutsche zum Islam übergetreten. Normalerweise liege die Zahl der christlichen Konvertiten bei rund 350 pro Jahr, sagte der Leiter des Zentralinstituts Islam-Archiv in Soest, Salim Abdullah. Von Mai 2004 bis Mai 2005 seien es mit 1152 mehr als drei Mal so viel gewesen.
Über Ursachen für das plötzliche Interesse am Islam könne man nur spekulieren. "Immer wenn in den Medien der Islam in besonderer Weise angegriffen wird, treten interessanterweise mehr Menschen zum Islam über als in normalen Jahren", sagte Abdullah.
Anstieg nicht überzubewerten
Im Mai 2005 waren nach den Erhebungen des Zentralinstitutes 14 352 der 3,2 Millionen Muslime in der Bundesrepublik deutschstämmig. Den Anstieg der Konvertiten solle man nicht überbewerten, sagte Abdullah. "Ich nehme an, dass das ein Ausreißer ist. Das pendelt sich wieder ein." Mehr als 60 Prozent der Konvertiten seien weiblich. "Das sind hauptsächlich ledige, gut ausgebildete Frauen mit Hochschulabschluss."
DPA
Zeitpunkt: 10.11.06 11:43
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Kommentar: wiederholter Regelverstoß wg. Beleidigung
Man hofft ja immer, Du hättest den Boden Deines Postingniveaus endlich erreicht und wird jedesmal auf´s Neue eines Besseren belehrt...
Zeitpunkt: 26.04.06 07:20
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Kommentar: Regelverstoß - beleidigend
Zeitpunkt: 10.11.06 13:16
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - Beleidigend
überall sieht er nur noch "nazis", die zahl 1000 löst bei ihm unschöne erinnerungen aus?
3. 1000? 41965 Postings, 1935 Tage Happy End 20.04.06 23:53
Das erinnert mich an an dunkles Kapitel...
ohne beleidigend zu sein, dies hat wahre pathologische züge!!!
vielleicht stopft es sich auch schon oropax in seine ohren, um den gleichklang der stahlnägel, der vorbeimarschierenden endlosen kolonnen der SA nicht mehr zu hören?
Eine menschenwürdige Versorgung psychisch veränderter, alter Menschen gehört zu den großen Herausforderungen der Altenhilfe in den nächsten Jahren. Seit längerem nimmt der Anteil der Menschen mit Demenz in unserem Heim kontinuierlich zu. Die Palette der psychischen Erkrankungen und Störungen ist sehr breit und vielfältig. Ob HOPS; Morbus Alzheimer, senile Demenz, paranoide Psychose oder halluzinatorische Psychose - eines haben alle diese Krankheiten gemeinsam: die Bewohner sind zeitlich, örtlich, situativ zum Teil auch personell desorientiert und kommen in ihrer Umgebung nicht zurecht. Dabei zeigt sich deutlich, dass es im Zusammenleben von Bewohnern mit Demenz und Bewohnern, die nicht oder nur wenig verwirrt sind, schwierig ist, auf die Bedürfnisse beider Gruppen gleichmäßig angemessen zu reagieren. Auf Grund des spezifischen Bedarfs sind die Leitung und die Mitarbeiter unseres Hauses zu der Überzeugung gekommen, dass es sinnvoll ist einen Bereich zu schaffen, in dem die betroffenen Bewohner gesondert betreut werden.
Unser Betreuungskonzept findet in der 4. Etage statt. Dort stehen einer Gruppe von 12 ausgewählten Bewohnern eine Wohnküche, ein Atrium, eine Terrasse mit Rundgang sowie die anderen Gemeinschaftsräume der 4. Etage zur Verfügung. Die Betreuung findet von Montag bis Freitag in der Zeit von 7:45 Uhr bis 13:00 Uhr statt.
In unserem Betreuungskonzept haben wir uns auf folgende Gestaltungs- und Betreuungsmodelle festgelegt:
Integrative Validation nach N. Richard
Förderung der Kommunikation
Üben von hauswirtschaftlichen Tätigkeiten mit Selbstversorgung (Essen, Trinken)
Mobilität erhaltende Maßnahmen
Zu gut inszeniert, um ein bloßer Zufall zu sein
Michael Klarmann 27.04.2006
Wie die rechtsextreme Szene den Fall des in Potsdam zusammengeschlagenen Deutsch-Äthiopiers sieht
"Wenn aus einem Raubüberfall Rassismus wird" (Freier Widerstand), "die Stunde der Heuchler" (NPD) oder der "Fall des äthiopischen Negers (droht) zu einer Systemblamage á la Sebnitz zu werden" (Störtebeker-Netz) – nicht nur Politiker und Ermittler diskutieren den Fall des an Ostern in Potsdam brutal zusammengeschlagenen Deutsch-Äthiopiers. Auch die rechtsextreme Szene müht sich redlich ab, via Pressemitteilungen, Internet-Portalen und Foren ihre Sicht der Dinge darzustellen. Kernaussagen dabei: Man solle nicht so ein Aufsehen wegen der Tat machen, denn die Medien nutzten diese nur, um Neonazis wieder ins schlechte Licht zu rücken. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) wird indes hie und da gelobt, denn er hatte schließlich daran erinnert, dass auch "blonde, blauäugige Menschen Opfer von Gewalttaten" würden.
Jenem Argument, das Schäuble erstaunlicherweise am 20. April – in bestimmten Kreisen übrigens "Führers Geburtstag" – via Deutschlandradio kundgetan (1) hatte, stimmte zumindest die NPD einen Tag später indirekt zu. Unter der Überschrift "Gewalt gegen jungen Deutschen" beklagte die Partei am 21. April im Zuge der "Hysterie wegen des Überfalls in Potsdam" auf ihrer Homepage lieber den Fall des "16 Jahre alten Oberschülers Cornelius aus dem Berliner Bezirk Spandau". Er wurde laut NPD schon mehrfach von Ausländern verprügelt oder beraubt. "Um diesen jungen Mann kümmert sich niemand", jammerte die NPD – stellte indes dem widersprechend auch fest: "Cornelius wurde schon einmal von türkischen Mitschülern zusammengeschlagen. Die Polizei konnte damals die Täter schnell fassen (...). Der Rektor seiner Schule jedoch forderte ihn auf, seine Anzeige zurückzunehmen, es könnte zu unangenehmen Anfeindungen gegen ausländische Schüler kommen."
In einer sich nur auf den aktuellen Potsdamer Übergriff beziehenden Veröffentlichung zur "Stunde der Heuchler" fachsimpelte die NPD ebenso am 21. April von einem "vermeintliche(n) Verbrechen an Ermyas M.", von dem man "fast" meinen könne, dass es nur "inszeniert wurde" – und das von möglicherweise "skrupellos(en)" Leuten, "die jetzt Krokodilstränen vergießen". Auf jeden Fall aber komme "der Übergriff (...) den Enthusiasten der multikulturellen Gesellschaft sehr gelegen, um gegen deren politische Gegner massiv Stimmung zu machen."
Warum aber schlugen die Täter zu? Die NPD antwortete mit einer Forderung: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "sollte in Sachen Zuwanderung die Weichen anders stellen (...). Der brutale Übergriff (...) wäre eine gute Gelegenheit, selbstkritisch die eigenen Versäumnisse (in der Ausländerpolitik) aufzuarbeiten", findet die NPD. Den bekannten NPD-Wahlwerbeslogan gegen Ausländer – "Gute Heimreise" – verpackte die Partei also diesmal ein wenig kreativer als üblich. Am 26. April schob die Mutterpartei auf ihrer Homepage zudem eine Erklärung des eigenen Jugendverbandes "Junge Nationaldemokraten" (JN) nach, der in der Berichterstattung über die Gewalttat eine "Hetzjagd" gegen "nationalistische Kräfte" witterte. Man verurteile überdies, hieß es etwas gestelzt, "Gewalt gegen zivile Personen in jeder Form". Die "Tat von Potsdam, gleich wer die Täter waren, (verurteile man) als verbrecherische und jeder menschlichen Regung bare Handlung", teilte die JN weiter mit.
Verschwörung aus Politik, Medien und Opfer
Eines der wichtigsten Info-Portale der Neonazi-Szene, das Störtebeker-Netz, veröffentlichte am 20. April ebenso wie das Quasi-Schwester-Portal Altermedia unter der Überschrift "Abt. Negerkuss – (...) Negerkeile in Potsdam" eine Stellungnahme des "Nationalen Beobachters Wernigerode". Schon hier fand sich der erst später auch von der NPD/JN artikulierte Vorwurf, dass die Medien "endlich" wieder einen neuen "Fall" hätten, um "frei denkenden Bürger (Rechte genannt) damit zu verunglimpfen". In Frage wurde gestellt, ob es überhaupt eine ausländerfeindliche Tat sei, immerhin habe das Opfer äthiopischer Herkunft einen deutschen Pass:
"Wie kann es sich aber um eine 'ausländerfeindliche' Tat handeln, wenn das Opfer ein Deutscher ist? Die Medien müssen sich schon entscheiden, ob die Eingebürgerten nun Deutsche oder Ausländer sind. Eins geht ja wohl nur. Wenn eingebürgerte Ausländer hier Straftaten begehen, sind in den Medien und in den Statistiken dann Deutsche Täter. Wenn diese nun aber selber mal zum Opfer werden, dann sind es wieder Ausländer? Wie denn nun? Wir wollen hiermit nicht dem Opfer zu nahe treten, aber hier scheint das Opfer für medienwirksame Meinungsmache missbraucht zu werden!"
Das Störtebeker-Netz hatte schon am 18. April die Frage aufgeworfen, nachdem erste Meldungen über die Alkoholisierung von Opfer oder Täter die Runde machten: "Auf Schnaps-Safari in Potsdam? – Keilerei zwischen Jugendlichen und äthiopischem Passdeutschen zum Skandal aufgebauscht." Der Fall diene wohl dazu "auf volkspädagogische Weise (...) bestimmte politische Richtungen in Deutschland öffentlich zu diskreditieren", mutmaßte das Neonazi-Portal. Über Bundesinnenminister Schäubles Worte, die Sicherheitsbehörden duldeten keine Gewaltübergriffe, schrieb das Portal am 20. April gewohnt sarkastisch: "Nicht minder laut mit dem Sheriffstern rasselt auch der Quotenkrüppel der großen Koalition, Wolfgang Schäuble." Am 22. April mäßigte sich das Störtebeker-Netz etwas, zumindest im Tonfall: "die Berufs- und Gewohnheitsbetroffenen-Mafia" habe "in den vergangenen Tagen wieder einmal eifrig Kapital (geschlagen) aus einem gewöhnlichen Kriminalfall, den man aus politischen Gründen zu einem Staatsverbrechen umfunktioniert hatte".
Im Forum des "Freien Widerstands" (FW) – u.a. aus dem Umfeld führender Köpfe der "freien Kameradschaften" – wurde bemängelt, die "selektiven Lügenmedien" (Operation-Eisenfaust) nutzten die Gewalttat, um gegen Rechtsextreme zu wettern. Dass die mutmaßlichen Täter selbst Rechtsextremisten seien oder Kontakte zur Szene hätten, wurde angezweifelt: "Ein paar Volldeppen ziehen eine progressive deutsche Bewegung mit undifferenzierten Aktionen in den Moloch von Mord und Hass" (tiktak). Eine Verschwörung aus Politik, Medien und Opfer sah indes ein "Ostwestfale" am Werk: "Kann das sein, dass demnächst irgendwelche Wahlen anstehen (...) und kann es sein, dass bei Umfragen die nationalen Parteien ganz gut da stehen?" Der bekannte Hamburger Neonazi Christian Worch, der im FW unter seinem Namen postet, machte sich derweil seinen eigenen Reim darauf, warum Generalbundesanwalt Kay Nehm die Ermittlungen an sich gerissen hat: "Der Mann scheidet Ende Mai aus dem Amt. Vielleicht will er sich einfach vorher noch mal profilieren?"
Spekulationen über eine Verschwörung aus Politik, Medien und Justiz fand man auch in anderen, teils wichtigen Foren der braunen Szene. Zwar distanzieren sich einige Autoren hier auch von der Tat und die meisten Beiträge lesen sich nicht allzu stumpf. Dennoch herrschen auch ein rauerer Ton und ein ungewohnter Klartext vor. Da wurde etwa im Forum aus dem Umfeld eines Rechtsrock-Händlers kritisiert, dass alle über das arme Opfer jammerten. Aber ebenso wurde festgestellt in diesem Zusammenhang: "Und der Affe ist ja noch nicht mal tot."
Offene Worte mochte auch dieser Autor in einem anderen Szene-Forum: "Meine Güte, da is einer von denen beinah gestorben. Na und!! Als hätten wir net genügend von denen!" Im Forum einer bekannten Rechtsrock-Band lästerte eine junge Frau: "Im Fernsehen wurde auch gesagt, dass die zwei, die die Tat begangen haben, den dunkle Gestalt mit Grüß Gott und anderen rechtsextremen Parolen provoziert haben sollen." Bekanntlich sollen die Täter "Scheiß Nigger" gesagt haben. Ein Schreiber fand in einem anderen Forum, Anführungszeichen übrigens im Original: "Man kann solche 'Menschen' doch auch anders los werden. Nicht gleich zusammenschlagen oder gar töten." Letzte Skrupel, die ein Kommentarschreiber an anderer Stelle indes längst abhanden gekommen zu sein scheint: "Ey, mal ohne scheiß... Womit haben die den zusammen geschlagen?? MIT RECHT!"
(Foren-Beiträge wurden teils korrigiert, andere Zitate der neuen Rechtsschreibung angepasst.)
Links
(1) http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/491777
Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/r4/artikel/22/22549/1.html