Der Dollar-long Thread
Seite 20 von 22 Neuester Beitrag: 24.02.23 19:10 | ||||
Eröffnet am: | 12.05.06 10:19 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 529 |
Neuester Beitrag: | 24.02.23 19:10 | von: nicco_trader | Leser gesamt: | 108.105 |
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- Als 1995 1 Dollar 1,35 DM kostete, gab es Interventionen zur Dollar-Stützung, die eine nachhaltige Trendwende herbeiführten. Der Dollar stieg von 1,35 DM bis auf 2,35 DM (= 0,83 Euro) im Nov. 2000.
- Im November 2000 musste die EZB in umgekehrter Richtung intervenieren - zugunsten des damals schwachen Euro. EUR/USD stand bei 0,85, und der Euro drohte ins Bodenlose zu stürzen. Spötter in USA prognostizierten für die "verirrte Weichwährung" ohne gemeinsame Sprache und Wirtschaftsdirektiven bereits Kurse von 0,65 Dollar und tiefer. Die kleinen Nadelstiche der EZB-Intervention wirkten und läuteten abermals eine Trendwende ein. Der Euro stieg seit 2000 auf bislang knapp 1,57 - fast 90 % Plus seit dem Tief bei 0,85.
Jetzt ist die Übertreibung mal wieder in der anderen Richtung auf einem Höhepunkt angelangt. Interventionen der EZB, idealerweise zusammen mit anderen Notenbanken (Fed, Schweiz, Japan) würden der "Politik des starken Dollars" (bislang eine Lachnummer) Nachdruck verleihen.
Bereits letzte Woche hatte Peter Bofinger - einer der sieben deutschen "Wirtschaftweisen" - der EZB empfohlen, am Devisenmarkt mit Interventionen einzugreifen:
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...rintervention/330441.html
Es geht dabei nicht um die (eher niedrigen) Volumina, sondern um die psychologische Abschreckung von Momentumtradern, die bei Interventionen häufig mit Riesenverlusten ausgestoppt werden. Schon die Verbal-Intervention Trichets letzte Woche brachte zumindest einen Kursrücksetzer, als er sagte, er sei über den schnellen Euro-Anstieg "besorgt". Im Frühjahr 2005 sorgte Trichets Anmerkung "brutaler Anstiege" sogar für eine nachhaltige Trendwende (und da stand EUR/USD erst bei 1,36), ohne das ein Cent in Interventionen floss. Verbaldrohungen reichten.
Wie stark Momentum-Trader und Hedgefonds die Kurse beeinflussen, sieht man zurzeit sehr gut beim Öl. Das faktische Handelsvolumen im Öl beträgt nur 15 % von dem, was die Trader virtuell "bewegen". Auch eine Form des Over-Leverage.
Siehe dazu den schönen Artikel von Gehrt:
http://www.system22.de/Marktkommentar12.03.pdf
du machst dich nur noch lächerlich hier.
Es ist eben nicht mehr wie zu DM-Zeiten. Die DM wäre verglichen mit dem Euro eine Popelwährung. Wirksame reale Interventionen sind damit praktisch unmöglich geworden. Die EZB wird auch nicht zum Zocker werden, da bin ich mir sicher. Es gibt auch keinen Grund sich in den Abgrund zu den USA dhinzuzugesellen. Das würde auch kein Problem in den USA lösen.
Rufe nach EZB-Aktion gegen starken Euro werden lauter
Donnerstag, 13. März 2008, 15:16 Uhr
Berlin/Frankfurt (Reuters) - Wegen der anhaltenden Rekordjagd des Euro werden die Rufe nach einem Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB) lauter.
Der Chef des europäischen Arbeitgeberverbandes BusinessEurope, Ernest-Antoine Seilliere, forderte am Donnerstag Gegenmaßnahmen. "Wir denken, dass der Euro und der Dollar zwei potenzielle Belastungen für die Zukunft sind und ich hoffe, dass etwas getan werden wird", sagte Seilliere in Brüssel vor Beratungen unter anderem mit EZB-Präsident Jean-Claude Trichet. Er forderte internationale politische Gespräche über die Lage an den Devisenmärkten.
Die Gemeinschaftswährung war zuvor erstmals über die Marke von 1,56 Dollar geklettert. Mittlerweile befindet sich der Dollar auch zu anderen Währungen im freien Fall. Er fiel erstmals unter die Schwelle von 100 japanischen Yen. Auch zu Schweizer Franken und zum britischen Pfundwertet die US-Währung immer schneller ab. Wegen der Aufwertung des Euro bekommen immer mehr europäische Exporteure Probleme, weil ihre Waren im Dollarraum teurer werden.
GEWERKSCHAFTSLAGER FORDERT ZINSSENKUNG
Trichet warnte unterdessen erneut vor allzu heftigen Bewegungen an den Währungsmärkten. "Angesichts der gegenwärtigen Bedingungen bin ich besorgt über übermäßige Wechselkursschwankungen", sagte Trichet dem französischen Magazin "Le Point". Er hatte sich zuvor bereits mehrfach ähnlich geäußert, ohne den Rekordlauf des Euro nennenswert unterbrechen zu können. Der Chef der Eurogruppe, Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Claude Juncker, schloss sich der Wortwahl an. Er betonte jedoch zugleich, der starke Euro werde aus seiner Sicht die Wirtschaftskraft der Euro-Zone nicht be[einträcht]igen.
Aus dem Gewerkschaftslager kam die Forderung nach einer Zinssenkung. "Wenn die EZB ihren Leitzins von 4 auf 3,5 Prozent senkt, wäre das ein klares Signal dafür, dass sie etwas für die Stabilisierung der europäischen Wirtschaft tut", sagte der Chef des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, zu Reuters. "Das käme jetzt überraschend und hätte eine segensreiche Wirkung auf die Devisenmärkte." Die EZB hat den Leitzins seit Monaten nicht angetastet, während die US-Notenbank ihr Zinsniveau massiv auf jetzt drei Prozent drückte. Der Zinsvorsprung gilt als wichtiger Grund für den Höhenflug des Euro, weil er Euro-Anlagen für Investoren attraktiver macht.
Eine Intervention der Notenbanken am Devisenmarkt - wie sie etwa der Wirtschaftsweise Peter Bofinger fordert - lehnt Horn ab. Daran würden sich seiner Ansicht nach die Amerikaner nicht beteiligen, weil der schwache Dollar der US-Exportwirtschaft hilft. Eine gemeinsame Intervention der Zentralbanken hat es zuletzt im Jahr 2000 gegeben. Damals intervenierten EZB, die amerikanische Fed und andere Notenbanken gemeinsam, um die kräftige Abwertung des Euro aufzuhalten. Eine Intervention zur Abwertung des Euro hat die EZB noch nie vorgenommen.
Artikel wie Deiner fallen unter die Propaganda der Finanzmarktartisten, die sich schon länger eine Zinssenkung wünschen und versuchen politischen Druck auf die EZB auszuüben. Gelingt ihnen aber nicht.
Wieviele Dollars müsste denn die EZB aufkaufen um den Dollar zu stützen? Es wären riesiege unvorstellbare Summen und im geheimen würden sie eventuell doch nicht wirken. Also wird es höchsten öffentliche Sprüche geben. Das verscheucht allerdings nur kurzfristig die Zocker. Firmen, die ihre Exporte absichern müssen, werden trotzdem das Notwendige tun. Und fundamental kann man momentan den Dollar in der Pfeife rauchen und die mittelfristige Erwartung für die US-Entwicklung könnte nicht miserabler sein. Da ist eine Trendwende schwierig. Sollten sich echte Besserungen in den USA zeigen, haben wir einen andere Situation.
Ich glaube auch nicht, dass die EZB sich einen schwächeren Euro oder die Fed sich einen stärkeren Dollar wünschen. Beiden geht es nur um einen geordneten Abstieg.
1. Aufgrund der Intervention der EZB zugunsten des Euro sind die Devisenreserven von 1999 in Höhe von 46,8 Mrd. Euro auf 43,5 Mrd. Euro im Jahr 2000 zusammengeschrumpft.
2. Interventionen der EZB erfolgten am 22.9., 3., 6., und 9.11.2000.
Das alles mit bekannten Wechselkursfolgen.
Fazit: Man lege sich nicht an mit der EZB, vor allem, wenn sie mit der Fed konzertierte Aktionen durchführt.
Dollar Intervention Not Likely
New talk from the Bush Administration about wanting a strong dollar, has fueled speculation that Washington will intervene in the markets to support the U.S. currency, but analysts say such a move is both unlikely and impractical at this time.
“Ideally they would like to see more strength in the dollar than we are seeing now and for it to stop declining but the fact of the matter is that as long as we are in a rate-cute mode, I don’t see that happening,” said Rick Pendergraft, a market expert and editor-in-chief of the newsletter Investor's Daily Edge.
The Fed’s policy of lowering interest rates to head off a recession hurt an already weak dollar, which has been hitting record lows against some major currencies for several years.
“As long as we cutting rates to try to improve the economy, we are making the dollar weaker – they can talk all they want but these are simple economic factors.”
With the Fed’s FOMC expected to cut the federal funds rates another half or three-quarters of a percent at its meeting next Tuesday, more dollar declines are likely.
What may be seen as the Bush Administration’s latest effort to talk up the dollar came Thursday after the US currency sank below the psychologically important level of 100 Japanese Yen.
The situation worsened Friday, following the Fed’s bailout of Bear Stearns. The dollar fell to 1.5688 against the Euro, making it worth half as much as it was in 2000. The dollar also went through parity against the Swiss franc.
“This is all talk and no action,’ adds Robert Brusca, chief economist with FAO-Economics. “I think this administration is pretty much against using intervention – it’s non-interventionist, you don’t intervene in the foreign exchange market.
Currency market Intervention has been quite rare in recent years and has been largely the province of the Bank of Japan, which struggled to support the yen during a decade-long period of recession and deflation.
“You may get the Bank of Japan trying to do something but I really don’t see the Treasury going all with that – at least not now,” said Brusca.
If the BOJ is worried, the European Central Bank may be even more concerned, as the weak dollar is cutting into exports at a time when economic growth is slowing.
Analysts say intervention is rarely effective, but when it is it is usually the result of coordinated action by the major central banks in a concentrated fashion over a relatively short period of time.
“The Fed can try and intervene but I don’t think that the dollar can get any stronger and reverse course until we see our economy strengthening and that’s just not in the cards until the housing market turns around,” added Pendergraft.
© 2008 CNBC.com
Weitere Stützungsaktionen erwartet
Der Druck auf die Fed wächst
Von Torsten Riecke und Klaus C. Engelen
Mit ihrer Liquiditätshilfe für die Investmentbank Bear Stearns hat die US-Notenbank Federal Reserve die Tür für weitere staatliche Stützungsaktionen weit geöffnet. Nun kann sich die Fed nach Meinung von Analysten möglichen Hilfsersuchen von anderen Banken kaum noch verwehren. In europäischen Zentralbankkreisen ist schon von „Apokalypse Now“ an der Wall Street die Rede.
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NEW YORK/BERLIN. Die Äußerung von US-Finanzminister Henry Paulson am Sonntag im Fernsehen, die USA würden alles tun, um das Vertrauen in die Finanzmärkte zu gewährleisten, stützt diese Sichtweise.
Die Fed hat Bear Stearns über JP Morgan Chase das Fenster zu ihren Diskontkrediten geöffnet. Bear selbst hat als Brokerhaus keinen Zugang zur Diskont-Refinanzierung und war deshalb auf die Hilfe der Geschäftsbank JP Morgan angewiesen.
Die Höhe der Liquiditätshilfe ist an die Sicherheiten gebunden, die Bear Stearns hinterlegen muss. Dabei verlangt die Fed einen Risikoabschlag.
Die Laufzeit des Notkredits beträgt zunächst 28 Tage.
Koordiniert wurde die Rettungsaktion von Timothy Geithner, dem Fed-Chef in New York. Er wurde am Donnerstag von der brenzligen Lage bei Bear Stearns informiert. Ein Krisenstab aus Notenbankern, Vertretern
des US-Finanzministeriums, der Börsenaufsicht SEC und der beteiligten Banken tagte die ganze Nacht hindurch. Um fünf Uhr morgens segneten dann Geithner, Fed-Chef Ben Bernanke und US-Finanzminister Henry Paulson den Rettungsplan ab.
Zuvor hatten die vier anwesenden Gouverneure der Notenbank in Washington mit Hilfe einer Ausnahmeklausel aus dem Jahr 1932 grünes Licht dafür gegeben, dass die Fed eine sogenannte Nicht-Bank finanziell unterstützen darf. Die Notenbanker sind vor allem deshalb über ihren Schatten gesprungen, weil sie überzeugt davon waren, dass eine Pleite von Bear Stearns in der brenzligen Situation an den Finanzmärkten zu
unabsehbaren Folgewirkungen geführt hätte. Der Untergang des Hedge-Fonds Carlyle Capital hatte die Nervosität an den Märkten bereits auf einen neuen Höhepunkt getrieben. Hätte Bears Stearns noch 14 Tage länger durchgehalten, hätte das Finanzhaus direkt von einem neuen Liquiditätsangebot der Notenbank profitieren können.
Die Fed hatte vergangene Woche angekündigt, Kredite in Höhe von 200 Mrd. Dollar bereitzustellen, die mit einer breiten Palette von Finanzprodukten inklusive Hypothekenanleihen abgesichert werden können. Nachdem jedoch Banken, Hedge-Fonds und andere Investoren aus Angst vor einer unmittelbaren Zahlungsunfähigkeit von Bears Stearns abrupt ihre Finanzmittel bei der Bank abzogen, neue Kredite verweigerten oder aber nur gegen Barsicherheiten gewähren wollten, musste Bear kapitulieren und um Hilfe bitten.
"Apokalypse Now" an der Wall Street
Auch in Europa schürte die Rettungsaktion neue Ängste. "Die Krise ist ins Zentrum ihres Ursprungs, nämlich an die Wall Street zurückgekehrt", hieß es in europäischen Zentralbank- und Aufsichtskreisen. Nun zeige sich, "wie sehr das IKB -Debakel eher ein peripherer Kollateralschaden
der US-Subprimekrise war". An der Wall Street laufe vor dem Weltpublikum der Katastrophenfilm "Apokalypse Now". Nach dem Bear-Schock dürften "weitere Finanzhäuser ins Fadenkreuz kommen".
Die europäischen Kreise gehen davon aus, "dass die Federal Reserve mit Unterstützung der Washingtoner Regierung keines der großen US-Finanzhäuser kollabieren lassen wird". Nach Meinung der Europäer hätten sich Hedge-Fonds "als Auslöser des plötzlichen Vertrauensschwundes und des totalen Marktversagens manifestiert".
Die von US-Finanzminister Paulson vergangene Woche vorgelegten Vorschläge zur Verbesserung der Finanzmarktregulierung in den USA hätten nach Ansicht des Weltbank -Veteranen und Finanexperten Achim Dübel schon "vor Jahren kommen müssen".
Market Overview
Zeitpunkt: 07.03.22 12:43
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Noch was zum Öl. Schau dir als fundamental orientierter Anleger folgende Tabelle an, dann wird dir auch klar, warum der Ölpreis steigt und auch weiter steigen wird:
http://www.eia.doe.gov/emeu/ipsr/t21.xls
Der Ölpreis steigt derzeit zu schnell (Nigeria?, China?, Spekulation?), aber ein Ölpreis von 70 Dollar ist unrealistisch (außer bei Weltwirtschaftskrise). Nicht den Analysten glauben!
Supply/Demand von 2003 bis 2007 rauskopiert. Ich kann aus den Zahlen keine
drastische Verschärfung der Lage rauslesen, die den steilen Anstieg des
Ölpreises rechtfertigen würde.
Total Supply und Total Demand sind in allen Jahren auf +/- 1% deckungsgleich.
Vergleiche ich 2006 und 2007 (annual average), stelle ich fest, dass das Angebot
mit 84,60 konstant geblieben ist, während die Nachfrage von 84,77 auf auf 85,59
stieg. Dieser Nachfrage-Anstieg entspricht exakt 0,97 %. Das kann doch allein
kein Grund für eine Verdoppelung des Ölpreises sein...
Die riesigen Probleme auf der Angebotsseite sind unverkennbar (auch mit Biosprit etc. kaum Steigerung), auch die weltweite Nachfrage zeigt tendenziell nach oben (IEA schätzt 87,2 Mio. Barrel/day für 2008): Da kann der hohe Ölpreis nicht mit nebensächlichen Dingen wie Dollarschwäche oder überbordende Liquidität erklärt werden. Natürlich sind viele Spekulanten (Hedge Fonds und anderer Rotz) in den letzten Monaten auf den Zug aufgesprungen und treiben die Preise (vielleicht) zu schnell nach oben: Trotzdem sind Ölpreise von über 100 Dollar zur Begrenzung der weltweiten Nachfrage erforderlich (70 Dollar wären Super-Kaufkurse). Wenn dann noch Probleme wie in Nigeria oder Rußland hinzukommen, dann entsteht schnell Kaufpanik am Ölmarkt. Für weitere Infos empfehle ich den öl-peak-thread.
Übrigens: In Rohstoffmärkten können "kleine" Angebotsdefizite große Preissteigerungen auslösen, wenn der Markt den Eindruck hat, dieses Defizit könne auch in Zukunft bestehen (der Reispreis, Platinpreis und Weizenpreis sind deshalb vor einiger Zeit so stark gestiegen).
Irrig war meine Ansicht, die Fed würde eine verantwortungsvolle Geldpolitik betreiben. Hätte sie die Zinsen ab letzten Sommer nicht so brutal gesenkt, wäre dem Dollar der Absturz bis EUR/USD 1,60 (vorerst) erspart geblieben.
Die US-Tiefzins-Politik trieb die Rohstoffblase, die mit Dollarverschuldung finanziert wurde, in die finale Übertreibungsphase. Nicht zufällig fiel das Öl-Kurs-ATH von 147 Dollar zeitlich in etwa mit dem ATH von EUR/USD bei 1,60 zusammen. Beim Aufpumpen der Rohstoff-Blase übernahm der Dollar - ähnlich wie zuvor der Yen - die Funktion einer Carry-Trade-Verschuldungswährung.
In den letzten Wochen jedoch wurden durch das "global deleveraging" der Hedgefonds Carry-Trades aller Couleur (in Yen wie in Dollar) zwangsweise rückabgewickelt, was dem Dollar einen ungeahnten Höhenflug von EUR/USD 1,60 bis gestern 1,2350 im Tief bescherte.
Die seit gestern zu beobachtende Wende (EUR/USD steigt wieder) geht vor allem auf die Devisenmarkt-Interventionen der G7-Staaten zurück, die mit Yen-Verkäufen den Yen-Höhenflug zu stoppen und umzukehren versuchen. EUR/USD steigt bei dieser forcierten Yen-Schwäche (läuft im Gleichschritt zu EUR/JPY).
Die Zukunft sieht für den Dollar düster aus. Die Inflationierungspolitik mitsamt den Notenbank-"Fenster-Flutungen", mit denen USA und zunehmend auch die Restwelt den drohenden "deflationären Schock" bekämpfen will, sind ein zweifelhaftes Instrument.
Ich sehe daher für den Dollar trotz der jüngsten starken technischen Erholung mittelfristig schwarz. Die Fed hat ihren "Kredit" in der Welt buchstäblich verspielt. Die Chinesen haben auch zunehmend die Nase voll:
http://www.ariva.de/...Prozent_Gewinn_t283343?pnr=4896437#jump4896437
29/10/2008 10:31 NEW YORK, 29. Oktober (RIA Novosti). Der Höhenflug des Dollars vor dem Hintergrund der Krise des amerikanischen Banken- und Finanzsystems ist von vorübergehender Natur, weil er keine wirtschaftliche Grundlage hat.
Diese Meinung äußerte Harvard-Professor Kenneth Rogoff, ehemaliger Chefökonom des Internationalen Währungsfonds.
"Der Dollar, der auf der Basis der auseinander fallenden US-Wirtschaft steigt, ist ein unglaubliches Phänomen", sagte er in einem RIA-Novosti-Gespräch. "Es lässt sich nur damit erklären, dass die Investoren noch mehr Angst vor der gegenwärtigen Entwicklung in Europa haben."
Während in der US-Wirtschaft eine Depression beginnt, stieg der Dollar-Index seit dem 15. Juli dieses Jahres um 22 Prozent an. Gegenüber dem Euro erreichte der Dollarkurs seinen zweijährigen und gegenüber dem britischen Pfund seinen sechsjährigen Höchststand.
Heute sagen die meisten Analysten dem US-Dollar eine Wiederherstellung der Rolle der wichtigsten Reservewährung. Rogoff teilt jedoch diesen Optimismus nicht. "Ich erwarte vom Dollar einen Bumerang-Effekt - er wird dort landen, wo er seinen Höhenflug gestartet hat. Dieser Prozess wird beim Dollar-Verhältnis zu den asiatischen Währungen beginnen, wo die Wirtschaft von der Krise nicht so stark betroffen ist."
Das größte Risiko in Asien bestehe allerdings in einer eventuellen sozialen und politischen Instabilität in China, wo sich die Krise und der Exportrückgang negativ auf den Lebensstandard der Bevölkerung ausgewirkt haben.
Wie Rogoff meinte, spielt der wachsende Dollar eher eine negative Rolle vor dem Hintergrund des Börsenkollapses: Die ohnehin angeschlagene Konkurrenzfähigkeit der US-Waren auf dem Weltmarkt wird sich weiter verringern.
"Wegen einer schlechten Regulierung und Kontrolle hat sich Wall Street ins Epizentrum der globalen Krise verwandelt", fuhr der Experte fort. "In vieler Hinsicht war das ein Ende der Greenspan-Ära."
Allan Greenspan, der über 18 Jahre lang die US-Notenbank geleitet hatte, hat eine Politik der niedrigen Zinssätze betrieben, was nach Auffassung vieler Experten eine der Ursachen der Hypothekenkrise war, welche die Krise auf dem Finanzmarkt auslöste.
"Heute können wir uns vom liberalen Kapitalismus an der Wall Street Abschied nehmen, weil das Finanzsystem ab jetzt stärker reguliert wird", stellte Rogoff fest. "Ich denke jedoch nicht, dass die anderen Wirtschaftssektoren dadurch weniger frei werden. Auf das Finanzbusiness entfallen lediglich acht Prozent der US-Wirtschaftsstruktur, während der HiTech-Bereich, die Pharma-Industrie und das wissenschaftsintensive Business in globaler Hinsicht weiterhin überaus konkurrenzfähig bleiben."
Nach seiner Ansicht wird sich die Situation auf dem amerikanischen Wohnungsmarkt und in der Wirtschaft insgesamt frühestens Mitte nächsten Jahres normalisieren.
"Der Dollar, der auf der Basis der auseinander fallenden US-Wirtschaft steigt, ist ein unglaubliches Phänomen", sagte er in einem RIA-Novosti-Gespräch. "Es lässt sich nur damit erklären, dass die Investoren noch mehr Angst vor der gegenwärtigen Entwicklung in Europa haben."
Der atemberaubenden Kursanstieg der VW-Stammaktien zeigt, wie hoch ein Short-Squeeze ein Papier treiben kann. Während die Stämme gestern über 1000 Euro kletterten, verharrten die Vorzüge unter 40 Euro - die Preisregion, in die "eigentlich" auch die Stämme gehören.
Einen solchen Porsche-Effekt sehen wir mMn zurzeit auch beim Dollar. Der Dollar-Höhenflug wird durch die blanke Not von Hedgefonds ausgelöst, die sich für ihre Rohstoff-Zocks in Dollar verschuldet hatten und nun wegen des drastischen Rohstoff-Preisverfalls zwangsweise riesige Mengen an Dollars zurückkaufen müssen. Auch die immer weiter im Wert verfallenden US-Müllanleihen in den Portfolios europäischer Banken verlangen Dollar-Nachschüsse. Die EZB braucht bereits Hilfe von der Fed, um die vielen benötigten Dollars bereitstellen zu können.
Dieser Effekt wird jedoch temporär sein - ein dynamisches Ungleichgewicht, das auch die VW-Stämme irgendwann mal wieder unter 100 Euro schicken wird. Der Dollar dürfte auf mindestens EUR/USD 1,40 fallen, ein zweites Paniktief oberhalb 1,60 ist ebenfalls nicht ausgeschlossen.
Für US-Firmen ist ein billiger Dollar geradezu lebenswichtig. Dass die SP-500-Firmen im letzten Quartal (nicht im aktuellen) überhaupt noch halbwegs passable Zahlen liefern konnten, lag vor allem an den Währungseffekten, die ihnen der abgewertete Dollar bescherte. Er blähte die Auslandseinkünfte - etwa in Europa - künstlich auf, selbst wenn dort in Stückzahlen kaum mehr verkauft wurde. Das Ganze wurde dann fälschlicherweise als "stärkere Importe" verkauft. Dieser Effekt wirkte in der Zone von 1,50 bis 1,60. Sollte der Euro auf jetzigem Niveau (unter 1,30) verharren, werden die US-Firmen derart schlechte Zahlen schreiben, dass dies allein schon den Dollar wieder runtertreibt.
Wenn die Fed heute die Zinsen auf 1 Prozent senkt, gibt es auf den Dollar rund -4 % Realzinsen. Das macht ihn noch unattraktiver als den Yen, da zumindest in Japan "echte" Deflation herrscht. Beim Dollar kommt die sogenannte Deflation in hohem Maße durch die Schönrechnung der US-Inflationszahlen zustande.
Malko007 hat einen schönen Beitrag zum Dollar, ich möchte daran anknöpfen und folgendes sagen.
Unter Ronald Reagan Amtsantritt war die Dollar 1,70 DM wert. Als er nicht mehr President war, war der Dollar 3,40 DM wert. Das kam dadurch, das erst die Zinsen gesenkt wurden und die Staatsverschuldung stark anstieg. Später wurden dann die Zinsen erhöht und die Neuverschuldung gedrosselt. Die Wirtschaft blühte unter RR auf.
Zum jetzigen Geschehen möchte ich sagen, das wird genauso diesmal kommen. Der jetzige Anstieg des Euro ist nur eine Geisterbahnfahrt und mehr nicht. Trash-et wird in eineinhald Wochen den Leitzins in Europa stärker senken, als die Amis ihren heute. Egal wie viel die Amis ihren senken, die Europäer senken ihren stärker.
Effekt wird diesmal sein, das USA ein starkes wirtschaftliches Wachstum haben wird. Warum? Ganz einfach, die Carrytrades werden zurückgeholt und die Gelder werden vor Ort geliehen und sicherhaltshalber gleich in das Land gepumpt wo man es sich leihte. Solche Geschäfte kann man versichern und somit einen größeren Leverageeffekt nutzen. Der Dollar ist auch als Krisenwährung bekannt, da kommt dann noch der psychologische Effekt dazu.
Das weltwirtschaftliche Resultat wird sein, das wir die Tigerstaaten (Schwellenländer) und alle noch ärmeren Länder finanziell ausbomben. Es lebe Big Amerika. Man könnte sagen Renaissance von der Effekte der alten Weltwirtschaftskrise, nur das wir uns diesmal nicht die Birne einhauen werde, dank der Globalisierung.
Sollte ich zu schnell gewesen sein, dann sorry. Ich werde euch im Laufe der Zeit immer gerne Fakten aufzeigen die das Belegen. Nummer 1 davon kommt bald, die Leitzinssenkung.
Mit freundlichen Grüssen an alle Bären
DuD
"Trash-et wird in eineinhalb Wochen den Leitzins in Europa stärker senken, als die Amis ihren heute."
Glaubst Du, Trichet wird um 0,75 % senken?
Langfristig muss man einkalkulieren, dass Japan und USA bereits nahe Null sind und ein "Unterbieten" dieser Zinsen in Euroland dann praktisch nicht mehr möglich ist.
Die Null-Marke ist der kleinste gemeinsame Nenner der Staats-Bankrotteure ;-)