Deutsche Post
Du schreibst im Zusammenhang mit er Empfehlung des Bundesrechnungshofes zum Verkauf der Aktienanteile des Bundes:
Zitat: "Das ist eine ganz böse Sache.
Damit überschreitet der Bundesrechnungshof seine Kompetenzen.
Er darf sich nur zur Verwendung von Mitteln äußern. Die Nichtverwendung von Steuermitteln ist jedoch politische Stimmungsmache, die die sachliche Neutralität der Behörde untergräbt.
Da das im Falle der Telekomanteile auch noch die Einmischung in die Eigentumsrechte des Bundes beinhaltet, ist das eine direkte Einmischung in die parlamentarische Unhabhängigkeit.
Da ist es jetzt an der Zeit dieser Willkür einen Riegel vorzuschieben."
Deine Argumentation kann ich nicht ganz nachvollziehen - u.a. deshalb:
Ich zitiere mal:
" Bei seinen Kernaufgaben, dem Prüfen, Berichten und Beraten ist er als externe Finanzkontrolle nicht Teil der Exekutive (Verwaltung), sondern steht außerhalb der klassischen drei Gewalten. Er ist nicht der Bundesregierung unterstellt. Auch die Legislative (Parlament) kann ihm keine Weisungen erteilen, sondern ihn allenfalls bitten, bestimmte Sachverhalte zu prüfen. Von der dritten Gewalt, der Judikative (Gerichtsbarkeit) unterscheidet den BRH, dass er sich zum einen seinen Prüfungsstoff frei wählt und dass er zum anderen keine rechtsverbindlichen Entscheidungen trifft, sondern Empfehlungen ausspricht. "
In der Bundeshaushaltsordnung (BHO) heißt es:
§ 88 Aufgaben des Bundesrechnungshofes
(1) Die gesamte Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes einschließlich seiner Sondervermögen und Betriebe wird von dem Bundesrechnungshof nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen geprüft.
(2) Der Bundesrechnungshof kann auf Grund von Prüfungserfahrungen den Bundestag, den Bundesrat, die Bundesregierung und einzelne Bundesministerien beraten. Soweit der Bundesrechnungshof den Bundestag oder den Bundesrat berät, unterrichtet er gleichzeitig die Bundesregierung.
§ 89 Prüfung
(1) Der Bundesrechnungshof prüft
1.
die Einnahmen, Ausgaben, Verpflichtungen zur Leistung von Ausgaben, das Vermögen und die Schulden,
2.
Maßnahmen, die sich finanziell auswirken können,
3.
Verwahrungen und Vorschüsse,
4.
die Verwendung der Mittel, die zur Selbstbewirtschaftung zugewiesen sind.
Ich wuerde mir wuenschen , dass die KfW ihre Postaktien verkauft damit die Debatten einer evtl. anstehenden Platzierung ein Ende nehmen.
Gemeint sind immer nur positive Veranlassungen des Bundes.
Alle negativen "Unterlassungen" insbesondere, was die Haushaltsführung betrifft, unterstehen nicht dem Rechnungshof. Es ist ausdrücklich der politischen Willensbildung und Entscheidung vorbehalten, die gewünschten Massnahmen in Haushaltsgesetze zu fassen, und nur diese Gesetze sind für den Rechnungshof erfassbar. Der nicht im Haushalt enthaltene Verkauf stellt eine direkte Einmischung in die Hoheitsrechte des Bundestages dar, die auf politischer Willensbildung beruht.
Das in den erwähnten Gesetzen festgelegte Recht des Rechnungshofes unterliegt nicht den gleichen Umständen wie die politische Willensbildung, da der Staat und seine Organe nicht an dieser Willensbildung teilnehmen. Dies ist den Bürgern und den damit verbundenen gewählten Volksvertretern vorbehalten.
Hier wird verkannt, dass die in Frage kommenden Mittel bereits durch den Kauf verwendet worden sind und eine weitere über diesen Kauf hinausgehende andere Verwendung (=Verkauf) einer politischen Willensbildung vorbehalten ist. Die Äußerung der Rechnungshofes hatte mit dem Erwerb der Aktien seinen Anbschluß.
Der Chartlord
P.S. Im Falle der Telekom steht für den Erwerb die Umwandlung der Firma ind eine AG und der anschliessende Teilverkauf von Aktien. Und für alle, die es vergessenhaben : Der Bund bilanziert nicht mit den Aktien seiner Firmen. Das machen sie selbst. Daher steht auch dem Rechnungshof dort gar keine Befugnis zu.
ich denke, dass der Einfluss der Diskussionen um eine eventuelle Platzierung des KfW-Aktienpakets völlig überschätzt wird.
Falls es dazu kommen sollte, wird doch auf jeden Fall eine Platzierung bei institutionellen Anlegern durchgeführt werden und nicht ein Verkauf über die Börse.
Es kann schon sein, dass sich einzelne Anleger duch die Diskussionen verunsichern lassen und ihre Aktien zum wiederholten Male auf den Markt schmeißen (um sie später, evtl. teurer, wieder zurück zu kaufen). Von Dauer ist diese Belastung des Kurses aber nicht.
Weshalb die Post sich zur Zeit in der bekannten Range auf und ab bewegt und nicht weiter nach oben geht, liegt m.E. einfach an den ausstehenden Zahlen. Die Post hat den Mund voll genommen, jetzt muss sie liefern. Wichtig ist m.E. gar nicht so sehr, die erwarteten Zahlen deutlich zu überbieten, sondern die Strategie 2020 muss durch die Q1/2014-Ergebnisse bestätigt werden. Und der Ausblick muss passen.
Erst wenn sich am Markt die Erkenntnis durchsetzt, dass die Post, wie bisher, weiter verlässlich liefert, wird der Kurs weiter anziehen. Wobei eines auch klar ist: Bei 8% p.a. EBIT- (oder Ergebnis) Steigerung wird sich die Kurssteigerung vermutlich in ähnlichem Rahmen bewegen. Außer die POST greift irgendwann zum Aktienrückkauf, dann kann die Steigerung höher ausfallen.
Noch ein Hinweis: Sollte der Kurs der Post der Gewinnsteigerung weit vorauslaufen und damit das KGV sich deutlich erhöhen, wäre das in meinen Augen eine ungesunde Entwicklung und für den langfristigen Anleger in meinen Augen eher ungünstig. Bei KGVs über 20 (bsp.weise) würde auch ich zittrige Hände bekommen, ob ich nicht lieber die Gewinne final einsacke. Und damit den längerfristigen Wertzuwachs vielleicht verspielen würde.
Nur irgendwann wird sich die Telekom erholen und auf solidere Geschäftsgrundlage aufbauen, und daher ist der Verkauf der Staatsbeteiligung eine Verschwendung von Steuergeldern als Verkauf unter Wert.
Der Chartlord
€20 / Stk. Einige Jahre später hat Akcerman (damals Deutsche Bank Chef) hat alle Aktien übernommen (zum Preis von ca. €70/Stk).
Nun will KfW alle 25% (?) DP Aktien in seinem Besitz verkaufen?
Ich hoffe nur, dass mit Deutsche Post dasselbe Szenario sich wiederholt!
Du hast (mal wieder) Recht gehabt.
Wenn Du so weiter machst, glaube auch ich irgendwann an die Charttechnik :-)
Ich frage mich fuer welchen DAX Indexstand die Jungs das ausgerechnet haben.
pauli
Ohne jetzt gross Werbung zu machen:
Wenn du wirklich was über Charttechnik lernen willst, kann ich dir nur wärmstens empfehlen, Mitglied auf Mr-Market.de zu werden. Im Vergleich zu dem täglich von Hari gebotenen Inhalten sind die jährlichen Mitgliedsgebühren von 250 Euro (20 Euro im Monat) wirklich lächerlich. Wer allerdings die heißen Tips für Lemminge erwartet, ist dort ebenso fehl am Platze wie simple Buy and never sell-Anleger, das ist klar. Aber wer wirklich etwas über Charttechnik und Handeln in Setups mit konsequenten Ein- und Ausstiegssignalen lernen will, wird die Mitgliedschaft nicht bereuen. Ich selbst bin seit Anfang 2013 dabei und kann nur bestätigen, dass Mr-Market.de zurecht letztes Jahr auf der internationalen Internet-Messe Re:publica den 1.Preis der Comdirect für den besten Finanzblog in Deutschland gewonnen hat und diesem Jahr den Publikumspreis. Die wirklich guten Infos im Netz gibt es halt nicht kostenlos, aber die auf der Seite täglich gebotenen Infos zu den Märkten und zu Aktien sind unbezahlbar.
P.S.
Meine Tradingposition in der Post habe ich vorhin zu 27,45 erst mal wieder gegeben. Ich will vor den Zahlen nicht unbedingt den allzu furchtlosen Helden spielen, denn meine Basisposition in der Post ist ja ohnehin groß genug.....
BONN (dpa-AFX) - Nach einer Testphase bietet die Deutsche Post DHL ab sofort Paketkästen für den Vorgarten an. Damit könnten Kunden ihre online bestellten Produkte so selbstverständlich zu Hause empfangen wie ihre täglichen Briefe, sagte der zuständige Konzernvorstand Jürgen Gerdes am Montag in Bonn. Das Angebot richtet sich vor allem an die Besitzer von Ein- oder Zweifamilienhäusern. Je nach Wunsch können sie die Box kaufen oder mieten. Besonders bequem: Retouren oder andere vorfrankierte Pakete und Päckchen ... [mehr]
Ich habe noch eine Bitte an das ganze Forum: Was wären eure Empfehlungen für das Abpuffern der nächsten (Mega-)krise? Goldminenaktien? Puts auf Indizes? Cashquote erhöhen?
Hintergrund ist, dass ich vor ein paar Minuten einen Artikel gelesen habe, dass das Leistungsbilanzsaldo von Japan sich dramatisch reduziert hat trotz YEN-Abwertung. Wenn Japan zukünftig Geld aus dem Ausland bräuchte, besteht die Gefahr, dass der Laden zusammenbricht.....
Ich habe den Artikel nicht auf Wahrheitsgehalt überprüft.
Ich möchte keinem Angst machen, war nur so ein Gedanke und es ist ja, wie immer, extrem schwierig, makrökonomische Änderungen richtig zu timen.
Ich denke nur, dass bei meiner aktuellen Investitionsquote in Aktien ein dämpfendes Element gut gebraucht werden könnte.
Wagen wir mal einen Dax Ausblick. Vor zwei Jahren war die Post Nr. 2 hinter BMW. Vorheriges Jahr Nr. 2 hinter Continental. Und hinter wem wird die Post dieses Jahr stehen ? Egal hinter wem, denn dieser Wert wird nächstes Jahr auch wieder hinter der Post stehen. Und in all den Jahren ist die Post der gefährlichste Wert. Gefährlich und berechenbar. Nur wird sich dann die Frage stellen, ob man in all diesen Jahren nicht die Gefahr falsch beurteilt hat. Man ja - ich nicht.
Alles Gute
Der Chartlord
P.S. Und nicht wundern, falls die Post morgen den Unterschied zum Markt heute selbst gegen den Markt wieder aufholt.
Aus durchschnittlichen 33 Mio. mehr EBIT sollen keine höheren Gewinne als im Vorjahr herauskommen.
Bei so niedrigen Erwartungen ist es kein Wunder, wenn die Post das schlägt.
Einige gehen sogar von Verlusten aus. Dem kann ich mich nur anschliessen, allerdings mit der Maßgabe, dass es sich um Realitätsverlust bei der Betrachtung handelt. Glaubt denn wirklich wer, dass am 2.4. der Trend des ersten Quartals nicht Frank Appel vorgelegen hat ?
Rechnet man mal die Erwartungen hoch, so erfüllt sich nicht einmal die Strategie 2015 !!!
Erstaunlich ist vor allem, dass es wirklich nur durch und durch EBITREITER sind, die nur folglich das EpS runterrechnen, weil sie selbst tatsächlich keine fundierten Einschätzungen abgeben können.
Es ist und wird aber wieder der EpS Wert sein, der auch klar ansteigen wird, was schon jetzt sehr vielen Großanlegern starke Bauchschmerzen verursachen wird.
Es ist nämlich für die Entscheidung der Langfristanlagen nicht der Ausblick aufs EBIT sondern auf die Leistung im EpS entscheidend, weil die Erträge der Fonds nur von den Nettoerträgen der Aktiengesellschaften leben.
Meine Prognose für Donnerstag :
1. Ich werde schlafen wie ein Murmeltier.
2. Gitti wird mich bei 29 wecken, damit ich
3. die 30 live miterlebe
Guten Abend
Der Chartlord
allerdings mehren sich fast täglich und seit monaten die stimmen, was auch meiner position entspricht, die ein ende der bullenrallye vor der tür sehen - nur niemand klopft an, geschweige denn wird sie geöffnet.
ein teilweise irreales szenario - selbst die krise in der ukraine interessiert doch an den märkten nach kurzem pull-back nicht wirklich jemanden noch.
was die alternativen für evtl. krisenzeiten betrifft sprachst du goldminen an. auch den puffer habe ich mir in der ansteigenden trendphase zu beginn dieses jahres zugelegt - eine volatile angelegenheit, bei einigen hätte ich auch noch warten können.dann ist die frage ; einen bluechip wie barrick oder newmont - einen junior oder einen hochriskanten explorer ?
zur info kannst du ja mal hier reinschauen :
http://www.ariva.de/forum/...-des-Silbers-483438?page=137#jumppos3431
grüße und ein glückliches händchen.
Wird davon auch die DP profitieren? Oder nur Alibaba und deren Zustellsparte.
Zu #9393
Beim Aktiencrash 1987 habe ich sehr viel Geld mit Goldminenaktien verloren.
Die waren damals am stärksten eingebrochen obwohl der Goldpreis selbst gestiegen war. Aber das muesste sich so ja zwangsläufig nicht so wiederholen.
Aber selbst ohne diese Leitzinssenkung brauchen sich alle keine Sorgen zu machen. Alleine schon die (für mich begründete) Aussicht auf noch mehr Kohle wird den Dax schon jetzt massiv antreiben. Heute ist Dienstag und die Lage in der Ukraine ist unverändert und wird nicht weiter als relevant eingestuft. Die Wirtschaft in Russland geht den Bach runter und so ist es kein Wunder, dass Putin für Gas Vorkasse nimmt.
Reiseverbote und Kontosperren sind lächerlich, besonders dann wenn sie in Ermangelung von reisenden Russen demnächst gegen russische Wanderameisen ausgesprochen werden.
Wie ich schon sagte : Buy in may and fly high !
Guten Morgen
Der Chartlord