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Sollten sich die Zahlen weiter verbessern, wird's für Bonnier natürlich teurer, wenn sie wirklich noch übernehmen wollen. Ich hatte ja den Eindruck, dass sie unbedingt vor dem 16.02. den Deal abschließen wollen. Wir werden es sehen.
Dass es keine Fragen gab, hat mich ebenfalls gewundert, wobei ich mir vorstellen könnte, dass alle Fragen zum Bonnier-Deal nicht beantwortet geblieben wären. Hatte selbst überlegt noch schnell ne Frage zu stellen, dann aber darauf verzichtet. Auf jeden Fall sind sie mit breiter Brust aufgetreten. Und eine spannende Zahl aus dem neuen Bericht ist mir beim Überfliegen direkt aufgefallen. In Frankreich hat Readly seit Jahresbeginn 76 Zeitungen neu im Angebot, das dürfte für ein gutes Wachstum in Q1 hilfreich sein. Und der Markt ist dort ja recht groß, wie immer wieder betont wird
Was ich positiv fand, war, dass die Preiserhöhung im schwedischen Markt erst im Januar umgesetzt wurde. Also bei 157 Mio Umsatz in Q4 und 14,8% Umsatz Anteil in Schweden und einer unterstellen 20% Preiserhöhung dürfte das in 1Q2022 aufgerundet ca. 5 Mio SEK Mehrumsatz im ersten Quartal bringen. Nehme ich noch 5k neue FPS dazu mit 420 SEK Quartalsumsatz, dann wären das weitere knapp 2 Mio SEK Mehrumsatz im ersten Quartal. 165 Mio SEK Umsatz im ersten Quartal dürften also recht sicher da stehen (wären ca. +14% ggü Vorjahr).
Was ich etwas merkwürdig fand vor dem Hintergrund der berichteten Umsatzzuwächse ggü Vorjahr:
Q1-22: +41%
Q2-22: +30%
Q3-22: +24%
Q4-22: +16%
Q1-23e: +14%
(und Q4-22 und Q1-22 profitieren stark von den Preiserhöhungen, die so schnell nicht wieder kommen werden).
Also bei dieser Entwicklung sagt das Management, dass man „on track“ der finanziellen Ziele sei – bezieht sich aber nur auf das „profitabel bis 2025“ Ziel. Was ist mit dem „wir wachsen um 25% p.a.“-Ziel? Das sehe ich nämlich bei dieser Entwicklung als schwer erreichbar. Aber wahrscheinlich will man nicht mitten in einem Übernahmepoker mit der Info rauskommen, dass man das mittelfristige Ziel einkassiert. Auf der anderen Seite hätten die evtl auch sagen können, dass man den EBITDA Break-even auch schon vor 2025 erreichen wird, haben sie aber auch nicht getan.
Übrigens sind die Effekte des Marketings bei historisch niedrigem Budget dafür, sehr erstaunlich. Die kostensparenden Maßnahmen sind also deutlich effizienter und effektiver eingesetzt worden.
Das 25%-Ziel ist nicht völlig utopisch, bei steigenden FPS und Preiserhöhung in Schweden.
Ja, die Verluste sind deutlich geringer geworden, getrieben durch die 38% niedrigeren Marketing-Ausgaben. Aber nach +43k FPS in Q4-2021 sind es dann eben auch nur noch +5k in Q4-2022 geworden.
Und ich verstehe weiterhin nicht, warum ein 10 Mio SEK Umsatzanstieg, der doch eigentlich mit null zusätzlichen Kosten verbunden sein sollte (oder hängen die Ausgaben an die Verlage daran?), lediglich zu einem 2,2 Mio SEK zusätzlichen EBITDA Beitrag geführt hat, obwohl man in den Vorquartalen deutlich höhere EBITDA-Verbesserungen gesehen hat (siehe meine u.a. Mini-Tabelle, orange unterlegt). Gibt ja vllt eine plausible Erklärung dafür.
Und mein zweiter Punkt wäre, dass mE Readly sehr wahrscheinlich die 25% Umsatzwachstum p.a. nicht schaffen wird. Wenn ich Q1 noch explizit die 4 Mio SEK Umsatzerhöhung in Schweden dazunehme und ansonsten jedes Quartal +5k FPS / +4 Mio SEK Umsatz unterstelle, dann landet Readly am Jahresende bei +16% ggü dem Vorjahr – aber nicht bei der >25% p.a. Umsatzguidance. Anders herum gerechnet müsste Readly jedes Quartal seinen Umsatz um 12 Mio ggü dem direkten Vorquartal steigern, um die Guidance zu erfüllen. Utopisch vllt nicht, realistisch aber mE auch nicht – wo soll das herkommen wenn man nicht wieder die Marketing-Maschine anwirft? Ergo für mich releativ klar: wenn die Readly-Story alleine ohne Bonnier weitergeht, dann wird Readly in den nächsten Monaten seine +25% p.a. Story einkassieren.
Am Rande: wie Du siehst, ich versuche mich informiert zu halten, da ich mir überlege(n muss), wie ich mich positioniere wenn der Deal nicht durchgeht. Wenn er durchgeht, sind meine Überlegungen sowieso nicht mehr relevant.
READLY: BONNIER WIRD ANGEBOT NICHT ERHÖHEN, VERLÄNGERT ANNAHMEFRIST
2023-02-22 08:35:50
STOCKHOLM (News Agency Direct) Bonnier News hat angekündigt, dass es sein Angebot für den Magazindienst Readly nicht weiter erhöhen wird.
Das berichtet Dagens industri am Mittwochmorgen.
Die zuvor verlängerte Annahmefrist wird weiter bis zum 7. März verlängert.
Wenn das die Mehrheit der Aktionäre so sehen würde wäre der Deal vom Tisch. Investoren handeln jedoch nach klaren eigenen Regeln, wovon sie nur selten abweichen. Finde es dennoch gut das einer mal etwas mehr Weitsichtig hat.
Es geht also weiter.
https://www.privataaffarer.se/bonnier-frangar-acceptvillkoret/
https://corporate.readly.com/media/press-releases/...ational-ab-publ/
Bei Readly gehts jetzt richtig los. Angesichts der vielen neuen Partnerschaften, die nach dem Angebot von Bonnier bekannt gegeben wurden, hat das Ganze einen bitten Beigeschmack. Diese neuen Partnerschaften hätten den Kurs sicher noch angeschoben. Für alle, die das Angebot angenommen haben, ist das schon ne miese Geschichte.
Ich bin gespannt, wie sich der Kurs nun weiterentwickelt. Anfang Mai gibt es neue Zahlen, da kommen wir der schwarzen Null weiter näher.
- Abos (FPS) sind minimal rauf auf 454 k (Vorquartal: 452 k)
+ Umsatz auf MSEK 162 rauf (Vorquartal MSEK 157)
+ EBIT auf MSEK -33 verbessert (Vorquartal MSEK -49)
+ Cash MSEK noch 144 vorhanden
Operativ hätte ich etwas mehr erwartet, positiv ist aber dass jetzt mit einem neuen Hauptaktionär jemand da ist der die Gesellschaft notfalls auch finanzieren kann. Dies würde allerdings wahrscheinlich zu einer Verwässerung der Altakionäre führen. Zudem scheint man das Unternehmen mehr und mehr auf Profitabilität zu pushen, was den Finanzierungsbedarf senkt und Verwässerungsrisiken minimiert.
Bleibe mal on hold.
"Wenn ich mir die heutigen Zahlen so anschaue, dann fühle ich mich in meiner Einschätzung – zumindest was die operative Entwicklung bei Readly betrifft (bei anderen Punkten lag ich zugegebenermaßen daneben) – ziemlich bestätigt. Ist zwar schön, dass man auf EBITDA-Basis in Q4 zum ersten Mal positiv sein will, aber das Wachstum der Abonnenten ist ja völlig zum Erliegen gekommen. Gerade einmal ein Tausend neue Abonnenten in Europa im ersten Quartal dazugewonnen, das ist in meinen Augen für ein „Wachstumsunternehmen“ unterirdisch. Auch beim Umsatz hätte ich mehr erwartet – in Q1 gab es ja letztmalig einen Effekt aus der 20% Abopreis-Erhöhung. In Q1 wurden gerade einmal 5 Mio SEK mehr Umsatz erzielt als in Q4-2022, da hätte ich mehr erwartet. Umsatzwachstum ggü Vorjahresquartal nur noch 12% (trotz der 20% Erhöhung in den letzten zwölf Monaten) und das Umsatzwachstum im Verlaufe des Jahres dürfte ohne den Effekt der Preiserhöhung weiter abnehmen. Wenn Readly ehrlich wäre, dann hätten sie mE schon längst das mittelfristige 25% Wachstumsziel einkassieren müssen. Interessant, dass das noch nicht passiert ist.
Mit Blick auf die Bilanz sieht man eine EK-Position von nur noch 58 Mio SEK (bei 94 Mio SEK Intangibles/Goodwill auf der Bilanz!). Die Cash Position liegt bei 144 Mio SEK bei einem negativen Cash Flow in den ersten drei Monaten von 44 Mio SEK (bzw. negativen 22 Mio beim operativen CF). Die Rechnung kann jeder selber machen.
Ich bleibe daher bei meiner Einschätzung der Übernahme durch Bonnier: mE ist diese das Beste, was den Readly Aktionären passieren konnte. Es gibt jetzt einen „Floor“ in der Aktie und man hat einen finanzstarken Mehrheitsaktionär, der das Unternehmen die nächsten Jahre im Notfall (re-)finanzieren kann. Aber die in den Foren oftmals vorherrschende Einschätzung, dass mit einem ‚unfairen/lächerlichen‘ Angebot mit nur ~100% Prämie den Aktionären eine Wachstumsperle entrissen worden ist, diese Einschätzung teile ich weiterhin nicht. Das geben die operativen Zahlen bzw. das Wachstum (leider!) nicht her."
Das wird wohl der Grund für den Abverkauf sein
Man könnte fast vermuten, dass Bonnier mal testen wollte, wie viele Aktien sie bei einem Kursrutsch einsammeln können.
Ich hab mir die Tradevolumina der letzten 2 Monate angeschaut. Nach dem 31.03. sind knapp 850.000 Aktien gehandelt worden. Selbst wenn Bonnier alle gekauft haben sollte, würde sie gemeinsam mit Harry Klagsbrun (den zähle ich als neues AR-Mitglied mal dazu) weiterhin auf maximal 82,6% kommen.
Bei der HV übernächste Woche soll der Verwaltungsrat unter Top 13 ermächtigt werden, bis zur nächsten HV eine KE durchzuführen, die allerdings maximal 5% der Gesamtzahl der bisherigen Shares beträgt.
Sie werden das natürlich machen und kämen aber auch nach dieser KE auf maximal 83,4% der Aktien.
Sie treten also auf der Stelle und kommen nur sehr zäh voran. Der Deal mit Cafeyn scheint auch nur durchgezogen zu werden, wenn sie die 90%-Schwelle für den Squeeze-Out erreichen. Einzige Möglichkeit die 90% (dafür bräuchten sie nach der KE nochmal 2,5 Mio. weitere Aktien) zu erreichen, wären aus meiner Sicht höhere Kaufpreise für die Aktien. Ich blicke entspannt auf das weitere Vorgehen
Auch gute Werbung und Initiative von Readly weiter so
https://www.netzwelt.de/news/...schenkt-dreimonatiges-abo-readly.html