Die Königin im TecDAX
>> ... deren Fehler bei den Steuergesetzten man zugleich sehr bewußt ausnutzt ... <<
Es sind definitiv keine Fehler, sondern die Steuergesetze werden von den betroffenen Ländern bewusst so angelegt, um sich Vorteile ggü. anderen Ländern, auch EU-Staaten zu verschaffen. Es funktioniert nix in der EU. Da liegt der Wurm des Übels.
Fördergelder werden ja auch gerne von der Politik eingesetzt um selbst in einem tollen Licht zu erscheinen, was für mich anscheinend auch hier der Fall ist. Aber im unternehmerfeindlichen Lager (insbes. Deutschland) schlägt man natürlich gern auf die Firmen. Eine Kopplung Fördergelder vs. "Steuergerechtigkeit" würde zum Erliegen der derselben führen. Die "", da Gerechtigkeit immer im Auge des Betrachters liegt.
Ich sehe da auch das Beispiel Lufthansa, wo auch vehement beklagt wurde, dass dort Milliarden "verschenkt" würden. Hätte man es nicht getan und die Arbeitsplätze wären alle verloren gegangen und der Schrei nach dem Staat zugunsten der Arbeitnehmer ist dann natürlich "gerecht".
>> weil es politischen Druck aus der Trump-Administration dazu gibt. <<
So weit ich mich erinnere (kann natürlich falsch liegen), wurde das Zurückholen von Trump auch durch massive Steuererleichterungen gepampert und kam den Unternehmen, die sonst nur mit hohem steuerlichen Aufwand an ihre externen Gewinne kamen, so durchaus gewünscht. Passt aus meiner Sicht gar nicht als Argument zur steuerlichen Situation in der EU.
da müssen sich eher die gesetzgeber wirklich mal zusammensetzen und einen gemeinsamen weg finden. zumindest innerhalb der EU wäre das mal an der zeit. dieses steuergetrickse bringt die EU ja weiter auseinander...
gefragt wären aber auch die eigentümer des unternehmens - also die aktionäre, die bei entsprechender mehrheit in der HV ein faires agieren qiagens in steuerdingen einfordern könnten.
ist dieses deutsch-niederländische qiagen-konstrukt nicht auch primär eine steueroptimierung? so habe ich es zumindest immer interpretiert. ohne es richtig verstanden und durchschaut zu haben...
vorschlag daher: der sitz von qiagen muss an den hauptproduktionsstandort zurückverlegt werden - also nach hilden! weil hier die hauptsteuerlast anfallen sollte! ;)
Die Niederlande bieten sich durch günstige Besteuerung bestimmter Konzernkonstruktionen an, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Habe schon mal für ein internationales Unternehmen gearbeitet, dass auch seinen Hauptsitz in NL hatte, obwohl der auch überall sonst hätte sein können, da Niederlassungen weltweit vorhanden waren.
mit der aussage - wie im forum schon geäußert - dass es legal, aber moralisch fragwürdig ist:
"Der Trick, den Qiagen anwendet, ist nach Angaben von Steuerexperten völlig legal und wird auch von vielen anderen Unternehmen genutzt. Das Verfahren gilt jedoch allgemein als moralisch fragwürdig. "
was bei der ganzen sache etwas untergeht:
leider fehlten der politik in deutschland die mechanismen und experten, um im märz zu erkennen, was qiagen in der corona-krise für eine bedeutung hat. ich bin weiter 100 % davon überzeugt, dass TMO sich dessen bewusst war beim übernahmeangebot. selbst dann wurde die deutsche regierung aber nicht aktiv, um zu verhindern, dass ein aktuell strategisch so bedeutendes unternehmen an ein US-unternehmen fallen könnte. wäre TMO erfolgreich gewesen, dann wäre jetzt im oktober wohl fraglich, ob qiagen/ TMO nicht bevorzugt die USA beliefern würde und deutschland/ europa in dir röhre schaue würde.
die USA haben viel verpennt - aber irgendwann habe sie unternehmen eng eingebunden und viel geld i die hand genommen, um diese zu unterstützen. z. B. wurde quidel finanziell unterstützt, um die jahresproduktion an test von 84 auf 220 mio. erhöhen zu können. der amerikanische staat übernimmt hier einen teil des investitionsrisikos, das ein relativ kleines unternehmen wie quidel kaum hätte tragen können. was würde quidel denn machen, wenn die coronakrise nach 3 monaten rum ist, weil es plötzlich ein heilmittel gibt? die hätten ja vor einer investitionsruine gestanden und hätte wohl konkurs anmelden können!
genau so hätte man in deutschland mit qiagen umgehen müssen: 200 millionen für produktionskapazitäten bereitstellen - und falls gewinn erzielt wird erfolgt eine gewinnbeteiligung/rückzahlung.
dass qiagen in früheren jahre förderungen bekam, aber wenig steuern zahlte, kann man kritisieren. dass NRW in der coronakrise 18 mio bereitstellte, dürfte dagegen genau das richtige sein. bzw. zu wenig. und gewisse bedingungen waren daran ja offenbar auch geknüpft.
https://www.centogene.com/imprint.html
Weitere Beispiele Linde (inzwischen IR), Shop Apotheke ebenfalls NL
.. und die meisten Immos sitzen eh in Luxemburg.
die aufnahme in den dax 40 wird ja immer wahrscheinlicher. in der früheren diskussion im forum waren die meinungen ja gemischt, ob es positiv oder negativ ist für qiagen, im dax vertreten zu sein, oder?
Mich beunruhigt etwas ganz anderes! Weder der Vorstand noch der Aufsichtsrat besitzen im Moment wesentliche Anteile am Unternehmen! Da läuft was schief! Warum, gerade der Aufsichtsrat, welcher ja für und Aktionäre die Instanz ist, hält keine wesentlichen Beteiligungen! Das ist sehr ungewöhnlich und auch gefährlich. Was meint Ihr dazu?
Ich würde den jetzigen Politikern, sogar jegliche Fachkompetenz die mit Technologie zu tun hat absprechen.
Dann zu dem Vorwurf der Steueroptimierung von Qiagen:
Man sollte lieber mal auf Amazon, Ebay, Apple und Google und Konsorten schauen, denn das sind die Richtigen die man sich mal anschauen sollte, aber da traut sich keiner richtig ran, weil man Angst vor Gegenreaktion von Seiten der USA hat.
zu deinem zweiten punkt: vom aufsichtrat gehaltene aktien:
das beunruhig mich auch nicht, dass die keine aktien halten.
im märz hat der aufsichtsrat suggeriert, dass das angebot von TMO super ist - und hat demonstrativ seine anteile veräußert. ich bin mir sicher, dass die wussten, wieviel potenzial in qiagen steckt hinsichtlich coronatests. kapazitätserweiterungen wurden ja bereits im märz beschlossen.
noch genauer wussten die am 18.06. zur HV bescheid, dass der laden brummt - haben aber weiterhin die annahme des TMO-angebots empfohlen.
wenn die auf einmal aktien kaufen, wiedersprechen die ihren eigenen aussagen aus dem märz und am 18.06..
aktuell betreiben sie image-pflege - z. B. mit dem interview - den link hatte ich vor paar tagen schon gepostet. es wird suggeriert, dass vor 2 monaten, als die übernahme gescheitert war, dem aufsichtsrat ganz plötzlich bewusst wurde, dass qiagen ein coronagewinner ist. die überschrift ist sehr passend dazu gewählt...
https://www.finance-magazin.de/cfo/strategie/...iten-aendern-2065381/
die sehr fragwürdigen 95 mio. $ strafzahlungen stehen weiter im raum. viel mehr noch steht im raum, wie am 18.06. noch ein angebot von TMO von 39 € als angemessen bezeichnet werden konnte - während der kurs heute bei 46 € steht und analysten um die 50 € angemessen finden. und nach meier meinung werden die zahlen nach den Q3-zahlen nochmal deutlich erhöht werden. hier geht es letztlich um mehrere millliarden, die TMO gespart hätte. auf kosten der aktionäre.
wenn die Q3-zahlen so gut sind, wie ich erwarte, bin ich gespannt, wie der aufsichtsrat es plausibel darstellt, dass sie diese guten zahlen am 18.06.2020 zur HV noch nicht erahnt haben...
Mich sicher keine Firma in welcher ich langfristig investiert sein möchte. Da ziehe ich mir die amerikanische Konkurrenz oder das Tübinger Unternehmen vor. Hier gehört ordentlich durchgefegt - im Aufsichtsrat und auch der Vorstand ist nach dem Übernahmedesaster eine Fehlbesetzung. Für mich bleibt QIA nur eine Zockposi und kein Invest. VG
Könnten wir jetzt eigentlich jeden Tag damit rechnen ..
Einziger Wermutstropfen dürfte die Millionenzahlung an TMO sein.
Danke @Briefkurs für Deine Einschätzung. Corona wird uns wohl noch lange mit Tests beschäftigen. Auch Johnson musste seine Studie vorerst unterbrechen. Bleibt spannend und lästig( Alltag) zugleich.
Leider bin ich in Qiagen, nach wie vor eigentlich schon überinvestiert und muss an der Seitenlinie verharren .
Allen weiter viel Erfolg ..
Veröffentlichung der Original-Studie: 13.10.2020
>> Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Einstufung für Qiagen nach Quartalszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 51 Euro belassen. Das Biotech-Unternehmen habe starke Kennziffern für das dritte Quartal vorgelegt, schrieb Analyst Oliver Reinberg in einer am Mittwoch vorliegenden Studie./edh/ajx
Veröffentlichung der Original-Studie: 14.10.2020 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / BST <<