Karstadt Quelle habe ich massiv ins Depot
FRANKFURT/OBERURSEL (dpa-AFX) - Die KarstadtQuelle-Tochter Thomas Cook übernimmt den britischen Reiseveranstalter MyTravel und bereitet einen Börsengang vor. Die neue Holding Thomas Cook plc solle ihren Sitz in London haben und an der dortigen Börse gelistet werden, teilten KarstadtQuelle und MyTravel am Montag mit. KarstadtQuelle hat für Montagvormittag eine Pressekonferenz in Essen angesetzt.
KarstadtQuelle hält der Mitteilung zufolge 52 Prozent der Anteile an dem neuen Unternehmen. Die übrigen 48 Prozent hält MyTravel. Die Fusion soll bis Ende Juni abgeschlossen sein und Synergien von mindestens 75 Millionen britischen Pfund (112,5 Millionen Euro) vor Steuern bringen.
Für eine Übergangszeit sollen Thomas-Cook-Chef Manny Fontenla-Novoa und MyTravel-Chef Peter McHugh die Führung von Thomas Cook plc übernehmen. Dem Aufsichtsrat soll KarstadtQuelle-Chef Thomas Middelhoff vorstehen, als Stellvertreter fungiert Michael Becket, der den Posten bislang bei MyTravel innehat./stw/sk
17:01 13.02.07
Detmold (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom "Frankfurter Tagesdienst" empfehlen in die Aktie von KarstadtQuelle (ISIN DE0006275001/ WKN 627500) weiterhin einzusteigen.
Die Fusion von Thomas Cook und MyTravel habe als Nachbrenner für die KarstadtQuelle-Aktie gewirkt. Durch die Fusion der beiden Konzerne entstehe ein neuer europäischer Branchenriese, der dem Branchenführer TUI dicht auf die Fersen rücke. Der KarstadtQuelle-Konzern werde 52% des künftigen Tourismusriesen halten, wobei natürlich besonders attraktiv sei, dass Unternehmensangaben zufolge kein zusätzlicher Finanzierungsbedarf entstehe. Im Gegenzug würden die beiden Fusionspartner das jährliche Synergiepotenzial auf 112 Mio. EUR beziffern.
Die Reaktion am Aktienmarkt sei fast schon euphorisch gewesen. In London sei MyTravel um bis zu 33,4% auf 317,5 Pence geklettert. KarstadtQuelle dagegen habe mit einem Tageshoch von 27,65 EUR (+5,5%) das höchste Kursniveau seit Mai 2002 erreicht. Jetzt werde es spannend, denn nach dem Überwinden der charttechnischen Widerstandsmarke bei 25,60 EUR habe das Wertpapier nun kurzfristig Luft bis 33 EUR, möglicherweise aber auch bis 37,50 EUR. Die Experten seien seit Ende November wieder dabei.
Auch auf dem nun bereits höheren Kursniveau empfiehlt sich immer noch der Einstieg in die Aktie von KarstadtQuelle, so die Experten vom "Frankfurter Tagesdienst". Das Stop-loss-Limit sollte bei 22,75 EUR platziert werden.
News - 15.03.07 20:46
Karstadt gibt Warenhäusern Gnadenfrist
Der Handelskonzern KarstadtQuelle wird sich möglicherweise von weiteren Kaufhäusern trennen. Nach FTD-Informationen hat das Unternehmen von seinen rund 90 Häusern 27 Standorte identifiziert, die nur weiterbetrieben werden sollen, wenn sie in diesem Jahr bestimmte Ziele erreichen.
Dies geht aus Unterlagen hervor, die der FTD vorliegen. Zu diesen sogenannten Projektfilialen zählen die Karstadt-Häuser in Hamburg-Harburg, Bayreuth, Magdeburg und Siegen. "Dies ist keine Verkaufsliste", sagte ein Sprecher. "Diese Filialen wurden als verbesserungswürdig eingestuft und bekommen daher besondere Unterstützung." Gesamtbetriebsratsvorsitzender Hellmut Patzelt sagte: "Wir wollen alle Filialen 2007 über die Ziellinie bringen." Unklar blieb, welche konkreten Vorgaben der Konzern den Häusern gemacht hat.
Insider vermuten, dass sich der Konzern langfristig nur noch auf wenige Tophäuser konzentriert. Vor Kurzem hatte Konzernchef Thomas Middelhoff angedeutet, dass möglicherweise nicht alle Karstadt-Häuser weitergeführt werden. Im Sommer 2005 hatte der Handelskonzern bereits 74 kleinere Filialen an Finanzinvestoren verkauft. Die Häuser wurden Anfang März in Hertie umbenannt.
Ziele schwer zu erreichen
Unklar ist, inwieweit die neuen Vorgaben für die betroffenen Häuser realistisch sind. "Für Filialen mit hohem Investitionsstau ist es unglaublich schwierig, die vorgegebenen Ziele zu erreichen", heißt es in einem Betriebsratsschreiben. "Alleine die Personalkosten wurden in der Vergangenheit immer an den Umsatz angepasst, das heißt in der Regel gesenkt."
Vor allem Einbußen wegen älterer, schlecht verkäuflicher Ware seien für viele Häuser ein Problem, beklagt die Mitarbeitervertretung. Diese sogenannten Abschriften belasteten "die Ergebnisse der Filialen außergewöhnlich", so das Schreiben weiter. Zu Projektfilialen wurden dem Betriebsrat zufolge aber nicht nur Häuser mit negativem Betriebsergebnis erklärt.
Den betroffenen Häusern wurde nach Karstadt-Angaben ein Millionenbudget zur Verfügung gestellt. "Inzwischen entwickeln sich die Filialen deutlich besser als bisher", sagte der Karstadt-Sprecher. Middelhoff zufolge hat die Warenhaussparte 2006 den Turnaround geschafft und verbucht im Gegensatz zu Wettbewerbern deutlich steigende Umsätze.
Von Christiane Ronke (Hamburg)
Quelle: Financial Times Deutschland
News druckenName Aktuell Diff.% Börse
KARSTADT QUELLE AG Inhaber-Aktien o.N 26,57 +2,59% XETRA