Internettelefon (VoIP)
HANNOVER. Das Produkt sei jetzt „massenmarktfähig“, sagte O2-Marketing-Chef Lutz Schüler gestern auf der Technologiemesse Cebit. Den Web-Anschluss per Funk hatte er vor einem Jahr schon einmal vorgestellt.
In eine ähnliche Richtung geht der größere Konkurrent E-Plus, der gestern in Hannover eine Kooperation mit dem Internetzugangsanbieter Freenet ankündigte. Gemeinsam wollen die Unternehmen ein Telefon vermarkten, das man zu Hause für Festnetzgespräche über das Internet – im Branchenjargon „Voice over Internet Protocol“ genannt – genauso nutzen kann wie unterwegs für mobile Telefonate.
Der Mobilfunkkonzern Vodafone stellt heute auf der Cebit zudem ein Produkt vor, das die Handy-Nutzung zu Hause günstiger machen soll: eine Pauschale für 1000 Telefonminuten, die nur in der Wohnung und in der direkten Umgebung abtelefoniert werden können.
Mit solchen Angeboten wollen die Mobilfunknetzbetreiber vor allem eines: zusätzliche Einnahmen. Jetzt, da mehr als 70 Millionen Deutsche ein Handy besitzen, müssen die Betreiber das über eine intensivere Nutzung erreichen. Das Mobiltelefon soll daher das Festnetztelefon ersetzen und am besten gleichzeitig auch den leitungsgebundenen Internetanschluss. Möglich wird das durch niedrige Handy-Tarife, die sich den Preisen im Festnetz annähern, und neue Funktechniken wie UMTS und WLAN, die schnelle Datenübertragung auch durch die Luft ermöglichen.
So können O2-Kunden künftig mit der sechsfachen ISDN-Geschwindigkeit im Internet surfen. Das ist aber deutlich langsamer beispielsweise via DSL im Festnetz. Daher beschränkt O2 seine Zielgruppe auf Nutzer, die derzeit noch einen analogen oder einen ISDN-Anschluss haben.
Doch bereits 2006 sollen die Funknetze deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten bieten. Mobilfunker wie Vodafone arbeiten daran, den UMTS-Beschleuniger HSDPA (High Speed Downlink Paket Access) in die Funkstationen einzubauen. Dann kämen Mobilfunknutzer auch auf Übertragungsraten, wie sie heute ein leitungsgebundener DSL-Anschluss bietet – das versprechen zumindest Techniklieferanten wie Motorola und Co.
Bei dem Angriff der Mobilfunkbetreiber geht um einen Milliardenmarkt: Von den mehr als 250 Milliarden Minuten, die die Deutschen im vergangenen Jahr nach Angaben der Telekom-Regulierungsbehörde am Telefon verbrachten, landeten nur 37 Milliarden Minuten bei den Mobilfunkgesellschaften. Das sind gerade mal 15 Prozent. „Es gibt daher in dem Bereich noch viel zu holen“, sagt E-Plus-Chef Uwe Bergheim. In vier bis fünf Jahren könnte die Mobilfunkbranche ihren Anteil an allen Gesprächsminuten verdoppeln.
Deutschland gehört in Europa zu den Schlusslichtern, was die Handy-Nutzung angeht. Nur vier Prozent aller deutschen Haushalte kommunizieren nach Angaben der Marktforscher von Ovum ausschließlich über das Mobiltelefon. In Ländern wie Finnland, Portugal, Belgien und Österreich verzichten bereits 20 Prozent und mehr Haushalte auf einen klassischen Festnetzanschluss.
Festnetzbetreiber versuchen mit eigenen Produkten, die ebenfalls die mobile und die Festnetzwelt zu vereinen versuchen, den Angriff der Mobilfunkbetreiber abzuwehren. So testet beispielsweise die britische BT Telefone, die außerhalb der Wohnung ein Handy funktionieren und zu Hause wie ein Festnetztelefon mit einem DSL-Anschluss. Im Frühjahr soll das Produkt auf den Markt kommen. Die Mobilfunk- und die Festnetzsparte der Deutschen Telekom arbeiten an einer Plattform, die automatisch das schnellste verfügbare Netz wählt – ohne dass der Kunde das merkt.
greetz
Somit ist es Kult, ein paar Vinyls zu besitzen, ob sie nun alt oder neu sind, spielt keine Rolle. Der Technikfreak sollte die Vinyl als Zeitlos betrachten :)
Als Rückschritt würde ich das nicht bezeichnen ;))
greetz
ein weiterer bereich, in dem die "gute alte zeit" ganz zu recht wiederentdeckt wird, sind die röhrenverstärker (da gibt es sogar röhrensoundkarten!!) - und zwar nicht weil sie so schön glimmen, sondern weil sie schon vom prinzip her wesentlich besser geeignet sind als transistoren, um lautsprecher anzutreiben (frag mal einen elektrotechniker, aber einen, der in seinem studium noch röhrentechnik kennen gelernt hat und sich auskennt)...
gruß :-))
Aber ich sachs mal so, wenn auf der Platte ein paar Knackser drauf sind, spürst Du den Hauch des Atems in Deinen Ohren *g* , ein paar wären ok, zuviele davon macht die Atmosphäre wiederum kaputt.
Heute rennen wir alle mittlerweile mit MP3s rum, die Audio CD wird nicht ewig bestand haben.
gruß :-))
ps: wo wohnst du?
Beim Fortschritt von Vinyl, über CD bis zur MP3 läßt sich streiten. Vergleichsweise, damals hatte man auch gesagt, das die Floppydisk nicht verschwinden wird. Heute sehen wir ja was draus geworden ist. Ich könnte mir gut vorstellen, das die CD auch bald verschwindet. Alles wird kleiner, feiner und kompakter. Wie die MP3.
Dennoch krallt man sich an altbewährtem fest ;))
Nix Ghettoblaster, ich habe sogar damals (vor ca. 10 Jahren) noch wert drauf gelegt, das meine Anlage mit Plattenspieler ausgestattet ist. Ich pers. halte nix von diesen heutigen kleinen Microanlagen. Ist Dir schon aufgefallen, das die kleinen Dinger bereits MP3 abspielen ? Selbst die Billigkrücken könnens schon
greetz
PS: an der schönen Nordsee
bammi, Du lebst im tiefen Tal der Ahnungslosen.
Dazu etwas aus berufenem Munde (gestohlen bei: omtec-audio.de):
(am Besten ausdrucken und mit auf´s Scheisshaus nehmen)
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Seite§
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SLink§
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Telegramm§
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Dr. phil. Joseph Mundigl über das Objektive an der Musik
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Nr. 2 Internet - Ausgabe 2004
Titel§
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Aphorismen zu
Musik- machen, hören, erleben
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Download§
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(Published Internet-Name ON2T001.pdf / Copyright Dr. phil. Joseph Mundigl †, Saal / Donau 1989)
Aphorismen zu Musik -
machen, hören, erleben und mehr.
von Dr. phil. Joseph Mundigl †, Saal / Donau
Jeder Optimierungsversuch im Hinblick auf eine individuelle (I) audiophile Anpassung bezogen auf ein ganz bestimmtes Klangmaterial ist ein Verstoß gegen die Vorstellung, nun sei eine Lösung für die Wiedergabe jedweder Software gefunden.
Der Anspruch "objektiv" zu sein, oder sein zu wollen, ist daher ein ungeheurer, denn schon allein eine objektive Interpretation gibt es auch dann nicht, wenn der Interpret der Meinung ist, völlig im Sinne des Urtextes der Notenschrift zu handeln, also beispielsweise die Ausgaben des Verlages HENLE als Basis für seine Arbeit heranzieht oder im Falle einer historischen Aufführungspraxis das Quellenstudium selbst erledigt, um eben so nah wie möglich am Komponisten und seiner Zeit zu sein.
Realiter objektiv und das ausschließlich aus der Sicht des Interpreten ist nur das authentisch beschriebene Notenblatt - und das macht keine Musik, sondern hat sie, bis es jemand von der Musik "erlöst", die Musik loslöst vom Papier und wenn das geschehen ist, hat das Papier mindestens eine Dimension mehr. Die Aufgabe des Interpreten ist es also, im Text die Musik zu "suchen". Und genau bei diesem Prozess wandelt sich die Objektivität zur Subjektivität. Das Subjektive ist folglich eine unumgehbare Notwendigkeit auf dem Weg der Musik vom Text zum Ohr.
Selbstverständlich - dieser Vorgang, aber höchst problematisch, wie man von "der" Musikkritik weiß, denn diese sollte Anwalt des Notentextes sein - und das anhand des klingenden Resultates von dessen Umsetzung! Was da zählt, ist pure Tagesmeinung - mehr nicht. Man vergleiche nur die Einspielungen von ROSSINI's Streichersonaten, der soundprallen, dickflüssigen Edition mit I MUSICI auf PHILIPS 6747 038/2LP in der jede Passage genüsslichst ausgebreitet wird - für das Erscheinungsjahr 1972 eine beispielhafte Einspielung und aus "unserer" Zeit die von NEUES BERLINER KAMMERORCHESTER unter MICHAEL ERXLEBEN (1992) auf CAPRICCIO CD 10 630 in der dem Orchester bei aller Texttreue ein Tempo abverlangt wird, daá man den Kolophoniumstaub förmlich durch den Raum wirbeln sieht. Ist das wirklich in beiden Fällen derselbe Text? Höchstgelobte Einspielungen für jeweils "ihre Zeit". Modern?, modisch?, aktuell?, Maßstäbe setzend?, texttreu? Stimmt das mit der Tagesmeinung für diesen Fall? (V)
Vergleichen wir die Begleittexte. RONALD CRICHTON schreibt für PHILIPS: "Rossini hatte hinzugefügt, daß die Sonaten in einem Zeitraum von drei Tagen komponiert und niedergeschrieben (N) und dann cagnescamente (wir würden sagen 'saumäßig') aufgeführt worden seien, und zwar mit Triossi am Baß .... und Rossini selbst, 'der bei Gott mit am saumäßigsten war' an der zweiten Violine." (R)
Die Streichersonaten waren also Gebrauchsmusik, komponiert von einem 12-jährigen, der trotz seiner Jugend als versierter Kenner und Könner des Tonsatzes glänzt! Zweifellos ein Frühmeister trotz gelegentlicher Verstöße gegen den Tonsatz.
Für CAPRICCIO schreibt RAINER DAMM, daß es sich weniger um eine aufwendige kompositorische Arbeit, "...sondern vielmehr um anspruchsvolle Unterhaltung in der Tradition der Serenaden und Divertimenti" handele.
Diese Aussagen summarisch betrachtet führen zu der Überlegung, daß I MUSICI dem Werkcharakter eher näher kommt als das NEUE BERLINER KAMMERORCHESTER, obwohl die Virtuosität desselben circensische Züge aufweist, die das mehrfache Anhören herausfordert.
Die Aufzeichnung eines akustischen Ereignisses und dessen "Bearbeitung" für Tonträger ist eine virtuelle Angelegenheit, die das Original entstellt und "schöner" als dieses selbst sein kann, obwohl die Addition der Räume schon eine fatale Angelegenheit bezogen auf das "Ursignal" ist.
In nicht wenigen Fällen habe ich mit Dirigenten "vor Ort", also in meinem Abhörraum zu tun. Auch wenn Probandentests unerwünscht sind, versuche ich dem einen oder anderen Herrn doch einen Kopfhörer aufzudrücken, mit dem Erfolg, daß das Hörgerät (manchmal) wütend abgelehnt wird, weil "es besser" als das Original sei und die Überlegung diskutiert wird, wenn alle Hörer so etwas hätten, würde keiner mehr die Konzerte besuchen.
Der Autor selbst legt seine Gewichtung auf Klaviermusik. Und es sei hier der Ehrlichkeit halber gesagt: Beim Gesang ziehe ich das Kunstlied anderen Formen unbedingt vor. Große Operwerke sind nicht selten von der Stimme her problematisch. "Der ausgebildete Sänger erzeugt einen Übervokal, in welchem alle anderen Vokale in gewisser Stärke vorhanden sind und nur ein einziger Vokal etwas stärker betont wird." (E)
Ennemoser geht in seinem wahrhaft ausgezeichneten (aber in Deutschland teuren!) Büchlein höchst schlüssig und tief um akustische, mechanische und biophysikalische Zusammenhänge wissend auf die Bedeutung der von ihm definierten C37-Frequenzen (EN) ein und kommt zu der zweifellos folgerichtigen Erkenntnis: "In einer Art mechanischer Fixierung bleibt er (der Sänger, Anm.d.Verf.) an seiner eigenen maximalen Tongebung kleben und beraubt sich so selbst der Möglichkeit des Spiels mit feinen Schattierungen. Unbefangene Zuhörer hegen oft eine instinktive Abneigung gegen solche zu Starrheit überzüchteten Opernstimmen." (E)
Der Übervokal stellt sich im Pegel mit etwas größerer Amplitude dar und erinnert an die Wolfstöne beim Cello, obwohl er damit garnichts zu tun hat, denn Wolfstöne sind frequenzbezogen, während Übervokale spektrumbezogen sind. Übervokale, gleich, ob sie nun instrumental oder vokal entstehen, können Lautsprechern und Kopfhörern, oft genug einem ganzen Equipment, arg zu schaffen machen, wenn sie mit - auch nur geringfügigen Resonanzen der Schallwandler zusammenfallen, weil sie durch die erhöhte Amplitude gleichsam unverträglich werden. Und noch schlimmer: Wird in einer Abhöre der Übervokal klanglich so gezeichnet, wie er auf dem Tonträger realiter vorhanden ist, kann es passieren, daß diese dafür verurteilt wird, also Ablehnung erfährt und eine Abhöre vorgezogen wird, die auf der einen Seite den Übervokal mäßig, dann aber andere Software flach zeichnet, wir haben also ein Dilemma. Und es ist fraglich, ob diese Phänomene - bei Kopfhörerwiedergabe weit dramatischer als im Raum in Erscheinung tretend - überhaupt in den Griff zu kriegen sind, zumal hier der Mikrophonwahl eine immense Bedeutung zukommt, deren Tragweite sich zunächst nicht so gravierend zeigt, wie sie ist, weil an dieser Stelle die kardinale Entscheidung über die Beschaffenheit einer späteren Abhöre beim Hörer fällt und diese Entscheidung durchaus softwarebezogen also knallhart gesagt firmenabhängig werden kann.
Beispiel: LPs von DECCA klingen mit DECCA-Systemen am besten. Hinter diesen Satz sei zunächst ein dickes Fragezeichen gesetzt!
Hätte sich DECCA nicht schließlich selbst eingeschränkt, wenn sie ihre Produktionen nur auf ihre Tonabnehmer bezogen hätte? Oder passt dieses Denken am Ende gar in eine kleinkarierte Firmenphilosophie - wenn überhaupt vorhanden? Fragen über Fragen!
Nun erkennen wir sehr wohl die Probleme im Zusammenspiel der Komponenten, weil sich quasi von verschiedenen Seiten garantiert nicht meßbare Faktoren einschleichen können/müssen, die dem Hörer erst nach längerer Zeit zum Verhängnis werden. Man kann eben nicht ein NF-Kabel bezogen auf PABLO CASALS (C) meßtechnisch bewerten. Und - verzeihen Sie, was ist Rauschen, ein Sinus, ein Rechteckimpuls etc. gegen das Spiel von PABLO CASALS.
"Die Kunst wirkt durch sinnliche Empfindungen, und sie kalkuliert mit physikalischen Signalen." (WKa)
Und Gesang, wenn er an unser Ohr gelangt, ist ein physikalisches Signal, dessen Ursache biologischer Natur ist. Schall kann auch mechanische oder elektronische Ursachen haben. In der Summe aber ist davon auszugehen, daß "organisierter Schall" (WK), also zum Kunstwerk "künstlich" eingerichteter Schall sich weitaus komplizierter darstellt als physikalische Signale, die einer mathematischen Funktion genügen, wie zum Beispiel der Sinuston, welcher das Ergebnis der materialisierten Sinusfunktion ist. Wie nahe aber der Sinuston "an der Musik dran" ist, zeigt folgendes Zitat: "Der Sinuston hat wohl Lautheit und Tonhöhe, sonst aber keine Eigenschaften, die ihn anziehend und für Musik besonders geeignet erscheinen ließen. Er ist stationär und annäherungsweise einem sehr einförmig geblasenen, faden Flötenton oder dem monoton und leise hingesprochenen Sprachlaut m vergleichbar." (WK35) Hier wird deutlich, daß die Grenzen zwischen physikalischem Signal und musikalischer Bedeutung nicht scharf umrissen sind und der Satz vom "organisierten Schall" (Kaegi) seine Berechtigung hat.
Meßgeräte stehen dem "Kunstwerk Musik" hilflos gegenüber. Also ist für die beschreibende Musikanalyse der Weg durch eine zu beurteilende Abhöre ein unter Mißachtung aller Zeitvorgaben, Lohnforderungen, Nervenbelastung ablaufender Prozess, denn bezahlbar ist das nicht mehr und dadurch wird die Abhöre selbst zum Kunstwerk "für ihre Zeit". Und dann spielt in diesem Vorgang (!) auch "die Physik" überhaupt keine Rolle mehr, obwohl das Kunstwerk auf die Physik hin ausgerichtet, und der Tonträger nun einmal ein physikalisches Produkt ist.
Und beim Nachvollzug sollen Sie dazu verleitet werden, Ihre Vorstellung zu erkennen und sich dann per weiteres Experiment an diese herantasten. Dabei helfen kann Ihnen niemand, ich habe genau genommen sicher eine andere Vorstellung als Sie. Allenfalls können wir uns auf einen Nenner einigen, von dem aus Sie Ihre Vorstellung zu verwirklichen, idealisieren versuchen. (H)
Die Tragik ist, daß ein "Einzelteil" kein solcher Nenner sein kann, sondern immer nur eine Gesamtkette. Die "absolute" Bewertung eines Einzelteils aus der Sicht der Klangästhetik ist strenggenommen unmöglich, denn jedes der Einzelteile kann nicht von selbst klingen - keines! Genauso wie eine Geigensaite von sich aus nicht zu klingen vermag.
Es macht keinen Sinn, wenn ich Ihnen sage, das Kabel X ist in der Situation A besser als das Kabel Y, wenn Sie nicht verstehen, warum das so ist. Paradox daran ist aber, daß das zunächst garnichts mit dem Kabel an sich zu tun hat, sondern mit einem musikalischen Lernprozess (L), in dem Sie selbst Prioritäten setzen müssen, weil es die omnipotente Abhöre nicht gibt und nach dem gegenwärtigen Stand der Technik - Akustik/Physik - nicht geben kann.
"Den Schlüssel zum Verständnis zahlreicher Wahrnehmungsphänomene - insbesondere solcher, welche auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen - bildet das Prinzip der hierarchischen Informationsverarbeitung. Einen scheinbaren Widerspruch stellt beispielsweise die Tatsache dar, daß man zugleich die Teile und das Ganze einer Gestalt wahrnehmen kann. Teile einer mehr oder weniger komplexen Gestalt sind häufig selbst Gestalten, welche ihrerseits aus Subgestalten aufgebaut sind, und so weiter bis auf der untersten Stufe der Hierarchie die Auflösung in Primärkonturen erreicht ist. Die Primärkontur ist sozusagen die Elementargestalt. Auch dieses Prinzip gilt in weitgehender Analogie sowohl für die visuelle als auch für die auditive Wahrnehmung." (T), (B)
Daraus folgt, daß von einer Abhöre zur selben Zeit unterschiedliche Auflösungsprofile gefordert werden, deren Qualität gleichsam von einer Zeitfunktion bestimmt wird, die ihrerseits definiert, wie der Ablauf des Auflösungsvorgangs sich gestaltet. Und würde man diese Zeitfunktion graphisch darstellen können, bekäme man eventuell ein Bild ihrer audiophysiologischen Tauglichkeit in der Summe ihrer Eigenschaften, was bislang hypothetisch bleiben muß, weil die Meßmethoden nicht da sind. Allenfalls könnte man diesbezügliche Aussagen über ein Sonogramm zu machen versuchen, welches dann Echtzeitanalyse darstellen würde, wenn es parallel zur klingenden Musik lesbar wäre. Mit bisherigen Methoden können mit einer einzelnen Maschine allenfalls monaurale Signaldarstellungen möglich sein. (M)
Hat man biophysikalische Zusammenhänge wie sie Ennemoser und andere zu erklären versuchen, verstanden, begegnet man jeder meßtechnischen Beweisführung mit berechtigter Skepsis. Wir gewinnen daraus eine wichtige Erkenntnis. Meßtechnische Ergebnisse sagen nichts aus über die musiktauglichen Eigenschaften einer Komponente, weil diese nur im Verbund mit der Software, dem Tonträger, also LP, DAT, CD, Rundfunk wirksam werden können.
Wohl aber sind Meßwerte tauglich zum Vergleich mit Normen. (Physikalische) Normen aber sind kein musikalischer Begriff, sie tauchen in keiner Musiktheorie, in keinem Instrumentalunterricht, in keiner Kompositionslehre auf. Und wenn Normen herangezogen werden, sind sie immer Vorstufe der Musik, beim Instrumentenbau, bei der Physik der Elektroakustik, also in jenen Stadien, in denen ein Klang noch nicht da sein kann, weil "die Physik" noch nicht im Hinblick auf den Klang funktionsfähig ist. Ein Orgelbauer, der eine Pfeife bezogen auf einen Raum berechnet, denkt nicht daran, ob später aus der Pfeife ein BACH, ein BUXTEHUDE oder ein MESSIAN herauskommt. Vielmehr interessiert, ob die Pfeife bezogen auf den Raum richtig dimensioniert ist und dazu kommt die physikalische Akustik wie gerufen. Auch wie der Bachinterpret mit Verzierungen umgeht, ist dem Orgelbauer gleichgültig. Und beim Einstimmen einer Mixtur spielen ausschließlich die Ohren eine Rolle. Wer da ein Meßgerät benötigt, ist ebenso arm dran wie ein Klavierstimmer, der auf dem Flügel ein elektrisches Stimmgerät liegen hat. Es klingt absurd, ist aber so: Würde man die Ergebnisse eines hervorragenden Klavierstimmers nachmessen wollen, würde jedes Stimmgerät kleinste "Fehler" melden - massenweise! Ein guter Stimmer gibt dem Instrument erst die Farbe. Er entscheidet, ob der Ton flach oder "trag"fähig, also zur "Stimme" wird, mit der ein Interpret eine Aussage machen kann indem er einen Noten"text" vor"trägt", der für den Hörer er"faßt" werden kann. "Faßlichkeit" als oberstes kompositorisches Ziel. Wir haben davon schon an anderer Stelle gespochen. Und kein Meßinstrument sagt etwas aus über die Faßlichkeit einer musikalischen Struktur, die unser Ohr, unseren Verstand erreichen soll. Meßgeräte sind keine Funkendetektoren für BEETHOVEN !!! Kein Zugang also zum "Götterfunken" in der 9. Symphonie mit Hilfe eines Spektralanalysators.
Allenfalls kann das Messen teilweise zum Beweis des Gehörten dienen, aber niemals umgekehrt, da meßtechnische Signalformen anderes "aussagen" als im Sinne eines Kunstwerks "organisierter Schall" (WK). Es wäre darüber nachzudenken, ob sie überhaupt zum Beweis einer "technischen Musikalität", oder einer "Musikalität trotz/durch Technik" taugen. Und im Hinterkopf erscheint bei dem Gedanken jener HvK mit seinen Sätzen zur weltbewegenden Tonqualität der CD.
Es gibt genügend Leute, die deswegen lauthals HvK (Herbert von Karajan) einen Dilettanten schelten, was gewiß nicht haltbar ist. HvK muß man zubilligen, daß er in Bezug auf Tonträger weitgehend ein "Residuumhörer" war. Will sagen: Für HvK dürfte die Qualität des technisch erzeugten Musiksignals eher zweitrangig gewesen sein, weil er, der ständig im Originalklang lebende, einen Großteil des fehlenden Originals an der Wiedergabe aus dem Gedächtnis, aus dem Langzeitspeicher ersetzte.
Und nachdem es am Pult kein Knistern und Knacken, kein Bandrauschen und keinen Dreck auf den Köpfen gab, mag HvK der Schritt zur CD tatsächlich wie der Schritt vom Kerzenlicht zur Glühlampe gewesen sein. Weder der analoge noch der digitale Klang waren perfekt. Aber wenigstens war bei der CD Ruhe. Und das war für ihn zunächst das Wichtigste, denn alles andere konnte mit dem, was aufgrund seiner Erfahrung in seiner Vorstellung existiert haben mag sowieso nicht mithalten. Der Tonträger diente allenfalls dazu, sein Unterbewußtsein, seine Erinnerung zu stützen, nicht mehr wert, als eine Krücke. Als Denkhilfe und als Vergleich sicherlich nicht sehr gut passend, sei darauf verwiesen, wie man sich bei Klassentreffen anhand von Fotos an bestimmte Ereignisse erinnert, deren Substanz dadurch aus dem Unterbewuátsein rekrutiert wird und die als längst verschollen galt. Dieses eine Bild löst die Erinnerung an einen Vorgang, einen längeren Prozess aus. Also führt dies vom Statischen durch das neuronale Procedere zum Bewegten.
Der Vergleich ist zweifellos grob, aber (gute) Interpreten denken in so kleinen, feinen Details, die zudem ständig wechseln, ihren Standort ändern - hier das, dort jenes, und nächstens anderes - so daß eine, dieselbe Interpretation 1000mal gehört werden kann, ohne sich zu wiederholen. Wohingegen sich oberflächliche Konsumhörer oft verhalten wie schlechte Touristen: "schon gehört", "dagewesen, abgehakt", "Amerika war nicht so schön wie Neuschwanstein". Hierin liegt auch die Begründung, warum es 42 (siehe Bielefelder Katalog, Klassik, 1/1998) und mehr Einspielungen der Waldsteinsonate geben "darf" und warum jüngere Interpreten ein "anderes" Interesse wecken als Ältere und das Recht und die Freiheit haben müssen, ihre Ansicht der Waldsteinsonate an die Öffentlichkeit bringen zu dürfen, wenn diese einen neuen Aspekt beinhaltet und nicht epigonenhaft die Kopie des Lehrers dokumentiert - was leider oft genung der Fall ist.
Nicht wenige Interpreten haben immer Schwierigkeiten mit der Reproduktion und manche nehmen diese nicht einmal ernst. Sie taugt ihnen einfach nicht zum Musikgenuß.
Eben dieses Problem spielt eine Rolle, wenn (ältere) höchstkarätige Instrumentalisten in den Abörraum gebeten werden, um eine Neuaufname zu beurteilen. Sie hören nur die, "ihre" Interpretation, absolut nur "ihr Spiel" und sonst garnichts, nicht ein Jota hören sie auf die Klangqualität, da kann man eine Milkabüchse als Wandler hinstellen, das ist ihnen genauso egal, wie wenn im Orchester eine Seite raschelt, oder eine Ledersohle quietscht. Aber wehe, die Pauke stimmt nicht exakt, oder ein Geigengriff sitzt nicht.
Dann muß im Zweifelsfall die Mannschaft noch einmal antreten. Der Monitor ist da zweitrangig. Das ist Sache der Tonmeisterei.
Bei den Jüngeren kann das anders sein. Die machen schon mal das "Luxusöhrchen" auf.
Kaum einer der Künstler, der professionellen Instrumentalisten, Musikprofessoren in meinem Bekanntenkreis hat einen CD-Player, der über die ALDI- oder NORMA-Klasse hinausgeht. über dieses Phänomen habe ich oft nachgedacht und einen meiner Klavierschüler mit Erstaunen verfolgt. Je jünger und unvollkommener er auf seinem Instrument war, umso hochwertiger war sein HIFI. Je ausgereifter er an seinem Instrument wurde - Konservatorium Meisterklasse - umso weniger war er an HIFI interessiert. Und als ich ihn jüngst zum Testhören einlud, machte er sich über das ganze Zeugs lustig und fragte mich, ob denn mein Flügel in guter Verfassung sei. Ich bekam einen roten Kopf und von ihm die Antwort: "Sie wissen doch gut genug, daß das alles nur Spielzeug ist. Man kann es nicht ernst nehmen um Musik zu machen."
Der Fuchs und die Trauben!?
Zweifellos ist es eine Frage des Aspekts, wie man an Musikwiedergabe herangeht. Und: Es muß die Freiheit gegeben sein, daß jeder den Aspekt unter dem er hört, selbst wählen darf und sich nicht dem ästhetischen Diktat eines anderen unterwerfen muß. Wenn wir also an dieser Stelle einen Dogmatismus ablehnen, dann gilt das für die Wahl der Mittel erst recht. Und jeder, der glaubt, er hätte nun den highfidelen Stein der Weisen gefunden soll gefälligst das Datum für diesen Fund angeben oder angesichts der Flut von Hardware seine Schreibe als Tagesmeinung ausweisen, aus deren Summe sich süffisant ein börsenähnlicher Audioindex konstruieren ließe in dessen Bild periodisch alle (guten) Geräte auftauchen, je nach Zeitgeschmack oder audiophiler Mode. Und alle haben zu allen Zeiten dasselbe gemessen, mit derselben Methode oder geänderten weiterentwickelten Methoden deren ästhetischer Aussagewert sich erst durch Beständigkeit in der Historie beweisen muß. Nachdem paradoxerweise die Meßmethode ebenso hinter der Konstruktionspraxis herhinkt wie die Musiktheorie hinter der Kompositionstechnik, können wir feststellen, daß die (verläßliche) Analyse in den meisten Fällen nach der Synthese (bzw. Konstruktion) sich einstellt und nicht umgekehrt.
Also bleibt für uns "vom Blatt" ausschlieálich die risikobehaftete Methode der reinen Höranalyse, die zweifellos ein enorm zeitraubendes Unterfangen ist, weil das Repertoire quasi unendlich ist und der Entscheidung nicht selten nervenzehrende Überlegungen in schlaflosen Nächten vorangehen, einer Zeit, in der man alles hinwerfen möchte, um seine Ruhe wieder zu finden, denn die eigene Hörkette ist zig Jahre älter. Und was man damit im Laufe der Zeit getrieben hat, um ihr den guten Ton anzugewöhnen, kann man nicht schreiben. Man würde wohl gesteinigt. Und betrachtet man nun einen mit Höraufgaben Befaßten, so kann dieser die Aufgabe allein nur "global" unzureichend leisten, wenn der Zeitrahmen eng und die Hörpausen (!), zu kurz sind. Er läuft Gefahr, sich in einem falschen Klangbild durch Selbstmanipulation festzubeißen. Und nur ein irgendwo existierendes Bezugssystem, der Konzertsaal (welcher ?), eine einmal als richtig (?) erkannte Abhöre können Rettung aus einem Dilemma (= einer nicht feststehenden Situation, dazu Gegensatz: Lemma = feststehende Situation) bieten.
Wir müssen so ehrlich sein, uns das einzugestehen, denn nur dadurch kann verhindert werden, daß durch die eigene Hörgewohnheit das Repertoire der Software eingegrenzt wird. Das Hauptziel ist aber nicht die technisch perfekte Hardware, denn diese nützt von sich aus garnichts, sondern die möglichst optimale akustische Umsetzung der Software, also des Tonträgers. Diese Bandbreite von klanglichen "Spielräumen" herüberzubringen, ist ein Anspruch, dessen Tragweite sich manche Hörer nicht immer bewußt sind, zumal eher alte Gassenhauer ("Also sprach" & Co.), als Werke der Neuen Musik, die weit "farbiger" sein können, auf den Teller kommen.
Klar, daß Plattenfirmen, die sich selbst durch minderwertige Repertoirewiederholungen, untaugliche Interpretationen schädigend, über Absatzmangel bei "Klassik", "Classic", "Classic am Kamin", "LoveClassic", "KlassikClassicclassics" klagen und die klassische Musik in bester Spot(t)manier zur Begleitung von Werbeträgern verkommt. Wenn klassische Musik zweckgerichtet und in Teile zerstückelt "benutzt" wird, um ein Erlebnisziel außerhalb musikalischer Kategorien zu realisieren, wird sie mit dieser Operationalisierung durch Sinnentleerung zerstört. Ein Komponist passt zu Sportwagen! Ein anderer für Pils! Der nächste zu Haarshampoo, der Herr CHOPIN vielleicht. Revolutionsetüde (Op.10 Nr.12): blond. Etüde auf den Schwarzen Tasten (Op.10 Nr.5): ebenholz. Und Etüde Op.25 Nr.11 für rot, feuerrot, aurorarot!, gespielt von Artur Rubinstein.
Das Katastrophalste an der ganzen Sache ist aber, daß zu Werbezwecken benutzte Passagen aus der sog. E-Musik oft nicht einmal sinngemäß ausgespielt werden, also das Ende da zu finden ist, wo es auch musikalisch zu Ende geht, eine Struktur geschlossen wird. Hingegen wird mit Zeitmaá (Sekunden) gemessen und abgebrochen, abgeschnitten, wie wenn man ein Stück Wurst teilt.
Das ein Skandal erster Güte und allenfalls ein Ausweis für überragende Unmusikalität. Werbekosten und Faßlichkeit sind zwei verschiedene Dinge, aber solches Vorgehen ist stillos und weist darauf hin, daß es mit einer Ästhetik nicht weit her ist, sonst würde man darauf achten, daß ein Ding einen Anfang und ein Ende haben muß, soll es geschlossen erscheinen. Aber da hängt die Musik sinnentleert in der Luft. Das ist, wie wenn man einen gesprochenen Satz nicht zu Ende führt.
So etwas kann man nur mit einem Publikum machen, dem man unterstellt, daß es von Komponist und Komposition gar keine Ahnung hat. Gemeinerweise wird obendrein vom Kunstwerk ein völlig falsches Bild vermittelt, das den in "Klassik" erfahrenen Hörer zum Kopfschütteln zwingt.
Der Laie aber wird von Karossenschmieden, Kuchenbäckern, Biersiedern etc. um sein Hörerlebnis geprellt, wenn er das "Gesamtkunstwerk" hört und im Stück sich unwillkürlich an deren Hausmarken erinnert. Jedem Orchestermusiker dreht sich der Magen um.
Echte Noblesse hat es nicht nötig abzuschreiben, sondern findet eigenständige Lösungen, zu Ihrer Darstellung, die durch den innewohnenden "spiritus" überzeugt. Wie wärs denn mal ganz ohne Text und Ton!
Ich warte bei TV auf die "MONA LISA in die Straps mit dem BH Modell APPASSIONATA" (A), oder noch besser "MONA LISA transparent". Creativität auf der Suche nach der Geschmacklosigkeit. That's cool! That's in! Klassikverwertung wie Müllverwertung! Angesichts solcher Vorgaben werden auch Technologiedebatten sinnlos.
Das gute alte Analoglaufwerk erreicht seinen Gipfelpunkt dadurch, daß es die nobelste Alternative zur Musikwiedergabe aus dem Internet wird. NEVER CHANGE A RUNNING SYSTEM.
Anmerkungen und Fußnoten
(A)
APPASSIONATA ist der Beiname der Klaviersonate Nr. 23, op.57, f-moll von L.v.BEETHOVEN, dazu RIEMANN Musiklexikon, Sachteil:
"appassionato (ital.) leidenschaftlich, mit Hingabe. Der Name Sonata appassionata für Beethovens Klaviersonate ... geht nicht auf den Komponisten zurück..."
(B)
Es ist hier nicht der Ort Kompositionstheorien zu diskutieren, dennoch sei darauf verwiesen, daß sich BEETHOVEN ganz ähnlich über seine Arbeitsweise äußerte, indem er davon spricht, daß er, wenn er an einem Detail arbeite immer die Komposition als Ganzes im Ohr habe. BEETHOVENs Aussage stellt gleichsam eine Erweiterung von TERHARDTs Ausführung dar, sodaß sich der Kreis bei der Betrachtung der Konturen von der kleinsten spektralen Keimzelle bis zum Gesamtwerk schließt, wobei es nicht abwegig erscheint, daß BEETHOVEN sowohl spektral als harmonikal simultan in Konturen gedacht hat, er also der Klanglichkeit dieselbe Bedeutung zugemessen hat wie dem kompositorisch-harmonikalen Verlauf. Das wiederum zeigt die Richtigkeit der "Mathematischen Musiktheorie" von Guerino MAZZOLA in: Geometrie der Töne, Elemente der Mathematischen Musiktheorie, Birkhäuser/Basel 1990), in der MAZZOLA das hierarchische Prinzip benutzt, und harmonikale Zusammenhänge aus einer globalen Sicht in immer kleinere Keimzellen zerlegt, bis er schlieálich das Wesen der "Tonigkeit" mathematisch aufschlüsselt. Wahrhaft excellente mathematische Kenntnis sind unbedingt Voraussetzung für die Lektüre. BEETHOVEN als Komponist steht also zwischen TERHARDT und MAZZOLA wobei der eine das hierarchische Prinzip spektraler Vorgänge betrachtet und der andere tonale/harmonikale Systeme aus mathematischer Sicht in Schichten zerlegt und derart zu einer exakten Topographie der Musik gelangt, die letztendlich alle Realitätsebenen des Notensatzes erfaßt.
(C)
Riemann Musiklexikon, Ausgabe 1959: "PABLO CASALS (Pau), * 29.12.1876 zu Vendrell (Katalonien); spanischer Cellist, Dirigent und Komponist. C. ist unbestritten nach Technik und Musikalität der größte zeitgenössische Violoncellist."
Siehe auch PABLO CASALS EDITION vom SONY, hier insbesondere:
Gesamtausgabe der Cellosonaten mit CASALS/SERKIN, 2CD SM2K 58985 ADD (mit exakten Aufnahmedaten 1951-54 mono).
PAU CASALS konnte man durchaus im Konzertsaal Pfeife rauchend antreffend. Dabei benutzte er wegen des günstigeren Schwerpunktes überwiegend stark gebogene Modelle wie u.a. BENT.
(E)
Dieter Ennemoser, Das Maß des Klanges / Über die Entdeckung des Codes, mittels welchem das Gehirn Tonschönheit entschlüsselt, pan 147, 1990, deutsch/englisch, 25 Seiten, ISBN 3-907073-32-0
(EN)
"Ich konnte. also erstmals ein Material definieren, dessen Klangstruktur mit großer Annäherung vom Ohr am direktesten verarbeitet wird: Es ist Kohlenstoff bei einer Temperatur von 37 Grad Celsius.", siehe Ennemoser Seite 7.
Unweigerlich ist man zu der Überlegung verleitet, ob es die einem Betriebssystem innewohnende Erwärmung und deren Verteilung ist, die Röhrengeräte, Class-A-Verstärker etc. zu "humanerer" Tongebung verführt?
(H)
Und wenn Ihnen Händler dabei nicht helfen, sondern Sie sogar behindern, dann verbeugen Sie sich höflichst nach vorne und verlassen nach hinten den Laden.
(I)
lat. individuus = unteilbar, heißt also: Das Hörerlebnis, welches die Abhöre vermittelt, ist bei Hörer A ein anderes Hörerlebnis, als bei Hörer B oder C.
(L)
Und - irgendwann sollten Sie meine begleitenden Texte nicht mehr brauchen, weil Sie zu einer eigenen Ästhetik gefunden haben. Dieses Blatt würde nunmehr der Fortbildung dienen ...! Dann wäre mein Ziel erreicht. Und in aller Frechheit setze ich noch einen Satz her: Wenn der Schüler nicht besser wird, wie der Lehrer, dann taugt der Lehrer nichts.
In der Zeit, als ich noch Unterricht gab, habe ich meinen (sehr fortgeschrittenen) Klavierschülern niemals etwas vorgespielt, sondern habe versucht, Ihnen zu erklären, was als Resultat entstehen soll. Wir haben folglich die Analyse soweit getrieben, bis der Schüler verstanden hat, was er musikalisch machen soll und folglich überlegt hat, wie er seinen Flügel dazu bringt, daß er tut, was sich der Schüler vorstellt. Wir haben uns also eine Zeit zusammengesetzt und trainiert, wie man Lösungswege für eine bestimmte pianistische Aufgabenstellung findet. Das war Zwang zur Creativität!
Natürlich haben sich meine lieben Genossen Tonträger besorgt - massenweise. Da kam dann auch eine Waldstein-Sonate zustande mit meinem Kommentar: Das haben Sie von Arrau, jenes von Brendel, dieses vom alten Gieseking, den zweiten Satz von Gulda und der Schluß stammt von Kempf. Von Ihnen sind höchstens die Pausen.
Das Hinsetzen begann von vorne, bis eine musikalisch tragfähige Lösung vorhanden war. Eigenwillig war sie manchmal, selbstständig und meist gut, sehr gut sogar und oft vollkommen neu, sodaß auch ich einen Lernzuwachs hatte.
Und genau das ist das Ziel jetzt und hier. Sie sollen begreifen, was sie selbst wollen und solange der Prozess nicht anläuft, hat alles Schreiben um Audio-Maschinen keinen Sinn.
Sie dürfen sich von der Maschine nicht diktieren lassen, was Sie zu wollen haben. Zwar kann Ihnen die Maschine zeigen, was Sie wollen können, aber der Imperativ muß außen vor bleiben, sonst bekommen Sie nämlich alle Vierteljahre eine neue Abhöre, so Ihr Geld reicht und Sie fretten sich von Testbericht zu Testbericht der Zeitschriften XYZ.
Hätte ich einem Schüler Beethovens Waldstein-Sonate 100mal vorgespielt, hätte er sie nachgespielt wie ein dressierter Affe. hätte also allensfalls eine Kopie meiner Auffassung abgeliefert, anstatt gewissenhaft reflektiert eine eigene Vorstellung zu erarbeiten, um dann natürlich eine eigene Interpretation zu liefern über die man ernsthaft diskutieren kann, und an der man sehen kann, ob er begriffen hat, wozu die Waldstein-Sonate überhaupt da ist. Und Interpreten, die keine eigenständige und trotzdem wissenschaftlich abgesicherte Vorstellung haben, sind das Zuhören nicht wert.
(M)
Zwar ist es theoretisch denkbar, daß zwei Sonogramme nebeneinander laufen, dann ist aber noch nichts ausgesagt über die audiophysiologische Bedeutung der Beziehung beider Darstellungen zueinander, für die keine Meßmethode existiert. Die musikalische Bedeutung der Stereophonie kann also meßtechnisch nicht erfaßt werden. In der Praxis wäre das dann etwa so, als würden Sie sich die beiden Spuren eines Stereosignals einzeln anhören und wollten dann eine Aussage über die Stereophonie des Klangbildes machen.
(N)
Zu dieser Zeit war ein Unterschied zwischen dem Komponieren und dem Niederschreiben. Vor allem bei der sogenannten Gebrauchmusik, also Kompositionen zu alltäglichen Anlässen: Familienfeiern, private Konzerte (der Wohlhabenden!), aber auch öffentliche Veranstaltungen von Virtuosen, (Logensitzungen bei Mozart!), Kirchenmusiken, Ständchen und Musiken für diverse "Lustbarkeiten". In der Regel übergab ein Komponist das Werk, nachdem er es in einer Art "Klavierauszug" zu Papier gebracht, also gleichsam eine summarische Version des Werkes erstellt hatte, dem Kopisten zur Niederschrift. Der Kopist hatte die Aufgabe, man würde heute sagen, eines Arrangeurs. Er mußte die Komposition in Stimmen zerlegen, was zur Folge hatte, daß einzelne Musiker je einen, für sie bestimmten Part erhielten, der dann auch zu spielen war. Freilich gab der Komponist vor, wie der Kopist die verfaßte Komposition in Stimmen zu zerlegen hatte und nicht selten passierten hier Schlampereien, Fehler usw., die dann auch im Druck wiederzufinden waren/sind und die Interpreten, also Dirigenten, Solisten usw., sowie die Musikwissenschaftler zu allen Zeiten mit reichlich Arbeit versorg(t)en und, wie soll es anders sein, zu ewigen Streitereien Anlaß gaben und geben. Und in nicht seltenen Fällen gingen Komponist und Verleger, bevor sie sich selbst in die Wolle kamen, auf den Kopisten los, was den Satz widerlegt: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.
(R)
Es ist hier die Rede davon, daß ROSSINI selbst gleichsam cagnescamentissime (d.Verf.), also realiter am beschissensten musiziert habe. Nun bedarf es doch des ernsthaften musikwissenschaftlichen Einschreitens gegen diese Verunglimpfung. Der Grund, warum ROSSINI seinen Part über die Maßen cagnescamente absolviert hat, ist darin zu suchen, daß ROSSINI Bratsche gelernt hatte und nun eben Geige spielen mußte. Das macht natürlich einen Unterschied, der zu erheblichen Mißlichkeiten führen kann und es besteht wenig Hoffnung, daß ein anderer Musiker die Sache 'minor' cagnescamente ausgeführt hätte. Andererseits muß man sich fragen, warum ROSSINI an dieser Stelle nicht einen Bratschenpart eingefügt hat, was ihm das Geschäft erheblich erleichtert hätte. Vermutlich war die 2. Geige anstelle der Bratsche ein Entgegenkommen an andere Ensembles, in denen eine Bratsche nicht vorhanden war, was die Mehrzahl gewesen sein dürfte, also eine aufführungspraktische Angelegenheit.
(T)
Ernst Terhardt, Akustische Kommunikation, Grundlagen mit Hörbeispielen, Springer Verlag Berlin Heidelberg New York, 1998, S. 27
(V)
Vinologisch betrachtet steht hier ein geschmackswuchtiger BAROLO gegen einen feinwürzigen MÜLLER-THURGAU (oder noch besser: 80% Morio-Muskat mit 20% Müller-Thurgau).
(WK)
siehe dazu auch: Werner Kaegi, Was ist elektronische Musik, Orell Füssli Verlag, Zürich 1967
(WK35)
siehe oben: Seite 35
(WKa)
in LP: Werner Kaegi, Vom Sinuston zur elektronischen Musik, Verlag "Der Elektroniker", Aarau und Stuttgart, 1971
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ErstDatum§
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Dez 1989
wie im artikel von willi ja auch erwähnt: jeder hat seine eigene definition und wunsch nach "klang" - ein "besser" oder "schlechter" ist da immer schwierig.
thema "ottonormalverbraucher": wir reden hier nicht von anlagen im bereich des wertes eines mittelklassewagens - natürlich musik hören läßt sich schon mit wenig geld...
schade, daß du so weit weg bist. wenn du aber lust und interesse hast und in der gegend bist (augsburg), lade ich dich herzlich ein, dich bei mir zu melden, und z.b die pause auf der fahrt ins wintersportgebiet mit einer netten lp zu verbringen...
viele grüße, bf :-))
Nur, wenn Du zuviel Leute überzeugst, werde ich mir bald keine Schallplatten mehr leisten können.
Willi
Alles Gute und Feine hat seinen Preis :)
wenn ich mal einen Zwischenstop einlegen sollte, werd ich Dich dran erinnern ;))
greetz bammie
Oldschool VoIP ;)
Der alte Wählscheibenapparat von TE-KA-DE wird jetzt über eine FritzBox wLan zum VoIP-telefonieren benutzt - klappt prima.
alles andere unter:
Q:
http://www.modders-delight.de/1st/
was so alles gebaut und geschraubt wird :-)
Gr.
Am letzten CeBIT-Tag habe der zentrale Vermittlungsknoten in Frankfurt, über den rund 90 Prozent des deutschen Internet-Verkehrs fließt, erstmals die Millionenhürde beim VoIP (Voice over Internet Protocol) genommen, wie die Betreibergesellschaft toplink GmbH mitteilte.
Über das zentrale Datenzentrum in Frankfurt können nach Angaben von toplink Telekom-Gesellschaften und Internet Service-Provider ohne eigene Infrastruktur ihren Kunden Internet-Telefondienste anbieten. Insgesamt 97 Prozent der den Knoten nutzenden Unternehmen gewährleisten damit einen Parallelbetrieb von herkömmlicher und Internet-Telefonie.
Lediglich drei Prozent setzen ausschließlich auf die Telefonie über das weltweite Datennetz. Der zentrale Knoten in Frankfurt bietet nach Angaben von toplink eine Kapazität für 180 000 Telefonteilnehmer.
Q: http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=12625
@willi1 ist nicht mein Rechner, die Wählscheibe klickt doch schön und ist
wahrscheinlich im Anologen Eingang der FrizBox?
Gr. luki2
24.03.2005 - Das Forschungsinstitut FeldTeam hat Internet-Nutzer zum Thema Voice over IP befragt und festgestellt, dass es noch reichlich Informationsbedarf gibt. So nutzen denn erst 12,8 Prozent der Befragten die Technologie – 24,1 Prozent hatten dagegen noch nie etwas über VoIP gehört. Weitere 21,2 Prozent hatten den Begriff zwar gehört, konnten jedoch kaum etwas damit anfangen.
Nachdem im Rahmen der Umfrage kurz erläutert wurde, was sich hinter Voice over IP verbirgt, zeigten 60 Prozent der Befragten Interesse an der Technologie. Besonders der Kostenvorteil ist den Nutzern wichtig sowie – VoIP-Anbieter aufgepasst – das Beibehalten der bisherigen Telefonnummer.
Keinen Aufschluss gibt die Studie leider darüber, ob die VoIP-Unwissenden lediglich den englischen Begriff nicht einordnen konnten und zumindest mit der Bezeichnung Internet-Telefonie etwas hätten anfangen können. (dd)
Kürzel TLGB (ex ITXC)... gibt es chanzen in zukunft damit Geld zu verdienen?
grüsse
Die Deutschen haben großes Interesse an Internet-Telefonie. Laut einer Studie des Hamburger Forschungsinistituts Feldteam schließen nur 27,6 Prozent der Internet-Nutzer grundsätzlich aus, Voice-over-IP-Dienste zu nutzen. 60 Prozent sind hingegen interessiert - Teile davon sogar sehr stark.
Zu wenig Informationen
Allerdings nutzen erst 12,8 Prozent der Befragten derzeit VoIP, während 24,1 Prozent noch nichts von der Technik gehört hatten. Feldteam kritisierte die aktuelle Informationspolitik der Anbieter.
So sei ein Großteil der befragten Nutzer vor allem beim Surfen im Internet auf die Technik gestoßen. Die Berichterstattung in den Medien sei hingegen derzeit noch gering, die meisten User hätten sich über Fachblätter informiert: «Ein Nichtfachmann kann so schnell auf die Idee kommen, VoIP sei nur etwas für Experten», so Feldteam.
Günstige Auslandsgespräche
Wichtig bei Voice-over-IP waren den meisten Befragten die günstigen Auslandsgespräche (71,8 Prozent), außerdem wollen die meisten ihre bisherige Telefonnummer beibehalten. Probleme wie ein derzeit noch nicht vorhandener Notruf über die Technik wurden nicht abgefragt.
Die Feldteam-Studie endet mit der Empfehlung an die VoIP-Betrieber, eine «richtige und verständliche Kommunikationsstrategie» einzuschlagen. Eine vollständige Durchsetzung im Markt sei weniger von der grundsätzlichen Bereitschaft der Nutzer abhängig, als von deren Information.