IVU - sachlich und konstruktiv
Mir geht's bei boersengefluester weniger um das allgemeine Geschreibe von Gereon Kruse zu IVU. Das sammelt er sich ja ohnehin aus den Vorstandsaussagen und in Foren zusammen. Insofern ist daran nichts falsch. Wie Cosha schon sagt, wärmt er da im Grunde das auf was man anderswo finden kann.
Was mich stört, sind die aus dieser Oberflächlichkeit resultierenden Zahlen, die er bei IVU nutzt, und das seit Jahren. Er versucht gar nicht erst sich bei IVU einzuarbeiten, sicherlich aus Mangel an Zeit, weil er ja auch viele andere Aktien bespricht. Ist daher auch gar nicht als Vorwurf an ihn gemeint, sondern ich wollte damit nur begründen, wieso ich meinte, dass man solche Analysen mit Vorsicht genießen sollte und hier nicht weiter verlinken muss. Seit Jahren redet G.Kruse von hohen KGVs, weil er nie bemerkt, dass er meilenweit unter den tatsächlich Daten schätzt. Auch aktuell wieder diese 7,35 Mio € Ebit-Schätzung. Da hat er wie üblich mal wieder 5% auf die Vorstandsprognose raufgesetzt. Das macht er seit Jahren in dieser Art. Wenn er sich mal ins Zahlenwerk von IVU genauer reinversetzt, wird er merken, dass seine Schätzungen wieder falsch liegen, wie in den letzten Jahren auch schon. Dadurch hat er all die Jahre auch IVU meist nur als gute Halteposition eingestuft, wobei seine aktuelle Einschätzung ja ungewöhnlich positiv ist, aber seine Ebit-Schätzung nach wie vor deutlich zu niedrig. Das war mir halt mal wieder in der aktuellen Analyse aufgefallen, dass seine Schätzungen sich im Grunde an den Vorstandsaussagen orientieren und er dann immer einen kleinen Schnaps drauflegt, aber er geht nie tiefer in die Analyse von GUV und Bilanz. … Wie gesagt, wenn man als Blogger sehr viele Aktien bespricht, ist das auch normal und daher kein Vorwurf von mir, sondern nur eine Erklärung.
1. Es gibt halt faktisch sonst keine echten Analysen, geschweige von echten Bankanalysten. Da ist es erstmal okay, in Sachen IR die 1-2 Analysen von Bloggern bzw. Finanzzeitschriften auf die Homepage zu stellen. Ist ja für den ersten Gebrauch auch durchaus okay. Wer sich zum ersten Mal die Aktie von IVU anschaut (weil er vielleicht Mitarbeiter oder Kunde von IVU ist und so auf die Homepage stößt), der kann die boersengefluester-Analyse ja durchaus nutzen. Fürs Erste ist die absolut brauchbar, gerade was den Text angeht. Man muss sich ja nicht zwingen auf die Zahlen konzentrieren. Für mich/uns hier im Forum ist es halt nichts Neues, aber für andere potenzielle, neue Aktionäre interessant.
2. boersengefluester orientiert sich wie gesagt meist relativ an den Vorstandsaussagen. Daher ja eigentlich clever, das auf der Homepage zu verlinken, da man dann solche Analystenprognosen genauso übertreffen wird wie die eigenen Prognosen.
"Daher ja eigentlich clever, das auf der Homepage zu verlinken, da man dann solche Analystenprognosen genauso übertreffen wird wie die eigenen Prognosen. "
Ich muss dazu sagen, dass ich auch nicht Gereon Kruse und seinen Blog schlecht reden wollte. Im Gegenteil. ich schaue da ab und an auch ganz gerne mal rein.
Nur wenn man so lange wie ich bei IVU dabei ist und ins Detail bei der Zahlenanalyse geht, fällt halt irgendwann auf, wenn jemand wie G.Kruse das eben ein wenig oberflächlicher tut. Ist aber nicht böse gemeint.
Damit können wir das Thema auch wieder abschließen. :)
Kurs entwickelt sich erstaunlich gut. Muss zugeben, hätte ich nicht gedacht. Zeigt mal wieder die Stärke der Aktie bzw. die Zuversicht der Anleger in Unternehmensperspektiven. Da sind Zahlen und Bewertungen manchmal weniger wichtig. Es geht darum, Aktien zu finden, die Perspektive haben. Und da sticht IVU halt hervor.
Beispiele hierfür ... Hypoport, Nemetschek und Co.
Wie kommst Du darauf, dass Hypoport hoch bewertet ist? Hat Dich die Gehirnwäsche der Parallelwelt jetzt doch zum KGV-/EBIT-Fetischisten mutieren lassen? Es kommt NUR auf die Marktposition an.
Und daher bin ich ja auch seit diesem Jahr bei IVU dabei.
Und Gehirnwäsche ohne Weichspüler ist für mich absolutes NoGo. ;-)
Bei IVU sehe ich weiterhin gute Perspektiven. Sind die entsprechenden Softwareprogramme geschrieben und praxistauglich, dann vermindern sich die Personalkosten aber gleichzeitig erhöhen sich die Einnahmen durch die Verwendung der Software. Es strebt im Moment alles auf eine ART KI hin zur Automatisierung. Also autonome Züge, ohne Lokführer; automatische Steuerung der Züge, auch bei Störungen (weg von den Blocks). Oder autonome Busse mit entsprechenden Anschlüssen usw. usw.
Als Beispiel dient mir immer die Autofabrik von E-go. Nachhaltige Stromversorgung durch Panels auf dem Dach. 5G Antennen montiert (Ericson). EDV weiss immer, wo welche Schraube an welchem Ort liegt und dann Transport zur Einbaustelle. Da denke, ich IVU wird in ähnlicher Form viele Dinge bei BUS/Bahn/Transport etc. einrichten kann. Irgendwann könnte das dann auch was für SAP sein.
Weißt Du eigentlich, mit welcher Software die tolle Autofabrik von e-GO gesteuert wird?
e.GO Mobile entscheidet sich für MES-Software von PSI
Die selbe Firma stellt übrigens eine ebenfalls sehr erfolgreich Software für Verkehrsunternehmen her:
Erster E-Bus-Betriebshof Deutschlands steuert Flotte mit PSItraffic
GVB Amsterdam steuert Busse und Trams mit PSItraffic aus der Cloud
PSI erweitert Kundeninformationssystem für die Gornergrat Bahn
Die Rahmenvertrag von IVU mit Mercedes hat sicher auch eine 2. Seite, denn viele Verkehrsbetriebe wollen sich vielleicht gar nicht so sehr an einen Bus-Lieferanten binden, der gleich die Software mitbringt und bevorzugen hier vielleicht offenere Systeme. Als Marktführer für Leitsysteme im Bereich elektrische Energie hat PSI sicherlich systembedingt auch etwas mehr Kompetenz was die Steuerung der Bereitstellung elektrischer Energie angeht und durch die Expertise im Bereich Industrie 4.0 und IoT vielleicht auch etwas mehr Kompetenz im Bereich der künstlichen Intelligenz (Steuerung Verkehrsströme, Betriebshofmanagement u.s.w.).
Aber genug der Schleichwerbung. Soll die bessere Software gewinnen. Mir ist es egal, da ich in beiden Werten fett investiert bin (Platz 1 und 2 im Depot). IVU ist sicher fokussierter auf den Bereich Verkehr und hat auch eine deutlich tiefere Marktdurchdringung. PSI ist jedoch breiter diversitiziert und kann im Bereich Verkehr sicher auch sehr gut mit dem 2. oder 3. Platz leben.
P.S. Kleiner "fun fact" am Rande: Beide Firmen kommen aus Berlin.
IVU arbeitet mit Daimler Leuten ab Werk zusammen, die Software wird also sehr Praxisnah entwickelt. Das ist ähnlich wie bei der Zusammenarbeit z.B. mit der ÜSTRA.
Dazu kommen eben die Möglichkeiten der neuen Kunden Aquise und stärkerer Bekanntheit für IVU.
Kaum ein Verkehrsunternehmen verläßt sich auf nur einen Fahrzeuglieferanten,das wäre auch aufgrund der Lieferzeiten praktisch fast nicht möglich. Spielt aber für IVU keinerlei Rolle,weil die Software ja nicht auf einen Typ Bus oder Hersteller ausgelegt ist.
PSI kannst du in einem Posting mit den Konkurrenten aufgelistet finden, grundsätzlich ist jede in den Verkehrsunternehmen eingesetzte Software eine Offene mit entsprechenden Schnittstellen für Anwendungen anderer Unternehmen.
Für den ÖPNV ist das in der Schrift 452 des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen VDV definiert, dort findest du technisch Details und auch die entsprechenden Unternehmen wie IVU oder PSI.
Und selbstverständlich ist das System von IVU auch offen. Daher habe ich ja auch "offener" geschrieben. Denn bei allen definierten Schnittstellen, wird das System von IVU doch m.M.n. sicher besonders optimal mit Mercedes laufen. ;)
Die besondere Kompetenz im Bereich elektrische Engergie sehe ich aber weiterhin als einen klaren Vorteil für PSI. Mit der Übernahme von PRINS hat PSI zusätzlich noch Ihre Kompetenz und Marktmacht im Bereich der integrierten Stadtwerke gestärkt. Und bei der Umstellung Ihrer Busflotten auf Elektroantrieb werden die Verkehrsbetriebe sicherlich eine enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Verteilnetzbetreibern benötigen. Vielleicht ist da ja nicht ganz dumm, wenn sich deren EDV-Systeme recht gut "verstehen".
Ich bin aber in diesen Bereichen echt ein Laie und das ist daher auch nur meine laienhafte Sicht der Dinge.
Wie gesagt, ist es mir hier auch völlig Rille, wer das Rennen macht. Ich habe auf beide Pferde gesetzt. :D
Von daher halte ich die shares und denke über einen Nachkauf, wenn es denn günstig ist.
Sie ist auch in keinster Weise abhängig vom Fahrzeugtyp/Hersteller, die Software kommt in allen Bussen zum Einsatz.
Die offene Struktur bezieht sich auf den öffentlichen Verkehr,nur wer den vom VDV definierten Richtlinien entspricht darf für sein Produkt auch mit der VDV Kompaktibilität werben. Diese "Schnittstellen Initiative" wurde 1998 gegründet und ist im Interesse aller Unternehmen,Software Herstellern wie Verkehrsunternehmen.
Eine Software die dem nicht entspricht hat keine Chance auf dem Markt.
IVU paßt seine Software seit jeher spezifischen Kundenwünschen und Bedingungen an, hat beispielsweise auch "Light" Versionen des RBL entwickelt,damit verschiedenste Verkehrsunternehmen innerhalb eines Verkehrsverbundes problemlos miteinander agieren können was z.B. Fahrplan oder Kundeninformation angeht.
Daimler bekommt eine speziell auf den Citaro zugeschnittene Software geliefert und das Besondere ist eben das die Entwicklung ab Werk in enger Abstimmung mit den Daimler Ingenieren stattfindet.
Sowas ist optimal und nutzt beiden, IVU sammelt in der Praxis Erkenntnisse wie man sie besser nicht gewinnen kann,Daimler hat eine perfekte Software Lösung.
Deswegen wird ja aber die Software für andere Kunden nicht "schlechter",wie soll das denn aussehen, die IVU Software läuft da ja erfolgreich und wird wie oben geschrieben auch immer unter Berücksichtigung spezifischer Kundenbedingungen.
Angeboten wird auch eine Betriebshof und Lademanagement,da ist PSI Konkurrent zu IVU.
Wie sich der Markt da aufteilen wird muß man sehen, das die Hamburger Hochbahn auf PSI setzt ist interessant,die sind ansonsten Kunde von INIT.
PSI kooperiert in anderen Bereichen z.B. auch mit Trapeze/Systemtechnik, während IVU da im Prinzip außer Hardware alles selbst macht,einzelne Aufträge im Bereich Consulting/Beratung mal vergibt.
Was E Busse in Deutschland betrifft hat IVU einen deutlichen Vorsprung zur Konkurrenz und jedes Verkehrsunternehmen wird prüfen was am besten paßt,wenn Flotten Management und/oder Betriebsleitsystem bereits mit IVU Software betrieben wird.
Woher der Strom kommt oder wie die Netztdurchleitung seitens des Erzeugers organisiert ist da erstmal nicht von Interesse.
"Daimler übernimmt IVU für ... Euro je Aktie."
Die Zahl kann jeder einsetzen, nach Lust und Laune. ;-)
Wenn Metzler das Kursziel knapp 40 Prozent höher sieht als momentaner Kursstand ... könnte das durchaus für vermehrte Aufmerksamkeit sorgen.
Wenn dann der Kurs irgendwann bei 20 liegt, kommt vielleicht dann auch der Simon von H&A mit Kursziel von 12. Spätestens dann, heißt es ... strong buy. :-)
diese Meldung...auch kleine Schritte führen nach Rom...
Das wäre für Mercedes ein echter Erfolg,wenn man sich auf dem Heimatmarkt von Solaris einen Auftrag angeln könnte und weiter gesponnen könnte sich dort vielleicht die Kooperation für IVU konkret auszahlen.
Den polnischen Markt halte ich für einen sehr interessanten, bislang hat IVU die Stadtverkehre in Poznan, Danzig und Krackau sowie das Bahnunternehmen WKD in Warschau als Kunden gewinnen können.
Beim Warschauer Auftrag war man eine Partnerschaft mit der Comp S.A. eingegangen, mit der Mera Systemy gibt es in Polen einen weiteren Kooperationspartner.
du hattest vor einigen Tagen etwas ausführlicher und vergleichend über PSI und IVU geschrieben. Das Ergänzungspotential erscheint mir deutlich größer als die Schnittmenge, wo man sich im Wettbewerb befindet.
Konkrete Frage: hälst du es langfristig für sinnvoll, dass beide Unternehmen kooperieren?
Zur Zeit sind gerade beide CEOs in Frankfurt beim Eigenkapitalforum und haben allen Grund, sich selbstbewußt zu präsentieren.
Aber ich würde das nicht unter dem Gesichtspunkt IVU sehen wollen. Natürlich gibts Überschneidungen,wie mit vielen anderen Unternehmen auch,aber IVU ist spezialisiert und konzentriert die Aktivitäten nach der letzten HV ja noch stärker auf den Kernbereich Verkehr.
Da ist die Schnittmenge zu PSI überschaubar, z.B. bei realtime Daten und vorallem beim modernen Betriebshofmanagement. Beim BMS hat PSI eine wirklich sehr gute Software und genau an dem Punkt sind sie ein echter Konkurrent und für mich von Interesse.