Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 2 von 7782 Neuester Beitrag: 09.11.24 15:35 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 195.528 |
Neuester Beitrag: | 09.11.24 15:35 | von: fws | Leser gesamt: | 35.922.018 |
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kostenlos sehr richtig. Neben den Reperaturaufwendungen die im Laufe der Jahre immer wieder kommen und den Grundsteuern bestehen meist steigende laufende Kosten der Unterhaltung. Die eigene Immobilie ist in der Regel vom Raumangebot nicht an die sich ändernden Lebensumstände anzupassen.
Wir wohnen noch mit fünf Personen im Haushalt. Das wird sich ändern. Wenn ich mit meiner Frau alleine bin werden die Energieaufwendungen (Strom/ Heizen) keine wesentliche Reduktion erfahren. Die Fixkosten bleiben ohnehin gleich. Somit wird das Wohnen je Einwohner defintiv teuerer und ineffizienter.
Das bedenkt man in der Aufbauphase -mich eingeschlossen- nur sehr selten. Heute jammere ich bereits über die hohen Heizkosten in meinem -wie ich finde zwar wunderschönen- denkmalgeschützten Haus. Zum Kaufzeitpunkt 1999 war das Thema Energie noch so weit weg da preiswert.
@Malko: Das Beispiel PKW ist sehr schön gewählt und gehört für mich grundsätzlich zum Kosum.
@Veska: Neu Baugebiete, das ist die kursfristige Sicht der Lokalpolitiker die unterbunden werden müsste.
Ballungszentren sind einfach preiswerter zu unterhalten da die Stückkosten für Infrastruktur wesentlich geringer sind als in ländlichen Regionen.
Dennoch will sicher nicht jeder im Ballungszentrum wohnen. Die Geschäcker sind eben unterschiedlich.
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oha, dann ist es nachvollziehbar.. Immerhin scheint die Thematik jedenfalls doch stückchenweise in den Behörden anzukommen, immerhin. Es braucht generell ein Umdenken bis bspw. auch in den Bereich der Gemeindenfinanzierung, schliesslich gibt es auch das ähnliche Problem des lokalen Konkurrenzdrucks zwischen den Gemeinden beim Bau neuer Gewerbegebiete - auch hier bleibt volkswirtschaftlich unter dem Strich nur zu viel neue Infrastruktur, die später wieder nur kostet. Eigentlich auch ein reines Verteilungsproblem.
Aber ich gebe Dir Recht, regional gesehen ist das in weiten Teilen Süddeutschlands (noch) ein Luxusproblem, aber eines das man langsam angehen sollte, hat man schliesslich schon genug Paradebeispiele in der Republik wohin es sich entwickeln kann.
Immobilieninvestition für den Eigennutz ist sich emotional sehr einzubinden. Diesen Fehler habe ich gemacht. Ich habe sehr viel Energie, Zeit und Geld in meine Immobilie gesteckt, liebe das Umfeld mit der Nachbarschaft, die unmittelbare Stadtnähe und doch so in die Natur eingebunden zu sein in dem ich direkt am Rhein mit seinen schönen Wiesen liege.
http://binged.it/RFNEs6
Der große Nachteil ist die Strukturschwäche des Ruhrgebiet von der ich nicht unmittelbar betroffen bin, die sich jedoch in Zukunft zum Nachteil auswachsen kann.
Eine Immobilie macht eben immobil.
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Geschmäcker und Wohlstand ändern sich und damit auch die Art der Ansprüche an die Wohnungen. Seit der industriellen Revolution gibt es einen Drang in die Metropolen, bei uns wurde er wesentlich durch die Wohnungsbewirtschaftung unterbrochen. In den Zentren war kaum einer der Zeit (um die Sechziger des letzten Jahrhundert) entsprechend ausgestatteter Wohnraum zu finden. Wolle man einen höheren Wohnkomfort, musste man die Stadt verlassen. Unterstützt wurde diese Entwicklung sicherlich auch noch von der Mode "Wohnen im Grünen". Mit der Ende der Bewirtschaftung fingen die Zentren an sich sukzessive zu verändern und die Renovierung ganzer Wohnviertel erhöhte den Wohnkomfort stark. Und schon wirkte wieder das Infrastrukturangebot der Zentren und es gab eine Bewegung zurück in die Stadt. Dieser Drang ist in manchen Städten inzwischen so stark, dass manche Berufsgruppen und viele Rentner (sowie im 19. Jahrhundert) sich das Wohnen in der Stadt nicht mehr leisten können.
Es geht mMn auch nicht darum das "flache Land" aussterben zu lassen. Gerade mit der punktuellen Förderung von Regionalzentren (und nicht das wenige Geld in der Fläche verschleudern) hat das Land weiter eine echte Chance. Es muss eben nicht immer die Großstadt sein. Es wäre ja auch grausig, wollten alle in Bayern in Nürnberg und München wohnen. Aber in einem Abstand von über 30-50 km von den Regionalzentren könnte es anfangen düster zu werden.
Also, Ihr beschwert Euch, daß Eure schmucken Eigenheime bald nix mehr wert sein werden ... geht mir auch so, aber machen wir uns nichts vor:
DAS IST POLITISCH SO GEWOLLT !!!
Kommunale Pflege der Eigenheimsiedlungen aus den 60/70ern würde ja bedeuten, den "Bonzen" dort ihre Werte zu erhalten, und das ist natürlich das letzte, was die progressiven politischen Eliten tolerieren könnten. Die Rentner dort sollen ihre Steuern zahlen und ansonsten die Klappe halten. Dementsprechend verrottet dort die Infrastruktur, was auf den Kinderspielplätzen morsch zusammenbricht wird abmontiert und nicht ersetzt, die Schlaglöcher werden nicht mahl mehr notdürftig ausgebessert. Das, was die überschuldete Kommune noch an städtebaulicher Förderung stemmen kann, fließt sämtlich ins Aufpimpen vormals prekärer Stadtviertel um eine Industriebrache herum, um "sozial verträglich bezahlbaren Wohnraum für junge Familien zu schaffen": dort wird die Infrastruktur luxussaniert, edle Maxi-Spielplätze, sanierte (sic!) Schulgebäude und bis zum Erbrechen durchsubventionierte "Kunst- und Kultur-Begegnungsstätten" inklusive, und natürlich ÖPNV im 30-Sekunden-Takt. Damit ist klar, daß sich das solvente, mobile Akademikerpärchen auch dort ansiedelt.
Der Rest der vormals etablierten Bevölkerung kann stattdessen dem Verfall zuschauen und den Vorgarten pflegen, solange die Knie das noch mitmachen, und CDU wählen; ach ja: Steuern zahlen nicht vergessen!
Das ganze ist eine gigantische Umverteilung von Immo-Werten von den Edel-Vierteln hin zu den Eignern der vormals ziemlich wertlosen Industriebrache-Vierteln.
Und dann kommen noch die Migranten ins Spiel ... aber das ist eine andere Geschichte.
wirklich gewollt ist mag ich eigentlich kaum glauben, das würde ja sowas wie ein weit vorausschauendes Planen voraussetzen. Meiner Meinung fehlt es aber genau daran. Egoistisches, kurzfristiges und unkreatives Durchwurschteln und dabei möglichst nicht über den eigenen Tellerrand schauen. So greift halt jeder an Fördermöglichkeiten ab was möglich ist, baut ehemalige Waldwege zu 2-3 Höfen zu halben Autobahnen um (gibt ja EU-Zuschüsse) während die Strassen der älteren Wohnviertel verrotten. Das mal als Beispiel was Umverteilung bewirken kann.
Oder wenn man schon dabei ist werden noch schnell hier und da ein paar neue Brücken gebaut, dabei fehlt es schon an Mitteln, die vielen alten mal halbwegs vernünftig zu sanieren. Das zieht sich wie ein roter Faden durch, egal ob auf kommunaler Ebene oder auf der der Länder und des Bundes.
In München wurden die durch Wohnraumbewirtschaftung (Mietpreisbindung) heruntergekommene Stadtviertel (sogenannte Glasscherbenviertel) durch Sanierungsgesellschaften aufgemöbelt. Die Sanierungsgesellschaften waren voll in städtischen Besitz. Erst nachdem die ersten Sanierungsergebnisse zu besichtigen waren, kamen die privaten Investoren hinzu und es setzte der Drang zurück in die Stadt ein. Und ist es nicht normal, dass eine Stadt lieber funktionierende Stadtteile hat als Slums verwaltet? Und der U-Bahn-Bau war sicherlich sinnvoller als die Straßen zu erweitern. Und dass es mit der U-Bahn schwierig ist (finanziell) die Viertel der grünen Witwen und der Vororte zu erschließen sollte einleuchtend sein.
Richtig, die Innenstädte nicht verkommen zu lassen war politisch gewollt und das war richtig so! Dass die Geburtenraten so stark zurück gingen war politisch so nicht gewollt. Noch laufend wird rumgekasperlt neue Methoden zu finden die Reproduktionsrate zu erhöhen. Dahinter stecken millionenfache Einzelentscheidungen. Und deshalb kam es eben zu Leerständen und Rückbau im Wohnungsbau und dies wird noch zunehmen.
Stimmengewichtung: Notenbank-Chef befeuert Debatte um EZB-Reform
Bisher hat Bundesbankpräsident Jens Weidmann genau wie seine Kollegen aus Malta oder Zypern nur eine Stimme im EZB-Rat. Das könnte sich ändern, nachdem erstmals ein anderes Ratsmitglied für eine Änderung offen ist.
BerlinFinanzpolitiker von Union und FDP haben den Vorstoß des Chefs der Österreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny, für eine Änderung des Abstimmungsmodus in der Europäischen Zentralbank (EZB) zugunsten der großen Mitgliedsländer begrüßt. Der Obmann der Unions-Fraktion im Bundestagsfinanzausschuss und Vorsitzende der CSU-Mittelstands-Union, Hans Michelbach, plädierte dafür, den Vorstoß Nowotnys für eine politische Initiative zur Änderung der Regularien zu nutzen. „Das Stimmgewicht der einzelnen nationalen Notenbanken im EZB-Rat muss schleunigst dem jeweiligen nationalen Haftungsanteilen angepasst werden. Wir brauchen endlich einen direkten Zusammenhang zwischen Risikohaftung und Stimmgewichten“, sagte Michelbach Handelsblatt Online. „Dies wäre auch ein Beitrag zu Absicherung des Auftrags der EZB.“
Deutschland solle bei einer Reform vor allem mit Euro-Ländern mit AAA-Ratings eng zusammenarbeiten. „Diese Staaten müssen wesentlich stärker als bisher einen Stabilitätsblock in der Euro-Zone bilden“, sagte Michelbach. Sie hätten vielfach gleichgelagerte Interessen, wie etwa bei den Regeln für eine europäische Bankenaufsicht.
Bundesfinanzen: Wirtschaftsweise vermissen Spar-Ehrgeiz
Die Wirtschaftsweisen fordern die Bundesregierung zu stärken Sparanstrengungen auf. Für die Sachverständigen gehen die gerade von der Koalition beschlossenen Mehrausgaben in die falsche Richtung.
BerlinDie Wirtschaftsweisen fordern die Bundesregierung zu stärken Sparanstrengungen auf. „Da der Bund nicht dauerhaft auf Sonderfaktoren und eine günstige konjunkturelle Entwicklung bauen könne, ist deutlich mehr Ehrgeiz bei der Konsolidierung des Haushalts notwendig“, heißt es im Jahresgutachten des Sachverständigenrats, das dem Handelsblatt (Mittwochausgabe) vorliegt. Für die Sachverständigen gehen die gerade von der Koalition beschlossenen „strukturellen Mehrausgaben, wie etwa das Betreuungsgeld, die Zuschussrente oder die Abschaffung der Praxisgebühr in die falsche Richtung“.
Ich frage mich in dem Zusammenhang immer wieder, ob damit tatsächlich Wählerstimmen gefangen werden können, mittlerweile müsste es ja auch in den letzten Reihen angekommen sein, dass der Staat ein Ausgaben- und kein Einnahmenproblem hat.
Für viele ist es schwer über Grenzen zu denken und auch mal die Scheuklappen abzulegen. Das sieht man ja hier bei ariva auch in vielen Diskussionen. Sicher ist kein Mensch aufgrund von Argumenten bereit Positionen seiner Grundeinstellung sofort zu räumen aber ein gewisser Lernprozess sollte schon vorhanden sein.
permanent
ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass eben der Grossteil der Wählerschaft sich davon nicht (mehr) ködern lässt und zumindest ein recht ordentlicher Teil über partei-ideologische Grenzen hinwegdenkt. Das würde auch manche Wahlergebnisse in der jüngeren Vergangenheit erklären, in welchen mMng nach oft Protestwahl-Ergebnisse mit ausschlaggebend waren.
Auch wenn das Gewicht Deutschland bei den wenigen Abstimmungen größer werden würde, wäre es weit von einer Mehrheit entfernt. Einigen müsste man sich trotzdem. Es gilt eben auch in der EZB für die eigenen Interessen Gleichgesinnte zu suchen und sich nicht schmollend in die Ecke zurück zu ziehen. Die Schwächen der EZB liegen nicht in dem kaum gebrauchten Abstimmungsverfahren, sie liegen in der Art der Mitgliedsländer. Manche hätte man nicht aufnehmen dürfen. Das kann nachträglich auch kein Wahlverfahren ändern. Man ist eben immer die Summe des Ganzen.
Wir könnten allerdings, um dem Geist des Chefs der Österreichischen Nationalbank Rechnung zu tragen, in der Wahl zu den jeweiligen Parlamenten der Euromitglieder eine Stimmengewichtung nach gezahlten Steuern einführen. Dann würden es auch andere Vertreter bei der EZB geben. ;o)
Kurz meine Einschätzung zur Konjunktur:
Ich bin bei einem mittelständischen Unternehmen beschäftigt und kann aktuell miterleben wie es für den Vertrieb die Aquisition immer problematischer wird. Dieser Trend hat in den letzen Wochen eingesetzt. Insbesondere aus der Region Nordamerika kommen weniger positve Rückmeldungen.
Soll das Thema Börse hier im Thread auch behandelt werden?
mfg
Wir haben sicherlich ein Ausgabeproblem und nicht ein Einnahmeproblem. Das bedeutet mMn allerdings nicht, dass man die Einnahmeseite außer acht lassen sollte. Unsinnige Subventionen gibt es nämlich über Steuervorteile und direkte Zahlungen und das sind insgesamt nicht wenige.
Die politische Diskussion ist diesbezüglich auch alles andere als ehrlich - wen wundert's?
- Die Praxisgebühr ist z.B. ein bürokratischen Monstrum, entstanden aus einem schrägen Kompromiss. Man wollte die Arztbesuchshäufigkeit etwas ausbremsen. Dazu braucht es mMn aber keine einmalige Gebühr für alle Besuche eines Quartals sondern eine Beteiligung je Besuch. Dazu müsste allerdings auch noch das Abrechnungssystem mit den Ärzten geändert werden. Dieses ist so konstruiert, dass ein Arzt Interesse an öfteren Besuchen hat. Auch deshalb sind die Deutschen Weltmeister in der Häufigkeit der Arztbesuche.
- Bezüglich der Kinderbetreuung hat sich die Politik, weil sie wie so oft sich selber nicht mehr traut, eine gesetzlichen Rechtsanspruch in die Welt gesetzt (vergleichbar den Stabilitätsgesetzen - auch diesbezüglich traut man sich selbst nicht). Die Länder und Gemeinden kamen aber in einem größeren Umfang ihren selbst auferlegten Verpflichtungen nicht nach. Nächstes Jahr würde es also Entschädigungsprozesse gegen die Gemeinden hageln und das Endergebnis wäre teuer als das Betreuungsgeld. Auch ist es ja nicht so, dass die staatlichen Kitas (die privaten sind für viele nicht bezahlbar), wirklich sich den Anforderungen der Berufstätigen anpassen würden und durchgehend eine gute Betreuung liefern würde. Manche gute und preiswertere Eigeninitiative (sowohl für den Steuerzahler als auch für die Eltern) kann damit unterstützt werden. Ich weiß, dass man mit Recht in etlichen Ballungsräumen nördlich des Mains fürchtet, mancher Plebs würden diese Gelder sachfremd einsetzen. Hier sei aber die Frage erlaubt, ob sich alles nach dem Plebs richten muss und ob man mit der Problematik Kindererziehung in Teilen des Prekariats nicht anders umgehen müsste. Die wirkliche Gefahr lauert, je nach Ausgestaltung, mMn in einer weiteren Anziehung der Einwanderung in unser Sozialsystem. Nach EU-Vorgaben müssen Sozialleistungen wie z.B. unser Kindergeld allen gewährt werden. Das Betreuungsgeld erreicht schnell einen ähnlichen Status. Und dann können wir uns, wegen unsere Beschränktheit bei der Gesetzgebung, wieder trefflich über Romas aus Osteuropa aufregen, welche es schaffen mit Kindergeld und Betreuungsgeld ganze Clans durchzufüttern.
- Die Zuschussrente ersetzt im Prinzip bei wenigen Hartz4, ohne dass diese ihr kleines Gespartes angreifen müssen - so der Hintergedanke. Die geforderte Wartezeit (40 Jahre) werden allerdings primär diejenigen erfüllen könne, welche viele Jahre lang Hartz4 bezogen haben. Eine Beleidigung aller, welche sich etwas mehr angestrengt haben und nur leicht über der Mindestrente liegen. Auch löst man darüber nicht die Problematik, dass immer mehr Rentner nicht mehr für die effektiven Kosten ihrer Krankenkasse und ihrer Wohnung aufkommen können und die Lebensmittel bei der Tafel beziehen müssen. Die demographische Entwicklung wird diese Umverteilungsspielchen beenden. Man braucht sich nicht mittels unsinniger und unwirksamer Umverteilung zwecks Beruhigung des Gewissens gegen die Altersarmut zu stemmen, sie ist uns gewiss.
Gastkommentar: „Obama muss Griechenlandisierung Amerikas verhindern“
Die Beschäftigungskrise und die Staatsschulden sind für Barack Obama die größten Herausforderungen seiner zweiten Amtszeit. Denn sie bedrohen den Glauben an die Zukunftsfähigkeit des amerikanischen Modells.
Die Amerikaner geben Barack Obama, wenn auch nur knapp, eine zweite Chance. Eine große Herausforderung das zu verwirklichen, was er schon zuvor versprochen hatte, nämlich die Supermacht aus einer ihrer härtesten Wirtschafts- und Beschäftigungskrisen herauszuführen. Darüber hinaus wird er den Grundstein für eine fiskalische Stabilisierung legen müssen, die eine Griechenlandisierung Amerikas vermeidet. Dies könnte zu einer Sisyphos-Aufgabe werden, die die Demokraten langfristig aus der Regierung drängt.
Denn trotz einer scheinbar langsamen Erholung des darnieder liegenden Arbeitsmarktes sind die Ausgangsbedingungen für einen Durchbruch bei diesen Aufgaben keineswegs günstig. Noch immer fehlen bis zu vier Millionen Jobs, um wenigstens das Beschäftigungsniveau vor der großen Krise zu erreichen. Doch für einen schnellen Aufschwung gibt es allenfalls schwache Anzeichen, die Schleifspuren von Immobilien- und Finanzkrise sind noch tiefer als befürchtet. Selbst wenn die Arbeitslosenquote inzwischen unter die kritische Marke von zehn Prozent gefallen ist, die vor zwei Jahren gemeldet wurde, so ist das momentane wirtschaftliche Wachstum doch deutlich zu gering, um eine durchgreifende Wende auf dem Stellenmarkt zu ermöglichen.
Märkte erleichtert: Vier weitere Jahre für Obama – noch mehr billiges Geld
Wer die USA regiert, ist den Investoren eigentlich egal. Hauptsache, er druckt noch mehr Geld. Unter Obama stehen die Chancen darauf gut. An den Märkten herrscht Erleichterung. Es gibt aber auch einen großen Verlierer.
New York, DüsseldorfObama bleibt Präsident. An den Finanzmärkten sorgt die Wahl für Erleichterung. Zwar sind die Probleme mit der Wiederwahl Obamas nicht kleiner geworden. Aber immerhin können sich die Investoren unter dem alten und neuen Präsidenten darauf verlassen, dass die Geldflut an den Finanzmärkten nicht abebbt. Noch mehr billiges Geld.
Weltweit legten die Aktienmärkte zu. In Frankfurt stieg der Dax um 0,7 Prozent, in London stieg der FTSE 100 um 0,8 Prozent, in Hongkong kletterte der Hang Seng um 0,7 Prozent. Der Verlierer des Tages war ebenfalls schnell gefunden: der Dollar. Die US-Währung verlor nicht nur gegen den Euro, sondern auch gegen andere wichtige Währungen.
Mit der Wahl Obamas ist die Entscheidung für die Fortsetzung der lockeren Geldpolitik gefallen. „Obamas Sieg bedeutet, dass die quantitative Lockerung der US-Geldpolitik weitergehen wird“, sagte Yuji Saito, Chef des Devisenhandels der Credit Agricole in Tokio.