Mann fand sein Sparbuch, aber Bank zahlt nicht


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Neuester Beitrag: 11.03.11 14:13
Eröffnet am:11.03.11 10:10von: RalfBauAnzahl Beiträge:36
Neuester Beitrag:11.03.11 14:13von: lassmichreinLeser gesamt:7.028
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673 Postings, 6799 Tage RalfBauMann fand sein Sparbuch, aber Bank zahlt nicht

 
  
    #1
11
11.03.11 10:10

Gießen –  

Bei all der Trauer muss es doch auch ein kleines bisschen Freude gewesen sein, als der Gießener (51) in der Schublade seiner verstorbenen Mutter das Sparbuch fand: Es wurde bei seiner Geburt auf seinen Namen angelegt. Es weist nur die eine Einzahlung aus: 106.000 DM. Mit Zinsen dürfte es heute fast das Sechsfache wert sein. Doch Pustekuchen...

Das Sparbuch hatte der Vater für seinen Sohn bei der Dresdner Bank in Solingen angelegt. Nach dem frühen Tod des Vaters bewahrte es die Mutter auf. Als der Sohn schließlich damit zur Bank ging, kam die böse Überraschung: Das Sparbuch sei nicht echt, hieß es.

Da schlummert ein kleines Vermögen, doch die Bank zahlt es nicht aus. Werner Otto, Anwalt des 51-Jährigen, schätzt, dass das Spar-Guthaben mit Zinsen heute zwischen 280.000 und 320.000 Euro betragen muss. „Mein Mandant versteht die Welt nicht mehr. Dieses Verhalten ist einer Bank nicht würdig“, sagt er.

Der Gießener zog gegen die Commerzbank, die die Dresdner Bank Anfang 2009 übernahm, vor Gericht. Ein Gutachter untersuchte die Tinte des Stempels und der beiden Unterschriften in dem Sparbuch. Ergebnis: Es ist echt. Der 51-Jährige gewann den Prozess. Die Commerzbank ging in die nächste Instanz. Doch auch das Oberlandesgericht Frankfurt gab dem 51-Jährigen Recht (Az.: 19 U 180/10): Die Bank soll zahlen.

Tut sie aber immer noch nicht. Auf Anfrage kündigte Commerzbank-Sprecher Heribert Klein an: „Wir gehen in Revision.“ Weitere Stellungnahmen wollte er mit Blick auf das noch nicht abgeschlossene Verfahren nicht abgeben.

http://www.express.de/news/panorama/...ht/-/2192/7947116/-/index.html

 
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61594 Postings, 7694 Tage lassmichreinÖööööhmmmm - "herrenlose Beträge" schön und gut...

 
  
    #12
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11.03.11 10:46
Das gibts bei uns auch, wenn Konten mehr als 20 Jahre unbewegt waren.

Aber

1. machen wir sowas nur bei Konten mit Kleinstbeträgen (bei über 100.000 Ökken würden wir den Inhaber kontaktieren) und

2. Gibts auch über diese Sonderkonten eine Übersicht... ;)

11927 Postings, 6333 Tage demode66gabs denn 1960 schon ne Dresdner Bank

 
  
    #13
1
11.03.11 11:01
in Solingen?  

20343 Postings, 7971 Tage adminalso ich kann mir für unser haus sowas auch

 
  
    #14
1
11.03.11 11:19
nicht vorstellen. neben der übernahme in die edv haben wir noch original kontoeröffnungen aus 1930.

wenn bei der übertragung in die edv da was schief gegangen ist, dann muss das bei erfassung aufgefallen sein und es muss zu differenzen gekommen sein.

also ich finde die geschichte schon merkwürdig.

54906 Postings, 6853 Tage RadelfanDas OLG-Urteil im Wortlaut

 
  
    #15
11.03.11 11:37

15491 Postings, 9205 Tage preisdas er aus giessen kömmt würde mich auch

 
  
    #16
11.03.11 11:51
misstrauisch machen . alles verbrecher da .
grüße aus (bei) marburg  

10805 Postings, 5276 Tage sonnenscheinchendie Sache stinkt

 
  
    #17
11.03.11 11:52
außerdem wenn die 106k DM auf den Namen des Sohnes eingezahlt wurden, dann hätte ja auch Schenkungssteuer entrichtet werden müssen. Und die Zinsen hätten beim Einkommen des Sohnes versteuert werden müssen. Wer Schwarzgeld verstecken wollte, hätte das kaum bei ner Bank in Solingen versucht...  

179550 Postings, 8443 Tage GrinchVon Freibeträgen bei der Schenkungsteuer

 
  
    #18
3
11.03.11 11:56
haste auch noch nix gehört, oder???

54906 Postings, 6853 Tage Radelfan#17: Hätten, hätten, hätten . . .

 
  
    #19
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11.03.11 11:57
Dann versetz dich mal in die damaligen Verhältnisse hinein.

Zu der Zeit war auch ein Sparbuch in D ein sicherer Hort und gesetzlich legitimierte Schnüffeleien durch das Finanzamt gab es nicht.

Zu der Zeit konntest du auch ohne weiteres (von den Banken gern gesehen!) lukrative Tafelgeschäfte machen.  

9095 Postings, 8710 Tage BoersiatorWäre wir mit unserem heutigen Wissen einmal kurz

 
  
    #20
11.03.11 12:05
in den 60ern, kämen wir alle als Millionäre zurück.
Damals würde scheinbar nichts kontrolliert und überwacht.

Wo das Geld herkam ist völlig irrelevant, die Bank hat auszuzahlen wenn das Gericht dies so beschliesst.

Bin auf den Ausgang der Geschichte sehr gespannt.

11076 Postings, 6011 Tage badtownboyDas Gericht interessiert nur die Echtheit

 
  
    #21
1
11.03.11 12:09
des Sparbuches, wird diese festgestellt gilt der Inhalt des Sparbuches als richtig wiedergegeben.
Steuerpflicht bestand für das Namenskonto wohl noch nicht mit Anlegen des Kontos, da das Sparbuch vom Schenker nicht aus der Hand gegeben wurde und die Schenkung erst mit Erlangung der Verfügungsgewalt vollzogen wird.  

61594 Postings, 7694 Tage lassmichreinWozu in die 60er, Boersiator ?

 
  
    #22
11.03.11 12:14
Oktober 1997 würd vollkommen reichen.... Haus und Hof verpfänden, Kredite noch und nöcher aufnehmen, em.tv zeichnen oder in den ersten Tagen kaufen was geht, März 2000 wieder verkloppen und gutt... ;)

6729 Postings, 5665 Tage steven-blnGeschichte stinkt zum Himmel

 
  
    #23
11.03.11 12:24
Ich denke, dass eventuell auch der Inhaber des Sparbuches ein wenig nochmals nachdenken muss. Denn nur der Besitz des Sparbuches (als Urkunde) und die darin eingetragene Summe sagt nichts über die tatsächlich auf dem Konto vorhandene Summe aus.
Es wird nämlich folgendes passiert sein: Die Mutter hatte das Sparbuch gut versteckt, und niemand hat es mehr gefunden. Trotzdem kann man dann über sein Geld verfügen. Man muss nämlich nur eine Verlustanzeige bei der Bank über das Sparbuch machen. Dann bekommt der Berechtigte über das Guthaben ein neues Sparbuch (als Nachweis und Urkunde über das Geld auf dem Konto) ausgestellt. Und schon kann man über das Geld auf dem Konto wieder frei verfügen. Ob dann danach dann das ürsprünglich ausgestelle Sparbuch wieder auftaucht, ist völlig gleichgültig, denn das ursprüngliche Sparbuch ist bei der Velustanzeige als ungültig erklärt worden.
Die Bank selbst müsste genügend Aufzeichnungen, und sei es nur die Verlustanzeige oder Ausstellung eines neuen Sparbuches sein, haben. Und solange dies nicht bewiesen wird, kann man natürlich das Gegenteil behaupten. Aber diese Masche ist als solches nicht neu. Und die Geschichte stinkt zum Himmel, und zwar aus Sicht des angeblich geschädigten Sparers. Die Bank wird mit Recht die Auszahlung des Guthabens verweigern.  

61594 Postings, 7694 Tage lassmichreinKleines Manko an Deiner Story:

 
  
    #24
5
11.03.11 12:29

Hätte die Bank Aufzeichnungen über eine Verlustmeldung und/oder Übertragung des ursprünglichen Guthabens, hätte sie diese wohl schon beim 1. Urteil vorgelegt. Also haben die sowas nicht. ;)

11076 Postings, 6011 Tage badtownboyDas müsste die Bank beweisen

 
  
    #25
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11.03.11 12:32
kann sie wohl nicht, sonst hätte sie sich darauf berufen.
Das Sparbuch von 1961 bleibt ohnehin echt, auch wenn es  ungültig  sein sollte.
Bei Feststellung der Ungültigkeit ,Beweis muß Bank erbringen , entfällt nur der Auszahlungsanspruch.
Solange hat das Sparbuch wie jede Urkunde , die echt ist, die gesetzliche Vermutung der Vollständigkeit und Richtigkeit.  

19524 Postings, 8693 Tage gurkenfredalles cleverles hier.....

 
  
    #26
1
11.03.11 12:32
dresdner bank....was ein saftladen, kein wunder, daß die über die wupper gegangen sind.  

61594 Postings, 7694 Tage lassmichreinMeine Reden... ;)

 
  
    #27
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11.03.11 12:33

6729 Postings, 5665 Tage steven-blnDer Schuss geht nach hinten los...

 
  
    #28
11.03.11 12:41
Nein, ist kein Manko. Denn die Bank wird ihre Beweise nur zurückhalten, weil sie dem angeblich geschädigten keine Auskunft geben muss. In einem privatrechtlich angestrebten Prozess, wie diesem, versucht der angeblich Geschädigte Geld aus der Bank herauszuholen. Das ist, solange er das behauptet, sein gutes Recht, und er kann auch soviele Gutachter beauftragen, wie er will, die wahrscheinlich sogar die Richtigkeit des Alters und die Tinte feststellen. Kann alles stimmen, muss nicht gefälscht sein. Aber die Bank ist in einem privatrechtlichen Prozess nicht gezwungen, Beweise vorzulegen. Erst wenn hier eine Strafanzeige erstellt wird, und zwar von Seiten des Sparers, dann wird die Bank auch mit den Beweisen rausrücken. Diese Beweise muss sie dem Staatsanwalt vorlegen, nicht dem Sparer. Und nun die alles entscheidende Frage: Wenn sich der Sparer geschädigt fühlt, wieso hat er denn noch keine Strafanzeige gestellt? Das ist doch alles kostenlos für ihn, der Staatsanwalt ermittelt umsonst, und neutral in dieser Angelegenheit. Und dann bekommt der Sparer, sofern die Bank das Geld ohne Recht nicht auszahlt, auch alles samt Zinsen zurück. Aber der angeblich geschädigte Sparer wird schon wissen, warum er keine Strafanzeige stellt: denn in diesem Augenblick keht sich das Ganze um: denn dann wird der angeblich geschädigte Sparer plötzlich als "Erpresser" bzw. "Betrüger" entlarft. Aber in einem privatrechtlichen Verfahren kann er dass schon mal (medienwirksam) behaupten... Der Schuss geht nach hinten los, wenn er nun Strafanzeige gegen die Bank stellen würde.  

3889 Postings, 5236 Tage S.SmithWäre auch schlimm wenn die nicht auszahlen!

 
  
    #29
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11.03.11 12:42
Gutachter + Echtheit ist bestätigt. Der Gutachter wird wohl nicht auf der Wurstsuppe daher geschwommen sein.

Wenn ich das richtig sehe und die Bank in dem Fall mit einer Nichtauszahlung vorm Bundesgerichtshof in letzter Instanz durch kommt, dann heißt das, das Banken generell nichts mehr auszahlen müssen und Urkunden (Sparbriefe etc.) überhaupt keinen Beleg auf Forderungen mehr darstellen.
Defacto würde die Bank einfach behaupten das die Unterlagen gefälscht sind bzw. die Beweislast auf dem Kunde übertragen!

"Ja Hr.Mustermann von und zu Bankkunde, dann beweisen Sie uns doch, dass WIR als Institut Ihnen die Urkunde ausgehändigt haben, das das Geld bei uns im Keller liegt, das die Unterschriften auf der vermeintlich "echten" Urkunde von Mitarbeitern oder zeichnungsberechtigten Mitarbeitern von uns stammen, das sie überhaupt jemals so viel Geld im Besitz hatten....ach was red ich denn da...das sie überhaupt jemals ein Konto bei uns hatten...Bitte wir fordern Beweise sie DEPP!"  

11076 Postings, 6011 Tage badtownboy# 28

 
  
    #30
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11.03.11 12:53
von Strafanzeige hat Kunde nichts, zudem ist Vorsatz bei der womöglich nur nachlässig dokumentierenden Bank bzgl . Untreue oder andere Vermögensdelikte nicht nachweisbar.

Man sollte nie Beweise im Prozess aus taktischen Gründen zurückhaltenm, da man aufgrund nicht rechtzeitigen Parteivorbringens dann damit in Folgeinstanzen mit diesen ausgeschlossen ist ( Präklusion ) und die Beweise . selbst bei voller Beweiskraft - nicht mehr berücksichtigt werden.  

673 Postings, 6799 Tage RalfBauMehr Infos:

 
  
    #31
1
11.03.11 12:53

Sparbuch mit 106 000 DM nach 48 Jahren entdeckt

Gießen (si). Für einen heute 51-jährigen Gießener ist wahr geworden, wovon viele Menschen träumen: Er hat im Nachlass seiner Eltern ein Sparbuch mit einer beträchtlichen Summe entdeckt. Niemand wusste davon - und es ist auf seinen Namen ausgestellt. Das Problem: Die Bank verweigert die Auszahlung des Geldes.

Damit ist sie jetzt allerdings zum zweiten Mal auf die Nase gefallen. Nach dem Landgericht Frankfurt hat sich auch das dortige Oberlandesgericht hinter den Mittelhessen gestellt.

Aus diesem Stoff ist das Märchen gestrickt: Im Jahre 1959 bekam ein junges Ehepaar Nachwuchs und der Vater - nicht ganz unvermögend - legte bei der Dresdner Bank (heute Commerzbank) ein Sparbuch für den neu geborenen Sohn an. Stolze 106 000 DM, das sind rund 54 000 Euro, zahlte er ein. Viel mehr ist nicht bekannt. Sicher ist nur, dass es der einzige Eintrag blieb, und zwar bis heute. Weder wurde auch nur ein Pfennig abgehoben, noch trug die Bank jemals Zinsen ein. Der kleine Vermögen geriet vollkommen in Vergessenheit.

Warum sich der Mann nicht mehr um das Sparbuch kümmerte und auch sonst niemand informierte: Niemand weiß es. Er starb schon vor einigen Jahren und nahm sein Geheimnis mit ins Grab. Der Sohn entdeckte das Dokument erst 2007, 48 Jahre nach der Ausstellung, nachdem seine Mutter gestorben war. Es fand sich, ganz unscheinbar, in ihrer Erbschaft.

Die böse Überraschung kam dann. Die Dresdner bestritt, dass das Sparbuch echt sei. Womöglich seien auch die Unterschriften der Mitarbeiter gefälscht, oder sie hätten kein Zeichnungsrecht gehabt. Auch in den Archiven gebe es keinen Hinweis darauf, dass die Forderungen zu Recht bestünden, argumentierte die Bank, die nicht einen Cent auszahlen wollte. Also reichte der Gießener Klage ein. Das zuständige Landgericht Frankfurt ließ ein Gutachten erstellen und das war eindeutig: Die Echtheit des Sparbuchs könne nicht bezweifelt werden. Es gebe keine Anhaltspunkte für eine Fälschung, Tinte und Kugelschreiberpaste seien schon 1955 auf dem Markt gewesen, urteilte der Sachverständige. Dem schloss sich auch das Oberlandesgericht an, wo der Fall landete, nachdem die Bank Berufung gegen das erste Urteil eingelegt hatte.

Das Oberlandesgericht stellte zudem ausdrücklich klar, dass hier nicht der Sparer in der Beweispflicht sei, sondern die Bank. Nur sie habe Zugriff auf die Geschäftsunterlagen und müsse diese deshalb aufbewahren - auch über die gesetzlichen Fristen hinaus. Keinesfalls könne die Bank einfach behaupten, dass Unterschriften gefälscht oder Dokumente nicht echt seien. Im Übrigen bekräftigte das Gericht, dass die Sparbuchforderung nicht verjährt sei und dass der Kläger ein Recht auf Auskunft durch die Bank habe.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil das OLG wegen der grundsätzlichen Bedeutung die Revision beim Bundesgerichtshof zugelassen hat.

Sollte die Bank auf dieses Rechtsmittel verzichten oder der BGH das erste Urteil bestätigen, kann sich der Gießener auf ein kleines Vermögen freuen. Sein Gießener Anwalt Werner Otto (Haas & Haas) hat über Zinsen und Zinseszinsen einen Sparbetrag von »280 000 bis 320 000 Euro« errechnet, der ausbezahlt werden müsste.

 

 

673 Postings, 6799 Tage RalfBauUrteilserklärung

 
  
    #32
11.03.11 12:55

Sparbuch-Urteil

Guthaben verjährt nicht

 

 

Ein Frankfurter Gericht stärkt die Rechte von Bankkunden: Die Institute müssen Guthaben auch nach vielen Jahrzehnten noch auszahlen – selbst wenn das Sparbuch zwischenzeitlich lange vergessen war.
Das Oberlandesgericht Frankfurt hat eine Bank zur Auszahlung eines in Vergessenheit geratenen Sparguthabens verpflichtet. Weder die Forderung noch der Auskunftsanspruch des Sparers seien verjährt, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Urteil des Oberlandesgerichts (OLG).

Geklagt hatte ein Mann, der 2007 in den Besitz eines Sparbuchs seines Vaters gekommen war. 1959 hatte das Sparbuch ein Guthaben von 106 000 D-Mark ausgewiesen. Seit dieser Zeit hatte es keine Kontobewegung mehr gegeben. Die Bank verweigerte eine Auskunft über das aufgelaufene Guthaben sowie eine Auszahlung und zweifelte die Echtheit des Sparbuchs an, da es in den Archiven keine Aufzeichnungen darüber gebe.
 
Das OLG urteilte jedoch, dass es im Verantwortungsbereich der Bank liege, geeignete Geschäftsunterlagen aufzubewahren. Dem Sparbuch komme die Funktion einer Beweisurkunde zu. Zuvor hatte das Gericht die Echtheit des Sparbuchs von einem Sachverständigen prüfen lassen. Das OLG folgte mit dem Urteil einer Entscheidung des Landgerichts Frankfurt, ließ jedoch die Revision vor dem Bundesgerichtshof zu.
scb/dapd
 

673 Postings, 6799 Tage RalfBauToller Vergleich:-)

 
  
    #33
11.03.11 13:01

Der Vater hat es gut gemeint mit seinem Sohn. 1959, der Sohn war gerade geboren, legte er ein Sparbuch für ihn an und zahlte 106.000 D-Mark ein. Das war viel Geld, ein VW-Käfer kostete damals 3800 Mark. Ausgegeben hatte das Sparbuch die Dresdner Bank in Solingen. Es gibt darin nur einen einzigen Eintrag: den eingezahlten Betrag von 106.000 Mark, daneben den Stempel der Bank und die Unterschrift von zwei Mitarbeitern.

 

6729 Postings, 5665 Tage steven-blnBehauptung von Seiten des Sparers

 
  
    #34
11.03.11 13:04
#30:
Zitat: "von Strafanzeige hat Kunde nichts, zudem ist Vorsatz bei der womöglich nur nachlässig dokumentierenden Bank bzgl . Untreue oder andere Vermögensdelikte nicht nachweisbar."

Doch der Kunde hat sehr wohl was davon. Wenn nämlich von Seiten des Staatsanwaltes festgestellt wird, dass die Bank keine Unterlagen mehr hat (was äusserst unwahrscheinlich ist, denn die liegen nur irgendwo in einem Archiv), dann erhebt sich automatisch ein Anspruch auf Schadensersatz gegenüber dem Kunden. Und dann wird die Bank auch zahlen (müssen). Ist alles erst mal umsonst für den Sparer, der Staatsanwalt stellt dies dann amtlich fest, und so kann er die Bank dann auch zu Recht verklagen.
Aber so wie es jetzt ist, ist es nur eine Behauptung von Seiten des Sparers. Die BAnk muss dem Sparer nichts nachweisen, denn sie weiss eventuell genau, wann eine Ersatzurkunde ausgesetllt wurde. Das alte Sparbuch kann echt sein, wie es will, niemand muss das was gefälscht haben...  

10805 Postings, 5276 Tage sonnenscheinchen@grinch

 
  
    #35
11.03.11 14:06
kein Freibetrag Ende der fuffziger war auch nur in der Nähe von 106.000 DM.  

61594 Postings, 7694 Tage lassmichreinWir haben heute ´nen Freibetrag von 400.000 €

 
  
    #36
11.03.11 14:13
da werden doch damals "läppische" 100.000 DM frei gewesen sein ?!?

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