Viscom AG übertrifft eigene Erwartungen!
Alle anderen Zahlen (insbesondere der Ausblick auf 2019) sind erwartungsgemäß.
Die Gründe sind im Bericht ja gut dargestellt.
https://www.ariva.de/news/...s-wachstum-in-2018-ausblick-fuer-7472730
Die Verschiebung von 2018 in 2019 muss ordentlich gewesen sein.
Umsatz und Auftragseingang von 2017 auf 2018 deutlich gestiegen. Der CF aus betrieblicher Tätigkeit ist eingebrochen, was wohl mit der Verschiebung zusammenhängt.
Für mich ergibt sich daraus umsomehr ein Anstieg (Unternehmensergebnis und Börsenkurs) nach den Q1 Zahlen 2019.
D.h. für mich weiterhin, auf niedrigem Niveau nachkaufen.
Umsatzsteigerungen von 2014-2018 lagen bei beiden Unternehmen ~ +50%. Die Bilanzrelationen sind durchaus ähnlich, auch die Eigentumsverhätnisse (freee float). Das Ergebnis pro Aktie wird bei Viscom mit einem Multiplen von 18 im Kurs umgesetzt, bei Isra Vision mit dem 33-fachen. Muß man da noch mehr schreiben?
Seit Jahren will man bei Isra Vision durch Zukäufe wachsen, wo bleiben die denn? Und welche Probleme würde man sich damit ggf. einfangen?! Bei Viscom wächst man organisch- nur schreibt kaum eine der wohlbekannten Gazetten darüber.
Würde man den Isra Vision-Bewertungsmaßstab anlegen, müßte Viscom bei ~ 30 € stehen.
Vom deutschen Kurszettel kommen Basler, Viscom und Stemmer Imaging infrage. Basler dürfte mit einem Börsenwert von einer halben Milliarde Euro zu groß sein. Die Firmen Stemmer und Viscom mit Börsenwerten von 162 beziehungsweise 136 Millionen Euro wären für Isra hingegen zu stemmen."
Viscom AG: Ausblick positiv trotz verhaltenem Start ins Geschäftsjahr 2019
Umsatz: 19.715 TEUR (Vj.: 16.778 TEUR)
Auftragseingang: 19.844 TEUR (Vj.: 24.716 TEUR)
Auftragsbestand: 25.099 TEUR (Vj.: 27.715 TEUR)
EBIT: 348 TEUR (Vj.: 253 TEUR)
EBIT-Marge: 1,8 % (Vj.: 1,5 %)
Vorstand bestätigt die Jahresprognose für 2019
Auftragseingang und -bestand sind schlechter als 2018, aber im Rahmen von 2017, bei gleichzeitig deutlich höherem Personalbestand (+25% ggü Q1 2017). Das zieht natürlich an der Marge.
Mich würde ebenfalls interessieren, in welche Güter in Q1 2019 investiert wurde. EK Quote und Cash-Bestand nach unten, bei gleichzeitig höherem Aktiva..
Dividendenrendite und Auftragsbestand sichern nach unten ab. Nach oben fehlt ein wenig die Zuversicht, bei hohem Personal und Investitionsbestand sowie nicht gerade steigenden Auftragseingängen..
Meine erste Einschätzung..
Würde ich nicht überbewerten. Der Eingang entspricht immer noch dem aktuellen Umsatz.
"... Mich würde ebenfalls interessieren, in welche Güter in Q1 2019 investiert wurde. …"
Steht im Bericht auf Seite 11: "... Die Gesamtsumme der in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen getätigten Investitionen belief sich in den ersten drei Monaten des Jahres 2019 auf 1.543 T€ (Vj.: 1.357 T€). Ein Teil der vorgenommenen Investitionen mit 466 T€ (Vj.: 616 T€) entfiel auf aktivierte Entwicklungsleistungen, 293 T€ (Vj.: 741 T€) verteilten sich auf Betriebs- und Geschäftsausstattung, Mietereinbauten, geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau, Software sowie Technische Anlagen und Maschinen. Zudem schlugen sich in dieser Position Nutzungsrechte gemäß IFRS 16 in Höhe von 784 T€ nieder. …"
"... EK Quote …"
Der Rückgang ist leicht zu erklären. Bilanzierungseffekt durch IFRS 16. Leasing wird nun nicht mehr als Aufwand gebucht, sondern aktiviert und abgeschrieben. Daher ca. 11 Mio. Euro mehr Sachanlagen bei unverändertem Eigenkapital. Also nur rechnerisch gesunken. Geändert hat sich absolut nichts, nur der bilanzielle Ausweis.
"... Cash-Bestand nach unten …"
Auch reiner Bilanzierungseffekt. Siehe auch Seite 24: "... Zum 1. Januar 2019 wurden kurzfristige Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 2,5 Mio. €, langfristige Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 8,4 Mio. € sowie Nutzungsrechte von 10,9 Mio. € bilanziell erfasst. Diese Bilanzverlängerung führte zu einer reduzierten Eigenkapitalquote beziehungsweise einem höheren Verschuldungsgrad. …"
"... Nach oben fehlt ein wenig die Zuversicht …"
Das stimmt. ;D
Ich bleibe dennoch dabei, auch wenn ich viel zu früh rein bin. ;) Die Perspektive stimmt. Man wird sehen, was Viscom daraus macht. Chancen scheinen vorhanden: "... Um auch weiterhin den zukunftsweisenden Megatrends und ihren Bedarfen frühzeitig auf Augenhöhe begegnen zu können, sind wir auf verschiedenen Ebenen in ständigem Austausch mit unseren Kunden. Der Bedarf an Inspektionssystemen steigt durch den Zuwachs an Fahrzeugelektronik gerade im Bereich der Elektromobilität und den Anforderungen des autonomen Fahrens stetig. Auch bei der Nutzung von Batterien durch unsere Kunden haben sich neue Bedarfe bei der Qualitätskontrolle gezeigt, die wir durch unsere Systemtechnik abdecken können. Dies betrifft verschiedene Typen von Batteriezellen wie Knopfzellen, Rundzellen und Pouchzellen, wodurch sich zusätzliche Anwendungen ergeben. …"
Geht mir genauso, bin schon rein bei 16,30 und hänge jetzt doof drin, denke aber auch dass die mifri Perspektive stimmt und Viscom technologisch gut ist und wenn die Autokonjunktur/Handelskonflikt/xxx sich normalisiert wieder bessere Kurs-Zeiten sieht.
Gefühlt alllerdings scheint mir dass sich dieser Handelskonflikt USA-China verhärtet und irgendwie 'was Bleibendes zu entwickeln beginnt. Da brauchts einen wie den Alexander (den Großen), der mit einem einzigen Schwerthieb damals den gordischen Knoten ... :-)
https://www.viscom.com/de/europe/investor-relations/aktuelles/
und hier direkt zum Bericht.
https://www.viscom.com/fileadmin/user_upload/...3M_2019_Viscom_de.PDF
@shuntifumi
danke für deinen Blick in den Bericht.
Hatte nur die Pressemeldung angeschaut und war deshalb erstaunt. Die Umstellung erklärt natürlich einiges. Wie du schreibst, "nicht überbewerten". Bei einem Vergleich von Q1 2017 und Q1 2019 zeigt der erste Eindruck, dass Viscom sich nicht bewegt hat. Sowohl, was den Kurs betrifft, als auch die Rahmendaten Umsatz, Auftragsbestand und -Eingang.
Dass wir in den Bereichen E-Mobilität und Autonomes Fahren Megatrends haben, sehe ich genauso.
Deshalb bleibe ich ebenfalls dabei.
Wenn das stimmt:
"... Der Personalaufbau erstreckte sich dabei über alle Unternehmensbereiche. Viscom reagierte damit auf die prognostizierten Wachstumsperspektiven des Unternehmens. …"
Dann wäre das vorausschauend und sollte sich in künftigem Umsatz niederschlagen. Ist halt die Frage, ob man an das Wachstum glaubt (dann wäre der Personalaufbau wohl richtig) oder nicht. Zur Auslastung gibt es ja leider keine Angaben. Wobei es ja anfangs auch immer Einarbeitungsdefizite gibt, die mehr Zeit kosten. Ich unterstelle (für mich) einfach mal, dass das so stimmt und daher Sinn macht.
Zum EBIT sagt man:
"… Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) betrug 348 T€ im ersten Quartal 2019 (Vj.: 253 T€). Dies entsprach einer EBIT-Marge von 1,8 % (Vj.: 1,5 %) und lag damit auf Vorjahresniveau. Maßgeblich wurde das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit durch Wertberichtigungen auf Vorräte sowie gestiegene Aufwendungen für Gewährleistungen negativ beeinflusst. Darüber hinaus wurde das Ergebnis durch erhöhte Personalaufwendungen aufgrund der vorgenommenen Kapazitätserweiterung belastet. …"
Die höheren Personalaufwendungen mag man ja erkennen, die Auswirkungen der Wertberichtigungen leider nicht. Man sollte aber auch beachten, dass sich die Vorräte trotz Wertberichtigungen um mehr als 3 Mio. Euro erhöht haben. Man hat also mit den vorhandenen Kapazitäten durchaus etwas geleistet. Auf der Ertragsseite kann der Vorratsaufbau aber nur teilweise durch die Aktivierung gezeigt werden, da nur ein Teil der Fertigungskosten aktiviert werden kann. Der Ertrag kommt erst beim Verkauf hoch. Also insoweit steckt in den aufgebauten Vorräten auch noch mehr als nur der "normale" Gewinnaufschlag. (vorausgesetzt es ist tatsächlich alles verkäuflich).
Das Ergebnis ist daher m.E. schon ein wenig verzerrt. Den Abverkauf heute kann ich nachvollziehen, weil die Zahlen eher schlecht wirken. Ich meine aber, dass, wenn die Story intakt ist, sie eher ziemlich verzerrt sind (IFRS 16, Bestandsaufbau, Wertberichtigungen etc.) und daher (positive) Überraschungen möglich sind.
Das war sicher akzeptabel als man als Wachstumswert gesehen wurde, aber nun ohne Wachstum?
Ich glaub, der Kurs dürfte noch deutlich nachgeben.
Wer hofft, verliert. Normal soll man ja oben verkaufen. Schade, aber ich bin vorerst raus. Wer weiß, wo hier der Boden ist.