Stahlhersteller - Zykliker
Aktionäre feierten dennoch schon einmal vor. Der Salzgitter-Kurs sprang auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um ein Fünftel nach oben.
Die Freude der Salzgitter-Eigentümer scheint nachvollziehbar. Allein seit Jahresbeginn ist der Aktienkurs um die Hälfte eingebrochen. Am Montag gingen die Titel mit einem leichten Abschlag bei fast 14 Euro aus dem Handel. Vor 17 Jahren hatte der Aktienkurs zeitweise bei über 150 Euro gelegen.
Erst Ende Oktober hatte Salzgitter seine Jahresprognose erneut gesenkt. Der Konzern rechnet im laufenden Jahr jetzt mit einem noch stärkeren Umsatzrückgang als bisher und mit einem Verlust vor Steuern in dreistelliger Millionenhöhe. Salzgitter-Chef Gunnar Groebler kündigte zudem einen schärferen Sparkurs an. Der Manager verwies auf eine ausgeprägte Schwächeperiode in wichtigen Zielmärkten.
Größter Anteilseigner von Salzgitter ist das Land Niedersachsen mit 26,5 Prozent. GP Günter Papenburg hält 25,10 Prozent. Das Familienunternehmen betätigt sich eigenen Angaben zufolge in den Bereichen Bau und Projekte, Rohstoffe und Logistik, Technologie und Projekte sowie Recycling und Verwertung.
Sollte es zu einer Übernahme kommen, bekäme der Metallverarbeiter Aurubis (Aurubis Aktie) einen neuen größten Aktionär. Salzgitter hält derzeit 30 Prozent der Anteile.
Quelle: dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/...deutet-das-fuer-die-aktie-486.htm
https://www.salzgitter-ag.com/de/newsroom/...9-monate-2024-22615.html
Wie ist Eure Meinung zu dem Ergebnis?
Nach der Nachricht von Anfang der Vorwoche über ein mögliches Übernahmeangebot waren die Papiere von etwas unter 14 Euro bis auf fast 20 Euro nach oben gesprungen, wo der Kurs nun erst einmal gedeckelt scheint. Die Übernahmespekulationen blieben vorerst der wichtigste Faktor für die Kursentwicklung, schrieb am Montagmorgen Analyst Christian Obst von der Baader Bank. Das aktuelle Kursminus sieht er als Reaktion auf die Wertberichtigungen und die schwache operative Entwicklung der Niedersachsen.
Salzgitters zweitgrößter Aktionär GP Günter Papenburg AG erwägt zusammen mit der TSR Recycling GmbH & Co. KG eine Offerte für den Konzern. Details zu einer möglichen Transaktion sind noch offen.
Quelle: dpa-AFX Broker
Vielleicht war nur eine kleine Kursrally ihr Anliegen. Who knows.
https://www.voestalpine.com/group/de/media/...ell-schwierigen-umfeld/
Wie ist Eure Meinung zu dem Ergebnis?
Sind es die Anteilseigner, die SAG günstig anstelle eines fairen Wertes übernehmen wollen?
Die Umstellung auf grünen Stahl ist zudem ungemein teuer und gute kommerzielle Aussichten für die SAG alleine gewagt.
Fit für die Zukunft zu sein wäre alternativ nach meiner Meinung daher ein organisatorischer Zusammenschluss mit Aurubis als neuer Techno-Konzern in welcher Form auch immer als richtige Lösung.
Leider sind die Gewerkschaften und die aktuellen Politiker in NDS in ihrer Einsicht hier noch nicht soweit und für die SAG diese Situation weiterhin äußerst verlustreich.
Es gibt zwar gewisse Gemeinsamkeiten bei Stahl- und Kuperherstellung bzw. Schrottverwertung aber (soweit mir bekannt) keine echten Synergien. Und was soll das bringen wenn die Salzgitter AG Aurubis immer weiter bremst und runterzieht?
Andersrum ist die momentane Nachrichtenlage doch wohl so, daß da jemand "erwägt" ein Übernahmeangebot zu machen, er hat aber noch keines gemacht.
Nun ist es sicher etwas anderes ob GP Papenburg erwägt, sich massiv bei Salzgitter einzubringen (wer weiß, ob das Land seine Anteile hergäbe!) oder ich öffentlich "erwäge", Microsoft zu übernehmen. Aber es änderte erstmal nichts an "viel Konjunktiv, wenig Substantiv".
Wenn "die Gewerkschaften" ("und die bösen Sozen!") schuld sein sollen, dann wäre die Lösug für Salzgitter doch wohl eher die Zerschlagung der Salzgitter AG in einzelne Profit-Units und "die Fachkräfte wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen" und nicht ein noch größerer, noch trägerer, noch schwerer zu lenkender Laden mit einem weiteren andersartigen Element darin (Aurubis) und dem darübergestülpten GP Günter Papenburg AG + TSR Recycling GmbH & Co. KG Konstrukt.
Was sollte das Land Niedersachsen mit seinen Salzgitter Anteilen machen und warum werden die wohl gehalten? Ich hoffe mal, das geschieht damit wir alle unterm Strich weniger Transferleistungsempfänger haben.
Die dramatische Entwicklung in diesem Jahr sollte allen Beteiigten die Augen öffnen.
GP Papenburg hat bislang lediglich etwas völlig(!) Unverbindliches von sich gegeben, wie warme oder heiße Luft die irgendwo entströmt ist, aber die Flatulenzen eines Milliardärs können schon eine Menge auslösen.
Bei Rossmann sieht man in den Aurubis-Stimmrechtsmitteilungen auch, daß er etwas macht. Das ist mehr als warme Luft. Am Wochenende wurde er medial dazu genötigt, zuzugeben Hr. Papenburg zu kennen, verneinte aber koordiniertes Handeln mit Papenburg (und Goldman Sachs) in dieser Sache. Vgl.: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/...bis-aktien/100086995.html
Bei Salzgitter hätte ein ambitionierter "Investor" immer das Land Niedersachsen mit im Boot (und wohl gegen sich bei zu radikalen Plänen). Bei Aurubis bekäme auch niemand einen Squeeze Out hin solange ein Aktionär über mehr als 10% der Stimmrechte verfügt (die müßte man dem wohl teuer abkaufen).
Wozu bräuchte man noch das Land NDS?
https://www.salzgitter-ag.com/de/...ons/aktie/aktionaersstruktur.html
dann hält das Land Niedersachsen derzeit 26,5% der Stimmrechte. GP Günter Papenburg AG hält 25,1%. 10% werden selbst gehalten (wozu auch immer), der Rest ist "verteilt".
Und wenn ich dann nachlese
https://de.wikipedia.org/wiki/Sperrminorit%C3%A4t
dann kommt da:
"Aktiengesellschaften
Eine Dreiviertelmehrheit ist unter anderem erforderlich nach § 103 AktG (Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern), § 129 AktG (Geschäftsordnung für die Hauptversammlung), § 141 AktG (Beschränkung oder Aufhebung von Vorzugsaktien), § 179 AktG (Satzungsänderung), § 182 AktG (Kapitalerhöhung), § 186 AktG (Ausschluss des Bezugsrechts), § 202 AktG (genehmigtes Kapital), § 221 AktG (Wandelanleihen), § 222 AktG (Kapitalherabsetzung), § 262 AktG (Liquidation) oder § 319 AktG (Eingliederung). "
Man bräuchte also z.B. für eine Kapitalerhöhung oder eine Satzungsänderung 75%+1Stück der Stimmrechte und somit das Land Niedersachsen. Für eine Komplettübername mit Squeeze Out der Minderheitsaktionäre bräuchte man noch mehr Anteile.
Was macht also Niedersachsen wohl mit seinen Anteilen? Verschenken, verkaufen oder halten und den Kurs der AG mitbestimmen?
OK, das sind Niedersachsen, da weiß man nie, aber was wäre der Anspruch der Mehrheit der Wähler, was ein Bundesland mit Unternehmensanteilen wohl tun soll?
Mehrheit! Nicht, was die Tierschutzpartei, BSW oder eine andere besonders laut schreiende kleine Partei fordert.