TUI 2007: Erholung oder Zerschlagung?
wieviel zur Sanierung von TUI abgezwackt wird. Denn eines ist klar: Frenzel
hat Hapag aufgegeben, er weiß, dass er nicht drumrum kommt, den Silbersattel
seines Steckenpferdes zu verkloppen. Aber Frenzel will ja mit eben diesem
Steckenpferd, der Touristik, weitermachen. Und deshalb wird er zumindest
versuchen, aus der Not eine Tugend zu machen und möglichst viel vom Hapag-
Gewinn seiner Touristik zuzuschustern.
Aber da sind ja noch die, die ganz anderes Im Sinn haben, denen es nur um
Hapag geht und um den inneren Wert, der mit ihrem Verkauf zu heben ist:
Frederiks und seine Unterstützer - zu denen süffisanterweise jüngst auch
Mordaschow zählt, obwohl es dem angeblich nur um die Touristik geht. Ich
glaube ihm kein Wort.
Wie auch immer es ausgehen mag: derzeit weiß niemand nichts. Niemand weiß,
was Hapag letztlich überhaupt bringt. Soviel kann man sich aber an den Fingern
abzählen (sofern man nicht Sägewerksbesitzer ist...): Hapag bringt mehr als die
zuletzt genannten 5 Milliarden. Dafür gibt es deutliche Anhaltspunkte. Die Ölkrise ändert kein Jota daran, denn die ist irgendwann Partizip Perfekt. Und dass Frenzel nicht allzuviel für sein Steckenpferd abzwackt, dafür werden bestimmte Klientel schon sorgen.
Insofern bleibe ich bei meiner Erwartung. Dass die Börse das nicht bzw. nicht so sieht, ficht mich nicht an. Es gibt zahllose Beispiele, wo die Börse glasklarste Gewinnchancen verpennt hat.
agressiv für die "Hamburger Lösung" stark gemacht. Damit dürfte feststehen, dass
es zum Bietergefecht kommt. Denn NOL dürfte ebenso agressiv dagegen halten.
Wobei die anderen Interessenten noch in Deckung sind...
Hier die Meldung von dpa/AFX/stw/sb (Aussschnitt):
"... Kühne zeigte sich zuversichtlich, genügend Investoren für eine Offerte zusammenzubekommen. "Im Augenblick werden die Unterlagen gesichtet und ein Angebot erarbeitet, am 21. Juli müssen wir es abgeben", sagte er. Analysten schätzen den Marktwert von Hapag-Lloyd auf vier bis fünf Milliarden Euro, aber auch über einen höheren Kaufpreis wird spekuliert. Wer letztlich zu der Bieterge-
sellschaft gehöre, sei noch nicht entschieden, sagte Kühne. Er selbst wäre bereit, sich mit 20 bis 25 Prozent zu beteiligen. Wenn sich genügend andere Investoren fänden, gebe er sich auch mit einem geringeren Anteil zufrieden, sagte er..."
Aber es ist ja alles mächtig undurchsichtig rund um die TUI. Deshalb meine Frage an Dich, was hälts Du von solchen Aussagen (Analysten warnen TUI vor Verkauf von Hapag-Lloyd....) Die Aussichten auf Erholung sind nach Ansicht dieser Analysten eher gering, obwohl das Kursnievau ja bereits mächtig eingebrochen ist? Und jetzt kommt auch noch die Politik mit ins Spiel (Senat will Hapag-Lloyd unbedingt halten....) Das macht das Ganze ja nicht einfacher.
Die Aktionäre erleben seitdem eine Zitterpartie. "Je nach Verlauf des Verkaufsprozesses bei Hapag-Lloyd sind positive oder negative Überraschungen möglich", sagt Haspa-Analyst Christian Hamann. Weiter verlieren würde die Aktie etwa, wenn die Reederei tatsächlich verkauft werden sollte. Dann würden solche Anteilseigner, die TUI wegen des Schifffahrtsanteils ins Depot genommen haben, ihre Aktien abstoßen. Das könnte laut Hamann bis zu 40 Prozent der TUI-Aktien betreffen.
Allerdings sieht der Logistikexperte die gegenwärtige Kursschwäche nicht im Zusammenhang mit dem Machtkampf. "Die Preise für Reedereien stehen unter Druck", so Hamann. Der hohe Ölpreis und die abkühlende Weltkonjunktur seien die Auslöser. Auch die Reisesparte des Konzerns, die im ersten Quartal immerhin 71 Prozent des Gesamtumsatzes eingebracht hat, dürfe Probleme kriegen.
Hier stimmt doch etwas mit den Ansichten und Werten des Konzern nicht überein, odere irre ich da?
an Fredriksens gestern bekannt gewordenem Schreiben an den TUI-Aufsichtsrat ist die Stelle, in der er sich nicht nur weigert, einen etwaigen Verkaufserlös für Hapag zu Investitionen ins Reisegeschäft zu verwenden, sondern sich auch weigert einen "Kauf von TUI-Travel-Aktien zu unterstützen". Das impliziert, daß solche Pläne, wie von mir hier schon mehrfach vermutet, existieren. Fredriksens Brief fordert entweder eine Abspaltung von Hapag in ein eigenständiges Unternehmen oder den Verkauf des Reisegeschäftes. Das Problem ist für mich vor allem, daß ich nicht glaube, daß sich Fredriksen gegen die übrigen Großaktionäre, die eindeutige Prioritäten im Reisesektor zu haben scheinen, durchsetzen kann. Mit 15 Prozent kommt man noch immer nicht sehr weit, vor allem, weil man nicht weiß, ob er die neueste Aufstockung seiner Anteile nicht eh nur über das eigene Lager vollzogen hat.
Ich befürchte, daß der optimale Zeitpunkt für einen Verkauf von Hapag schon wieder vorüber ist.
Die TUI ist für mich eines der fragwürdigsten deutschen Unternehmen, eine Black-box wie manches Familienunternehmen. Bestünden nicht, zumindest theoretisch, große Gewinnchancen, über die ich immer noch ohne Resultat nachdenke, sollte man meiner Meinung nach um solche Firmen eigentlich einen großen Bogen machen, zumal sich schon viele Aktien verbilligt haben und dementsprechend langfristiges Potential bieten.
LeoF
Das ist eigentlich unglaublich. Entgegen dem Land Niedersachsen, dass zumindest einen größeren Anteil an Volkswagen hält, regt sich im politischen Lager Widerstand (die Bundesregierung hat sich gegen einen Verkauf der Reederei Hapag-Lloyd ins Ausland ausgesprochen), ohne dass die Stadt Hamburg auch nur mit einer Aktie am Unternehmen TUI hält, oder halten will (eine Bundesbeteiligung an dem privatwirtschaftlichen Unternehmen sei aber nicht vorgesehen).
Die Stadt Hamburg, und die Regierung wollen aber anscheinend darüber mitreden, was wie und wo verkauft wird. Ob diese Heuchelei dazu führt, dass noch weniger geboten wird?
Es soll wohl so Druck auf NOL die im Besitz des Staatsfonds Temasek ist, ausgeübt werden, und den persönlich haftenden Gesellschafter der Hamburger Privatbank M.M. Warburg, Christian Olearius, und dem Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne weiter in die Karten gespielt werden.
Immerhin, Hapag-Lloyd ist die fünftgrößte Container-Reederei der Welt und setzte 2007 mit 140 Containerschiffen sechs Milliarden Euro um.
Ob der Verkauf daher optimal gewählt ist, LeoF, stellt sich bei diesen Zahlen eigentlich nicht, höchstens die Frage, ob sie überhaupt zu verkaufen ist?
Und zum anderen ist die Nachfrage nach Gütern aufgrund der steigenden Weltbevölkerung auch in Zukunft ungebrochen. Die Frage ist dabei nur, von wo nach wo, wer und was.
Partner
Kosten, Partnerhandel. Noch langsamer können sie die Schiffe nicht mehr fahren lassen, ohne gegenüber Reedereien, die mit subventioniertem Sprit arbeiten, ins Hintertreffen zu geraten.
Außerdem liegst Du m.E. falsch, wenn Du glaubst, daß "die" Politik (welche?) hier Einfluß nehmen will. Einige bestens vernetzte Industrielle bedienen sich der Politik in der Hoffnung, um die Bezahlung von Marktpreisen herumkommen zu können und sich gleichzeitig als Patrioten feiern zu lassen.
LeoF
den Bericht durchgelesen, auf den Du Dich wahrscheinlich beziehst. Im Herbst, also wenn es dann vielleicht irgendwann mal endlich Ernst werden wird mit dem Hapag-Verkauf, kann man evtl. froh sein, wenn einer 4 Mrd bezahlt. Die konjunkturellen Aussichten werden bis dahin ja wohl nicht besser...
Auch Fredriksen sieht wohl einige der in dieser Konstellation lauernden Gefahren, wenn er unbedingt eine außerordentliche HV vor dem Verkauf fordert.
LeoF
Da wären unter anderem eine wachsende Weltbevölkerung (mehr als sechs Milliarden Menschen und jede Sekunde kommen drei dazu, und bis zum Jahr 2030 wird die Weltbevölkerung auf acht Milliarden anwachsen), die neben Nahrung auch Konsumgüter und alles was damit zusammen hängt, benötigt. Schließlich ist das Geld der Welt ja nicht weg, es hat eben nur ein anderer. Die Welt wächst, und mit Ihr die Nachfrage. Unbestritten ist daher, dass die Schiffe aufgrund ihrer hohen Ladekapazität und des geringen Investitionsvolumens als effiziente Transportmittel gelten. Die gleiche Anzahl Container, die ein Containerschiff transportieren kann, müssten zum Beispiel 100 Flugzeuge oder 500 LKWs aufbringen. Die internationale Containerschifffahrt zählt daher aktuell zu den dynamischsten Wirtschaftszweigen.
Ich hab mal einen interessanten Artikel in der Welt Onlinie vom 14 März 2008 gelesen. Unter der Überschrift: "Warum alle Reedereien scharf auf TUI sind". Da steht wirklich einiges sehr interessante drin. Ob dieser Tatsachen, ist die TUI eigentlich maßlos unterbewertet, und 4 Milliarden für die Sparte wäre dann eigentlich ein Hohn.
Was auch für einen höheren Preis sprechen könnte, aber bisher nicht betrachtet wird, ist die Tatsache, dass Frenzel ja diese Sparte eigentlich gar nicht verkaufen will. Ein niedriger Verkaufserlös käme ihm womöglich gerade recht. Das wird auch der Käufer wissen.
Fredriksen hat wohl eher bedenken, dass Frenzel wiedermal Aktionärsvermögen wie auch immer, vernichtet. Und damit läge er ja nicht so schlecht.
Übrigens, den Gedanken von Dir mit den Patrioten und Politikern stimme ich voll zu.
Partner
und gewitzt.
Zuerst zu Deiner Frage in # 628. "Warnung der Analysten vor Verkauf der Hapag".
Ich weiß nicht, welche "Analysten" da vor dem Verkauf gewarnt haben sollen.
Aber grundsätzlich warne ich vor Analysten. Zu viele von ihnen sind ausschließlich
zu dem Zweck unterwegs, uns im Auftrag ihrer Brotgeber in die Irre zu führen.
Ich habe immer gesagt -und stehe mehr denn je dazu- dass das 2-Säulenmodell
von Frenzel ein Flop ist. Hapag und die kranke Touristik haben keine Gemeinsam-
keiten, können nicht voneinander profitieren. Beide sind nicht optimal entfaltet
und gemanagt und beide gehören GETRENNT in die Hände echter Experten und
Könner. Dann wird ein Schuh draus - und nicht umgekehrt.
Die seltsame These, die Aktie werde bei einem Verkauf von Hapag verlieren ist
ein Gimmick der Analysten und ein weiterer Beweis für ihre Absicht, uns zu
manipulieren. Sollte es nämlich zutreffen, dass 40% der Anleger sich extra wegen
des Hapag-Verkaufs in Spe engagiert haben, so hätte der Kurs ja regelrecht
explodieren müssen. Tatsächlich ist aber das Gegenteil geschehen, was dafür
spricht, dass ständig Anleger abwandern. Nach der verquasten Logik dieser
"Analyse", wäre ja der Grund (erwarteter Gewinn durch Hapag-Verkauf), die Aktie
zu kaufen, der Grund, sie zu VERkaufen, da die Aktie aus dem erstgenannten Grund verlieren wird. Ich frage dagegen: ticken die noch richtig? Für wie dumm halten die
uns denn?
Wäre die Analysten-These zutreffend, dann müsste sie einem "Belastungstest"
standhalten. Stellen wir also die Frage: was geschähe, wenn für Hapag 100 Milliarden geboten würde? Nach der These müsste dann die Aktie verlieren...- Da
offenbart sich doch die ganze Schwachmatik.
Deine Ansichten zur Nachhaltigkeit der Containerschifffahrt teile ich voll und
ganz. Auch wenn nun (einmal wieder) Krisengerede einsetzt: langfristig ist die
Containerschifffahrt DER bzw. einer der Gewinner der Globalisierung. Sollte der
Ölpreis demnächst einbrechen, ist das ganze Panikgerede wieder vergessen.
Insoweit glaube ich nicht, dass die aktuelle Energiekrise Druck auf den Hapag-
Preis ausübt. In Hamburg möchte man das sicher gerne so sehen. Aber Hamburg
liegt eben auch in Deutschland - mit den weltweit höchsten Mineralölsteuern...
Die Argumentation in Deinem letzten Beitrag (#633.) "was auch für einen höheren
Preis sprechen könnte..." finde ich verblüffend. Das hat was für sich. Alleine das ist schon einen Grünen wert.
Ich hoffe, noch mehr von Dir zu lesen.
um bei einer HAPAG einzusteigen.
Und die Befürchtung besteht, durch die laufenden Querelen von Frenzel einen noch schwächeren Tui-Kurs zu erwischen.
Ich würds zumindest so machen, denn lieber wär mir eine HAPAG unter vollen Segeln als Urlaub mit Segelflugzeug weil keiner mehr Kerosin bezahlen kann.
Der Witz an der Sache ist doch, dass man JETZT bei TUI einsteigt, weil TUI JETZT
krass unterbewertet ist, solange Hapag zum Wertansatz NULL noch Bestandteil des
Konzerns ist.
Daran gibt es doch nichts zu deuteln: die MK des Gesamtkonzerns beträgt kaum mehr die Hälfte des HAPAG-Wertes.
Das Problem liegt derzeit auch gar nicht in irgendwelchen Bewertungsfragen. Das
Problem ist, dass die Sache derart evident ist, dass sich schlichtweg niemand
vorstellen kann, warum die Aktie dann so billig ist. Daraus zieht die Börse den
(fatal falschen) Schluss, dass es wohl nichts werden kann, mit dem schönen Deal.
Ich sage: ein Irrtum.
die hier gerne übersehen werden, gehört, daß wahrscheinlich außer Feuerhake niemand weiß, wie die einzelnen Teile von Hapag in den Büchern stehen (Anteil von Goodwill am Eigenkapital etc., etc., etc.).
Zu Eurer Schiffseuphorie möchte ich nur anmerken, daß meines Wissens die Kapazitäten massiv hochgefahren, sprich in Kürze viele neue Schiffe ins Wasser gehen werden, der Welthandel also auch ohne riesige Milliardenpreise für Hapag gewährleistet ist. Das Umfeld für einen kurzfristigen Hapag-VERKAUF (vs. Spin-Off!!!) wird, so wie es aussieht, nicht besser.
Hohe Ölpreise und Finanzkrise belasten vor allem stark verschuldete Firmen, also TUI/Hapag.
Ich will natürlich niemanden von seinem Glück abhalten. Da ich selbst ein paar TUI-Aktien halte, hoffe ich, daß ich mich irre.
LeoF
Touristiksparte war nur vage die Rede. Auch für sie gab es immer wieder Avancen
Dritter. Ich erinnere an meine früheren Beiträge, in denen ich u.a. über die Verlaut- barungen der schweizer KUONI geschrieben habe.
Ich unternehme nun einen Versuch, den mutmaßlichen Wert der TUI-Touristik über
den Vergleich der KUVs mit zwei anderen Touristikunternehmen, nämlich denen eben
jener KUONI sowie der Nummer zwei, Thomas Cook:
Th. Cook (Mk/Umsatz 2,5/ Mrd.) KUV 0,37
Kuoni (MK/Umsatz 0,884/4,7 Mrd.) KUV 0,19
TUI (MK/Umsatz 3,6/15,6 Mrd.) KUV 0,23
Bei der MK habe ich jeweils den heutigen Kurs zugrunde gelegt.
Beim Umsatz das letzte volle Geschäftsjahr (Th. Cook: 2005/2006) laut GB.
Bei TUI habe ich die MK des Gesamtkonzerns genannt. Der genannte Umsatz bezieht
sich jedoch alleine auf die Touristiksparte laut GB 2007.
Aus der obigen Tabelle ergibt sich ein mittleres KUV von 0,79/3= 0,26.
Die TUI-Touristik bewegt sich also im Durchschnitt, abzüglich etwa 12% Holding-
abschlag. ABER: das gilt nur für die Touristik! Das heißt: bei der Marktkapitalisierung ist Hapag außen vor, d.h. mit NULL berücksichtigt!
Daraus ergeben sich folgende Schlussfolgerungen:
1. Die aktuelle TUI-Marktkapitalisierung beinhaltet nur die Touristik und das, abzüg-
lich einem Holding-Agio von 12%. Die Schiffahrt findet keine Wertberücksichti-
gung. Oder anders ausgedrückt: alleine TUI-Touristik rechtfertigt die aktuelle
MK von 3,6 Milliarden.
2. Würde der Konzern aufgespaltet, durch Spinoff oder Verkauf einer der beiden
Sparten, so entfiele der Holding-Abschlag, was zu einer MK der Touristik von
3,6/0,88= 4,09 Mrd. führen würde. Hapag alleine hätte den Wert, der sich
letztlich aus dem Angebot ergibt. Mithin etwa 5 Milliarden.
3. Aufgespaltet hat die TUI AG somit insgesamt einen mutmaßlichen Marktwert von
rund 9 Milliarden. Eine Zahl, wie sie Hans Bernecker früher schon genannt hat.
4. Nach diesem Schema hochgerechnet, hätte die TUI-Aktie einen Kurs von 36,20
EUR. Das wäre ein Aufschlag von 21,70 EUR bzw. rund 150%. Diese Rechnung
beinhaltet NICHT die Schuldentilgung, worauf ich ausdrücklich hinweisen
möchte.Diesbezügliche Hinweise erübrigen sich daher.
Sollte diese Rechnung nicht stimmen, bitte ich um Gegenrechnungen.
Auf Vermutungen, Zitate sogenannter Analysten usw., verzichte ich allerdings.
"zu den Unwägbarkeiten, die hier gerne übersehen werden..."
erübrigen sich. Denke bitte darüber nach, warum.
Ebenso (Ab-) Qualifizierungen wie
"Zu Eurer Schiffseuphorie..."
Niemand ist hier euphorisch! Die Stimmung ist am Boden. Wir alle sind eher pessimistisch geworden. Die meisten haben sich längst verzogen und ich bin hier überwiegend zum einsamen Alleindarsteller geworden.
Ich halte es absolut für denkbar, dass TUI für mich am Ende eine bodenlose Ent-
täuschung wird. Kurzum: ich bin auf das Schlimmste gefasst.
Aber all das kann mich nicht davon abhalten, zu beleuchten, ob an der Aktie
vielleicht nicht doch ein winziger brauchbarer Kern ist.
Seltsamerweise kann oder will mich nie jemand widerlegen, wenn ich mit Zahlen
aufwarte. Die Kritik setzt immer im Vagen an, im Nicht-Greifbaren. Ich wünsche
mit einen Gegner, der mich UNWIDERLEGBAR schachmatt setzt. Nur das kann mich
beeindrucken. Spiegelfechtereien und Pseudodogmen aber nicht.
wie Du aus der letzten Konsolidierungsrunde der Containerschiffahrt eigentlich wissen solltest, sind die Preisspannen sehr groß. Sie hängen primär davon ab, was die Käufer zu bezahlen bereit ist. Nachdem diesmal Herr Frenzel auf der Verkäuferseite sich zu befinden scheint, fällt schon mal ein visionärer Bieter aus.
Die TUI befindet sich in einer sehr schlechten Situation. Es weiß niemand mit Sicherheit, ob Frenzel nicht nur deshalb umgeschwenkt ist, weil es im Konzern Löcher gibt.
Ganz grundsätzlich: es gibt Frenzels Gedankengänge (die niemand kennt), es gibt Feuerhakes Bilanzen, es gibt die Politik, es gibt verschiedene Kaufinteressenten, es gibt Schulden, es gibt Großaktionäre mit unterschiedlichen Interessen, es gibt die Weltkonjunktur, es gibt die Börsenteilnehmer und es gibt ein X. Es sind also mehrere Schachbretter, an denen gespielt wird und weder Du noch ich wissen, welcher Partie Schlüsselcharakter zukommt.
Dein Wunsch nach Schachpartnern ist in Börsenforen m.E. deplaziert. Selbst die besten Argumente können im nächsten Augenblick Makulatur sein. Man kann das sehr gut an all Deinen Beiträgen zur HRE in den letzten 12 Monaten sehen. Sie waren immer ausgezeichnet, brilliant, sehr gut begründet, sehr faktenreich, sozusagen unwiderlegbar. Widerlegt hat sie nur (und zwar mehrfach) die Kursentwicklung der Aktie. Aber eben (ich möchte sagen: zum Glück) auch nur bis zur Stunde. An der Börse ist nicht einmal die Wahrheit eine Wahrheit. Deshalb ziehe ich sie jedem Schachspiel vor.
Viele Grüße,
LeoF
LeoF
verhindern, Fakten aufzuzählen. Was der Einzelne dann daraus macht, ist seine
Sache.
Warum Du deshalb schnippisch oder sarkastisch meinst werden zu müssen, soll
Dein wohlbehütetes Geheimnis bleiben.
Wenn Du davon überzeugt bist, "Selbst die besten Argumente können im nächsten Augenblick Makulatur sein", so hast Du offenbar nicht daran gedacht, dass das auch Für Deine eigenen Argumente gilt.
Kombattanten der Kategorie "Mahner&Warner" gibt es genügend hier. Sei mir nicht
böse, aber darauf verzichte ich.
für Dich, aber entweder bist Du (derzeit???) ein extrem dünnhäutiger und/oder rechthaberischer Mensch oder Du hast das Lesen verlernt. Es gehört eine ziemliche Portion Unverschämtheit dazu, in mein Posting "Schnippigkeit" hereinzulesen. Wahrlich nicht. Deutlich ist zu lesen, daß sich Deine Prognosen zwar bisher nicht erfüllt haben, aber eben: bisher nicht. Was die Zukunft bringt, wird man sehen. Von Schadenfreude, Schnippigkeit etc. ist wahrlich nicht das geringste drin.
Ob Du die TUI-Fakten kennst, weiß ich nicht. Nach meinem Kenntnisstand kennt sie außer Feuerhake nämlich niemand.
Ich wünsche Dir viel Glück. Und verabschiede mich. Schon der HRE-Thread zeigte, daß Du mit skeptischen Positionen nicht umgehen kannst.
Lebe wohl,
LeoF
Unklar ist nach neusten Berichten, ob sich die Bundesregierung in den Verkauf einschalten wird. Diskutiert wird in Berlin angeblich über eine Verschärfung des Außenwirtschaftsgesetzes. Dieses Gesetz soll dann den Erwerb eines strategisch wichtigen Unternehmens in Deutschland – wie einer Reederei – untersagen. Ob es allerdings noch vor einem Vertragsabschluss bei Hapag-Lloyd zu solch einer Änderung kommen wird, weis noch niemand.
Dies würde dann bedeuten, ein Kauf für einen Kaufinteressenten ist in Zukunft nicht mehr möglich! Also muss es auch dadurch alleine schon klingelingeling bei den Kaufinteressenten machen.
Leof, ob es in einem Konzern irgendwelche Löcher gibt die zu stopfen sind, sollte seit Enron eigentlich überhaupt nicht als Argument für oder gegen ein Investment herhalten. Das ist Kaffeesatz leserei und rein spekulativ. Da sind mir knallharte Fakten lieber. Ansonsten dürfte keiner mehr an der Börse investieren. Das bei einer Aktie der Kurs mit dem inneren Wert des Unternehmens nicht in Gleichklang ist, dürfte für Anleger ja nichts Neues sein.
Wenn hier so interessant diskutiert wird, muss doch keiner über den anderen verärgert sein, nur weil er mehr oder weniger kritisch ist. Das wäre schade, da solche Informationen und Meinungen zig mal besser sind, als von irgendwelchen eigennützigen Analysten. Und die Kritik, insofern sie nachvollziehbar und faktisch ist, ist besser als blinde Schönfärberei.
Leider wird hier, wie fuzzi08 richtig kommentiert, total übersehen, dass es auch noch die Touri-Sparte gibt. Und der geht es ja nach neusten Aussagen auch nicht so schlecht.
Da ich selbst gerne verreise, kann ich dass aus eigener Sicht nur bestätigen. Verzichten tut kaum einer auf seinen wohlverdienten Urlaub. Warum auch?
Gruss Partner
Zu einer konstruktiven Diskusssion gehört, dass jeder seine Argumente vorbringt,
nicht aber, den Anderen mit entsprechenden Attributen abzuqulifizieren, nur weil
er Argumente vorbringt, die der eigenen Meinung zuwider laufen.
Ich habe LeoFs entsprechende Bemerkungen, die ihm objektiv absolut nicht zu-
standen, "schnippisch und sarkastisch" genannt. Vielleicht bin ich auf dem falschen Dampfer, aber habe ich damit etwa die Gebote der Höflichkeit verletzt?
Jedenfalls schütte LeoF einen Kübel Häme über mich aus. Nach seinem Urteil
- bin ich ein "extrem (!) dünnhäutiger und/oder rechthaberischer Mensch.
- habe ich "das Lesen" verlernt.
- habe ich "eine Portion Unverschämtheit".
- habe ich im Leben vermutlich nur eine Chance, wenn mit LeoF "Glück wünscht".
Wie gönnerhaft.
Wer ist denn nun der Dünnhäutige, Rechthaberische? Darüber soll sich jeder sein
Urteil selber bilden.
Sieht so eine faire Diskussion aus? Meiner Meinung nach nicht.
nicht gewollt und ich hätte nie damit gerechnet. Denn eigentlich sind "schnippisch und sarkastisch" doch eher läppisch-harmlose Attribute.
Deine Reaktion halte ich für maßlos überzogen. Aber bevor Du jetzt gleich wieder
auf mich losgehst, diesmal vielleicht gleich mit der Kalaschnikow ;-), komme ich
flux zum Schluss:
Dass Du die Konsequenzen ziehst und dem Thread den Rücken kehrst, finde ich
ja richtig gut, wenn es auch wehleidig ist. Ist aber besser so, dann kehrt wieder
Frieden ein.
Aber bitte halte auch an Deinen Vorsatz.
"Bemerkungen, die ihm [= mir] objektiv nicht zustanden", kannst Du ja nur die folgende Passage gemeint haben:
"Man kann das sehr gut an all Deinen Beiträgen zur HRE in den letzten 12 Monaten sehen. Sie waren immer ausgezeichnet, brilliant, sehr gut begründet, sehr faktenreich, sozusagen unwiderlegbar. Widerlegt hat sie nur (und zwar mehrfach) die Kursentwicklung der Aktie. Aber eben (ich möchte sagen: zum Glück) auch nur bis zur Stunde."
Bis zur Minute des gestrigen Tages kann jeder anhand Deiner grob geschätzten 400 Beiträge zur HRE innerhalb der vergangenen 12 Monate nachprüfen, ob meine ja sowieso sehr vorsichtig und eigentlich doch voll Sympathie formulierten Sätze mir nicht nur zustanden (das ja in einer freien Gesellschaft hoffentlich sowieso, wieso eigentlich nicht????), sondern auch das Verhältnis Deiner Statements zu den Realitäten der Aktienkursentwicklung bis einschließlich zum gestrigen Tag voll und ganz getroffen haben.
Womit ich nicht sagen wollte, daß ich mich nicht mit Dir (und auch für Dich) gefreut hätte, wenn das Vertrauen, das Du in dieser Zeit in das Unternehmen und seine Geschäftsfelder gesetzt hattest, eines Tages wieder gerechtfertigt wäre.
Die Formel "Viel Glück" war nicht gönnerhaft gemeint, sondern Ausdruck meiner tiefen Überzeugung und 26-jährigen Erfahrung, daß zur Börse neben analytischen Fähigkeiten (die ich Dir ja explizit auch in diesem Posting in sehr breitem Maße attestiert hatte) leider auch viel Glück gehört.
Also: meinetwegen auch ohne ein "Viel Glück" für Dich,
LeoF
Aber das gibt Dir nicht das Recht, wegen einer (zumindest für meine Verhältnisse) harmlosen und eher vorsichtig formulierten Petitesse total auszurasten und um Dich zu beißen, wie ein rasender Pitbull. Damit hast Du Dir eher selber geschadet, weil Du ohne Not und wirklichen Anlass Deinen Weg verlassen und Deinen bis dahin wirklich vorbildlichen Stil über den Haufen geschmissen hast. Für mich offen gesagt ein Rätsel und ein Jammer.
Du solltest im übrigen bei Deinen obigen Rechfertigungen nicht vergessen, dass ich umgekehrt immer sachlich, höflich und fair mit Dir umgegangen bin.
digungen hat Fredriksen laut dpa/AFX nun gemacht, nachdem ihm Mordashov auf
das Angebot, ihm seine Anteile abzukaufen, einen Korb gegeben hat.
Fredriksen will sich mit aller Macht gegen den Verkauf von Hapag stemmen: er
präferiert den Spin-Off. Hier ein Auszug aus der Meldung:
"FRANKFURT (dpa-AFX) - Der größte TUI-Aktionär John Fredriksen will seinen
Mitaktionär Alexej Mordaschow aus dem Konzern herauskaufen. Bei dem Russen
beißt er derzeit jedoch auf Granit. 'Wir haben keine Absicht zu verkaufen', sagte
ein Sprecher von Mordaschows Gesellschaft S-Group am Dienstagabend der Finanz- Nachrichtenagentur dpa-AFX. Fredriksens Vertrauter Tor Olav Troim hatte der
'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' (FAZ/Mittwoch) laut einer Vorabmeldung gesagt, Fredriksen habe Mordaschow ein höheres Angebot für seine TUI-Aktien
unterbreitet.
'Wenn wir Mordaschows Anteil bekommen, müssen wir uns nicht länger mit Diskus-
sionen aufhalten', sagte Troim der 'FAZ'. 'Dann können wir die notwendigen Verän- derungen in Aufsichtsrat und Vorstand vornehmen.' Fredriksen ist mit 15 Prozent
an TUI beteiligt, Mordaschow mit 10 Prozent. Sollte Mordaschow nicht verkaufen,
werde man weitere TUI-Aktien über den Markt zukaufen, kündigte Troim an.
'Wir werden unseren Einfluss ausbauen.'
Troim sprach sich gegen den von TUI-Chef Michael Frenzel geplanten Verkauf der
Container-Reederei Hapag-Lloyd aus: 'TUI sollte den Verkaufsprozess sofort
stoppen. Der Ölpreis und die abkühlende Weltkonjunktur drücken die Bewertung
aller Container-Reedereien. Es ist also der falsche Zeitpunkt für eine
Veräußerung.' Troim hält einen Spin-off für den besseren Weg. Wenn dieser
beschritten wird, würde man laut Troim folgendermaßen agieren: 'Wir würden
versuchen, unsere Reiseaktien in Hapag-Lloyd-Aktien umzutauschen. Herr
Mordaschow könnte an solch einem Tausch ja durchaus interessiert sein. Wir
würden gerne 15 bis 40 Prozent von Hapag-Lloyd übernehmen und dem Unterneh-
men -bei Bedarf auch mit frischem Kapital - dabei helfen, selbst als Käufer von
Mitbewerbern im Markt aufzutreten.'
..."
fuzzi08 damit hättest Du dass von Dir präferierte Zenario - Spin-off .
Aber was würde das für uns Kleinaktionäre tatsächlich bedeuten?
"Wir würden versuchen, unsere Reiseaktien in
Hapag-Lloyd-Aktien umzutauschen. Herr Mordaschow könnte an solch
einem Tausch ja durchaus interessiert sein." Man würde gerne 15 bis
40 Prozent von Hapag-Lloyd übernehmen und dem Unternehmen - bei
Bedarf auch mit frischem Kapital - dabei helfen, selbst als Käufer
von Mitbewerbern im Markt aufzutreten, fügte er hinzu.
Doch schätze, das dies von Anfang an so geplant war.
"TUI sollte den Verkaufsprozess sofort stoppen. Der Ölpreis und die abkühlende
Weltkonjunktur drücken die Bewertung aller Container-Reedereien. Es
ist also der falsche Zeitpunkt für eine Veräußerung"
und dies nur vorgeschoben ist.
Wahr ist aber, dass es höchste Zeit ist, dass Frenzel geht. Selbst wenn er dazu abgefunden werden muss:
Diese zwölf Millionen Euro sind die beste Investition, die TUI im
Moment machen kann.
wohl wahr!
Partner