Der Dollar-long Thread
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Eröffnet am: | 12.05.06 10:19 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 529 |
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manager-magazin.de, 19. Dezember 2006, 08:56 Uhr
DOLLAR
Schwarze Zeiten für den Greenback
Von Arne Gottschalck
Der Dollar ist so schwach wie seit Jahren nicht mehr. Und auch die erdölproduzierenden Länder besitzen so wenig Dollar wie seit zwei Jahren nicht. Ist die Leitwährung der Welt am Ende?
Hamburg - Bei 1,40 wird es ernst. So oder so ähnlich klingt die Meinung der meisten Volkswirte und Analysten, befragt man sie nach der Entwicklung des Dollars im Vergleich zum Euro. Von ungefähr kommt das nicht. Immerhin ist der Dollar aktuell so schwach wie schon seit drei Jahren nicht mehr, ein Euro kostet kostet inzwischen 1,32 Dollar. Unwahrscheinlich ist es daher nicht, dass der Kurs Richtung 1,40 geht.
Die Lücke zwischen Dollar und Euro wächst wieder
Kein Wunder. Die Amerikaner selbst haben kein Interesse daran, den Kurs ihrer Hauswährung zu stützen. Sie können sich so über gute Exportchancen freuen. Zum Ärger der Europäer - der starke Euro macht Exporte in die USA schwieriger. Denn die Amerikaner müssen proportional mehr Geld für Produkte aus der alten Welt ausgeben als für jene "made in America". Chancen auf ein deutliches Eingreifen der US-Administration gibt es also nicht. Mit einer Ausnahme.
"Wenn das Tempo des Dollarverfalls aber zu abrupt wird und mit negativen Effekten auf die Realwirtschaft zu rechnen ist, etwa aufgrund steigender Langfristzinsen, weil internationale Investoren eine höhere Risikoprämie verlangen, könnte dies der Fall sein", erklärt Carsten Fritsch, Währungsexperte der Commerzbank. Bis dahin werden Europäer aber weiter über den schwierigen US-Markt schimpfen.
Das gleiche gilt übrigens auch für die Geldanlage. So manch US-Aktienfonds fährt seinen Anlegern hohe Gewinne ein - doch eben nur in Dollar gerechnet. Rechnet man die Währungsschwankungen heraus, bleibt in Euro aktuell nicht viel übrig. Kein Wunder also, wenn deutsche Unternehmen wie Porsche aktives Währungsmanagement betreiben.
Zu 100 Prozent sichert das schwäbische Unternehmen seine Währungsrisiken ab, keine Selbstverständlichkeit. Konkurrenten machen das nicht immer so, ist man bei Porsche ein wenig stolz. Immerhin auf drei Jahre hinaus hat sich das Unternehmen zum Beispiel gegen Dollarschwächen abgesichert. Eine Menge Zeit, die der Dollar aber vielleicht auch braucht.
Doch nicht alle Unternehmen widmen sich dem Währungsmanagement so intensiv, meint Andreas König, der bei Pioneer Investements das Währungsmanagement verantwortet und einen Währungsfonds verwaltet: "Da machen einige noch zu wenig. Allerdings ist das auch verständlich. Das Euro-Dollar-Verhältnis hielt sich lange in einer engen Spanne - und die, die gehedgt hatten, zahlten bisher drauf. Denn der Hedge ist ja nicht kostenlos. Entsprechend hatten jene Unternehmen lange Recht, die wenig abgesichert haben. Doch hat sich das geändert. Wenn die Euro-US-Dollar-Bewegung weitergeht, wird manch einer noch auf den fahrenden Zug aufspringen müssen."
Asiatische Nonchalance
Immerhin, die Einstellung scheint sich tatsächlich zu wandeln. Während 2004 das Thema Währungen die Menschen nur abstrakt zu interessieren schien, ist es nun bei den Fondsgesellschaften angekommen, beobachtet Eugen Keller, Währungsexperte von Metzler. "Die Fondsgesellschaften beginnen nach entsprechenden Fachleuten zu suchen und spezialisierte Produkte aufzulegen."
Dollar: Sieche Leitwährung
Die Gründe für das Siechtum des Dollars sind schnell ausgemacht: Vor allem die Zinsen sorgen für die Schieflage. "Es gibt Anzeichen einer Wachstumsverlangsamung in den USA, was zu Fed-Zinssenkungserwartungen geführt hat, wohingegen die Europäische Zentralbank aufgrund der robusten Konjunktur die Zinsen noch einmal anheben dürfte", sagt Fritsch.
Dazu kommt, dass auch der ehemalige Chef der amerikanischen Notenbank, Alan Greenspan, dem Dollar eine Schwächeperiode vorhersagte, wenn nicht das US-Leistungsbilanzdefizit reduziert werde.
Kein Wunder also, wenn der Greenback gegenüber dem Euro an Boden verliert. So ganz typisch ist das allerdings nicht für die Entwicklung von Währungen zueinander. Unter Aktienprofis gilt es als ausgemacht, dass sich langfristig Währungsgewinne und -verluste gegenseitig aufheben. Nur ab und zu kommt es zu starken Ausschlägen wie auch 2001 und 2002, als der Dollar sehr stark wurde und kaum mehr als 90 US-Cent nötig waren, um einen Euro zu kaufen.
Den aufstrebenden asiatischen Wirtschaftsnationen ist der schwache Dollar egal. Sie verfolgen "in erster Linie nationale Interessen und dies heißt die relative Wettbewerbsfähigkeit ihrer Exportwirtschaften untereinander. Sie könnten daher einen schwächeren Dollar akzeptieren, solange alle asiatischen Währungen gleichmäßig aufwerten und nicht nur einige", so Fritsch. Auch viele ölproduzierende Länder wenden sich inzwischen - wenn auch nur behutsam - vom US-Dollar ab.
Was nun also? "Für 2007 sehen wir keinen Dollar-Crash, denn durch rückläufige US-Importe und eine möglicherweise geringere Ölrechnung wird die USA ihre Leistungsbilanz verbessern können", rechnet Keller von Metzler vor. "Allerdings wird sich das Verhältnis wohl nicht beim vom uns errechneten fairen Durchschnittswert von 1,20 einpendeln." Die gleiche Diagnose stellt Fondsmanager König. "Der Dollar wird weiter zur Schwäche neigen, aber nicht kollabieren." Es kann aber alles auch ganz anders kommen. Denn "Garantien für die Richtigkeit der Prognosen gibt es nicht", so noch einmal Fritsch.
Der Tenor der Geldexperten lautet aber dennoch: Finger weg von den USA. "Man fährt am besten mit Anlagen am europäischen Kapitalmarkt. Der feste Euro dürfte die europäischen Zinsen niedrig halten, was gut ist für europäische Renten und Aktien", sagt Fritsch. "Die unterbewerteten Währungen wie der Yen und der Schweizer Franken, das sind aktuell durchaus attraktive Währungen", ergänzt Keller. Raus aus Amerika - dem Dollar zumindest dürfte die Abneigungen nicht auf die Beine helfen.
© manager-magazin.de 2006
Die aktuellen COT-Daten zeigen, dass die Commercials (smart money, blaue Linie) extrem short Euro sind.
FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter auf hohem Niveau zum Dollar erwarten
Devisenexperten den Euro im kommenden Jahr. Wie eine Umfrage von Dow Jones
unter 39 Finanzinstituten ergeben hat, sehen Analysten die Einheitswährung Ende
2007 im Schnitt bei 1,30 USD. Mit 1,33 USD liegen die Schätzungen zur
Jahresmitte leicht darüber. Hinter diesen mit Blick auf das aktuelle
Kursverhältnis recht unspektakulären Prognosen verbergen sich jedoch durchaus
unterschiedliche Einschätzungen. Die höchste Nennung auf Jahressicht von 1,45
USD steht in starkem Kontrast zum anderen Extrem von 1,18 USD. Die Mehrzahl der
Schätzungen bewegt sich allerdings im Konsensbereich.
Hauptthemen im kommenden Jahr für Euro/Dollar werden einmal mehr die
Leitzinspolitik der Notenbanken sowie die wirtschaftliche Entwicklung in den
USA und Euroland sein. Die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt, die den
Euro Ende 2007 bei 1,45 USD sehen, gehen davon aus, dass sich das Wachstum in
den USA deutlich stärker abschwächen wird, als von den meisten Beobachtern
bislang erwartet. "Das dürfte die Federal Reserve mit aggressiven
Zinssenkungsschritten auf den Plan rufen, was die Zinsschere zum Euro - eine
der wichtigsten Stützen für den Dollar - weiter verringern wird", sagt
HSBC-Analyst Rainer Sartoris. Er prognostiziert für den kommenden Mai die erste
Zinssenkung durch die US-Notenbanker und sieht die Fed-Funds-Rates Ende 2007
auf einem Niveau von 4%.
Damit wäre das US-Leitzinsniveau nicht mehr weit von jenem im Euroland
entfernt. Sartoris rechnet nach dem Zinsschritt der EZB Anfang Dezember mit
eventuell einer weiteren Erhöhung im kommenden Jahr. Die EZB werde die
Leitzinsen dann angesichts der eher moderat einzustufenden Inflationsgefahren
aber für eine geraume Weile wohl auf diesem Niveau belassen. Die Einleitung
einer Zinssenkungsphase, wie sie sich in den USA abzeichnet, erwartet Sartoris
2007 nicht mehr. Das sei auch dann unwahrscheinlich, wenn sich das Wachstum im
Euroland im Laufe des kommenden Jahres eintrüben sollte. Als weiteren latenten
Belastungsfaktor für den Greenback macht Sartoris das anhaltend hohe
Leistungsbilanzdefizit der USA aus, was zu verstärkter Diversifizierung der
Währungsreserven zahlreicher Notenbanken weltweit führen könnte. In der Regel
hat das ein geringere Anlagen im Dollar zur Folge.
Abschläge für den Euro im kommenden Jahr erwartet dagegen Achim Dörnemann
von Sal. Oppenheim. Zwar sei es durchaus möglich, dass der Euro im ersten
Quartal die bisherigen Allzeithochs gegen den Dollar von 1,3670 teste, so der
Währungsexperte. Im Anschluss dürfte die Einheitswährung aber den Rückwärtsgang
einlegen. Dörnemann sieht den Euro Ende 2007 eher im Bereich von 1,2450 USD.
Der Experte geht davon aus, dass der Boden der Wirtschaftsabschwächung in den
USA in der Zwischenzeit erreicht worden ist und sieht für 2007 ein besseres
Wirtschaftsklima. "Die Federal Reserve steht damit nicht unter Handlungsdruck,
die Zinsen zu senken. Zugleich wird sich der überraschend starke Aufschwung im
Euroland wohl schon bald relativieren."
Der Euro sei in den vergangenen Wochen über das Ziel hinausgeschossen.
Auslöser sei die zunehmend kritische Haltung einiger Marktakteure gewesen, die
die US-Wirtschaft in eine Rezession schlittern sähen. Dem stimmt Dörnemann
nicht zu: "Eine harte Landung oder gar eine Rezession wird es nicht geben".
Angesichts der vielen Long-Positionen im Markt sei daher eine deutlichere
Korrektur des Euro in den kommenden Monaten zu erwarten.
Wechselkurs
USD/EUR
3 Monate 6 Monate 12 Monate
Konsens (Median) 1,32 1,33 1,30
Höchste Nennung 1,37 1,41 1,45
Tiefste Nennung 1,22 1,20 1,18
Allied Irish Bank 1,35 1,35 1,28
Banca Intesa 1,32 1,25 1,28
BayernLB 1,32 1,33 1,32
Bear Stearns 1,32 1,34 1,36
BNP Paribas 1,35 1,40 1,30
BremerLB 1,33 1,36 1,40
CECA 1,32 1,31 1,35
Citigroup 1,27 1,26 1,24
Commerzbank 1,31 1,29 1,27
Credit Agricole 1,35 1,33 1,30
Danskebank 1,32 1,25 1,25
DekaBank 1,33 1,32 1,30
Dexia 1,31 1,33 1,32
Dresdner Bank 1,30 1,34 1,38
DZBank 1,32 1,33 1,35
Erste Bank 1,33 1,30 1,30
Fortis 1,24 1,23 1,22
Helaba 1,25 1,20 1,18
HSBC Trinkaus 1,35 1,38 1,45
HWWA 1,35 1,40 1,38
Julius Baer 1,22 1,20 1,18
KBC 1,34 1,35 1,35
La Caixa 1,33 1,34 1,36
Landesbank Berlin 1,37 1,36 1,33
Lehman Brothers 1,35 1,29
Merrill Lynch 1,34 1,34 1,33
M.M.Warburg 1,35 1,38 1,30
Natexis 1,32 1,30 1,20
NordLB 1,31 1,33 1,35
Postbank 1,30 1,24 1,22
Rabobank 1,30 1,28 1,27
RZB 1,35 1,35 1,30
Societe Generale 1,32 1,34 1,32
Standard Chartered 1,33 1,30 1,20
UFJ 1,37 1,41 1,45
UniCredit/HVB 1,32 1,30 1,28
Vontobel 1,30
WestLB 1,32 1,35 1,35
DJG/mpt/mif/gos
Wall Street Journal
ECONOBLOG | ||
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Dollars, Debt and the Trade Gap
Thoughts on the Dropping Dollar
December 19, 2006
Too fast? Too slow? A welcome adjustment? An ominous indicator?
In early December, the dollar scraped a 20-month low against the euro and 14-year low against the pound. Though the dollar has strengthened slightly since then, questions about the currency remain a focus for economic policy makers. Treasury Secretary Henry Paulson and Fed Chairman Ben Bernanke traveled to Beijing for meetings last week and afterward top U.S. and Chinese officials said they agree that increased currency flexibility in China will be a key to reducing global trade imbalances. China's alleged practice of keeping the yuan artificially weak against the dollar is often cited as an important issue for U.S. trade. But the value of the venerable greenback has other important implications as well.
The Online Journal asked economists Menzie Chinn, of the University of Wisconsin-Madison, and Kash Mansori, of Salem College, to discuss the dollar's recent drop, their long-term outlooks for the currency and how the dollar's value could affect everything from interest rates to the bloated U.S. current account deficit, which rose to of $225.6 billion -- or 6.8% of gross domestic product -- during the third quarter.
What do you think? Share your comments on our discussion board.
* * *
Menzie Chinn writes: I've written in other places why a slide in the dollar might be troubling. But to begin with, it might be useful to discuss why the dollar is declining now. In my view, the key reason is a plain-vanilla interest differential story. With the U.S. economy softening considerably in the fourth quarter, money and currency market participants -- rightly or wrongly -- expect the Fed to reduce the target federal-funds rate in the coming year. With the European Central Bank perceived as hawkish on inflation, the stage is set for a widening real interest differential in favor of the euro. Over the short horizon, interest rates are an important factor in the attractiveness of a currency, since investor returns expressed in common-currency terms typically rise with rates.
About four weeks ago, in the space of a few days, the dollar lost 1.6% of its value against other major currencies. Even now, the dollar is roughly at the same value as it was after the drop. Against a broader basket of currencies, the drop was about half that, but the market volatility is suggestive of how sensitive the dollar is to revisions in expectations. And I think observers are nervous because they are wondering if a dollar decline will trigger a more fundamental set of moves on the part of central banks and other quasi-state entities -- in terms of holdings -- and on the part of private actors like hedge funds. The importance of hedge funds, combined with the rapid expansion of derivatives markets injects a heightened degree of uncertainty into the current situation.
In other words, while investment bank and professional forecasters are predicting a slow and steady depreciation of the dollar over the next year, a sharp move in the dollar might push the system over a tipping point so that a much more discontinuous decline occurs. If market participants are myopic, that provides yet another scenario for a big drop. On the other hand, this precarious balancing act of the dollar has proven far more durable than many observers had believed possible, and so may survive this challenge.
* * *
Kash Mansori writes: Thanks for starting things off, Menzie. I think you've put your finger on two crucial points. Many observers are very nervous about the dollar, and much of that nervousness stems from the possibility that exchange rates are susceptible to rapid and severe movements.
Why is that the case? First of all, almost everyone agrees that the dollar will be a lot weaker in the future. Here's why: If you believe that the U.S. current account deficit of almost 7% of GDP will not continue forever -- i.e., if a current account deficit this big is not indefinitely sustainable -- then you must think that it will fall. But for the current account deficit to fall, we'll need a weaker dollar, which will make U.S. exports more competitive and imports more expensive. Since the deficit is simply so very big, the eventual fall in the dollar seems likely to be big too.
So how might this happen? There's a well-developed economics literature that explains why exchange rates that move by a large amount tend to do so abruptly. In a nutshell, the idea is that as soon as people start feeling that a substantial currency drop is imminent, everyone tries to dump it at the same time, ensuring that the fall becomes precipitous. (Paul Krugman provides a nice summary of the classic economic literature on the subject.)
Putting this all together, it's easy to understand the jitters of many exchange rate observers. Perhaps we could turn your initial question around, Menzie. Instead of wondering "why now?" maybe we should be asking, "Why hasn't the dollar declined by more than it already has?"
As you mentioned, the dollar has not really fallen by that much, other than against the euro. The chart of the dollar's exchange rate shows that the dollar's recent fall still leaves it dollar only 3% below its trade-weighted value of two years ago. In recent months, the dollar has actually strengthened against the Canadian dollar and Japanese yen (two of the four largest U.S. trading partners). This surprising strength of the dollar -- particularly against the yen, which may be "the world's most mispriced currency" -- is the real exchange rate puzzle that we face today, I would suggest.
* * *
Menzie Chinn writes: Kash you make some excellent points. I agree the question could easily be recast to ask why the dollar has levitated so long in the face of large current account deficits. Part of the answer is asynchronized business cycle and the fact that central banks react to those business cycle effects. Another is the tax holiday on repatriation of profits incorporated into the Homeland Investment Act. Finally, there's the fact that the dollar is the world's key reserve and invoicing currency, so that booming East Asian and oil exporting country reserves are placed into dollars. A number of these hypotheses and others were examined in a conference on the subject of current account sustainability held at UW-Madison last April.
The smooth, slow dollar value decline can be a good thing, helping to switch expenditures away from foreign to domestic goods and thus reducing the trade deficit. This is how exchange rates are supposed to work as an adjustment mechanism.
Of course, all might not proceed smoothly. If the dollar decline is precipitous, it might spark inflationary pressures. I don't place too much weight on this possibility, because there is some research (see here and here) indicating exchange rate pass-through has been somewhat lower than it was during the 1980s. However, if incipient inflows of capital fall sharply, U.S. interest rates will have to rise in order to induce more inflows, thereby reducing economic growth. This scenario is examined here.
Kash Mansori is visiting assistant professor of economics at Salem College. He writes the economics blog The Street Light, providing commentary and analysis on news, politics, and the economy, with a focus on macroeconomic policy. His research interests are in the areas of international macroeconomics and public finance and frequently emphasize the domestic policy implications of international economic integration. Mr. Mansori received his doctorate in economics from Princeton University in 1998.Menzie D. Chinn is professor of public affairs and economics at the University of Wisconsin's Robert M. La Follette School of Public Affairs. His research is in the area of international finance and open economy macroeconomics. Recently his work has examined Yuan misalignment, the determinants of U.S. imports and exports, and the future of the euro as a reserve currency. He has also written on how fiscal policy affects interest rates, the interaction between capital controls and financial development, and the determinants of exchange rates. He also co-authors the blog Econbrowser. In 2000-2001, Mr. Chinn served as Senior Economist for International Finance on the President's Council of Economic Advisors. He received his doctorate in economics from the University of California, Berkeley.* * *
Kash Mansori writes: I think you're exactly right, Menzie. What is really worrying is the size -- in absolute terms -- of the adjustment needed to the U.S. current account balance. Still, it's important to remember that the consequences of a rapid dollar decline could also be severe for the rest of the world, especially in emerging markets.
This may particularly be the case for the 800-pound gorilla in the room: China. If the dollar plummets rapidly, the Chinese central bank (PBOC) would suffer massive capital losses on its more than $1 trillion in reserves. In addition, the real Chinese economy would suffer a dramatic to its massive export sector.
That's why I'm actually relatively sanguine about the possibility that foreign central banks could trigger a sudden dollar decline simply out of a desire to diversify their porfolios; I think that the PBOC and other central banks around the world, such as the Persian Gulf countries, have too much depending on a stable dollar. Instead, what worries me is the possibility that private investors around the world would decide to dump dollars, presumably because they foresee capital losses due to an incipient decline in the dollar. Perhaps myopically, international investors don't act like they expect those capital losses right now. But at some point they might.
To help understand what could trigger such a change, let's think about the exchange rate from another point of view. The current account deficit is fundamentally determined by a country's national savings/investment balance. Countries (like Japan or China) that consume and invest less than they produce run current account surpluses. Countries that consume and invest more than they produce (like the U.S.) run current account deficits. From that perspective, only when the U.S. eventually starts consuming less -- perhaps due to a slowing U.S. economy -- can we expect the U.S. current account deficit to fall, and the dollar to start weakening to help make that happen. Of course, once the dollar starts falling, that's when we have to start watching out for the behavior of international investors who may decide the time has come to dump dollars.
* * *
Menzie Chinn writes: China clearly doesn't have an interest in seeing the dollar decline quickly. So I'm certain that -- in part -- explains why the PBOC is tightly managing the yuan's appreciation against the dollar. But even if PBOC and other holders of large dollar reserves don't want the dollar to depreciate rapidly, they also don't want to be the last one out the door. That's why I view the current equilibrium as balanced on a knife's edge. Any decline in the dollar might be enough to prompt some central banks to try to diversify their holdings. The big question will be how China will respond once the dollar decline takes off.
So, while I used to worry a lot about China, now I worry a lot about China and the oil exporting countries. As Brad Setser points out, the oil exporters of the Persian Gulf maintain a much more rigid peg against the dollar than does China. The pace of reserve accumulation is certainly of a comparable magnitude, and when one adds in Russia, the oil exporters probably weigh more heavily in this dimension.
Changing the direction of the conversation somewhat, I'd like to spend a minute on the more likely "what-if" scenario wherein the central banks and private investors do not radically diversify out of dollar assets. In my view, this will result in a long-term secular depreciation of the dollar; after all, in the coming years, we will paying more in interest and dividends to the rest of the world than we will be receiving, and in order to keep the current account at current levels, the U.S. will need to export (on net) more. In other words, the "exorbitant privilege" that Gourinchas and Rey highlight (we get higher returns on our assets abroad than foreigners get on American assets) won't be sufficient to offset the massive debt we have taken on in the past decade. This will be true, despite the fact that our foreign-currency denominated assets abroad will rise in value when the dollar depreciates, limiting the deterioration in our net debt position (see Klitgaard and Tille). That's not a calamitous outcome -- merely a slow descent into genteel indebtedness, what Martin Wolf called the "comfortable path to ruin."
* * *
Kash Mansori writes: The implications of the growing U.S. net international debt are indeed profound. As the interest payments on that foreign debt grow (much of it U.S. government debt, as this graph from the EPI nicely illustrates), more and more of the income and output of the U.S. will go toward simply servicing its international debts.
But what can a good policy maker to do about it? Treasury Secretary Paulson, along with four other cabinet secretaries and Fed Chairman Ben Bernanke, just returned from Beijing where he was trying to talk the Chinese into allowing the dollar to weaken against the Chinese yuan. Would a policy-induced fall in the value of the dollar be helpful?
That's not entirely clear. Suppose China agreed to let the yuan rise substantially against the dollar. As I've argued elsewhere, I don't think that the overall U.S. current account deficit would fall -- not until the savings/investment balance changes (but see Dean Baker for another perspective). However, China's contribution to that deficit would. That would have the side-effect of muting the calls of some China critics in Washington who have been arguing that the U.S. should put tariffs on Chinese imports. And maybe that's the desired outcome.
But on the other hand, foreign purchases of dollars have pushed interest rates in the U.S. down by as much as a full percentage point. If the PBOC were to stop defending the strong dollar, interest rates in the U.S. would surely rise, slowing the U.S. economy even further. While that would be good for the current account deficit -- and will probably have to happen sooner or later -- I'm not sure that's what Mr. Paulson would really like to see right now.
* * *
Menzie Chinn writes: Kash, you put your finger on the key question. I agree that pushing down the dollar against the yuan isn't nearly enough to remedy the overall U.S. current account deficit. After all, China's deficit is only about one-fourth of the total trade deficit. So what can a good policymaker do? I think there are few policies that might reduce the likelihood of a "disorderly adjustment" of the sort we've been talking about.
First, get the budget deficit under control. That includes increasing tax receipts, cutting government spending, reining in entitlements -- these are all going to be necessary first steps to redressing the profligacy of the last six years. Doing so will reduce aggregate demand and hence imports. It'll also reduce the necessity for issuing so much federal debt, and at the same time make us less vulnerable to the whims of the PBOC and other state actors in the international economy.
I know there is a lot of skepticism about the importance of the budget deficit in this area. However, my empirical work with Hiro Ito indicates that there is a solid link between budget deficits and the current account deficit. Simply stated, we found a one-percentage-point decrease in the budget deficit results in between 0.2 percentage points to a half percentage point decrease in the current account deficit. For the unconvinced, note that between 2000 and 2005, one saw a roughly 4.3 percentage point of GDP swing in the federal budget balance. Let's take a high estimate of how that would affect the current account deficit by using the coefficient of 0.5. This implies a 2.2-percentage-point decline in the current account. Guess what the actual decline in the current account was between 2000 to 2005 … 2.2 percentage points. So In other words, I don't agree with Bernanke's saving glut hypothesis that asserts that the largest source of our current account deficit is located in East Asia. Overspending on our side plays a significant role as well.
Second, we still push for flexibility in the yuan. But not because it will necessarily -- in itself -- change the current account deficit. Still, it will help diminish the need for the PBOC to purchase so many Treasuries in order to keep the high value of the dollar. The decrease in demand for treasuries will result in higher interest rates (see Warnock and Warnock) and lower consumption spending including spending on imported goods.
Third, because I don't believe we have seen the end of high oil prices, we need a long-term plan to deal with energy use and reduce the growth rate of oil imports. The first best solution would be a tax on gasoline to encourage conservation. The second best -- if that is politically infeasible -- is an increase in the corporate average fuel economy (CAFE) standards. Both were viewed as non-starters in earlier times; now a consensus is apparently building for some sort of action on this front.
Clearly, any one of these options has its political challenges. It's no surprise that the easiest one -- pressuring China -- is the only one that has thus far been pursued. But taking action now will reduce the pain of adjustment later on.
* * *
Kash Mansori writes: You've nailed all of my favorite possible policy actions to help keep the future current account adjustment -- and the dollar decline that will go with it -- from being too traumatic, Menzie. But these policy recommendations are a little like a cardiologist prescribing a low-fat diet and lots of exercise to a heart patient -- it's not fun medicine or easy for the patient to stick to. So I share your skepticism about whether they will actually happen.
So what do I think will happen? Here's my guess. I suspect that the rapidly weakening housing market will soon force households to reverse recent trends, and start saving more of their income. That, along with reduced investment spending, will help improve the U.S.'s underlying savings/investment imbalance. It will also cause a period of sluggish growth (perhaps outright recession), but that will have the effect of reducing the expected returns on dollar assets, finally driving the value of the dollar down in a serious way. That in turn will help make exports more competitive and imports more expensive, facilitating the badly-needed improvement in the U.S. trade balance. This doesn't have to be a disastrous series of events. But as I mentioned above, there is a real possibility that a significant dollar decline could turn into a rout, which could turn this slightly depressing but relatively benign scenario into a financial crisis.
And will our worst fears play out if that's the case? They might, but the truth is that we just don't know -- we're truly in uncharted territory. Never before has any country been able to run such a large current account deficit for so long. Never before has any country borrowed such a massive amount of money from the rest of the world in such a short period of time. Never before has the world changed its preference for international assets (particularly U.S. assets) so rapidly. Never before have global central banks accumulated such staggering quantities of foreign exchange reserves. Never before has our domestic financial system been so dependent on international capital for its low interest rates, and by extension, been so vulnerable to events in the foreign exchange markets. And never before has the country most at risk for a painful exchange rate adjustment -- been the owner of world's dominant reserve currency.
The U.S. current account balance will fall, and the dollar will fall along with it. But because this situation is so novel, the questions "how?" and "when?" just don't have any easy answers.
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<!>Da das Aufwärtsmomentum des Euros sich vorerst erschöpft hat, leiden all diese Positionen darunter, dass es auf den Dollar 5,25 % Zinsen gibt, auf den Euro hingegen nur 3,5 %. Diese Position seitwärts zu halten kostet daher Geld (Zinsdifferenz). Dies gilt auch für Futures. (Futures enthalten immer eine Zinskomponente, da sie einen Hebel von ca. 50 haben und auf den vollen Kontraktwert Zinsen bis zu Fälligkeit berechnet werden.)
Für mich ist es nach einer Reihe von Fehlversuchen, den alten Jahreshöchststand von 1,3360 zu knacken, jetzt nur noch eine Frage von Tagen, bis der zunehmend nervöse Markt nach unten ausbricht und EUR/USD wieder unter 1,30 fällt.
Langfristig wird der Euro zwar steigen. Wenn aber eine ganze Meute von Spec auf seinen Fall setzt, geht es - und diese abzustrafen - erst mal "widersinnig" in die andere Richtung - evtl. bis 1,25.
Aktuell: US Handelsbilanz Oktober
12.12.2006 - 14:31:24 Uhr
terminecheck.de
Uhrzeit: 14:30
Ort: Washington, D.C.
Land: Vereinigte Staaten von Amerika
Uhrzeit vor Ort: 08:30
Veröffentlichung der US-amerikanischen Handelsbilanz (International Trade) für Oktober 2006
aktuell:
Die US-amerikanische Handelsbilanz weist für Oktober ein Defizit in Höhe von 58,9 Mrd. US-Handelsbilanz weist für Oktober ein Defizit in Höhe von 58,9 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus im Bereich 62,0 bis 63,3 Mrd. US-Dollar. Im Vormonat hatte das Defizit noch bei 64,259 Mrd. US-Dollar gelegen. Der Vormonatswert wurde von 64,3 Mrd. US-Dollar revidiert.
Das Defizit im Aussenhandel der USA war im Oktober zum Vormonat um 8,4 Prozent auf 58,9 Milliarden US-Dollar gesunken. Dies war der stärkste Rückgang seit fünf Jahren. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem Defizit von 63,4 Milliarden Dollar gerechnet.
Ich will zwar jetzt nicht Behauptung aufstellen, dass wenn es in diesem Tempo weitergeht, das Defizit in 10 Monaten verschwunden ist (wie das Weltuntergangspropheten im umgekehrten Fall normalerweise tun), aber man kann feststellen, dass es in der letzten Zeit nicht mehr steigt. Durch den zuletzt wieder gestiegenen Euro wird es in nächsten Monaten allerdings vermutlich wieder leicht ansteigen. Jawohl, Ihr habt richtig gelesen, bei meiner Begründung im letzten Satz. Denn kurzfristig ist es nicht so, dass die Handelbilanz-Defizite der USA mit steigenden Eurokurs (= sinkender Dollarkurs) abnehmen, sondern das passiert nur langfristig. Weil der Preiseffekt (teurere Einfuhren in Dollar) auf kurze Sicht kleiner ist als der Mengeneffekt (Importrückgang durch höhere Importpreise), erhöht eine Dollarabwertung kurzfristig das Defizit, während das auf längere Sicht anders ist
Am internationalen Devisenmarkt stehen die Zeichen im kommenden Jahr auf Sturm. Gegenüber dem Euro ist der Dollar in den vergangenen Monaten gefährlich abgerutscht.
Der Euro stieg gegenüber dem Greenback auf den höchsten Stand seit zwei Jahren und notierte zeitweise bei 1,34 Dollar. Besonders die charttechnische Situation hat sich für den Dollar damit deutlich eingetrübt. Zwar hatte sich im Chart seit Herbst 2003 eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) ausgebildet. Wäre die Entwicklung wie im Charttechnik-Lehrbuch verlaufen, hätte der Dollar deutlich anziehen und damit der Euro fallen müssen.
Hat er aber nicht - und das ist ein besonders schlechtes Zeichen für den US-Dollar. Denn gerade am Devisenmarkt wird der Charttechnik eine besonders hohe Trefferquote nachgesagt. Im Gegensatz zum Aktien- oder Rentenmarkt handeln hier die meisten Marktteilnehmer nicht gewinnorientiert. Ein Bespiel sind exportorientierte Unternehmen, die zum Beispiel Währungsrisiken absichern. Aber nicht etwa um damit Gewinne zu erzielen, sondern um Verluste zu vermeiden. Da der Dollar die SKS-Formation aber nicht zu seinen Gunsten nutzen konnte, dürften die Zeichen für die US-Währung im kommenden Jahr umso schlechter stehen.
Macht die US-Wirtschaft die Grätsche?
Die fundamentale Begründung dafür könnte in einer schwachen Wirtschaftsentwicklung in den USA liegen. Erst vor kurzem hatte die amerikanische Regierung ihre Wachstumserwartungen für 2007 gestutzt. Im Gegensatz dazu läuft die Wirtschaft in der Eurozone und speziell in Deutschland auf Hochtouren. Der Ifo-Geschäftsklimaindex liegt auf dem höchsten Stand dem Wiedervereinigungsboom im Jahr 1990. Somit könnte sich die EZB in absehbarer Zeit genötigt sehen, die Zinsen weiter anzuheben. Derzeit liegt der Zinssatz in den USA bei 5,25 Prozent, in der Eurozone seit kurzem bei 3,5 Prozent. Die Zinsdifferenz von 1,75 Prozentpunkten dürfte im kommenden Jahr also weiter zugunsten des Euro abschmelzen - das wäre ein klarer Vorteil für die Gemeinschaftswährung.
Auch ein altes Problem ist weit davon entfernt, gelöst zu sein. Im dritten Quartal rutschte die US-Leistungsbilanz trotz des schwachen Dollar auf einen historischen Tiefststand von rund 225 Milliarden Dollar. Somit müssen die internationalen Investoren an jedem Tag des Jahres rund 2,5 Milliarden Dollar in die USA überweisen, um das Minus zu finanzieren. Ansonsten droht ein größerer Kursverfall des Greenbacks.
Asiaten haben den Dollar in der Hand
An einer unkontrollierten Abwertung der US-Währung dürften insbesondere viele Zentralbanken in Asien nicht interessiert sein, halten sie doch geradezu unvorstellbarer große Dollarbestände. Mittlerweile hat allein das bevölkerungsreichste Land, China, mehr als eine Billion, also 1.000 Milliarden Dollar, in den Tresoren gebunkert. Auch Japan soll über ähnlich große Bestände verfügen.
Diese Staaten stehen vor einem Problem. Wollen sich den Anteil des US-Dollars an ihren Devisenreserven reduzieren, könnten sie damit den Dollar drücken und damit ihre eigenen Reserven abwerten. Investieren sie weiter, wächst der Dollar-Berg weiter.
@von Mark Ehren
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Die Ergüsse von Chartechnikern laufen doch letztlich immer auf dasselbe hinaus: Buy high, sell low. Ginge es nach ihnen, hätte man im November 2006 den Dollar kaufen sollen, weil er gerade "den Widerstand bei 1,25 nach unten durchbrach", "was den Weg in Richtung 1,18 öffnete". Der Hirnriss ging nicht auf. Genausoswenig wird jetzt der Hirnriss aufgehen, dass der Euro nach "erfolgreichem Bruch der 1,30" non-stopp Richtung 1,50 marschiert.
Besonders herbe sind solche Chartanalysen, wenn sie, wie im letzten Posting (# 315), mit "Fundamentalgründen" garniert sind, die zutrafen, BEVOR der - vergangene - Dollarfall einsetzte. Das Totschlagargument Handelsdefizit z. B. hatte Gewicht in der Zeit, als der Dollar noch stark war. Durch den Kursrückgang kompensiert es sich quasi von allein (siehe # 314). Ein Kurs von 1,32 ist dafür sogar hilfreich. Keinesfalls ist der Fall auf 1,32 in Verbindung mit dem nun nicht mehr zutreffendem Defizit-Argument ein hinreichender Grund, dass EUR/USD nun auf 1,50 steigen muss.
Völliger Schwachsinn ist die Überbetonung des Leistungsbilanzdefizitarguments. Das ist nur eines von vielen Komponenten - und immer noch ein der Kaufkraftparität nachgeordnetes Argument. Da aber die Kaufkraftparität für sehr viel niedrigere Euro-Kurse spricht, wird so getan, als gabe es nur das Leistungsbilanzdefizit als Einflussfaktor.
Völlig ignoriert wird selbst beim Leistungsbilanzargument die Saldenmechanik der Zahlungsbilanz. Ein Land mit guten Anlagemöglichkeiten zieht Kapital an - und zu Kapitalzuflüssen in ein Land gehört nun einmal zwangsnotwendigerweise ein Defizit in der Leistungsbilanz. Und die USA sind nun einmal das von den Anlagemöglichkeiten her das weltweit beste Land. Nur dort, und nicht in der Lüneburger Heide, entstehen aus dem Nichts Firmen wie z.B. Google, also 200 Milliarden aus dem Stand - und alle von Grönland über China bis zu den Fidschi-Inseln wollen dann diese Aktien haben. Und das ist bei Häusern in New York nicht anders, wie wir gerade erfahren - die Anleger wollen keine in Cottbus und keine in Sardinien. Geradezu dümmlich ist auch das Argument, dass die Chinesen US-Staatsanleihen kaufen - und keine Google-Aktien und Häuser in New York. Die Ami nötigen die Chinesen schließlich nicht dazu und mit 2% Neuverschuldung brauchen die Amis auch keine Chinesen um ihre immer kleiner werdendes Staatsdefizit zu finanzieren. Vielmehr balgt sich die ganze Welt um diese Anleihen, weil es so wenige davon gibt - und daher sind auch die langfristigen Zinsen so niedrig. Ein Leistungsbilanzdefizit kann also durchaus ein Gleichgewichtszustand sein, wenn das Land mit dem Leistungsbilanzdefizit bessere Renditechancen bietet. Dabei ist Rendite nicht der Kapitalmarktzins allein, sondern die Rendite aller Anlagen - schließt also Google und die Wolkenkratzer in New York ein, was der größte Teil der ziemlich verblödeten deutschen Finanz-Journaillie auch noch nicht ansatzweise wahrgenommen hat.
Und dass das Leistungsbilanzdefzit momentan stagniert und damit real kleiner wird, ist in einige Köpfe, die nur zum Haareschneiden da sind, auch noch nicht hineingegangen. Wir bewegen uns längst wieder in die andere Richtung - der Dampfer hat eben gedreht. Die Märkt werden das registrieren und sie wissen auch wie schwerfällig Dampfer sind. Die Schwerfälligkeit ist u.a. das Ergebnis von Wechselskurssicherungen, sodass es lange dauert bis ein Kurs weht tut, und der Tatsache, dass man eine bei 0,80 entstandene Fabrik in Europa nicht abreißt - anders sieht es bei neuen Investitionen aus. In diesem Prozess sind wir drin - und er wirkt sehr viel stärker, als viele denken, da er von Elastizitätsmechanismen und den gestiegenen Rohstoffpreisen überdeckt wird.
Aber vielleicht haben wir bei sieben angesprochenen Herren aus Euro am Sonntag auch nur schlicht und einfach mit Bäng(k)stern zu tun, deren Devisenabteilungen so positioniert sind, wie die Herren zu reden verstehen. Spätestest seit Henry Blodget kennen wir uns ja mit solchen "Herren" aus.
Solange die EU kein stabiler monolithischer Block ist, wird der Euro die Rolle der Weltleitwährung nicht übernehmen können, egal wie stark es in USA kriselt. Allenfalls in 20 bis 30 Jahren könnte die Zeit dafür reif werden.
Dass Teheran Öl in Euro fakturiert, ist auch keine Bedrohung. Das Volumen, dass in Iran-Öl umgesetzt wird, ist viel zu klein dafür. Last not least braucht eine Weltleitwährung in Zeiten, da der Goldstandard als "Rückendeckung" abgeschafft wurde, ein schlagkräftiges Militär. USA hat das, die Eurozone nicht.
Die Diversifizierung der Notenbankreserven ist größtenteils bereits abgeschlossen. So hält China nur noch 70 % seiner Reserven in Dollar, den Rest in anderen Währungen. Solange der Dollar Weltleitwährung bleibt - Konkurrenz durch Euro, Yen, Yuan oder andere Währungen ist nicht in Sicht - wird er auch wichtigste Reservewährung bleiben und entsprechend hoch in den Rücklagen der Notenbanken gewichtet.
Was bei EUR/USD im Nov/Dez. geschah, könnte sich längerfristig als typischer Future-getriebener Fake-Ausbruch durch 1,30 ("sucker's rally") - und als Dollar-Kaufgelegenheit erweisen. Fällt der Euro wieder unter 1,30 (mein Tipp: in den nächsten Tagen) wird die schrille Begleitmusik mit Argumenten von Vorgestern, die den "Ausbruch" begleitete, wieder verstummen. Dann wird vermutlich als "Begründung" für die Kehrtwende auf die relative Stärke des Dollar zum Yen verwiesen (unten). Immerhin ist Japan ja nach USA die wirtschaftliche Nr. 2 auf der Welt.
Chart von Dollar zum Yen: Klarer Uptrend (= Dollar wird stärker)
Ganz unten der aktuelle Big-Mac-Index vom März 2006. Zu der Zeit stand EUR/USD bei 1,22. Laut Tabelle (unten) war der Euro bereits zu diesem Zeitpunkt um 25 % überbewertet. De facto liegt die Kaufkraftparität irgendwo zwischen 1 und 1,10. D. h. wenn ich zum EUR/USD-Kurs von 1,10 einen Euro in 1,10 Dollar wechsele, erhalte ich für die 1,10 Dollar genauso viele Waren in USA wie für einen Euro in der EU.
Beim jetzigen Kurs von 1,32 liegt die Überbewertung des Euro schon bei rund 30 %. Im Jahr 2000, als EUR/USD im Tief bei 0,8250 stand, war der Euro um ca. 30 % unterbewertet. Es gibt die These, die ich auch für vernünftig halte, dass Wechselkurse in sehr langsamen, viele Jahre dauernden Wellen um die Kaufkraftparität oszillieren - mit Übertreibungen nach unten und oben. Demnach stellt der gegenwärtige Kurs von 1,32 eine ähnliche Übertreibung nach oben dar (= plus 30 %), wie der Kurs von 0,825 im Jahr 2000 (= minus 30 %) eine Untertreibung nach unten darstellte.
Big-Mac-Index
aus Wikipedia
Der Big-Mac-Index ist ein von der britischen Zeitung The Economist seit 1986 berechneter Preis- und Kaufkraftvergleich, der auf der Universalität des Big Macs der US-amerikanischen Firma McDonald's basiert. Die Big-Mac-Preise unterscheiden sich von Land zu Land erheblich.
Der Economist wählte den Big Mac als Vergleichsprodukt vor allem aus zwei Gründen aus: Erstens handelt es sich dabei um ein fast weltweit vertriebenes, äußerst standardisiertes Produkt. Dadurch können die Big-Mac-Preise unterschiedlicher Länder einigermaßen verglichen werden.
Zweitens ist der Big Mac aber trotzdem international nicht handelbar (er wird also nicht von einem Land in ein anderes verkauft). Dies verhindert, dass sich seine Preise nach der Theorie der Kaufkraftparität international angleichen. Stattdessen sind an der Produktion und dem Verkauf eines Big Mac viele Bereiche der inländischen Wirtschaft beteiligt, die gleichsam einen repräsentativen Querschnitt durch die Produktionskosten in einem Land darstellen wie: Landwirtschaft, Transportwirtschaft, Verpackungsindustrie, Energiewirtschaft, Gebäudewirtschaft (Mietpreise), Elektroindustrie, Werbeindustrie, Druckindustrie, Abfallwirtschaft und Handwerk. Nicht zuletzt fließen auch die Lohnkosten mit ein.
Somit ist der Big-Mac-Index eine der einfachsten Methoden, die jeweilige Inlandskaufkraft von Währungen miteinander zu vergleichen. Da er aber einerseits nicht alle wirtschaftlichen Bereiche abdeckt und Big-Mac-Preise andererseits auch über andere Faktoren als den direkten Kosten (z. B. Wettbewerbsintensität unter Schnellrestaurants, Wohlstandsniveau eines Landes - Pricing to Market) beeinflusst werden, können kaum allgemeingültige Rückschlüsse aus dem Index gezogen werden.
Hier die Big-Mac-Index von März 2006 aus dem "Economist":
Die Tabelle zeigt, dass man etwa in China und Indonesien rund doppelt soviel Ware für einen Dollar bekommt wie in USA (Big Mac kostet umgerechnet ca. 1,60 Dollar). In der Schweiz hingegen bekommt man rund 40 % weniger für den Dollar als in USA (oder zahlt für dieselbe Ware rund 66 % mehr).
In Zürich kostet der Big Mac umgerechnet 5,20 Dollar, während man ihn in USA für 3,10 Dollar bekommt. Wer je an der Limmat einen Hamburger oder auch nur einen Döner verspeist hat, kennt das Problem. Die Schweiz ist für Ausländer ein extrem teures Reiseland. Wer jedoch in der Schweiz arbeitet und Geld verdient, hat kein Problem mit den hohen Preisen - und kann im Ausland zum Schnäppchenkurs einkaufen. Für Schweizer kostet der Hamburger in China sogar nur 1/3 der Zürcher Preises...
Big Macs können sich immer weniger US-Bürger erlauben.
Für viele US-Amerikaner brechen noch schwerere Zeiten an. Das ergab unter Anderem auch die kürzlich abgehaltene jährliche Sitzung der versammelten Bürgermeister der USA. Eine Umfrage unter 23 Städten ergab demnach Folgendes: Die Beantragungen von Zuzahlungen für Lebensmittel stiegen im Vergleich zu 2005 um 7%. Die Beantragung von Unterkünften stiegen um 9%. Zudem hätten ein Drittel der Erwachsenen, die Essensmarken beantragten, einen Arbeitsplatz. Die Gehälter müssen also in diesem Fall unmenschlich niedrig sein.
More Americans hungry, homeless in 2006- mayors
14 Dec 2006 22:01:31 GMT
Source: Reuters
By Lisa Lambert
WASHINGTON, Dec 14 (Reuters) - More Americans went homeless and hungry in 2006 than the year before and children made up almost a quarter of those in emergency shelters, said a report released on Thursday by the U.S. Conference of Mayors.
"The face of hunger and homelessness right now ... is young children, young families," said the conference's president, Douglas Palmer, the mayor of Trenton, New Jersey.
The survey of 23 cities found civic and government groups received, on average, 7 percent more requests for food aid in 2006 than in 2005, following a 12 percent jump in 2005.
Requests for shelter rose by an average of 9 percent in 2006, with requests from families with children rising by 5 percent. More than half the cities said family members often had to split up to stay in different shelters.
As the numbers who could not buy their own food grew, more than half the cities, including Los Angeles and Boston, said groups spread resources farther by giving less food to individuals or cutting the number of times people could receive help. The group estimated 23 percent of requests for emergency food assistance simply went unmet.
Franklin Cownie, the mayor of Des Moines, Iowa, who worked on the study, said he was troubled that more than a third of the adults asking for food aid were employed.
"If you look at the data, you'll find folks that have jobs that don't have enough money to feed themselves," he told reporters.
People remained homeless for an average of eight months in 2006, the report said. Trenton had the longest span, with those in poverty spending an average of 22 months in cars and shelters or on the street.
The survey relied on census statistics along with data that city officials collected from local agencies.
Calling the report "not so much science as perception," the United States Interagency Council on Homelessness, which includes state and federal agencies, said in a statement nearly 30 cities were reporting reduced homelessness due to a federal program run in partnership with the Conference of Mayors.
It said the Bush administration was also working to help connect homeless people to government agencies and private aid groups.
In the mayors' report, Cleveland was one of the cities that saw demand for food assistance drop in 2006. Officials said it was still much higher than in 2000, before the city experienced an economic downturn. From 2000 to 2005, the number of people using food stamps, or federal subsidies to cover groceries, increased there by 29 percent.
Food stamps and other public nutrition programs account for 60 percent of the U.S. Agriculture Department's spending. The USDA said almost 11.2 million U.S. households received food stamps in 2005.
Congress is expected to consider changes to the food stamp program as part of broad-ranging agriculture legislation in 2007. (Additional reporting by Charles Abbott)
http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/N14462540.htm
Gruß + Stöffen
Bei "Euro kann nicht Weltleitwährung werden" hast Du meiner Meinung nach das wichtigste Argument nicht gebracht. Das Regelwerk der EZB verhindert die notwendige Liquiditätserzeugung für eine Leitwährung. Und wenn nicht das notwendige Geld "gedruckt" wird, kann der weltweite Rohstoffhandel eben nicht in Euro abgewickelt werden. Die EZB hat deshalb auch schon sehr deutlich kund getan, dass sie dieses auch nicht kann und will.
(Dollar fast 40 % unter der Kaufkraftparität)
Nov. 2000: EUR/USD = 0,825
(Dollar rund 30 % über der Kaufkraftparität)
Jan. 2005: EUR/USD = 1,36
(Dollar rund 30 % unter der Kaufkraftparität)
Würden diese wellenförmigen Schwankungen um die Kaufkraftparität (= 1,08) in Zukunft fortgesetzt, müsste EUR/USD in fünf Jahren wieder bei 0,82 stehen (oder zumindest unter 1).