alles gegen Stuttgart 21 - mein Tagebuch
Seite 31 von 173 Neuester Beitrag: 02.10.22 12:31 | ||||
Eröffnet am: | 24.01.14 00:05 | von: shakesbaer | Anzahl Beiträge: | 5.318 |
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Wo befinden sich die Hebungsgebiete, wie viele Bohrungen gab es hier? Wie viele Erdwärmesonden sind bereits untersucht und welche Ergebnisse gibt es? Die interaktive Google-Karte gibt Antworten. 218 Böblinger Häuser haben sich in den letzten Jahren um mindestens zehn Zentimetern nach oben bewegt. Die beiden Gebiete, in denen sich die Erde hebt, sind farblich eingezeichnet.
Am Wahrscheinlichsten ist, dass fehlerhafte Geothermie-Bohrungen die Ursache sind. Unter der Stadt ist Gipskeuper die dominierende Gesteinsschicht. Er beginnt nach etwa 15 Metern Tiefe und umfasst gut 100 Meter. Um Erdwärme zu nutzen, wird meist bis zu 100 Meter tief gebohrt, Schläuche in das Loch eingeführt und dann der Platz zwischen Schlauch und Loch mit Füllmasse verdichtet. Wenn Hohlstellen entstehen, gerät Grundwasser in das Gestein. Im Gipskeuper gibt es Anhydrit-Schichten. Kommt das Mineral mit Wasser in Kontakt, wird es zu Gips und quillt auf. Die Erde hebt sich und Häuserwände reißen.
Und wie sieht der Untergrund von Stuttgart aus? Darüber gibt es gesicherte Informationen. Wider besseren Wissens wollen die "Inschinöre, Doktoren und Professoren" beweisen, daß sie es beherrschen. Und falls nicht? Wer trägt dann die Kosten?
Der Projektkritiker und Rechtsanwalt Eisenhart von Loeper hat Akteneinsicht in vertrauliche S-21-Dokumente durchgesetzt, die für Kanzlerin Angele Merkel und ihren früheren Amtschef Roland Pofalla erstellt worden waren. Viele Passagen der kopierten Tischvorlagen aus dem Kanzleramt, die auch dieser Zeitung vorliegen, sind aber geschwärzt. Der Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 will die komplette Offenlegung notfalls per Klage durchsetzen:„Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, was da gelaufen ist“, sagte er dieser Zeitung.
Die Entscheidung der Deutschen Bahn AG, S 21 trotz zwei Milliarden Euro Mehrkosten weiterzubauen, ist bis heute umstritten. Kritiker hegen den Verdacht, dass die Bundesregierung dabei unzulässig Einfluss auf den privatrechtlich organisierten Aktienkonzern nahm. Zumal Merkel sich persönlich zu S 21 bekannt hat. Ebenso unstrittig ist, dass ihr früherer Amtschef und künftiger Bahn-Manager, Ronald Pofalla (CDU), vor dem entscheidenden Votum des DB-Aufsichtsrats intensive Gespräche mit Vorständen sowie Kontrolleuren des Staatskonzerns führte.
Fünf interne Vermerke für die Kanzlerin und Pofalla zeigen nun erstmals, wie intensiv die Regierungsspitze in Berlin über Monate hinweg mit der Zukunft von S 21 beschäftigt war. Zur Erinnerung: Am 12. Dezember 2012 informierte Bahnchef Rüdiger Grube den Aufsichtsrat, dass S 21 bis zu 2,3 Milliarden Euro teurer werden könnte. Erst am 5. März 2013 stimmten die Kontrolleure des Staatskonzerns nach langer Prüfung durch Gutachter zu, das Bahnprojekt dennoch weiterzubauen.
bei der 236. Montagsdemo
Zum juristischen Status quo
Liebe Freundinnen und Freunde,
wir kennen das Faktenschaffen der Bahn am Murks Stuttgart 21, das angesichts einer Fülle schwerer Funktionsmängel und fehlender Genehmigungen der Glaubwürdigkeit des Rechtsstaats ins Gesicht schlägt. Denn ein Rechtsstaat funktioniert dann nicht, wenn er zu spät kommt und wenn fälschlich so getan wird, als seien die Kernfragen des Projekts geklärt. Weil es daran fehlt, setzen wir alles dafür ein, gegen die Arroganz der Macht dem Recht und dem Gemeinwohl zur Geltung zu verhelfen, gerade jetzt bei Stuttgart 21.
Darum haben wir im Aktionsbündnis, wie ich Anfang Juli berichtete, auf Bundesebene in Berlin erfolgreich für ein Zusammenwirken der beiden Oppositionsfraktionen der LINKEN und der BÜNDNISGRÜNEN gearbeitet, eine parlamentarische Anhörung zu Stuttgart 21 zu erreichen.
bei der 236. Montagsdemo
Der Wasserwerferprozess – Rückblick und aktueller Stand
Liebe Freundinnen und Freunde der Wahrheit,
gerne erzähle ich ergänzend zu den wöchentlichen Berichten in der Kontext-Wochenzeitung etwas über den Wasserwerfer-Prozess beim Landgericht Stuttgart. Dort sind zwei Polizeibeamte, am Schwarzen Donnerstag als sogenannte Einsatzabschnittsleiter im Schlossgarten tätig, angeklagt. Sie waren das Bindeglied in der Befehlskette zwischen den einzelnen Polizisten, die vor Ort ihren Dienst taten oder das, was sie für ihren Dienst hielten, und dem Polizeiführer Stumpf mit seinem Führungsstab, die sich im Präsidium am Pragsattel fein raus hielten. Ob sich auch andere, weit oben in der Politik angesiedelt, fein raus hielten, will ich hier mal nicht diskutieren, obwohl ich nach Lektüre vieler Dokumente im Staatsministerium dazu eine klare Meinung habe.
Zurück zu unseren beiden Angeklagten: Ihnen wird nicht etwa vorgeworfen, für Verletzungen durch Pfefferspray, Reizgas, Schlagstöcke, Wasserwerfertreffer insgesamt verantwortlich zu sein. Ihnen wird auch nicht vorgeworfen, sich nicht um die medizinische Behandlung der Verletzten gekümmert zu haben. Sie sind auch nicht angeklagt, weil Pfefferspray verbotenerweise gegen Kinder sowie ohne Einhaltung des Mindestabstandes gegen Hunderte Menschen eingesetzt wurde. Nein, die Staatsanwaltschaft hat schon 2013 – entsprechend der Weissagung ihres früheren Chefermittlers Häußler vom Dezember 2010 – festgestellt, dass alles rechtmäßig gewesen sei bis auf Wasserwerfertreffer an Köpfen. Da hat sie gerade mal 9 Verletzte gefunden. Wie sie auch insgesamt nur 130 Verletzte gezählt hat.
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhebe ich gegen Ihren Bescheid vom 22.08.2014, soweit meinem umfassend zu verstehenden Antrag vom 23. Juli 2014 nur lückenhaft entsprochen wurde und insbesondere große Teile geschwärzt und Informationen nicht erteilt wurden,
Widerspruch.
Die intensivere Überwachung wurde vom EBA mit zwei Vorgängen begründet. Zum einen trat aus einer Infiltrationswasserleitung, die von einem Lastwagen Ende Juni in der Jägerstraße beschädigt worden war, rostbraun gefärbtes Wasser aus. Zum zweiten gab es eine Wasserprobe, die Anhaltspunkte dafür geliefert habe, „dass der Einleitungsgrenzwert für abfiltrierbare Stoffe möglicherweise nicht durchgehend eingehalten worden sein könnte“. Weitere Angaben zu der Probe machte das EBA zunächst nicht.
Das S-21-Kommunikationsbüro reagierte gegenüber verschiedenen Medien auf die Anordnung mit der Erklärung, dass es bei den bisher gezogenen Proben im Grundwassermanagement „keine Auffälligkeiten“ gegeben habe. „Auch nach dem Schreiben des AFU (Amt für Umweltschutz der Stadt Stuttgart, die Red.) vom Juli 2014 belegen die Untersuchungen somit die Einhaltung der Einleitgrenzwerte gemäß Planfeststellungsbeschluss unter Bezug auf prüfbare, objektive und stichhaltige Fakten“, sagte ein Sprecher des Kommunikationsbüros. Darüber hinaus erklärte das Kommunikationsbüro, dass einen Tag nach der Beschädigung der Leitungen durch den Lastwagen die betroffene Infiltrationswasserleitung wieder in Betrieb genommen worden sei. Die analytischen Untersuchungen und Nachweise zeigten keine Auffälligkeiten, weder Grenzwertüberschreitungen für abfiltrierbare Stoffe noch erhöhte Eisengehalte.
Insgesamt freilich bleiben die Bahn und das Eisenbahn-Bundesamt bei der Einschätzung, dass von den Einleitungen keine Gefahr für das Grund- und Mineralwasser ausgehe. Das wiederum bestreiten die S-21-kritischen Ingenieure 22, die eine Strafanzeige wegen des Verdachts einer Umweltstraftat bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart eingereicht haben.
Die vom Eisenbahn-Bundesamt – im Gegensatz zur Bahn – bestätigte Überschreitung eines Grenzwerts bei einer Probe um zwei Milligramm pro Liter mag manchem wie eine Lappalie erscheinen. Und doch geht es auch um Grundsätzliches – nämlich darum, wie transparent und offen die Bahn Informationen während der Jahre dauernden Bauarbeiten für Stuttgart 21 kommuniziert. Und zwar auch solche, die weniger Erfolgsmeldungen sind, sondern eher Schwierigkeiten dokumentieren.
Beim Streit über den Schutz des Grund- und Mineralwassers, der viele Stuttgarter Bürger zurecht umtreibt, standen der Bauherr Bahn und die Aufsichtsbehörde EBA angesichts der Erkenntnisse der S-21-kritischen Ingenieure 22 bisher fest auf einer Seite. Umso überraschender ist nun ihr öffentlich ausgetragener Disput und der Umstand, dass das EBA konkrete Werte nennt, während die Bahn dies offenbar nicht für nötig hält. Doch wer den „Schutz des Grundwassers als hohes Gut“ bezeichnet, wie es die Bahn via Kommunikationsbüro tut, der sollte diesen hehren Worten auch konkrete Angaben folgen lassen.
Der BUND begrüßt, dass das Eisenbahnbundesamt, als Aufsichtsbehörde für den Wasserschutz bei Stuttgart 21, eine Anordnung erlassen hat, in der sie eine intensivere Überwachung des Grundwassermanagements, einfordert. Voraus gegangen waren Hinweise der Ingenieure 22, dass erhebliche Mengen Rost aus den Rohren des Grundwassermanagements die Wasserqualität verschlechtern.
Nicht einverstanden ist der BUND jedoch wie diese Überwachung in der Praxis vollzogen wird. Das Eisenbahnbundesamt gibt sich nämlich zufrieden, dass von Mitte August bis Mitte Oktober 2014 einmal die Woche ein von der Bahn beauftragtes Labor Proben entnehmen und untersuchen soll. Die Ergebnisse werden dann dem Eisenbahnbundesamt zugeleitet.
Dem BUND ist jedoch ein Fall vor wenigen Tagen bekannt, belegt durch Zeugenaussagen und Fotos, beim dem die Bahn bevor sie Wasserproben gezogen hat, die Leitungen intensiv über einen längeren Zeitraum gespült hat.
„So wird die Wasserüberwachung zur Farce“.
Das Amt für Umweltschutz überwacht für das Eisenbahn-Bundesamt (EBA), aber in eigener Verantwortung, die Einhaltung der Auflagen der S21-Planfeststellungsbeschlüsse.
Das Amt konzentriert sich vereinbarungsgemäß auf sämtliche Baumaßnahmen, die das Grundwasser betreffen und somit auch von Belang für den Heilquellenschutz sind. Dazu werden die Baustellen routinemäßig besichtigt sowie Mess- und Analyseergebnisse, welche die Bahn vorlegen muss, überprüft.
Außerdem kann das Amt für Umweltschutz über das EBA Überprüfungen veranlassen. Zum Beispiel Ende April: Als das Amt erste Hinweise auf "Rostwasser in den Rohren des Grundwassermanagements" erhielt, veranlassten die Experten umgehend die Entnahme von Sichtproben an allen 18 damals in Betrieb befindlichen Infiltrationsbrunnen.
Bei der Wasserwerfer-Staffel der Bereitschaftspolizei Biberach muss immer gespart werden. An der Technik, am Personal, vor allem aber an Aus- und Fortbildung. Ein Glück dass, falls mal was schief geht – wie am Schwarzen Donnerstag in Stuttgart –, wenigstens die Rechtsberatung nichts kostet: Die leistet dann gratis die ermittelnde Staatsanwaltschaft Stuttgart; Tipps für künftige Einsätze inklusive. Neue Realsatiren aus dem Wasserwerfer-Prozess am Landgericht.
Gestern Abend hat das Rohrsystem des Infiltrationsbrunnens Nr. 201 in der Sängerstraße plötzlich einen gewaltigen Schwall Wasser auf die Straße und in einen Keller in der Urbanstraße ergossen. Anwohner und Passanten berichteten davon, dass es nur so gesprudelt habe. Der Keller eines Hauses lief voll: Nasse Wände und 5 cm hoch Wasser auf dem Kellerboden waren die Folge. Das Wasser wurde aus dem Keller abgepumpt.
Ein Mitarbeiter der GWM-Betreiberfirma Hölscher sprach von einer "defekten Dichtung", was aber aufgrund der konstanten Druckverhältnisse und des geringen Drucks nur schwer vorstellbar ist. Wahrscheinlicher ist ein Montagefehler. Der Anwohner hat nun den Schaden und den Ärger.
Aber der Informationspegel bleibt niedrig.
Am 21. Juli 2014 hat die Bahn im Bezirksbeirat Wangen informiert, dass die Bauarbeiten am Stollen beim Zwischenangriff Ulmer Straße in Wangen (PFA 1.6a) wegen des deutlich
erhöhten Grundwasserandrangs langsamer als geplant vorankommen. Der zuständige Projektbauleiter Matthias Breidenstein berichtete, dass statt der vorhergesagten Grundwasserhöchstmenge von 1 l/s tatsächlich 1 bis 3 l/s zu bewältigen sind.
Dies hat vor Ort zu Befürchtungen geführt im Hinblick auf die Auswirkungen durch die größere abzupumpende Menge an Grundwasser. Deshalb hat sich das Netzwerk Wangen/Untertürkheim, ein Zusammenschluss von der Untertunnelung betroffener Eigentümer, aus Sorge um die Standfestigkeit ihrer Häuser an das Amt für Umweltschutz und an das Eisenbahnbundesamt (EBA) mit der Bitte um Information bzw. Aufklärung gewandt.
Mittlerweile hat das EBA dem Netzwerk Wangen/Untertürkheim mitgeteilt, dass trotz des erhöhten Wasserandrangs keine Auswirkungen auf die Standfestigkeit der Gebäude zu befürchten seien. Dem EBA lägen keine Gutachten, aber drei Stellungnahmen vor, die dies bestätigen würden. Leider sind diese Stellungnahmen nicht veröffentlicht. Transparenz geht anders.
Stuttgart 21 löst die Probleme des Bahnknotens Stuttgart nicht. Vielmehr schickt Stuttgart 21 die Region Stuttgart und das System Eisenbahn in ein Himmelfahrtskommando mit ungewissem Ausgang. Das zeigt sich auch beim Thema der Stuttgarter S-Bahn. Im heutigen Post in diesem Blog geht es um die großen Fehler und Defizite der Stuttgarter S-Bahn. Stuttgart 21 kann diese Probleme nicht heilen. Der etappierbare Ausbau des Bahnknotens Stuttgart, der auch das Modul einer Durchmesserlinie nach dem Zürcher Vorbild beinhalten kann, ist sehr wohl in der Lage, substanzielle und massive Verbesserungen für die Stuttgarter S-Bahn zu bewirken.
Voraussetzung für das Verständnis des vorliegenden Artikels sind Kenntnisse über die Zürcher Durchmesserlinie sowie das mögliche Stuttgarter Pendant.
über Kostenexplosion Bescheid!
Wie radio dreyeckland mitteilt, war schon vor der Volksabstimmung zu Stuttgart 21 am 27. November 2011 die erwartete Kostensteigerung bekannt. So berichtete die Stuttgarter Zeitung bereits vergangenen Montag, 2. September 2014, exklusiv von internen Unterlagen aus dem Bundeskanzleramt zum Weiterbau von Stuttgart 21, die das Aktionsbündnis gegen S21 erhalten und mittlerweile ausgewertet hat.
Diese Unterlagen belasten Ex-Kanzleramtsminister Ronald Pofalla, der Anfang kommenden Jahres Generalbevollmächtigter der Deutschen Bahn für politische und internationale Beziehungen wird, sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel schwer.
werden fortgesetzt
Nach einem zweiwöchigen Baustopp hat die Deutsche Bahn heute die Bauarbeiten am neuen S21 Tunnel zwischen dem Hauptbahnhof und Bad Cannstatt wieder aufgenommen. Das bestätigte das Kommunikationsbüro des Bahnprojektes Stuttgart 21 auf Anfrage des SWR. Weil das Gestein in diesem Tunnelabschnitt deutlich stabiler als angenommen war, wurden die Bauarbeiten unterbrochen. Verschiedene Sicherungsmaßnahmen für Gebäude, die von dem neuen Tunnel unterfahren werden, seien dadurch überflüssig geworden, sagte Projektsprecher Dietrich dem SWR. Einen Antrag auf Verzicht der Sicherungen habe das Eisenbahnbundesamt in Aussicht gestellt. Daher können die Tunnelarbeiten jetzt fortgesetzt werden.
Ein Regierungswechsel in Stuttgart sei wohl die größte Hoffnung der Initiatoren dieses "völlig politisierten Projekts", sagt Böttger. "Die DB wird sicher beten, dass sie wieder einen CDU-Ministerpräsidenten bekommt." In diesem Fall werde die CDU vermutlich "schnell wieder die Millionen rüberschaufeln".
Wie, noch mehr? Und die VA? Ginge die dann der CDU etwa am Popo vorbei? Das wäre zumindest die altbekannte praktizierte Demokratie à la Christdemokratischer Gutsherren. Der Bürger würde dann in diesem Fall zum Herrenknecht aufgewertet.
Da gibt es leider ein ganz klitzekleines Problemchen. Merkel wurde von einem großen Teil der Deutschen wiedergewählt. Die SPD hat, damit Gabriel nicht verhungert, sich an die Futterkrippe koaliert (Nahles behauptete zwar vor der Wahl gegenteiliges aber was soll's). Momentan kann jeder sehen, was mit ESM, dem TTIP und, wenn es ganz schlimm kommt, mit Fracking mit Deutschland passiert - Ausverkauf. Gewinner beim Spiel sind lediglich ein paar Superreiche. Zu bezahlen hat es die stark schrumpfende Mitte. Und zwar über Generationen hinweg.
Dass #764 keine Überraschung darstellt ist schon klar. Nur kann jetzt schwarz auf weiß jedem PROlern bewiesen werden, was der Widerstand oftmals gebetsmühlenartig publizierte. Und es ist noch lange nicht die Spitze der Fahnenstange erreicht. Leider steht zu befürchten, daß S21 niemals fertig wird. Denn wer soll denn die Unterhaltskosten bezahlen? Funktionierender Nahverkehr ist ohne Kopfbahnhof gar nicht zu bewältigen. Fazit: Mit S21 wird Stuttgart endgültig zur Provinz degradiert. Den hochpreisigen Wohnraum auf dem Gleisvorfeld braucht dann auch keiner mehr. Und die Einkaufsmalls stehen als leere Ruinen herum. Wer will den schon das billige Chinagerümpel?
Zwischenzeitlich haben nämlich die Ingenieure 22 und der Regionalverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zwar begrüßt, dass eine intensivere Überwachung angeordnete worden ist. Sie üben aber scharfe Kritik am konkreten Vorgehen. So hätten Augenzeugen beobachtet, wie Mitarbeiter der Firma Hölscher nicht nur die Proben entnommen, sondern davor auch die Leitungen fast eine Stunde gespült hätten. „Das Rostwasser wird durch länger dauerndes Ablassen durch klares Wasser ersetzt“, sagt Hans Heydemann von den Ingenieuren 22. Durch die Spülung werde der Rost, der unter normalen Bedingungen ins Heilquellenschutzgebiet infiltriert worden wäre, entfernt, was „die Messungen nicht nur wertlos macht, sondern auch eine Täuschung der Öffentlichkeit darstellt“.
Auch der BUND-Regionalverband fordert ein Ende der Spülvorgänge und den Einsatz unabhängiger Experten. Zudem sollte die Probenahme unangemeldet und an vorher nicht bekannten Stellen vorgenommen werden, sagte der Regionalgeschäftsführer Gerhard Pfeifer: „Wenn es so weitergeht wie von Zeugen geschildert, wird die Wasserüberwachung zur Farce.“
SSB muss Streckensperrungen für S21-Bau ablehnen
Im Rahmen der Kampagne „Für unsere Stadtbahn!“ informiert die Bewegung gegen Stuttgart 21 die Öffentlichkeit seit Monaten über die neuerdings geplanten Stadtbahn-Streckensperrungen auf zwei zentralen Abschnitten. Für die S21-Bauarbeiten soll die vielbefahrene Verbindung zwischen Charlottenplatz und Staatsgalerie für 9 Monate gesperrt werden, die wichtige Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Staatsgalerie soll sogar 26 Monate gesperrt werden. Die S21-Planfeststellung sieht lediglich eine zweiwöchige Sperrung während der Ferienzeit vor – im Interesse der Fahrgäste muss die SSB darauf bestehen, dass die DB AG sich daran hält.
„Um S21-Planungsfehler zu kompensieren, droht die Bahn der Stuttgarter Stadtbahn mit jahrelangen Streckensperrungen auf gleich zwei Hauptstrecken mitten in der Innenstadt – und die SSB regt sich über Info-Flyer auf.“
ist grottenfalsch
Mit Stuttgart 21 würde Stuttgart als einzige Großstadt Europas und einziges Zentrum eines europäischen Metropolitanraums ein Regionalverkehrskonzept bekommen, bei dem alle Regionalzüge im Hauptbahnhof zwangsweise durchgebunden werden müssen. Ist dieses Konzept wegweisend oder handelt es sich hier um eine Fehlplanung allererster Güte?
Dieser Frage wollen wir im heutigen Artikel in diesem Blog auf den Grund gehen.
Die “kritische Begleitung”, auf die unser Ministerpräsident Kretschmann setzen wollte, scheint nicht so richtig zu fruchten. Wenn sogar die Stuttgarter Nachrichten, die sonst ihre “Projektförderpflicht” in der Berichterstattung sehr ernst nehmen – über fehlende Genehmigungen berichten, ist die Situation wieder sehr abstrus. Dann ist wieder etwas passiert, was das “bestgeplante Projekt” von jeher auszeichnet: Plötzlich stellt man fest “hier fehlt ja was”. In diesem Fall eine Genehmigung, deren Fehlen die Bauarbeiten mittendrin jäh stoppten. Wer mit Bauprojekten zu tun hat weiß, dass es mit “Arbeiter in den Urlaub schicken” nicht getan ist. Denn dieser Urlaub ist ja keineswegs unbezahlt, die Arbeit verschwindet auch nicht einfach – kurz, es dauert länger und wird schon allein dadurch teurer. Wenn man den Artikel bis zu Ende liest stolpert man dann noch über die Juchtenkäfer und – das lese ich zum ersten Mal – “Rosenkäfer-Verdachtsbäume”. Aha. Bei den Juchtenkäfern hätte ich erwartet, dass man inzwischen eine Lösung hat. Doch nein, man will das “in Kürze” mittels Gutachten klären. Na, da kann man sich dann fragen, wie viele Jahre der Rosenkäfer untersucht wird. Würde man die Gebetsmühle “Dietrich” anwerfen, würde man sicher wie immer hören “das Projekt ist im Zeitplan”. Das sagt er ja immer. Und zu den Kosten sagt er nichts.
Die Landesregierung hat sich in die Diskussion um die Qualität des Grundwassermanagements beim Bahnprojekt Stuttgart 21 eingeschaltet. Das Umweltministerium regt laut Stuttgarter Zeitung an, die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz mit der Überwachung der Wasserqualität zu betrauen.
Im Streit um die Belastung des in den Untergrund zurückgepumpten Grundwassers in den blauen Rohren will die Bahn vorerst keinen Prüfauftrag an die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) vergeben. Das teilte eine Projektsprecherin am Montag auf Nachfrage mit.