'off topic'


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Neuester Beitrag: 19.08.24 13:29
Eröffnet am:24.09.20 11:30von: FillorkillAnzahl Beiträge:2.56
Neuester Beitrag:19.08.24 13:29von: Philipp Robe.Leser gesamt:220.104
Forum:Talk Leser heute:306
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3475 Postings, 2498 Tage yurxHistorisches Trauma

 
  
    #901
2
15.01.21 18:42
Habe meinen Ausflug durch den Schnee überlebt. Doch wenn es weiter schneit, kann ich nicht mehr raus. Quarantäne aufgrund von Schnee, der schon bis über den Bauchnabel reicht. Die geräumte Strasse ist nicht so weit, doch sehr weit und anstrengend war es heute, sie zu erreichen.

Ich schrieb heute hier was nach einer ganzen Weile.
Prompt wurden kurz danach die vier älteren Beiträge über mir von einem User positiv bewertet, der sich aber nicht dazu äussern will hier, meiner, der den Faden überhaupt wiederbelebte, nicht, fast demonstrativ empfand ich das. In einem stand nur: Da bin ich auch darauf gespannt. Das ist nun Tage später plötzlich interessant. Auch der user unter meinem Beitrag schrieb hier nichts aus eigenem Antrieb in der Zwischenzeit. Seinen Beitrag verstehe ich auch nicht.

Haben manche Deutsche einen latenten Minderwertigkeitskomplex? Provokative Frage, die etwas auftauchte bei mir hier auf ariva.
Zwei Weltkriege und Massenmorde an solchen, die nicht dem "deutschen Ideal" entsprachen auf dem geschichtlichen Buckel und eine Trennung und Wiedervereinigung.

Als Schweizer empfinde ich dieses historische Trauma nicht so. Das ist halt so. Kann ich nichts dafür, darf auch deshalb nicht stolz darauf sein, das wäre falsch, ist ja nur Zufall wo man geboren ist und was einem prägt. Andere können auch nichts für das historische Erbe oder ihre Prägung.

Eine sinistre Gestalt, unterirdischer IQ, semantische und menschliche Unreife, unappetitlich, auch masslos und dramatisch, waren ein paar Bemerkungen, die mich betrafen.
Mein Verhalten. Nicht inhaltlich. Auch andere Beiträge, Einwände liessen sich nicht auf inhaltliche Diskussionen ein, argumentativ. Sie blieben diffus, meine Nachfragen oder Kritik an solchem Verhalten stiessen dann auf Wiederstände auch von Usern, welche gar nicht involviert waren. ALs wäre das normal und richtig, sich so zu verhalten, ohne das zu erklären. Selbstgerecht und unantastbar nach Aufmerksamkeit zu haschen, indem man sich abwertend äussert zu Beiträgen, ohne was zu sagen dabei.  

Die Bemerkungen trafen alle nicht wirklich auf mich zu mMn. (Hat man das nicht ua. auch ähnlich den Juden einst vorgehalten? Diffuse Eigenschaften zugeordnet?)
Auch nicht auf meine Beiträge trafen sie zu mAn.

Soll zum Denken anregen. Ich wurde auch dazu angeregt.
Dazu ist man doch hier, oder nicht?

Es gibt zwei Fäden im Talk, in denen das Maximum von Usern ausgeschlossen wurde, zwei Blöcke gewissermassen. Ich gehöre zu keinem davon, da die deutsche Politik und Geschichte mich ja nur begrenzt etwas angeht und ich keine Meinungen habe zu allerlei Themen, die sich in einem Block integrieren liessen.
Einige User "kennen" sich hier schon seit Jahren, wissen wer dazu gehört und wer nicht zum entsprechenden Block??.

Ich beobachte das halt, etwas neutral oft, ist ja ein kleiner Kreis von regelmässigen Usern. Politisch völlig unbedeutend, was hier besprochen wird, um was gestritten wird, da es kaum über diesen kleinen Kreis hinaus reicht. Harmlos daher, wirklich extremistisch sind doch auch die absurdesten Beiträge kaum zu deuten, eher provokativ an den anderen Block gerichtet. Doch vielleicht typisch und daher relevant, nicht aus sich selbst bedeutend.

Ausdruck von Wut über die gegenwärtige Politik gibt es und als Reaktion, Gegenposition, die Verteidigung der Regierung und deren Politik.
Die Demokratie lebt doch auch von Kritik und argumentativen Konflikten und von formulierten Meinungen, nicht nachgeplapperten oder zitierten. Das wäre eher Faschismus und Diktatur, wenn man nur noch schreibt, was andere erwarten und nie abweicht davon.

Alles nur meine spontanen Ansichten, völlig bedeutungslos, also kein Grund sich aufzuregen oder sich zu nerven für niemanden. Aber selbst geschrieben. Gerade eben.
Ob das dumm ist oder nicht, das entscheiden nicht andere. Nur ich. Vielleicht halte ich es für dumm in ein paar Tagen, wenn ich es wieder lese.

Ich finde aber meine Beiträge oft gar nicht so dumm, wie andere das vielleicht finden. Ist halt relativ.



 


 

71524 Postings, 6015 Tage FillorkillHistorisches Trauma

 
  
    #902
1
15.01.21 19:46
Das gibt es ja aus deutscher Perspektive nach zwei Seiten, wobei die eine mittlerweile step by step verblasst, während die andere epigenetisch 'transgenerational' weitergegeben wird. Die erste, unmittelbar nach dem WK dominante Seite, erfolgte aus dem Schockerlebnis, sich jenen gegenüber geschlagen geben zu müssen, die man stets als minderwertig, als unfähig, als die geborenen Verlierer und Opfer adressiert hatte. Die ganze Identität hing kausal an der vermeintlichen Wahrheit dieses rassischen Überlegenheitswahns. Im Mai 45 brachen deshalb nicht nur Fronten, sondern innere Welten kollektiv schlagartig zusammen.

Die zweite entfaltete ihre verheerende Wirkung erst a la long aus dem konsequenten Schweigen sowohl zu eigener Tatbeteiligung wie eigener Betroffenheit, zu dem man sich genötigt fühlte. Wer mal Mitglieder der Kriegsgeneration lebensgeschichtlich befragt hat bekam fast ausnahmslos zu hören, dass zwischen 33 - 45 eigentlich nichts besonderes vorgefallen sei. Kindheit, Jugend, Ehe seien eher glücklich als unglücklich gewesen, natürlich mit den ganz normalen Auf und Abs. Schuld, Scham und das eigene Leid sind und bleiben weggesperrt, zum Preis sowohl eines gigantischen Kraftaufwandes, dessen es bedarf, die affektiven Türen stets geschlossen zu halten als auch eines nie wirklich auflösbaren permanenten impliziten Rechtfertigungsdrucks. Dieses chronifizierte Stressmuster wurde an die Nachfolgenden 'vererbt', vielleicht sind die jetzt heranwachsenden die ersten, die nicht in diesem Sinne gezeichnet sind.

25914 Postings, 2695 Tage goldikHi yurx, ich stimme Dir zu, "dumme" Beiträge

 
  
    #903
2
15.01.21 19:47

von Dir  hab´ich,soweit ich mich erinnere, noch nicht gelesen,( keine Schmeichelei, habe ich wohl auch nicht nötig, habe ja schon 1-2 Mal darauf hingewiesen : Ich sage IMMER die Wahrheit.)

Weshalb machen sich die "Nutzer" hier so rar?
Kann ich nur für mich beantworten,Probleme mit der Heizung, die mit Vor- und Nacharbeiten viel Zeit beanspruchen, und das tollste: "Man" weiß noch nicht, ob jetzt "alles gut ist".
Zur info


https://www.ariva.de/forum/...ngsmittel-540950?page=3416#jumppos85417
https://www.ariva.de/forum/...ngsmittel-540950?page=3415#jumppos85398

Bin zu faul/kaputt das alles noch mal zu formulieren...
Im übrigen, Nachts habe ich ganz tolle Ideen für´s OT-Forum, dummerweise schlafe ich dann ein
2. Erklärung: Bin derzeit auf Prednisolon( kleine Dosis, selbst "verordnet") ,das bringt meinen Schlaf/Wachrhythmus bissl durcheinander
(Mehr fällt mir grad´nicht eininnocent)

 

17174 Postings, 7623 Tage sue.vieigentlich nichts besonderes vorgefallen sei

 
  
    #904
15.01.21 19:58
" nichts besonderes vorgefallen"
non .
et non.
 

71524 Postings, 6015 Tage Fillorkill'it's not me'

 
  
    #905
2
15.01.21 20:04

Angehängte Grafik:
images_(29).jpg
images_(29).jpg

25914 Postings, 2695 Tage goldik#902 Kleiner Einwand, Fill, wenn man

 
  
    #906
2
15.01.21 20:07
mit genügend "damals Involvierter" ums mal vorsichtig zu formulieren, gesprochen hat, ergibt sich für mich eine größere Spannbreite an Erfahrungen, die auch durchaus mitgeteilt wurden.
Für sich selbst die "richtigen Schlüsse" daraus zu ziehen bleibt die Aufgabe für JEDE*N.  

58425 Postings, 5134 Tage boersalinoOff

 
  
    #907
15.01.21 20:21
........................................................... !  

3475 Postings, 2498 Tage yurxAuch ein Trauma

 
  
    #908
2
16.01.21 07:36
Aber ein kleineres ...

Auch in der Schweiz wurde wenig erzählt über die Zeit des 2.WK. Vieles verdrängt oder geschönt und glorifiziert. Erst 1996 wurde eine unabhängige Kommission beauftragt diese Zeit aufzuarbeiten. (Auch durch Druck von Aussen)

Es gab diverse wirtschaftliche und finanzielle Kooperationen mit den Achsenmächten. Die Gesellschaft war gespalten und es gab einige, welche einen Anschluss begrüsst hätten aber auch Anhänger von Stalin.
Antisemitismus und Rassismus waren verbreitet, wie in den meisten Ländern.

Das Leben war geprägt vom Krieg.Viele Männer waren im Aktivdienst und Frauen produzierten ua in Fabriken Waffen und Munition auch  für Deutschland, die Lebensmittel waren rationiert, es gab eine "Anbauschlacht", alle Parks und private Gärten wurden zu "Kartoffeläckern", die Demokratie und Freiheit waren eingeschränkt durch Notrecht und alle hatten wohl Angst.

Erinnerungen kann man manipulieren oder verdrängen, doch verändert das nicht die Geschehnisse und die Gedanken und Gefühle dabei.
Die Vergangenheit ist meistens eine grosse Lüge, weil es schon die Gegenwart ist.

Die USA und Russland sahen die Schweiz während des Krieges eher als Verbündeten der Achsenmächte, die nicht besetzt wurde, weil sie als Drehscheibe für diverse finanzielle Transaktionen gebraucht wurde, Churchill verteidigte und rechtfertigte sie.
Die Menschen waren sicher grundsätzlich keine besseren, als in Deutschland oder irgendwo sonst. Viele hätten auch am Strassenrand gejubelt, wenn Hitler nach einem Einmarsch durch Bern gefahren wäre und eine Rede gehalten hätte. Zum Glück geschah das nicht, es hätte vieles zerstört.


 

71524 Postings, 6015 Tage FillorkillErinnerungen kann man manipulieren oder verdrängen

 
  
    #909
4
16.01.21 10:45
Eben dadurch reproduziert man die Konfiguration des Traumas und bleibt auf diesem Weg dessen  Gefangener. Es fehlt das Instrument zur Emanzipation, nämlich Bewusstheit bzw Selbstbewusstsein im Sinne von bewusstem Selbst. Lebenslanger Kampf gegen die 'inneren Dämonen' ist dann vorprogrammiert, ohne deren Herkunft irgendwie erklären zu können. Die Indikation dafür ist mittlerweile stark, diese 'Problemlösungsstrategie' epigenetisch - und nicht nur mimetisch - auch an die Nachfahren weiterreichen zu können. Trapped !

In Deutschland ist diese Traumaerfahrung - wie umgekehrt für die Juden - ein kollektives Phänomen. Es wurde nicht einfach nur ein Krieg verloren, sondern einer kompletten quasireligiösen Identitätskonstruktion der Boden entzogen. Meine Mutter war bei Kriegsende 8 Jahre alt, ihre traumatische Erfahrung bei Kriegsende beschreibt sie in der schlagartigen Veränderung im Verhalten ihrer sozialen Umgebung. Die Leute wirkten wie ausgewechselt (grosser Austausch!), was eben noch Dominante ihres Leben war existierte einfach nicht mehr, die Jahre 33- 45 wurden zum Non Event, über den nichts weiter zu berichten sei. Nachfragen des Kindes dazu wurden mit Schweigen oder durchsichtigen Ausflüchten beantwortet. Ich nehme an, dass kein Schweizer dies nötig hatte, auch wenn es wie überall auf der Welt temporäre Sympathie für die NS-Religion gegeben haben mag.

25914 Postings, 2695 Tage goldikSehr interessant und informativ, moin Yurx.

 
  
    #910
1
16.01.21 12:35
Allen anderen natürlich auch , moin.( Immerhin heute schon 65)  

25914 Postings, 2695 Tage goldikZum Trost :( Für Denker)

 
  
    #911
3
16.01.21 13:10

Serie zum Osnabrücker Wissensforum
Corona-Pandemie. Hat sich der Blick auf die Wissenschaft verändert?

Von Susanne Menzel-Riedl (Gastautorin)
Susanne Menzel-Riedl ist Präsidentin der Universität Osnabrück.

Osnabrück. Beim 13. Osnabrücker Wissensforum im November 2020 haben mehr als 30 Professoren der Universität Osnabrück Fragen von Lesern der Neuen Osnabrücker Zeitung beantwortet. Heute als Beitrag: Corona-Pandemie. Hat sich der Blick auf die Wissenschaft verändert?

Wenn ein Thema wie die Corona-Krise unser aller Leben derartig stark berührt, wie wir es derzeit erleben, ist der Druck, eine Lösung zu finden, hoch. Selten waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler medial so präsent. Selten wurden sie jedoch auch so kontrovers dargestellt.  

Der Grund liegt vielleicht in der Wissenschaft an sich. Der weithin anerkannte Soziologe Karl Popper beschreibt den Erkenntnisweg idealtypisch wie folgt: Aus einer Beobachtung erwächst eine Hypothese. Kontrollierte Forschungsmethoden erlauben es, Ergebnisse auf die Ausgangshypothese zurückzuführen und diese zu stützen oder zu widerlegen. Hypothesen müssen viele Male durch Untersuchungsergebnisse gestützt werden, bevor sie zu einer gesicherten Erkenntnis werden. Ein langwieriger Prozess.

Schneller geht es manchmal, wenn eine Hypothese widerlegt werden muss, denn dann muss eine neue Hypothese her. Die wissenschaftliche Erkenntnis nimmt dadurch weiterhin zu, manchmal sprunghaft. Forschung und wissenschaftlicher Erkenntnisweg leben vom fachlichen Diskurs, divergierenden Positionen und Interpretationen, dem Pro und Contra und, vor allem, der immer wieder neuen kritischen Prüfung von Befunden.  

Diese Komplexität ist nicht immer für die Öffentlichkeit nachvollziehbar oder sie wird missverstanden. Der Unterschied zwischen gesichertem Wissen und noch offenen Fragen wird in den Medien bisweilen unzureichend reflektiert. Attacken wie die der Bild-Zeitung auf den Virologen Christian Drosten, die das Vertrauen der Bevölkerung in die Wissenschaft unterminieren, verzerren den Blick auf die Forschung. Aber warum geschieht so etwas?
Glaubwürdigkeitsverlust ist gefährlich

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden während der Pandemie verstärkt in den gesellschaftlichen Verteilungs- und Meinungskampf involviert. Es ist aber nicht die Aufgabe der Wissenschaft, politische Entscheidungen zu fällen, sondern Erkenntnisse gesellschaftlich verfügbar zu machen, und zwar so, dass Handlungsempfehlungen aus ihnen abgeleitet werden können. Dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für politische Entscheidungen verantwortlich gemacht, persönlich angegriffen und bedroht werden, ist nicht hinnehmbar. Glaubwürdigkeitsverlust von Expertenwissen, der sich – befördert von einzelnen politischen Akteuren – in Verschwörungstheorien niederschlägt, ist gefährlich.

Ein Beispiel: Die Anzahl der positiv getesteten Personen ist ein wichtiger Indikator für die weitere Entwicklung der Krankheitsfälle. Es gibt starke wissenschaftliche Modelle, die uns sagen können, wie groß der Anteil der morgen Schwerkranken an den heute infizierten Personen ist. In den sozialen Medien dürfen Sie nun lesen, diese Zahl sei wertlos, da die Menschen gar nicht alle krank seien. Während positiv getesteten Personen nun tatsächlich nicht alle krank sind, wird aus dieser beschreibenden Prämisse die falsche Conclusio gezogen, nämlich die, dass die Zahlen irrelevant seien. Ein gefährliches Spiel, dem wir mit unanfechtbaren wissenschaftlichen Standards und einer klaren Wissenschaftskommunikation entgegentreten müssen.
Vertrauen ist aber deutlich gestiegen

Aber: Laut einer Studie des Wissenschaftsbarometers von Wissenschaft im Dialog ist das Vertrauen der Bevölkerung in Deutschland in die Wissenschaft im Kontext der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Fast 90 Prozent sind überzeugt, dass mithilfe wissenschaftlicher Expertise die Ausbreitung der Pandemie verlangsamt werden kann und 61 Prozent sind zuversichtlich, dass in absehbarer Zeit ein Medikament oder Impfstoff entwickelt wird. Dieses Vertrauen lässt sich auch daran ablesen, dass sich die Mehrheit der Befragten (81 Prozent) eine stärkere Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse bei politischen Entscheidungsfindungen wünscht.




Weiter zu Neuer CDU-Vorsitzender: Laschet schlägt Merz im zweiten Durchgang


Auchinteressant??

https://www.uni-osnabrueck.de/veranstaltungen/...uecker-wissensforum/  

3475 Postings, 2498 Tage yurxParanoia

 
  
    #912
2
16.01.21 14:05
Zitat:Ich nehme an, dass kein Schweizer dies nötig hatte, auch wenn es wie überall auf der Welt temporäre Sympathie für die NS-Religion gegeben haben mag.

Ja, die Nachkriegszeit war sicher eine ganz andere. Man ging als Gewinner aus dem Krieg hervor, ohne direkt daran beteiligt gewesen zu sein.
Die Infrastruktur und die Betriebe waren verschont geblieben, die Städte und Kulturgüter, die Menschen auch, auch die Juden, Intellektuelle, Homosexuelle, Kommunisten usw. und alle die frühzeitig in die Schweiz flohen aus Deutschland.

Doch gab es die Zeit der Paranoia, in der ich noch aufwuchs, man war ja Jahrelang im Zentrum eines Orkans. Die Angst richtete sich dann vor allem gegen den Sowjet- Kommunismus, es gab die Bestrebung eine eigene Atombombe zu bauen, (bis 1988!!!) die Armee erwägte dabei sogar den Einsatz im Notfall im eigenen Land, was ja total duschgeknallt wäre in so einem kleinen Land, man würde die eigene Bevölkerung umbringen. Auch war die Schweiz lange eines der am stärksten militarisierten Länder, fast wie Israel. Man hatte etwa 800'000 bewaffnete und ausgebildete Soldaten, die man mobilisieren konnte. Die Dienstpflicht war früher sehr strikt für alle Männer, es gab Knast für Verweigerer und auch berufliche Nachteile, das Militär war sehr mächtig und präsent auch im zivilen Leben, man blieb ewig Milizsoldat, leistete jedes Jahr mehrere Wochen Dienst, heute hat sich das aufgelockert, verkürzt und man kann auch Zivildienst leisten oder sich ein ärztliches Zeugnis beschaffen oder einfach blöd tun und fliegt raus. Auch hat man mehr Bunkerplätze gebaut, als es Leute gibt, Vorräte angelegt usw. Die Schweiz war eine Armee, in Erwartung des totalen Krieges, auch als ich meine RS (militärische Grundausbildung) machte. Kurz darauf fiel die Mauer und alles lockerte sich etwas.
Kaum zu glauben heute für Junge, die den kalten Krieg nicht mehr erlebten.  

2689 Postings, 1711 Tage Fritz PommesAlle, die rechtzeitig in die Schweiz flohen ??

 
  
    #913
3
16.01.21 14:17
Da gibts aber schon auch andere Erfahrungen......

Das Ehepaar Feuchtwanger z.B. erhielt keine Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz...obwohl Feuchtwanger ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung hatte, um dem schweizer Staat nicht zur Last zu fallen. Er war schliesslich ein erfolgreicher Schriftsteller ....


F.P.  

3475 Postings, 2498 Tage yurxPommes

 
  
    #914
2
16.01.21 14:42
Feuchtwanger ging nach Frankreich ins Exil, nicht in die Schweiz. 1940 musste er von dort fliehen, doch war das nicht frühzeitig. (schnell gegoogelt)
Viele denken immer, dass die kleine Schweiz hätte alle Juden und alle Fliehenden aufnehmen müssen. Gerade Deutsche, dort hat man diese Leute aber eingesperrt oder umgebracht. Ein kleiner Unterschied besteht schon noch darin, jemandem kein Asyl zu geben oder jemanden umzubringen.
Was aber schon ihn manchen Diskussionen auf ariva nicht so verstanden wurde. Hat man ev. die eigene Geschichte verdrängt? Und will die Schweiz anklagen? Weil sie nicht einer Projektion des Heute entsprechend halb Millionen von Menschen aufgenommen hat.

Die Nahrung reichte kaum für die bereits Anwesenden während des Krieges. Eine Hungersnot hätte zur Kapitulierung geführt vor den Nazis und damit wäre gar niemand gerettet worden. Auch die eigenen Juden nicht.  

25914 Postings, 2695 Tage goldikStimmt.

 
  
    #915
1
16.01.21 18:01

3475 Postings, 2498 Tage yurxKomplexe

 
  
    #916
1
16.01.21 19:02
Klartext:
Der "Deutsche Minderwertigkeitskomplex" ( provokative Bezeichnung) riss Europa zwei Mal ins Verderben und brachte viele Menschen um.
Die Schweiz konnte sich dem entziehen. Unterwarf sich nicht, wurde nicht erobert, nicht unterworfen.
Schon seit dem Mittelalter. Ein alter Konflikt.
Jetzt sollte man sich dafür rechtfertigen, dass man nicht alle gerettet hat von diesem deutschen Wahnsinn, vor Deutschen?
Nein! Dafür muss man (ich) sich nicht rechtfertigen. Wovor floh Feuchtwanger schon wieder? Erwarte ich eine Rechtfertigung dafür? Nein. Aber ich soll eine liefern?  

 

16374 Postings, 7172 Tage quantasDie Schweiz war die Bank der Nazis!

 
  
    #917
2
16.01.21 19:06

25914 Postings, 2695 Tage goldikDie ganze Schweiz ? Kaum zu glauben...

 
  
    #918
2
16.01.21 19:17

17174 Postings, 7623 Tage sue.vi#911

 
  
    #919
2
16.01.21 19:35
              "Die Anzahl der positiv getesteten Personen
                ist ein wichtiger Indikator für die weitere Entwicklung der Krankheitsfälle "

-  Info  -
Das in Los Angeles ansässige Start-up-Unternehmen Curative Inc. hat einen Test zur Diagnose von SARS-CoV-2 in Mundflüssigkeiten entwickelt und strebt bis Ende Mai eine Million Tests pro Woche an.

Die Neugründung wird unterstützt durch die Venture-Capital-Firma Deep Tech DCVC und befindet sich derzeit in einemdurch Clinical Laboratory Improvement Amendments (CLIA) zugelassenes Labor bei
Los Angeles, CA.

https://france-science.com/...n-million-de-tests-par-semaine-fin-mai/
 

25914 Postings, 2695 Tage goldikFalscher Thread?

 
  
    #920
16.01.21 19:39

58425 Postings, 5134 Tage boersalinoEs gibt nichts Falsches im Richtigen &

 
  
    #921
2
16.01.21 19:47
"Es gibt kein richtiges Leben im falschen."  

3475 Postings, 2498 Tage yurxQuantas

 
  
    #922
1
16.01.21 19:48
Du bezeichnest dich selber als Schweizer. Isst Sauerkraut und schaust deutschen Fussball. Für mich bist du kein Schweizer, solange du mich aussperrst aus deinen Fäden. Sei dankbar. Die Schweiz hat auch ihre Schattenseiten. Ich habe auch für und mit Banken gearbeitet, das sind aber auch Menschen, denen ich begegnet bin, keine Monster.

Ich habe das Thema der Banken selber kritisch thematisiert. Und kann, muss damit leben.
Es gibt grössere Übel und kleinere. Das Paradies gibt es nicht und den perfekten Menschen oder die perfekte Gesellschaft auch nicht.
Die Nazis waren das Schlimmste. Nicht die Banken, welche davon profitiert haben. Ist verwerflich, aber die Verbrechern der Nazis lassen sich damit nicht vernichten, verharmlosen. Oder? Sind nun die Schwezer schuld ? Wandere zurück! Oder? Ach, ein Missverständnis ?  

17174 Postings, 7623 Tage sue.vi#920

 
  
    #923
3
16.01.21 19:55
nein.
meine -  Info  -passt zu #911 Susanne Menzel-Riedl (Gastautorin)
Ihr Argument ist         - Zahlen sind relevant -


Während positiv getesteten Personen nun tatsächlich nicht alle krank sind, wird aus dieser beschreibenden Prämisse die falsche Conclusio gezogen, nämlich die, dass die Zahlen irrelevant seien.

Ein gefährliches Spiel, dem wir mit unanfechtbaren wissenschaftlichen Standards und einer klaren Wissenschaftskommunikation entgegentreten müssen.  

25914 Postings, 2695 Tage goldik#919 Ist ok, denke, das hätte auch gut ins Nanorep

 
  
    #924
16.01.21 20:01
ro- Forum gepasst.....  

17174 Postings, 7623 Tage sue.vi.

 
  
    #925
1
16.01.21 20:08
unanfechtbare  wissenschaftliche Standards  sind primordial  und unverzichtbar

Sie beduerfen   - allerdings -    des dazu noetigen Kapitaleinsatzes

 

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