SMA Solar ist erstaunlich unterbewertet!
und es ist hier einfach kein Ende in Sicht. Aus meiner Sicht deutet alles darauf hin, dass wir zum Allzeittief laufen - und das schneller als gedacht. Man kann nur hoffen, dass diese letzte Unterstützung bei 11 Euro dann aber hält.. wenn nicht, dann gute Nacht.
Wird wohl auch so schnell keine gute News mehr kommen, der Markt wird von Billigprodukten aus Asien überschwemmt, Brexit und Rezession stehen vor der Tür..
Schade für SMA, ein gutes Unternehmen, aber wie sagt man so schön: zur falschen Zeit am falschen Ort. :-(
Auch für den US-Markt sehen wir viel Potenzial für SMA. Ein erster, ganz bedeutender Schritt ist der ebenfalls in der vergangenen Woche unterzeichnete Vertrag mit einem führenden US-Projektentwickler über die Lieferung von Mittelspannungslösungen mit dem neuen Sunny Central UP. Damit haben wir den größten Auftrag in der Geschichte von SMA gesichert.
Im wichtigen US Markt kann man offensichtlich den Marktanteil weiter ausbauen.
Kommende Woche am Dienstag HV. Da wird der Großauftrag bestimmt ein Thema sein. Der Aktie wirds helfen und die Shorties werden langsam nervös...Eine gute Ausgangslage für weitere Gewinne.
Alle machen sich auf Kosten einfacher Mitarbeiter die Taschen voll. Das läuft schon viele Jahre so bei SMA...
Ich bewerte die aktuelle Arbeit des neuen CEO Jürgen Reinert und seines Managements. Die machen ihren Job bisher ganz gut. Zunächst die Restrukturierung und nun scheinen sich auch die Auftragsbücher im Rekordtempo zu füllen. An der Börse wird insbesondere die Zukunft gehandelt. Die Zukunft sieht nicht so schlecht aus... ein Upgrade der Guidance zum Halbjahr wird immer wahrscheinlicher und somit ebenfalls eine höhere Bewertung der Aktie.
Wenn man sich den alten WiWo-Artikel anschaut (https://www.wiwo.de/unternehmen/energie/...strategie/9647678-3.html(, dann sieht man, dass die "Transformation" vollends gescheitert ist.
In dem WiWo-Artikel sind drei zentrale Bausteine der Transformation beschrieben: neue Produkte, eine strikte Kostenkontrolle, insb. Senkung der Materialkosten, und verstärkte Internationalisierung, insb. China.
Fakt heute ist, dass durch die "Senkung der Materialkosten" und dadurch Verwendung minderwertiger Bauteile 2016/2017 reihenweise Wechselrichter explodiert sind und damit sowohl die Servicekosten explodiert als auch der Ruf stark beschädigt wurden. Ausserdem konnte SMA aufgrund Versorgungsengpässe lange keine Produkte liefern. Zur Internationalisierung: Das China-Engagement wurde aufgegeben und sich aus dem markt zurückgezogen! Zu neuen Produkten: Die neue Strategie von Rienrt ist eine Reduzierung und Bereinigung des Produktportfolios.
Zusammenfassend: ALLE Maßnahmen der Transformation 2015 sind gescheitert. Es wurden lediglich Mitarbeiter abgebaut - leider soviel, dass das Unternehmen aktuell kaum noch Handlungsfähig ist und insb. wichtige Veränderungsprojekte garnicht mehr durchgeführt bzw. besetzt werden können.
Stattdessen sinken die Preise je MW immer weiter - so weit, dass der Preisverfall mit einer in Deutschland angesiedelten Produktion nicht mehr abbildbar. ist.
Ich erwarte, dass die anstehenden Halbjahreszahlen zwar eine Absatzsteigerung bringen, dass die damit verbundene Marge jedoch minimal ist. Es wird mehr produziert und abgesetzt, aber verdienen tut man daran nicht mehr.
Hinzu kommt, dass die Servicekosten weiter steigen werden, wenn die unter Zeit- und Kostendruck entwickelten Produkte der vergangenen Jahre erstmal in den Markt und Gewährleistung kommen....
Kurzum:
SMA hat keine schlüssige Antwort bzw. Strategie, wie man dem Preisverfall und Wirtschaftlichkeitsverlust entgegentreten kann. Alle bisher unternommenen Maßnahmen sind gescheitert. Zukünftige Maßnahmen ("Digitalisierung", Dienstleistungen", etc.) sind hohle Schlagwörter, die vollkommen beliebig sind, und nur ein "fischen im trüben" darstellen, als eine klare, gewinnversprechende Strategie.
Derzeit versucht SMA, bei allen potentiellen Rettungsankern ein wenig mitzuspielen, in der Hoffnung, dass einer davon greift oder zündet.
Eine echte Strategie hingegen ist geplant, durchdacht und zielgerichtet - und nicht ein derartiges Glücksspiel, wie SMA es derzeit betreibt.
Das ist eine der großen Hinterlassenschaften des Herrn Urb.... und der Ja-Sager, die er um sich versammelt hatte...
Nur so eine Befürchtung.
Da wissen wohl wieder einige mehr, oder ist das die Angst vor den morgigen Zahlen ?
Die Börse ist ein Irrenhaus.
Verkaufte Wechselrichter-Leistung mit 4,0 GW unter Vorjahresniveau (H1 2018: 4,3 GW)
Umsatz von 362,7 Mio. Euro (H1 2018: 394,6 Mio. Euro) und operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) von 8,5 Mio. Euro (H1 2018: 40,9 Mio. Euro)
Bilanzielle Stabilität durch solide Eigenkapitalquote von 41,9 Prozent (31.12.2018: 42,9 Prozent) und Nettoliquidität von 268,2 Mio. Euro (31.12.2018: 305,5 Mio. Euro)
Sehr hoher Auftragsbestand von 818,7 Mio. Euro, davon 453,1 Mio. Euro Produktgeschäft (31.12.2018: 175,4 Mio. Euro Produktgeschäft)
Kostensenkungsprogramm verläuft planmäßig
Vorstand bestätigt Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2019
Klingt gegeben der wirtschaftlichen Lage insbesondere mit dem Ausblick positiv, sofern ich das richtig beurteilen kann.
Wo sind denn die 400+ Mio Auftragseingang hin, die uns reported wurde? Wie stichhaltig ist denn diese Zahl, die sich in den aktuellen Werten überhaupt nicht ausdrückt!
Insgesamt sind die vorgestellten Werte teils überraschend, auf jeden Fall nicht überzeugend.
Dabei stechen insb. drei Werte heraus:
- Der Materialkostenateil der Herstellungskosten ist auf 59% gestiegen, obwohl die Materialkosten sinken sollten.
- Die Bruttomarge liegt nach wie vor bei ungesunden, nicht überlebensfähigen 20%
- Die Investitionen liegen mit 12,6 Mio deutlich unter Vorjahresniveau, obwohl angekündigt war, deutlich in Automatisierung investieren zu wollen!
Der vorliegende Bericht fusst primär noch auf dem alten Geschäftsmodell, obwohl Reinert angekündigt hat, verstärkt in den Bereich Utility gehen zu wollen (s.a. Sales Funnel). Bezogen auf die "alten" Geschäftsbereiche Residential und Commercial ist das Ergebnis jedoch enttäuschend: Während Enphase und Solar Edge durch die Decke gehen, verliert SMA hier sogar noch Umsatz! Also das war es schonmal nicht!
Dann schauen wir auf den "Zukunftsbereich" Utility: Was ist hier wohl zu holen?
Die wichtigste Nachricht vorweg: Utility ist das Segment, in dem SMA bisher meistens am meisten Verlust gemacht hat! Das sind keine guten Voraussetzungen, wenn man mit diesem Segment wachsen will und seine Zukunft hiervon abhängig macht!
Utility ist insbesondere de Bereich, in dem knallhart um Preise verhandelt wird. Und hier kommt eine der größten Schwächen von SMA zum Tragen: das katastrophale interne Berichtswesen bzw. Datenqualität!
Wenn SMA mit seinem unzuverlässigen, völlig unzureichenden internen Kostenrechnungs- und Berichtswesen in professionelle Preisverhandlungen für Großprojekte einsteigt, dann ist das, wie vor Gericht und auf hoher See: man ist in Gottes Hand! Die Wahrscheinlichkeit, dass man viel Umsatz, aber eine negative Marge einfährt, ist extrem hoch!
Ich schätze, dass es SMA schaffen wird, eine deutliche Umsatz- und Absatzsteigerung in Verbindung mit sinkenden Erträgen (bzw. steigenden Verlusten) zu erzielen.
Zusammenfassend: Bei Residential und Commercial/Business verliert SMA deutlich an Boden, Large Scale / Utility war in der Vergangenheit mesitens ein Minus-Geschäft, und es gibt wenig Grund zur Hoffnung, dass sich das in Zukunft ändert! Genauers werden uns Q3 und Q4 zeigen.
Kleines Schmankerl am Rande:
Einen Tag vor Veröffentlichung des Halbjahresberichts schaltet SMA eine Stellenanzeige, bei der ein "Professional Global Finance" mit folgenden Aufgaben gesucht wird:
"Beschlussvorlagen für das Top-Management und Vorstand unter Gewährleistung der finanzwirtschaftlichen Nachhaltigkeit und Ableitung von Handlungsempfehlungen, Entwicklung von Finanzmodellen sowie einer detaillierten integrierten Finanzplanung"
Also sozusagen eine ganze Finance-Abteilung in einer Person (diese aber bitte nur mit 3 Jahren Berufserfahrung)
Da fragt man sich doch, was die restlichen Mitarbeiter im Finance-Bereich eigentlich den ganzen Tag so machen ;)
Die Stellenanzeige sagt m.E. einiges über die Qualität Finanzdaten und damit auch des vorliegenden Berichtes aus....
Ist mir jetzt erst klar geworden:
Segment | Sales H1/18 | Sales H1/19 | Delta | | Ebit H1/18 | Ebit H1/19 | Delta |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Residential / Home | 85 | 102 | +17 | 13 | -4 | -17 | |
Commercial / Business | 153 | 135 | -18 | 24 | 1 | -23 | |
Utility | 157 | 126 | -31 | -19 | -11 | +8 |
Das muss man sich nochmal auf der Zunge zergehen lassen:
Dort, wo man eine Umsatzsteigerung erzielt hat, hat man deutlich weniger Gewinn gemacht
In Utility, was häufig defizität war, konnte durch den Umsatzrückgang auch der Verlust reduziert werden. (Immerhin!)
Einzig Commercial verhält sich "halbwegs" logisch.
Ne... also wirklich überzeugen tun mich die Halbjahreszahlen nicht.
Das ist eher wieder so ein Fischen im Trüben.... beim Wetter würde man sagen "uneinheitlich"...
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