Ohne Cash gehts nicht(Opa Bernecker Ratschläge)
Seite 3 von 3 Neuester Beitrag: 02.05.12 22:57 | ||||
Eröffnet am: | 10.09.01 10:20 | von: cap blaubär | Anzahl Beiträge: | 61 |
Neuester Beitrag: | 02.05.12 22:57 | von: Trendscout | Leser gesamt: | 6.693 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 12 | |
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Bernecker Textarchiv
Hans Bernecker: Hohe Leerverkaufspositionen
Mails/Nachrichten vom 24.10.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
Das Erholungspotential eines Marktes drückt sich stets in Zufälligkeiten aus. Plötzlich sind die Akteure anderer Meinung und dann geht's rund. Sie können das jeden Tag verfolgen. Sogar Kurssprünge von 10 % und mehr in großen Titeln sind möglich allein deshalb, weil die eine oder andere Adresseplötzlich anderen Sinnes geworden ist. Noch problematischer sind die noch bestehenden Leerverkäufe. Welche Größenordnungen darin stecken, zeigen folgende Zahlen:
Die größte Leerposition besteht in Sprint. Die sogenannte
Short-Interest-Ratio mißt die Anzahl der Tage, um mit dem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen alle Leerpositionen zu decken. Im Falle Sprint sind es 1427 Tage. Bei Motorola 649, bei Nortel 510, bei Lucent 486, bei Wal-Mart 459, bei AT&T 442 und bei Hewlett Packard 387 Tage. Ich überlasse es Ihrer Phantasie, auszurechnen, was mit diesen Kursen passiert, wenn die Leerpositionen letztlich eingedeckt werden müssen. Diese Sanduhr läuft.
Übrigens: Die Bilanz für die Quartalsabschlüsse per gestern: 54 % liegen über den Prognosen der Analysten, 32 % trafen die Erwartungen. Bitte mit den letzten Zahlen vergleichen, die ich genannt hatte.
Am deutschen Markt bestehen derartige Positionen in diesem Umfang nicht. Es gibt aber keine genaue Statistik darüber. Ich hatte aber schon gelegentlich darauf aufmerksam gemacht, daß die hohen Umsätze bei einigen DAX-Aktien
darauf schließen ließen. Vor 14 Tagen war noch Daimler dran und zuvor Bayer, aber auch die Dt. Bank bzw. Siemens, Infineon und natürlich Dt. Telekom.Ich gehe wohl nicht fehl in der Annahme, daß in diesen Titeln noch einiges im Rohr steckt, was mit fundamentalen Daten nur wenig zu tun hat.
Zurück zur Wall Street: Der Dow tut sich schwer damit, die Hürde 9400 zu packen. Gestern war Konsolidierungstag, mit allerdings niedrigem Umsatz von rund 1,1 Mrd Stück Umsatz und positiven Relationen in den bekannten technischen Indikatoren, die allerdings gegenüber dem Vortag schlecht
ausfielen. Zwei Ergebnisse waren für mich bedeutsam: Lucent und Xerox präsentierten die neuen Monatsergebnisse. Lucent meldet 8,8 Mrd $ Verlust bei allerdings nur 909 Mio $ operativen Minus. Der Rest entfällt auf Goodwill-Abschreibungen und Kosten der Umstrukturierung. Insbesondere gilt dies den Entlassungen. Der Quartalsumsatz fiel um 28 % und damit kommt für das ganze Jahr ein Resultat um 21,3 Mrd $ heraus, weil das Geschäftsjahr
nicht mit dem Kalenderjahr übereinstimmt. 46.000 Stellen wurden abgebaut. Das Ganze zeigt also den typischen Verlauf einer Sanierung. Damit bleibt es bei der bisherigen Einschätzung, aber ich warte mit neuen Käufen, bis der
Markt selbst ein Signal setzt. Beachten Sie bitte die oben genannten Leerverkäufe in Lucent. Xerox meldet 29 Cents Verlust je Aktie, was rund 211 Mio $ bedeutet. Bei einem Quartalsumsatz von 3,9 Mrd $ werden für das ganze Jahr 16 Mrd $ erwartet, aber das Sparpotential von 1 Mrd $ ist
bereits ausgeschöpft. Das müßte schwarze Zahlen im ersten Quartal 2002 ergeben, nachdem 11.000 Mitarbeiter entlassen sind. Also das gleiche 'in grün': Laufende Sanierung, wie üblich. Vielleicht erinnern Sie sich aber:
Beide Unternehmen wurden vor 6 Monaten und teilweise vor 3 Monaten noch als Pleitekandidaten eingestuft. Diesem Urteil bin ich nicht gefolgt.
Deutschland kann mit den Daimler-Zahlen leben und das massive Sanierungsprogramm der HypoVereinsbank nach Commerzbank zeigt, wohin es geht. Restrukturierung heißt schlanker und effizienter werden, um anschließend um so erfolgreicher im Markt bestehen zu können. Für manche
Analysten scheint dies schwer verständlich, mir allerdings verständlich für die Situation der Analyse-Teams, die mit solchen Fakten schwer umgehen können. Die HypoVereinsbank wird morgen die 9-Monats-Zahlen vorlegen. Die heutige Kommentierung der Daimler-Zahlen ist exemplarisch. Die Details dazu lesen Sie in der nächsten AB. Im übrigen aber: Thyssen widerspricht meiner zitierten Ansicht von Londoner Analysten, die ich in der letzten AB zum Anlaß genommen hatte, diese Aktie neu zu betrachten. Die Verwaltung teilt
mir mit, daß entgegen anderer Ansichten sämtliche Pensionsverpflichtungen in der Bilanz voll passiviert sind. Ich werde dies in der AB auch richtig stellen. Was an der Eigenkapitalquote jedoch nichts ändert.
Die Termine von heute: Dürr kommt mit 9-Monats-Zahlen. Ferner Software. In Zürich melden sich ABB und Adecco zu Wort. Im Falle ABB ist das allerdings eine schwierige Berechnung, weil dieser Elektrokonzern inzwischen im
Finanzergebnis das verdienen muß, was die Produktion in den Sand setzt. Überzeugend ist dagegen die erneut positive Bilanz von Adecco, dem weltgrößten 'Zeitarbeiter'.
Auf der Europaebene melden heute Akzo Nobel, Michelin und AstraZeneca sowie Volvo und in den USA wird es Eastman Kodak sein.
Resümee für Sie: Wir befinden uns im Aufwärtstrend, der nur kurzfristige technische Korrekturen zeigt. Der deutsche VDAX fiel bereits auf 33,5 und isi dafür das 'Fieberthermometer'. Das wär's für heute, bis morgen.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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WebText © 2000 by Bernecker & Cie + 1STEIN GmbH + + + eMail: info@bern-stein.de
Hans Bernecker: Hohe Leerverkaufspositionen
Mails/Nachrichten vom 24.10.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
Das Erholungspotential eines Marktes drückt sich stets in Zufälligkeiten aus. Plötzlich sind die Akteure anderer Meinung und dann geht's rund. Sie können das jeden Tag verfolgen. Sogar Kurssprünge von 10 % und mehr in großen Titeln sind möglich allein deshalb, weil die eine oder andere Adresseplötzlich anderen Sinnes geworden ist. Noch problematischer sind die noch bestehenden Leerverkäufe. Welche Größenordnungen darin stecken, zeigen folgende Zahlen:
Die größte Leerposition besteht in Sprint. Die sogenannte
Short-Interest-Ratio mißt die Anzahl der Tage, um mit dem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen alle Leerpositionen zu decken. Im Falle Sprint sind es 1427 Tage. Bei Motorola 649, bei Nortel 510, bei Lucent 486, bei Wal-Mart 459, bei AT&T 442 und bei Hewlett Packard 387 Tage. Ich überlasse es Ihrer Phantasie, auszurechnen, was mit diesen Kursen passiert, wenn die Leerpositionen letztlich eingedeckt werden müssen. Diese Sanduhr läuft.
Übrigens: Die Bilanz für die Quartalsabschlüsse per gestern: 54 % liegen über den Prognosen der Analysten, 32 % trafen die Erwartungen. Bitte mit den letzten Zahlen vergleichen, die ich genannt hatte.
Am deutschen Markt bestehen derartige Positionen in diesem Umfang nicht. Es gibt aber keine genaue Statistik darüber. Ich hatte aber schon gelegentlich darauf aufmerksam gemacht, daß die hohen Umsätze bei einigen DAX-Aktien
darauf schließen ließen. Vor 14 Tagen war noch Daimler dran und zuvor Bayer, aber auch die Dt. Bank bzw. Siemens, Infineon und natürlich Dt. Telekom.Ich gehe wohl nicht fehl in der Annahme, daß in diesen Titeln noch einiges im Rohr steckt, was mit fundamentalen Daten nur wenig zu tun hat.
Zurück zur Wall Street: Der Dow tut sich schwer damit, die Hürde 9400 zu packen. Gestern war Konsolidierungstag, mit allerdings niedrigem Umsatz von rund 1,1 Mrd Stück Umsatz und positiven Relationen in den bekannten technischen Indikatoren, die allerdings gegenüber dem Vortag schlecht
ausfielen. Zwei Ergebnisse waren für mich bedeutsam: Lucent und Xerox präsentierten die neuen Monatsergebnisse. Lucent meldet 8,8 Mrd $ Verlust bei allerdings nur 909 Mio $ operativen Minus. Der Rest entfällt auf Goodwill-Abschreibungen und Kosten der Umstrukturierung. Insbesondere gilt dies den Entlassungen. Der Quartalsumsatz fiel um 28 % und damit kommt für das ganze Jahr ein Resultat um 21,3 Mrd $ heraus, weil das Geschäftsjahr
nicht mit dem Kalenderjahr übereinstimmt. 46.000 Stellen wurden abgebaut. Das Ganze zeigt also den typischen Verlauf einer Sanierung. Damit bleibt es bei der bisherigen Einschätzung, aber ich warte mit neuen Käufen, bis der
Markt selbst ein Signal setzt. Beachten Sie bitte die oben genannten Leerverkäufe in Lucent. Xerox meldet 29 Cents Verlust je Aktie, was rund 211 Mio $ bedeutet. Bei einem Quartalsumsatz von 3,9 Mrd $ werden für das ganze Jahr 16 Mrd $ erwartet, aber das Sparpotential von 1 Mrd $ ist
bereits ausgeschöpft. Das müßte schwarze Zahlen im ersten Quartal 2002 ergeben, nachdem 11.000 Mitarbeiter entlassen sind. Also das gleiche 'in grün': Laufende Sanierung, wie üblich. Vielleicht erinnern Sie sich aber:
Beide Unternehmen wurden vor 6 Monaten und teilweise vor 3 Monaten noch als Pleitekandidaten eingestuft. Diesem Urteil bin ich nicht gefolgt.
Deutschland kann mit den Daimler-Zahlen leben und das massive Sanierungsprogramm der HypoVereinsbank nach Commerzbank zeigt, wohin es geht. Restrukturierung heißt schlanker und effizienter werden, um anschließend um so erfolgreicher im Markt bestehen zu können. Für manche
Analysten scheint dies schwer verständlich, mir allerdings verständlich für die Situation der Analyse-Teams, die mit solchen Fakten schwer umgehen können. Die HypoVereinsbank wird morgen die 9-Monats-Zahlen vorlegen. Die heutige Kommentierung der Daimler-Zahlen ist exemplarisch. Die Details dazu lesen Sie in der nächsten AB. Im übrigen aber: Thyssen widerspricht meiner zitierten Ansicht von Londoner Analysten, die ich in der letzten AB zum Anlaß genommen hatte, diese Aktie neu zu betrachten. Die Verwaltung teilt
mir mit, daß entgegen anderer Ansichten sämtliche Pensionsverpflichtungen in der Bilanz voll passiviert sind. Ich werde dies in der AB auch richtig stellen. Was an der Eigenkapitalquote jedoch nichts ändert.
Die Termine von heute: Dürr kommt mit 9-Monats-Zahlen. Ferner Software. In Zürich melden sich ABB und Adecco zu Wort. Im Falle ABB ist das allerdings eine schwierige Berechnung, weil dieser Elektrokonzern inzwischen im
Finanzergebnis das verdienen muß, was die Produktion in den Sand setzt. Überzeugend ist dagegen die erneut positive Bilanz von Adecco, dem weltgrößten 'Zeitarbeiter'.
Auf der Europaebene melden heute Akzo Nobel, Michelin und AstraZeneca sowie Volvo und in den USA wird es Eastman Kodak sein.
Resümee für Sie: Wir befinden uns im Aufwärtstrend, der nur kurzfristige technische Korrekturen zeigt. Der deutsche VDAX fiel bereits auf 33,5 und isi dafür das 'Fieberthermometer'. Das wär's für heute, bis morgen.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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Die ganze Zeit war es "Erholungspotenzial aber keine Trendwende" jetzt ist es plötzlich ein "Aufwärtstrend".
Der dreht sein Fähnchen auch nach dem Wind, wie alle Analysten..... ;-)
Der dreht sein Fähnchen auch nach dem Wind, wie alle Analysten..... ;-)
Bernecker Textarchiv
Hans Bernecker: Erholungsphase
Mails/Nachrichten vom 25.10.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
nichts ist so heiß, als das es nicht etwas kühler werden kann. Die Amerikaner sorgen sich bereits darüber, daß die Börse zu früh startet und mithin einem Kollaps entgegengeht, wenn die Konjunktur nicht schnellstens mitzieht. Ist diese Diskussion richtig? Nur zur Hälfte, denn:
Die amerikanische Konjunktur, das habe ich oft begründet, hätte vor Nov./Dez. 2001 nie anspringen können. Das ergibt sich aus dem Timelag von mind. 6 - 8 Monaten gegenüber dem entscheidenden Zinssignal, nämlich der Beseitigung der inversen Zinskurve. Das war im April der Fall. Durch die New
Yorker Ereignisse verlängert sich das Ganze um vielleicht 1 oder 2 Quartale. Dem entspricht wiederum die Kette der Gewinnschätzungen, die ich in der nächsten AB noch einmal skizziere. Das Ganze ist wirklich bündig. Aber:
Wir stecken jetzt in einer Erholungsphase. Dabei bleibt es. Von einem Konjunkturtrend zu sprechen, der den Aktien unterlegt werden kann, sind wir noch weit entfernt. Die beginnt nicht vor dem 1. oder 2. Quartal nächsten Jahres. Bitte achten Sie nach wie vor lediglich auf das Erholungspotential. Das gilt beiderseits des Atlantiks.
Die Wall Street lieferte gestern einen weiteren Beweis dafür. Die Analysten versuchen sich an den neuen Zahlen zu orientieren, obwohl ich gestehen muß, daß sie mich überhaupt nicht interessieren. Es stecken darin zu viele Einmaligkeiten wie Goodwill-Abschreibungen, Kosten der Restrukturierung, Abfindungen und auch kurzfristige Umsatzeinbrüche, die allesamt mit der Ertragsqualität der Unternehmen nicht viel zu tun haben. Nehmen Sie diese Zahlen zur Kenntnis und legen Sie sie beiseite. Das Erholungspotential hängt davon nicht ab.
Meine Empfehlungsliste deckt sich mit den Werten der Dispoliste. Konzentrieren Sie sich darauf, dort zuzukaufen, wo Sie eine Schieflage haben. Das gilt praktisch für alle Technologie-Titel. Dehnen Sie also Ihre Dispositionsliste nicht aus, sondern konzentrieren Sie sich auf eben diese Verbilligungen. Damit verdienen Sie das meiste Geld. Lesen Sie bitte nach, um wieviel gegenüber den Tiefstkursen von vor 4 Wochen die wichtigsten Titel schon zugelegt haben. Den größten Sprung schaffte Juniper Networks von 9 auf 26 $, aber diese Aktie kommt auch von 230 $. PMC Sierra sprang von 9,80 auf inzwischen 17 $, kommt aber auch von 210 $. Einer meiner Spekulationswerte und, wie ich meine, auch interessanten Zukunftsspekulation, Broadvision kommt von über 60 $, fiel auf 0,71 $ und notiert jetzt knapp bei 2 $. Lesen Sie diese Zahlen noch einmal. Ich komme auf diesen Titel demnächst noch zurück. So könnte ich Ihnen eine ganze Latte dieser Art vortragen. Verbilligen Sie Schritt für Schritt mit Augenmaß und denken Sie an den eingangs erwähnten Satz. Das gilt auch nach den gestrigen Zahlen für Compaq, Lucent und Xerox.
In Deutschland dominiert die Technologie ebenfalls. Wer gerade angeschoben wird, der steigt. Die absolut wichtigste Aktie ist für mich Dt. Telekom. Altes Thema? Ich bleibe hartnäckig dabei und avisiere dies schon für die AB der nächsten Woche, was Ihnen einige Augen öffnen dürfte. Alle Rechnungen zu dieser Aktie kennen Sie. Deshalb hat sie das unverändert größte Erholungspotential unter allen DAX-Aktien. Wann und wie Sie kaufen, ist mir egal. Irgendwo zwischen 16 und 20 E. ist alles akzeptabel. Zunächst geht es in Richtung 25 E. und inkl. hoher Volatilität notiert dieser Titel in 15 - 18 Monaten dort, wo er hingehört, nämlich beim fairen Wert über 45 E. France Telecom folgt wie ein Schatten oder ist sogar die Zugmaschine dafür. Beide Titel sind also fast deckungsgleich im Erholungspotential. Und Sie werden ferner beobachtet haben: Es gibt eine erstaunliche Parallelität zwischen Siemens, Alcatel, Nokia und Philips. Das hängt teilweise auch mit der
Erholung der Telekom-Titel zusammen. Für Sie gilt insgesamt:
Schauen Sie ausschließlich auf die Markttechnik jeder einzelnen Aktie. Sie ist entscheidend. Wird die eine oder andere von Analysten heruntergestuft, so warten Sie ein paar Tage, um dann zu kaufen. So geschehen bei Epcos und Infineon in der vergangenen Woche und nun sind diese Aktien die Marktfavoriten. Machen Sie sich über diese seltsame Logik Ihre eigenen Gedanken.
Am Neuen Markt verweise ich ausdrücklich auf meine bisherigen Empfehlungen. Ich fasse sie in der morgigen AB nochmals zusammen. Wichtig sind auch die Direkt-Banken/Discount-Broker, speziell Comdirect, die ich vor 8 Tagen empfohlen hatte. Inzwischen schon knapp 12 E. Das ist natürlich eine Spekulation, aber eine mit Grund.
Das wär's für heute, morgen geht es weiter, und Sie achten darauf: Gekauft wird immer, wenn es einen Tick leichter ist.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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Served by sonne02.bern-stein.de on 25.10.2001 10:32:27 for 194.8.218.132
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Hans Bernecker: Erholungsphase
Mails/Nachrichten vom 25.10.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
nichts ist so heiß, als das es nicht etwas kühler werden kann. Die Amerikaner sorgen sich bereits darüber, daß die Börse zu früh startet und mithin einem Kollaps entgegengeht, wenn die Konjunktur nicht schnellstens mitzieht. Ist diese Diskussion richtig? Nur zur Hälfte, denn:
Die amerikanische Konjunktur, das habe ich oft begründet, hätte vor Nov./Dez. 2001 nie anspringen können. Das ergibt sich aus dem Timelag von mind. 6 - 8 Monaten gegenüber dem entscheidenden Zinssignal, nämlich der Beseitigung der inversen Zinskurve. Das war im April der Fall. Durch die New
Yorker Ereignisse verlängert sich das Ganze um vielleicht 1 oder 2 Quartale. Dem entspricht wiederum die Kette der Gewinnschätzungen, die ich in der nächsten AB noch einmal skizziere. Das Ganze ist wirklich bündig. Aber:
Wir stecken jetzt in einer Erholungsphase. Dabei bleibt es. Von einem Konjunkturtrend zu sprechen, der den Aktien unterlegt werden kann, sind wir noch weit entfernt. Die beginnt nicht vor dem 1. oder 2. Quartal nächsten Jahres. Bitte achten Sie nach wie vor lediglich auf das Erholungspotential. Das gilt beiderseits des Atlantiks.
Die Wall Street lieferte gestern einen weiteren Beweis dafür. Die Analysten versuchen sich an den neuen Zahlen zu orientieren, obwohl ich gestehen muß, daß sie mich überhaupt nicht interessieren. Es stecken darin zu viele Einmaligkeiten wie Goodwill-Abschreibungen, Kosten der Restrukturierung, Abfindungen und auch kurzfristige Umsatzeinbrüche, die allesamt mit der Ertragsqualität der Unternehmen nicht viel zu tun haben. Nehmen Sie diese Zahlen zur Kenntnis und legen Sie sie beiseite. Das Erholungspotential hängt davon nicht ab.
Meine Empfehlungsliste deckt sich mit den Werten der Dispoliste. Konzentrieren Sie sich darauf, dort zuzukaufen, wo Sie eine Schieflage haben. Das gilt praktisch für alle Technologie-Titel. Dehnen Sie also Ihre Dispositionsliste nicht aus, sondern konzentrieren Sie sich auf eben diese Verbilligungen. Damit verdienen Sie das meiste Geld. Lesen Sie bitte nach, um wieviel gegenüber den Tiefstkursen von vor 4 Wochen die wichtigsten Titel schon zugelegt haben. Den größten Sprung schaffte Juniper Networks von 9 auf 26 $, aber diese Aktie kommt auch von 230 $. PMC Sierra sprang von 9,80 auf inzwischen 17 $, kommt aber auch von 210 $. Einer meiner Spekulationswerte und, wie ich meine, auch interessanten Zukunftsspekulation, Broadvision kommt von über 60 $, fiel auf 0,71 $ und notiert jetzt knapp bei 2 $. Lesen Sie diese Zahlen noch einmal. Ich komme auf diesen Titel demnächst noch zurück. So könnte ich Ihnen eine ganze Latte dieser Art vortragen. Verbilligen Sie Schritt für Schritt mit Augenmaß und denken Sie an den eingangs erwähnten Satz. Das gilt auch nach den gestrigen Zahlen für Compaq, Lucent und Xerox.
In Deutschland dominiert die Technologie ebenfalls. Wer gerade angeschoben wird, der steigt. Die absolut wichtigste Aktie ist für mich Dt. Telekom. Altes Thema? Ich bleibe hartnäckig dabei und avisiere dies schon für die AB der nächsten Woche, was Ihnen einige Augen öffnen dürfte. Alle Rechnungen zu dieser Aktie kennen Sie. Deshalb hat sie das unverändert größte Erholungspotential unter allen DAX-Aktien. Wann und wie Sie kaufen, ist mir egal. Irgendwo zwischen 16 und 20 E. ist alles akzeptabel. Zunächst geht es in Richtung 25 E. und inkl. hoher Volatilität notiert dieser Titel in 15 - 18 Monaten dort, wo er hingehört, nämlich beim fairen Wert über 45 E. France Telecom folgt wie ein Schatten oder ist sogar die Zugmaschine dafür. Beide Titel sind also fast deckungsgleich im Erholungspotential. Und Sie werden ferner beobachtet haben: Es gibt eine erstaunliche Parallelität zwischen Siemens, Alcatel, Nokia und Philips. Das hängt teilweise auch mit der
Erholung der Telekom-Titel zusammen. Für Sie gilt insgesamt:
Schauen Sie ausschließlich auf die Markttechnik jeder einzelnen Aktie. Sie ist entscheidend. Wird die eine oder andere von Analysten heruntergestuft, so warten Sie ein paar Tage, um dann zu kaufen. So geschehen bei Epcos und Infineon in der vergangenen Woche und nun sind diese Aktien die Marktfavoriten. Machen Sie sich über diese seltsame Logik Ihre eigenen Gedanken.
Am Neuen Markt verweise ich ausdrücklich auf meine bisherigen Empfehlungen. Ich fasse sie in der morgigen AB nochmals zusammen. Wichtig sind auch die Direkt-Banken/Discount-Broker, speziell Comdirect, die ich vor 8 Tagen empfohlen hatte. Inzwischen schon knapp 12 E. Das ist natürlich eine Spekulation, aber eine mit Grund.
Das wär's für heute, morgen geht es weiter, und Sie achten darauf: Gekauft wird immer, wenn es einen Tick leichter ist.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
--------------------------------------------------
Served by sonne02.bern-stein.de on 25.10.2001 10:32:27 for 194.8.218.132
WebText © 2000 by Bernecker & Cie + 1STEIN GmbH + + + eMail: info@bern-stein.de
Erst im April hatte er zum Einstieg in die DT Telekom geblasen, da stand der Kurs noch bei 30. Damals sah er einen fairen Wert von 60, heute sind es nur noch 45.
Bernecker Textarchiv
Hans Bernecker: Erholungspotential noch nicht erschöpft
Mails/Nachrichten vom 26.10.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
das Erholungspotential ist zwar begrenzt, aber weiterhin ausreichend für interessante Gewinne. Gestern zeigte sich jedoch erneut, wie das Ganze funktioniert: Es gibt einerseits permanente Neigungen zu Gewinnmitnahmen der
kurzfristigen Spekulationen, aber andererseits wächst der Druck der Langfrist-Investoren, ihre Bestände aufzustocken. Das ist gewissermaßen eine Art Interessenkonflikt und kennzeichnend für die Lage der nächsten Wochen. Die Markttechnik, die ich Ihnen in der letzten AB (Nr. 42) gezeigt habe, ist sowohl in New York als auch in Frankfurt und übrigens auch Zürich marktbestimmend. Zum besseren Verständnis des Ganzen: Der Nasdaq wächst im Schnitt um 100 % mehr pro Tag als der Dow Jones oder der S&P. Gestern plus
3,80 % bzw. 2,52 %, aber der Dow Jones + 1,25 %. Bitte beachten Sie weiterhin diesen Turbo-Effekt, wie ich ihn genannt habe. Das gleiche können Sie übrigens auch in der Relation DAX gegen Nemax beobachten, wenn auch weniger zuverlässig.
Der Nachrichtenhintergrund hat sich in New York weiter verbessert. Gestern war Boeing derjenige, der die Schlagzeilen machte. Meine Rüstungsspekulation geht damit weiter, aber ich neige in der heutigen AB dazu, Teilgewinne
mitzunehmen. Ausnahme ist Boeing, wie bereits beschrieben. Käufe zwischen 33 und 35 $ akzeptiere ich weiterhin, während bei den anderen nach rd. 50 % Kursgewinn eine Konsolidierung ansteht. Denken Sie hier daran: Sell on good
news. Bitte aber nicht die gesamte Position auflösen.
Die amerikanischen Konjunkturdaten von gestern sollten Sie weiterhin ignorieren. Die Bilanz der 9-Monats-Daten zeigt weiterhin, was ich schon beschrieben habe: Einmal-Einflüsse überwiegen, so daß die innere Ertragsqualität der Unternehmen kaum erkennbar wird. Zu beachten ist jedoch:
Bis zur gestrigen Zählung liegen 58 % aller Ergebnisse über den Erwartungen der Analysten. Das drückt sich in der Markttechnik aus: Die bekannten Relationen liegen im Plus, teilweise allerdings nur knapp.
Die hohe Volatilität der Notierungen führt unweigerlich zu dem bekannten Rat: Kaufen Sie nicht an einem festen Tag. Haben Sie aber den Mut, an schwachen Tagen konsequent zuzugreifen. Ich werde Ihnen dies noch mehrfach schreiben. Die Differenzen sind so erheblich, daß Sie darauf unbedingt
Rücksicht nehmen müssen. Denn es macht schon einen Unterschied, ob ich eine Aktie wie Cisco bei 17 oder auch bei 15 $ kaufen kann. Ich bin deshalb nicht in der Lage, konkrete Limits zu nennen. Das würde an dieser Stelle zu weit gehen.
In Frankfurt ist die Situation ähnlich. Gestern leicht versteifter VDAX, aber damit erneut stark schwankende Kurse für gewöhnlich schwerfälligere Titel. Beispiel Bayer: - 7,7 % Rückgang auf die Nachricht eines Vergleiches in der Preisfrage für Ciprobay in den USA sind natürlich Unsinn. Aber damit haben Sie eben die Chance, diese Aktie noch einmal bei 29 - 32 $ zu erwischen. Hier liegt meine vermutete und schon genannte Kaufbasis. Wenn die
Hypovereinsbank massiv restrukturieren muß, so ist dies positiv und nicht negativ. Also gilt auch hier: 31/33 E. sind eine Chance. Allerdings muß ich einräumen: Meine sehr skeptische Einschätzung in Brief Nr. 42 bzgl. aller Banken werde ich möglicherweise revidieren müssen. Ich hatte bekanntlich die möglichen Risiko-Kurse deutlich tiefer angesetzt. Ob das noch zutreffen wird, stelle ich heute in Frage. Ich werde mich dazu in der nächsten oder
übernächsten Woche äußern. Was mir aber weiterhin sehr mißfällt: Die Ertragsqualität der deutschen Banken ist beängstigend verschlechtert worden. Die alte klassische Gewinnqualität wird sich auf absehbare Zeit nicht
wiederherstellen lassen. Das bedingt grundsätzlich ein tieferes KGV für alle. Ich hatte auf dieses Problem schon hingewiesen.
Die Technik-Aktien sind die Seele des Börsengeschäftes. Bitte die heutige AB, Seite 2, beachten. Auch hier gilt: Rückschläge um 10 % oder einen Tick mehr sind Kaufgelegenheiten, denn Sie müssen berücksichtigen: Epcos gewann von 30 auf 51 E., Infineon von 11,50 E. auf knapp 19 E., Siemens von 34 E. auf sogar 57 E. und SAP von 90,50 E. auf 126 E. Alle müssen also einen Teil dieser kurzen Gewinne wieder abgeben. Das ist dann die neue Kauf-Ebene. Ich vermute sie in der gleichen Reihenfolge bei 42/43 E., bzw. um 14/15 E. bzw. 46 E. und schließlich knapp unter 90 E. Hierbei behalte ich mir Korrekturen in den nächsten Tagen noch vor.
Was Merck gestern vorlegte, ist schon beeindruckend. Das ist Ertragsqualität im Pharmageschäft. Damit eigentlich eine neue Kaufmöglichkeit um 39/40 E. Der Krieg bei MG Technologies wird über die Börse ausgetragen. Inzwischen
9,50 E. bei relativ hohen Tagesumsätzen von bis zu 400 000 Stück. Das ist für diese Aktie viel. Natürlich ist das Ganze eine Spekulation im Krieg von zwei Männern, aber vor dem Hintergrund, den ich Ihnen immer wieder beschrieben habe: Spekulieren Sie mit und nehmen Sie dies wörtlich. Die
Sneakers-Spekulation in Adidas und Puma geht weiter. Beide hatten sich die ganze Zeit über von der allgemeinen Stimmung abgekoppelt. Dabei sieht Puma im Moment besser aus, aber das ist nur relativ. Wie beim Sport: Einmal ist
der vorne, das andere mal der andere. Aber am Ende werden beide deutlich besser abschneiden. Puma gestern mit neuem Top-Kurs, aber ich halte auch 30/32 E. für möglich. Ab heute würde ich jedoch Adidas vorziehen und verweise auf die älteren AB's. Die Gründe für den gestrigen Puma-Sprung
lesen Sie heute in der Presse.
Insgesamt gehen Sie mit folgender Richtlinie in das Wochenende: Sowohl der DAX als auch der Dow Jones haben ihr Erholungspotential noch nicht ausgeschöpft, siehe oben. Bitte keine voreiligen Gewinnmitnahmen. Es ist einfach noch zu viel Liquidität in der Pipeline. Ich erinnere auch an die
offenen Leerpositionen in den USA, auf die ich vor 2 Tagen eingegangen bin. Bitte noch einmal nachblättern.
Zum Euro: Er verhält sich wie avisiert. Inzwischen unter 89 und ich hatte das Ziel in der AB mit zunächst 87 Cents angesagt. Ob das die letzte Unterstützung ist, bleibt im Moment noch offen. Dazu in der nächsten Woche mehr, wobei übrigens gilt: Eine EZB-Zinsentscheidung hat materiell ein
Null-Gewicht. Sie hat bestenfalls psychologische Bedeutung. Das hört man in Frankfurt ungern, ist aber eine Tatsache.
Das wär's für diese Woche. Ich wünsche Ihnen eine gute Laune, schönes Wetter und einen guten Sprung in die nächste Woche.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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Served by sonne02.bern-stein.de on 26.10.2001 10:10:17 for 194.8.218.132
WebText © 2000 by Bernecker & Cie + 1STEIN GmbH + + + eMail: info@bern-stein.de
Hans Bernecker: Erholungspotential noch nicht erschöpft
Mails/Nachrichten vom 26.10.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
das Erholungspotential ist zwar begrenzt, aber weiterhin ausreichend für interessante Gewinne. Gestern zeigte sich jedoch erneut, wie das Ganze funktioniert: Es gibt einerseits permanente Neigungen zu Gewinnmitnahmen der
kurzfristigen Spekulationen, aber andererseits wächst der Druck der Langfrist-Investoren, ihre Bestände aufzustocken. Das ist gewissermaßen eine Art Interessenkonflikt und kennzeichnend für die Lage der nächsten Wochen. Die Markttechnik, die ich Ihnen in der letzten AB (Nr. 42) gezeigt habe, ist sowohl in New York als auch in Frankfurt und übrigens auch Zürich marktbestimmend. Zum besseren Verständnis des Ganzen: Der Nasdaq wächst im Schnitt um 100 % mehr pro Tag als der Dow Jones oder der S&P. Gestern plus
3,80 % bzw. 2,52 %, aber der Dow Jones + 1,25 %. Bitte beachten Sie weiterhin diesen Turbo-Effekt, wie ich ihn genannt habe. Das gleiche können Sie übrigens auch in der Relation DAX gegen Nemax beobachten, wenn auch weniger zuverlässig.
Der Nachrichtenhintergrund hat sich in New York weiter verbessert. Gestern war Boeing derjenige, der die Schlagzeilen machte. Meine Rüstungsspekulation geht damit weiter, aber ich neige in der heutigen AB dazu, Teilgewinne
mitzunehmen. Ausnahme ist Boeing, wie bereits beschrieben. Käufe zwischen 33 und 35 $ akzeptiere ich weiterhin, während bei den anderen nach rd. 50 % Kursgewinn eine Konsolidierung ansteht. Denken Sie hier daran: Sell on good
news. Bitte aber nicht die gesamte Position auflösen.
Die amerikanischen Konjunkturdaten von gestern sollten Sie weiterhin ignorieren. Die Bilanz der 9-Monats-Daten zeigt weiterhin, was ich schon beschrieben habe: Einmal-Einflüsse überwiegen, so daß die innere Ertragsqualität der Unternehmen kaum erkennbar wird. Zu beachten ist jedoch:
Bis zur gestrigen Zählung liegen 58 % aller Ergebnisse über den Erwartungen der Analysten. Das drückt sich in der Markttechnik aus: Die bekannten Relationen liegen im Plus, teilweise allerdings nur knapp.
Die hohe Volatilität der Notierungen führt unweigerlich zu dem bekannten Rat: Kaufen Sie nicht an einem festen Tag. Haben Sie aber den Mut, an schwachen Tagen konsequent zuzugreifen. Ich werde Ihnen dies noch mehrfach schreiben. Die Differenzen sind so erheblich, daß Sie darauf unbedingt
Rücksicht nehmen müssen. Denn es macht schon einen Unterschied, ob ich eine Aktie wie Cisco bei 17 oder auch bei 15 $ kaufen kann. Ich bin deshalb nicht in der Lage, konkrete Limits zu nennen. Das würde an dieser Stelle zu weit gehen.
In Frankfurt ist die Situation ähnlich. Gestern leicht versteifter VDAX, aber damit erneut stark schwankende Kurse für gewöhnlich schwerfälligere Titel. Beispiel Bayer: - 7,7 % Rückgang auf die Nachricht eines Vergleiches in der Preisfrage für Ciprobay in den USA sind natürlich Unsinn. Aber damit haben Sie eben die Chance, diese Aktie noch einmal bei 29 - 32 $ zu erwischen. Hier liegt meine vermutete und schon genannte Kaufbasis. Wenn die
Hypovereinsbank massiv restrukturieren muß, so ist dies positiv und nicht negativ. Also gilt auch hier: 31/33 E. sind eine Chance. Allerdings muß ich einräumen: Meine sehr skeptische Einschätzung in Brief Nr. 42 bzgl. aller Banken werde ich möglicherweise revidieren müssen. Ich hatte bekanntlich die möglichen Risiko-Kurse deutlich tiefer angesetzt. Ob das noch zutreffen wird, stelle ich heute in Frage. Ich werde mich dazu in der nächsten oder
übernächsten Woche äußern. Was mir aber weiterhin sehr mißfällt: Die Ertragsqualität der deutschen Banken ist beängstigend verschlechtert worden. Die alte klassische Gewinnqualität wird sich auf absehbare Zeit nicht
wiederherstellen lassen. Das bedingt grundsätzlich ein tieferes KGV für alle. Ich hatte auf dieses Problem schon hingewiesen.
Die Technik-Aktien sind die Seele des Börsengeschäftes. Bitte die heutige AB, Seite 2, beachten. Auch hier gilt: Rückschläge um 10 % oder einen Tick mehr sind Kaufgelegenheiten, denn Sie müssen berücksichtigen: Epcos gewann von 30 auf 51 E., Infineon von 11,50 E. auf knapp 19 E., Siemens von 34 E. auf sogar 57 E. und SAP von 90,50 E. auf 126 E. Alle müssen also einen Teil dieser kurzen Gewinne wieder abgeben. Das ist dann die neue Kauf-Ebene. Ich vermute sie in der gleichen Reihenfolge bei 42/43 E., bzw. um 14/15 E. bzw. 46 E. und schließlich knapp unter 90 E. Hierbei behalte ich mir Korrekturen in den nächsten Tagen noch vor.
Was Merck gestern vorlegte, ist schon beeindruckend. Das ist Ertragsqualität im Pharmageschäft. Damit eigentlich eine neue Kaufmöglichkeit um 39/40 E. Der Krieg bei MG Technologies wird über die Börse ausgetragen. Inzwischen
9,50 E. bei relativ hohen Tagesumsätzen von bis zu 400 000 Stück. Das ist für diese Aktie viel. Natürlich ist das Ganze eine Spekulation im Krieg von zwei Männern, aber vor dem Hintergrund, den ich Ihnen immer wieder beschrieben habe: Spekulieren Sie mit und nehmen Sie dies wörtlich. Die
Sneakers-Spekulation in Adidas und Puma geht weiter. Beide hatten sich die ganze Zeit über von der allgemeinen Stimmung abgekoppelt. Dabei sieht Puma im Moment besser aus, aber das ist nur relativ. Wie beim Sport: Einmal ist
der vorne, das andere mal der andere. Aber am Ende werden beide deutlich besser abschneiden. Puma gestern mit neuem Top-Kurs, aber ich halte auch 30/32 E. für möglich. Ab heute würde ich jedoch Adidas vorziehen und verweise auf die älteren AB's. Die Gründe für den gestrigen Puma-Sprung
lesen Sie heute in der Presse.
Insgesamt gehen Sie mit folgender Richtlinie in das Wochenende: Sowohl der DAX als auch der Dow Jones haben ihr Erholungspotential noch nicht ausgeschöpft, siehe oben. Bitte keine voreiligen Gewinnmitnahmen. Es ist einfach noch zu viel Liquidität in der Pipeline. Ich erinnere auch an die
offenen Leerpositionen in den USA, auf die ich vor 2 Tagen eingegangen bin. Bitte noch einmal nachblättern.
Zum Euro: Er verhält sich wie avisiert. Inzwischen unter 89 und ich hatte das Ziel in der AB mit zunächst 87 Cents angesagt. Ob das die letzte Unterstützung ist, bleibt im Moment noch offen. Dazu in der nächsten Woche mehr, wobei übrigens gilt: Eine EZB-Zinsentscheidung hat materiell ein
Null-Gewicht. Sie hat bestenfalls psychologische Bedeutung. Das hört man in Frankfurt ungern, ist aber eine Tatsache.
Das wär's für diese Woche. Ich wünsche Ihnen eine gute Laune, schönes Wetter und einen guten Sprung in die nächste Woche.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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Bernecker Textarchiv
Hans Bernecker: Positive Woche
Mails/Nachrichten vom 29.10.2001, Bernecker & Cie.
--------------------------------------------------
Guten Morgen, meine Damen und Herren,
je vorsichtiger der Trend läuft, desto stabiler bleibt er. Hochzufrieden schließe ich im Nachhinein mit der letzten Woche und stehe am Beginn der neuen. Es bleibt dabei: Wir befinden uns in der ersten Phase des Aufwärtstrends, der lediglich das Erholungspotential definiert, aber noch nicht das eigentliche Trendpotential, und damit sind die meisten Werte noch nicht 'fertig'. Passen Sie auf, was in den nächsten Tagen mit den Telekomaktien passieren wird. Das gilt vor allem in Europa. Dann können Sie vergleichen, was Sie in den vergangenen vier oder sechs Monaten so alles über diese Titel lasen und hörten, bis zu der Forderung 'Sommer muß weg' und was Sie darüber demnächst lesen werden. Es beginnt schon heute Morgen mit Farbfotos von Ron Sommer etc. Bei den Technologieaktien war es nicht
anders. Nachdem Epcos und Infineon und sogar SAP allseitig oder vielseitig 'heruntergestuft' worden waren, konnten Sie gelassen auf die Käuferseite gehen. Bei den Autotiteln kündigt sich Ähnliches an, nachdem diese bis vor zwei Wochen 'runtergemacht' worden sind. Kommentar überflüssig.
Aus New York: Die wichtige Linie 9.500 im Dow Jones wurde am Freitag überwunden. Zwar extrem knapp, aber immerhin. Die bekannten technischen Indikatoren wie A/D und new high/new low unterstützten das Ganze, während der Nasdaq einen Tick verlor. Jetzt heißt die neue Zielmarke 10.100 und ich schätze, daß wir diese kürzerfristig erreichen und überschreiten werden, falls nicht eine Horrornachricht aus dem militärischen Umfeld einen früheren Rückschlag bringt. Das läßt sich im Moment nicht anders sagen. Sicher ist aber schon: Eine echte Horrorzahl eines großen amerikanischen Unternehmens hinsichtlich Gewinnwarnung etc. steht nicht mehr bevor. Schon die jüngsten Nachrichten dieser Art wurden ignoriert. Ganz wichtig für Sie:
Achten Sie auf die Chipaktien, die Softwaretitel und demnächst auf die Hardware-Spezialisten. Anschließend sind die Netzwerkausrüster dran. In diesen Titeln liegt das größte Erholungspotential, nachdem alle reihenweise heruntergestuft worden sind, vielfach zu Recht, weil sie zu teuer waren, wie Sie wissen, aber nun eine extrem überverkaufte Marktlage aufweisen. Diese Besonderheit ist der Grund für die Erholung. Keineswegs die Frage, ob diese
Aktien schon billig seien. Dazu die Hintergründe in der nächsten AB. Ich lege Wert darauf, daß Sie diese 'Börsenmathematik' zumindest im Ansatz verstehen.
Deutschland hat immer noch eine Chance bis 5.200 und im günstigsten Falle 5.500 im DAX. Bitte nicht in drei Tagen, aber in zwei oder drei Wochen. Ich verändere deshalb die Zielkurse für die DAX-Aktien leicht oder passe sie an. An Verkäufe denke ich noch nicht. Hier gilt der eingangs erwähnte Satz: Der grundsätzliche Aufwärtstrend stimmt. Die technischen Korrekturen sind nur ein Bestandteil davon. Ich warne aber davor, in einem solchen Aufwärtstrend mit Puts zu bearbeiten, wenn Sie dabei nur diese kleinen technischen
Korrekturen ausloten wollen. Das ist gefährlich. Oberhalb von 5.200 ließe sich eher darüber diskutieren. Denn dann entsteht ein Rückfallrisiko bis zu 500/700 Punkten. Soweit zum Termingeschäft.
Die Termine von heute: Phoenix und Vossloh bringen die Zahlen für 9 Monate. Letztere warnte schon vor und nimmt die Prognose etwas zurück. In Zürich gilt Entsprechendes für ABB, auf die ich schon mehrfach hingewiesen habe. Das ordnen Sie ein in die Gruppe Alcatel, Ericsson, teilweise Marconi und auch Siemens sowie Nokia. Eine Besonderheit: Qiagen berichtet für 9 Monate. Jetzt können Sie selbst rechnen: Die Zahlen werden sehr gut ausfallen, rechtfertigt dies aber einen Börsenwert von 2,94 Mrd E.?
Die Analysten sehen vieles anders: Adecco, der weltgrößte Zeitarbeitsvermittler, wird trotz schlechter Zahlen hochgestuft. Die Deutsche Börse wird als Outperformer ebenfalls hochgestuft. Dagegen wird Renault nach dem Superergebnis der Tochter Nissan zurückgenommen. Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Siehe aber oben. Für Volvo werden die bisherigen Verkaufsempfehlungen zurückgenommen und Vodafone gilt als neuer Topfavorit. Das paßt in das oben skizzierte Telekombild. Bei Daimler warnen die Amerikaner vor Euphorie, während sie Toyota hochstufen. Interessant ist die verbesserte Meinung zu Karstadt-Quelle. Ich hatte dazu kürzlich schon Stellung genommen.
Insgesamt müßte dies also für eine positive Woche reichen. Damit verbleibe ich bis Morgen und wünsche Ihnen eine glückliche Hand.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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Hans Bernecker: Positive Woche
Mails/Nachrichten vom 29.10.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
je vorsichtiger der Trend läuft, desto stabiler bleibt er. Hochzufrieden schließe ich im Nachhinein mit der letzten Woche und stehe am Beginn der neuen. Es bleibt dabei: Wir befinden uns in der ersten Phase des Aufwärtstrends, der lediglich das Erholungspotential definiert, aber noch nicht das eigentliche Trendpotential, und damit sind die meisten Werte noch nicht 'fertig'. Passen Sie auf, was in den nächsten Tagen mit den Telekomaktien passieren wird. Das gilt vor allem in Europa. Dann können Sie vergleichen, was Sie in den vergangenen vier oder sechs Monaten so alles über diese Titel lasen und hörten, bis zu der Forderung 'Sommer muß weg' und was Sie darüber demnächst lesen werden. Es beginnt schon heute Morgen mit Farbfotos von Ron Sommer etc. Bei den Technologieaktien war es nicht
anders. Nachdem Epcos und Infineon und sogar SAP allseitig oder vielseitig 'heruntergestuft' worden waren, konnten Sie gelassen auf die Käuferseite gehen. Bei den Autotiteln kündigt sich Ähnliches an, nachdem diese bis vor zwei Wochen 'runtergemacht' worden sind. Kommentar überflüssig.
Aus New York: Die wichtige Linie 9.500 im Dow Jones wurde am Freitag überwunden. Zwar extrem knapp, aber immerhin. Die bekannten technischen Indikatoren wie A/D und new high/new low unterstützten das Ganze, während der Nasdaq einen Tick verlor. Jetzt heißt die neue Zielmarke 10.100 und ich schätze, daß wir diese kürzerfristig erreichen und überschreiten werden, falls nicht eine Horrornachricht aus dem militärischen Umfeld einen früheren Rückschlag bringt. Das läßt sich im Moment nicht anders sagen. Sicher ist aber schon: Eine echte Horrorzahl eines großen amerikanischen Unternehmens hinsichtlich Gewinnwarnung etc. steht nicht mehr bevor. Schon die jüngsten Nachrichten dieser Art wurden ignoriert. Ganz wichtig für Sie:
Achten Sie auf die Chipaktien, die Softwaretitel und demnächst auf die Hardware-Spezialisten. Anschließend sind die Netzwerkausrüster dran. In diesen Titeln liegt das größte Erholungspotential, nachdem alle reihenweise heruntergestuft worden sind, vielfach zu Recht, weil sie zu teuer waren, wie Sie wissen, aber nun eine extrem überverkaufte Marktlage aufweisen. Diese Besonderheit ist der Grund für die Erholung. Keineswegs die Frage, ob diese
Aktien schon billig seien. Dazu die Hintergründe in der nächsten AB. Ich lege Wert darauf, daß Sie diese 'Börsenmathematik' zumindest im Ansatz verstehen.
Deutschland hat immer noch eine Chance bis 5.200 und im günstigsten Falle 5.500 im DAX. Bitte nicht in drei Tagen, aber in zwei oder drei Wochen. Ich verändere deshalb die Zielkurse für die DAX-Aktien leicht oder passe sie an. An Verkäufe denke ich noch nicht. Hier gilt der eingangs erwähnte Satz: Der grundsätzliche Aufwärtstrend stimmt. Die technischen Korrekturen sind nur ein Bestandteil davon. Ich warne aber davor, in einem solchen Aufwärtstrend mit Puts zu bearbeiten, wenn Sie dabei nur diese kleinen technischen
Korrekturen ausloten wollen. Das ist gefährlich. Oberhalb von 5.200 ließe sich eher darüber diskutieren. Denn dann entsteht ein Rückfallrisiko bis zu 500/700 Punkten. Soweit zum Termingeschäft.
Die Termine von heute: Phoenix und Vossloh bringen die Zahlen für 9 Monate. Letztere warnte schon vor und nimmt die Prognose etwas zurück. In Zürich gilt Entsprechendes für ABB, auf die ich schon mehrfach hingewiesen habe. Das ordnen Sie ein in die Gruppe Alcatel, Ericsson, teilweise Marconi und auch Siemens sowie Nokia. Eine Besonderheit: Qiagen berichtet für 9 Monate. Jetzt können Sie selbst rechnen: Die Zahlen werden sehr gut ausfallen, rechtfertigt dies aber einen Börsenwert von 2,94 Mrd E.?
Die Analysten sehen vieles anders: Adecco, der weltgrößte Zeitarbeitsvermittler, wird trotz schlechter Zahlen hochgestuft. Die Deutsche Börse wird als Outperformer ebenfalls hochgestuft. Dagegen wird Renault nach dem Superergebnis der Tochter Nissan zurückgenommen. Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Siehe aber oben. Für Volvo werden die bisherigen Verkaufsempfehlungen zurückgenommen und Vodafone gilt als neuer Topfavorit. Das paßt in das oben skizzierte Telekombild. Bei Daimler warnen die Amerikaner vor Euphorie, während sie Toyota hochstufen. Interessant ist die verbesserte Meinung zu Karstadt-Quelle. Ich hatte dazu kürzlich schon Stellung genommen.
Insgesamt müßte dies also für eine positive Woche reichen. Damit verbleibe ich bis Morgen und wünsche Ihnen eine glückliche Hand.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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Bernecker Textarchiv
Hans Bernecker: Wo liegen die nächsten Käufe?
Mails/Nachrichten vom 30.10.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
was zu schnell steigt, fällt auch rasch. Diesbezüglich habe ich mich gestern gründlich geirrt. Die magische Linie um 9.500 im Dow Jones wurde zwar überschritten, aber im Laufe des Tages deutlich unterboten. Damit ist mein gestern geäußertes Kursziel von 10.000 zunächst einmal unmöglich bzw.
zeitlich verschoben. Der Dow fiel um 2,9 % und der Nasdaq (100) um 3,9 % (5,5 %). Das zeigt, daß Korrekturen im Aufwärtstrend stets plötzlich und scharf ausfallen. Normalerweise ist dies auch eine Trendbestätigung. Aber ich leugne nicht, daß mir das Ganze im Moment nicht so gut gefällt. Zu berücksichtigen ist allerdings, daß zwei Nachrichten besonders negativ wirkten, nämlich die Auftragsvergabe für 200 Mrd $ für den Kampfflieger, wobei Boeing gegen Lockheed Martin unterlag, und ferner der Verkauf von Hughes Electronic, was zu einem Abschlag für GM führte. Beides ist nicht so recht nachvollziehbar. Im Übrigen verteilten sich Gewinne und Verluste relativ gleich, so daß die Indexverluste ähnlich zu sehen sind wie auch im deutschen Markt, wo gestern 27 von 30 DAX-Aktien die gleichen Korrekturen aufwiesen. Auch das ist eine Bestätigung für den grundsätzlichen Aufwärtstrend, zeigt Ihnen aber ebenfalls, was ich wiederhole: An schwachen Tagen wird gekauft und nicht an festen. Dazu haben Sie jetzt Gelegenheit. Denn einige Tage wird diese Korrektur noch anhalten. Wo liegen dann die neuen Kaufkurse? Ich nenne sie in der nächsten AB.
Wall Street konkret: Wenn Sie sich das Kursblatt anschauen, so können Sie das eingangs Gesagte für fast jeden Titel nachvollziehen. Das kann man fast wahllos herausgreifen. Speziell gilt dies für die Technologieaktien, aber auch für große Unternehmen wie IBM. Schwankungsbreite bei IBM gestern rd.
3,50 $ während des Tages oder etwa 3 %. Es bleibt also bei einer hohen Volatilität. Mein Vorschlag ist daher der gleiche wie bisher:
Limitieren Sie alle Käufe 1 - 2 oder auch 3 $ niedriger, je nach Kurshöhe. Ich schätze, daß Sie im Schnitt 10 % billiger gegenüber den Kursen vom Freitag letzter Woche hereinkommen.
Frankfurt zeigt das gleiche Bild, siehe oben. Erfreulich ist, daß sich einige Titel davon absondern können. So Fresenius Medical Care, die heute ihre sehr guten Zahlen herausbringen. Diese Aktie ist zusammen mit der Mutter (Fresenius) eine der technisch stärksten Aktien im gesamten Markt. Lesen Sie dazu bitte die letzte AB. Gleiches gilt auch für Degussa, Henkel und bedingt für Schering. Völlig abgekoppelt von dem Verhalten aller anderen verhalten sich auch E.ON und RWE.
Im MDAX achten Sie bitte auf die täglichen Börsenumsätze. Diese sagen teilweise mehr als die Kurse. So gibt es einige Titel, die erstaunlich hohe Umsätze zeigen, aber sich kaum richtig bewegen. Zu einigen habe ich schon Stellung genommen. Auf die Besonderheiten hinter dem Kurs von Rheinmetall wies ich in der letzten AB hin. Gestern plus 7 % mit fast 100.000 Stück Umsatz, was für diese Aktie viel ist. Die zurückgenommene Prognose für Software ändert meine Einschätzung nicht. Doch auch hier geht es wie im Jo-Jo zu: Schwankung des Kurses in 4 Tagen um 20 % zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Kurs. Die Puma-Hochstufung durch einige Analysten ist im Grundsatz richtig, aber schon leicht überzogen. Kursgewinn in diesem Jahr 109 %, und ich ziehe deshalb Adidas Salomon mit KGV 10 der Puma-Aktie vor, was insbesondere für Neukäufe gilt. Ich hatte beide Aktien mehrfach empfohlen und favorisiere jetzt erneut Adidas.
Heute ist VW-Tag. Die Zahlen zum 30.9. sind eine Art Dreifachtest. a) Für die Konjunktur, b) für die internationale Auto-Tendenz und c) für die Art und Weise, wie man ohne spektakuläre Deals auf seriöse Weise ein sehr gutes betriebswirtschaftliches Ergebnis erreicht. So etwas ist in der letzten Zeit häufig in Vergessenheit geraten. Was die Piech-Mannschaft in den letzten drei Jahren erreicht hat, ist beeindruckend. Es folgen Celanese und Continental sowie die beiden Fresenius-Gesellschaften, siehe oben. Der Quartalsbericht von Hannover Rück wird natürlich durch New York geprägt sein. Er ist deshalb nur bedingt aussagefähig.
Auf der internationalen Ebene bin ich gespannt auf die Zahlen von Procter & Gamble, meiner alten Blue-Chip-Empfehlung in New York. Was L'Air Liquide in Paris bietet, ist für uns weniger wichtig. Allerdings steckt darin ein Fingerzeig für die Linde-Geschäfte.
Der Dollar mußte gestern wieder nachgeben. Der Euro überwand kurzfristig 90 Cents, und damit ist die Korrektur, die bis 87 Cents hätte gehen können, vorerst abgeblasen. Ich bin ohnehin nicht der Meinung, daß in diesem Verhältnis im Moment sehr viel steckt.
Das wär's für heute,
herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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Hans Bernecker: Wo liegen die nächsten Käufe?
Mails/Nachrichten vom 30.10.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
was zu schnell steigt, fällt auch rasch. Diesbezüglich habe ich mich gestern gründlich geirrt. Die magische Linie um 9.500 im Dow Jones wurde zwar überschritten, aber im Laufe des Tages deutlich unterboten. Damit ist mein gestern geäußertes Kursziel von 10.000 zunächst einmal unmöglich bzw.
zeitlich verschoben. Der Dow fiel um 2,9 % und der Nasdaq (100) um 3,9 % (5,5 %). Das zeigt, daß Korrekturen im Aufwärtstrend stets plötzlich und scharf ausfallen. Normalerweise ist dies auch eine Trendbestätigung. Aber ich leugne nicht, daß mir das Ganze im Moment nicht so gut gefällt. Zu berücksichtigen ist allerdings, daß zwei Nachrichten besonders negativ wirkten, nämlich die Auftragsvergabe für 200 Mrd $ für den Kampfflieger, wobei Boeing gegen Lockheed Martin unterlag, und ferner der Verkauf von Hughes Electronic, was zu einem Abschlag für GM führte. Beides ist nicht so recht nachvollziehbar. Im Übrigen verteilten sich Gewinne und Verluste relativ gleich, so daß die Indexverluste ähnlich zu sehen sind wie auch im deutschen Markt, wo gestern 27 von 30 DAX-Aktien die gleichen Korrekturen aufwiesen. Auch das ist eine Bestätigung für den grundsätzlichen Aufwärtstrend, zeigt Ihnen aber ebenfalls, was ich wiederhole: An schwachen Tagen wird gekauft und nicht an festen. Dazu haben Sie jetzt Gelegenheit. Denn einige Tage wird diese Korrektur noch anhalten. Wo liegen dann die neuen Kaufkurse? Ich nenne sie in der nächsten AB.
Wall Street konkret: Wenn Sie sich das Kursblatt anschauen, so können Sie das eingangs Gesagte für fast jeden Titel nachvollziehen. Das kann man fast wahllos herausgreifen. Speziell gilt dies für die Technologieaktien, aber auch für große Unternehmen wie IBM. Schwankungsbreite bei IBM gestern rd.
3,50 $ während des Tages oder etwa 3 %. Es bleibt also bei einer hohen Volatilität. Mein Vorschlag ist daher der gleiche wie bisher:
Limitieren Sie alle Käufe 1 - 2 oder auch 3 $ niedriger, je nach Kurshöhe. Ich schätze, daß Sie im Schnitt 10 % billiger gegenüber den Kursen vom Freitag letzter Woche hereinkommen.
Frankfurt zeigt das gleiche Bild, siehe oben. Erfreulich ist, daß sich einige Titel davon absondern können. So Fresenius Medical Care, die heute ihre sehr guten Zahlen herausbringen. Diese Aktie ist zusammen mit der Mutter (Fresenius) eine der technisch stärksten Aktien im gesamten Markt. Lesen Sie dazu bitte die letzte AB. Gleiches gilt auch für Degussa, Henkel und bedingt für Schering. Völlig abgekoppelt von dem Verhalten aller anderen verhalten sich auch E.ON und RWE.
Im MDAX achten Sie bitte auf die täglichen Börsenumsätze. Diese sagen teilweise mehr als die Kurse. So gibt es einige Titel, die erstaunlich hohe Umsätze zeigen, aber sich kaum richtig bewegen. Zu einigen habe ich schon Stellung genommen. Auf die Besonderheiten hinter dem Kurs von Rheinmetall wies ich in der letzten AB hin. Gestern plus 7 % mit fast 100.000 Stück Umsatz, was für diese Aktie viel ist. Die zurückgenommene Prognose für Software ändert meine Einschätzung nicht. Doch auch hier geht es wie im Jo-Jo zu: Schwankung des Kurses in 4 Tagen um 20 % zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Kurs. Die Puma-Hochstufung durch einige Analysten ist im Grundsatz richtig, aber schon leicht überzogen. Kursgewinn in diesem Jahr 109 %, und ich ziehe deshalb Adidas Salomon mit KGV 10 der Puma-Aktie vor, was insbesondere für Neukäufe gilt. Ich hatte beide Aktien mehrfach empfohlen und favorisiere jetzt erneut Adidas.
Heute ist VW-Tag. Die Zahlen zum 30.9. sind eine Art Dreifachtest. a) Für die Konjunktur, b) für die internationale Auto-Tendenz und c) für die Art und Weise, wie man ohne spektakuläre Deals auf seriöse Weise ein sehr gutes betriebswirtschaftliches Ergebnis erreicht. So etwas ist in der letzten Zeit häufig in Vergessenheit geraten. Was die Piech-Mannschaft in den letzten drei Jahren erreicht hat, ist beeindruckend. Es folgen Celanese und Continental sowie die beiden Fresenius-Gesellschaften, siehe oben. Der Quartalsbericht von Hannover Rück wird natürlich durch New York geprägt sein. Er ist deshalb nur bedingt aussagefähig.
Auf der internationalen Ebene bin ich gespannt auf die Zahlen von Procter & Gamble, meiner alten Blue-Chip-Empfehlung in New York. Was L'Air Liquide in Paris bietet, ist für uns weniger wichtig. Allerdings steckt darin ein Fingerzeig für die Linde-Geschäfte.
Der Dollar mußte gestern wieder nachgeben. Der Euro überwand kurzfristig 90 Cents, und damit ist die Korrektur, die bis 87 Cents hätte gehen können, vorerst abgeblasen. Ich bin ohnehin nicht der Meinung, daß in diesem Verhältnis im Moment sehr viel steckt.
Das wär's für heute,
herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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schade dass du mir am 26.09 nicht ein einfaches ja/nein gepostet hast :-( .. ein ja .. waere mittlerweile 60% , nix fuer unguad .. gruss tom ..
.. habe meine nokia's gluecklich fuer 21 verklopft und jetzt 29 :-( .. stell dir vor es ist herbstrally und keiner merkt's, gruss tom